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TondobarPADI AOWD170 TGs

Da die letzte Bewertung schon 2 Jahre zurückliegt ...

Da die letzte Bewertung schon 2 Jahre zurückliegt, reiche ich hier mal ein Update rein.

Klima: Tagestemperaturen bis zu 40 Grad, hohe Luftfeuchtigkeit, insbesondere nach Sonnenuntergang. Gelegentliche Bewölkung, aber kein Niederschlag. Wind nur leichte Brise, dementsprechend auch wenig Seegang.

Die Safari fand vom 6.-12.09.2009 ab/bis Dibba/Musandam, Oman statt. Aufgrund der Wirtschaftskrise waren nur 6 Gäste an Bord (2 DE, 2 FR, 2 UK). Die Crew bestand aus Kapitän Damo, dem Speedboat-Lenker Jose, Kompressor-Wart Othman, Koch Suresh und Guide Jhong Jhong.

Die Abholung vom Flughafen Dubai erfolgte per Minibus ägyptischen Standards. Die Fahrt dauerte ca. 2 Stunden. Nach der Einschiffung ist die Red Dhow die Nacht über nach Norden gefahren, etwa die halