MY Liburan (Inaktiv)

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Tauchsafari mit der MS/MY Liburan 1 in Indonesien ...

Tauchsafari mit der MS/MY Liburan 1 in Indonesien, Nord-Sulawesi – Sangihe Island
19.10.-30.10.2010, Gunung Ruang

Der Flug mit Singapur Air ging von Frankfurt über Singapur nach Manado. Dort wurden wir nach einem langen Flug von Rudi Ring in Manado am Flughafen empfangen. Die Tour startete in der Lembeh Strait und so wurden wir von Manado durch Nord Sulawesi mit Autos zum Hafen von Bitung gefahren. Die Nordtour dauerte 13 Tage (12 Tauchtage) und führte uns von der Lembeh Strait (2 Tage) über Banka, Biard, Runang, Siau bis zum faszinierenden Unterwasservulkan bei Mahangetang und Sangihe Island und zurück nach Manado.
Die MS Liburan ist ein gutes und zweckmäßiges Stahlschiff mit 7 Kabinen, das für alle Taucherbedürfnisse ausgestattet ist. Die Liburan hat zwei starke Schiffsdieselmotoren, die bei jedem Wetter, gerade bei weiten Touren, zur Sicherheit beitragen. Oben an Deck ist es angenehm leise, die Stromgeneratoren und die Kompressoren sind wirklich nicht störend. Nur am Anfang hörte man die Dieselmotoren unten in den Kabinen, nach zwei Tagen haben wir die Maschinen dann kaum noch wahrgenommen.
Die Kabinen waren einfach, aber gut ausgestattet. Jede Kabine verfügte über zwei Betten, einen Schrank und Stauraum für Koffer, eine regelbare Klimaanlage, ein kleines einfaches Bad mit Dusche, Toilette und ein Handwaschbecken. Das Wasser wurde elektrisch beheizt, man konnte die Temperatur auf Wunsch regulieren. In den Betten konnten selbst große Personen bequem liegen. Handtücher und Bettwäsche wurden regelmäßig gewechselt. Die Stromversorgung war 24 h in Betrieb, es gab Steckdosen in der Kabine und zum Laden von Tauch- und Fotoequipment in ausreichender Zahl auf dem Taucherdeck (220 V, deutsche Norm).
Unsere Tour war mit 6 Kabinen a 2 Personen und zwei einzelbelegten Kabinen im vorderen Teil des Schiffes ausgebucht. Wir hatten alle genügend Platz an Board. Wer sich nicht auf dem Oberdeck aufhalten wollte, verweilte nach den Tauchgängen im Salon oder in der Kabine. Das Oberdeck war das Sonnendeck, welches teilweise überdacht war. An einigen Tagen spannte die Crew noch ein Sonnensegel auf, damit noch mehr Schattenplätze zur Verfügung standen. Das Essen in Buffetform war sehr gut und reichhaltig, für jeden Geschmack war etwas dabei. Als Vorspeise zu jeder Mahlzeit gab es eine Suppe, 2 Hauptgerichte mit Gemüse und als Nachspeise frische Früchte. An mehreren Abenden wurde auf der Taucherplattform fangfrischer Fisch gegrillt. Am Nachmittag wurde mehrmals selbstgebackener Kuchen angeboten. Wasser, Kaffee und Tee standen den ganzen Tag kostenlos bereit.

Auch das Tauchen war genial und perfekt organisiert. Das Taucherdeck war recht geräumig. Die Tauchanzüge konnte man auf Bügel aufhängen. Jeder Taucher bekam einen Korb, indem man sein Equipment unter der Bank verstauen konnte. Für die Fotografen gab es eine praktische Ablage für ihre Kameras, sowie weitere Ablagen und Schränke zum Laden und Lagern von Blitzen und Lampen und sonstiges Equipment.
Es wurde mit 12 Liter-Stahlflaschen getaucht. Nitrox war zum geringen Aufpreis verfügbar. Die Crew kümmerte sich vorbildlich um das Füllen der Tauchflaschen mit Druckluft oder Nitrox. Vor dem Anschließen der Tauchflaschen musste jeder Taucher seine Nitroxflasche testen und dafür unterschreiben. Wir wurden in 3 Gruppen aufgeteilt. Jede Tauchgruppe bekam ihren eigenen Guide, der während des ganzen Urlaubs die Gruppe führte. Vor jedem Tauchgang wurde das Briefing (in Englisch) anschaulich mit Hilfe von Kartenmaterial auf dem Oberdeck durchgeführt. Getaucht wurde 3 x täglich (etwa 7:30, 11:00, 15:00), zusätzlich wurden 2 Nachttauchgänge angeboten. Schon beim Anlegen der Ausrüstung stand die Crew zur Seite und bemerkte sofort, wenn irgendwo Hilfe gebraucht wurde. Die Gruppen machten sich nacheinander fertig. Wenn z.B. die erste Gruppe von der Taucherplattform ins Beiboot ging, machte sich die nächste Gruppe bereit, somit hatte man immer genügend Platz
Die Wassertemperaturen waren durchgängig mit 28-30°C recht angenehm, gute Neoprenanzüge von 3 mm oder auch 5 mm Anzüge reichen vollkommen aus. Im Makrobereich konnte man bei jedem Tauchgang jede Menge entdecken: Garnelen, Schnecken, Krabben, Anglerfische, Seepferdchen in allen Größen. Großfisch gab es recht selten. An einem Tauchplatz sahen wir Haie in einer Höhle, dann Schildkröten, dann wieder riesige Barakudaschwärme oder einen Gruppe Pilotwale diese allerdings nur vom Schiff.

Alle angesteuerten, fast unberührten Tauchspots waren schön mit Hart- und Weichkorallen in enormer Artenvielfalt bewachsen. Die Steilwände, zum Teil bis in unendlichen Tiefen abfallend, waren eine Augenweide. Desto weiter man nach Norden kam, desto besser wurden die Sichtweiten. Dort oben im Norden am Lonly Rock oder am UW Vulkan hatte man Sichtweiten von 40-60m. Die Strömungsverhältnissen waren zuweilen recht stark, dann aber auch wieder kaum zu spüren (u.a.Gezeitenabhängig). Jeder Tauchgang war ein Erlebnis, die Guides entdeckten viele Marko-Highlights und führten einen sicher durch die UW-Welt. Der Unterwasservulkan Mahengetang bei Sangihe Island sollte man auch gesehen haben. Es strömte richtig heiß aus den Felsspalten. Überall sah man Luftblasen aufsteigen. Die UW Landschaft war im oberen Bereich mit Algen und Schwefel überzogen, im tieferen und näheren Umfeld dann aber mit einer Korallenlandschaft ausgestattet, die es schöner kaum zu sehen gibt, auch viele kleinere und größere Fischschwärme zogen durch das Korallenriff. Bei Ruang Island tauchten wir bei hervorragenden Lichtverhältnissen unter einem Pier. Die Säulen waren mit riesigen Gorgonien, schönen Korallen und großen bunten Schwämmen bewachsen. Es gab kleinere Fischschwärme und auch sonst jede Menge Makrozeug unter dem Pier. Bei einem Tag und Nachttauchgang über dunklen Lavasand an unserem Ankerplatz gab es, ähnlich wie in der Lembeh Strait viele seltene skurrile Tiere zu sehen. In der Nähe von Siau unternahmen wir einen Tauchgang, an einem unbekannten, erst vor kurzem von Rudi entdeckten Wrack. Das Wrack lag in zwischen 25 – 40 Meter Tiefe auf Sand, es war sehr schön mit einer Vielzahl von Korallen, Gorgonien und Schwämmen bewachsen. Auf der Rückfahrt zur Liburan vergnügten wir uns noch an einer heißen Quelle die am Ufer ins Meer mündete, bevor es dann zurück an Bord zum wohl verdienten Dekobier ging.

Vor der Insel Siau verzichteten wir auf unseren Earlymorning Tauchgang und unternahmen stattdessen einen Landgang, während die Liburan die Wasservorräte auffüllte. In dem Ort unterhalb eines der aktivsten Vulkane Indonesiens (Ausbruch August 2010 u. 11.März 2011) wurde auf dem örtlichen Markt u.a. frischer Fisch und Gemüse verkauft. Siau ist auch weltweit bekannt für seinen Muskatnussanbau. Direkt nach dem anschließendem Frühstück ging es weiter zum nächsten wunderschönen Tauchplatz.

Am letzten Abend an Board gab es eine Party mit Live-Musik. Die Crew gab ihr Bestes und sang indonesische und internationale Titel.
Die Nord-Tour auf der MY/MS Liburan mit Rudi Ring und seiner Crew kann ich wirklich weiterempfehlen. Wer puren Luxus erwartet ist auf diesem Schiff sicherlich falsch. Die Liburan ist ein Liveboot von Taucher für Taucher gemacht.
Ein Super Preis/Leistungsverhältnis, Top Tauchgänge mit viel Makro, super Steilwände, geniale Sichtweiten, unberührte Korallenlandschaften, tolle Crew, fantastisches Essen, großartiger Service. Wir haben uns schon für eine weitere Tour angemeldet.

Bis dann, Gaby & Wolfgang Büttner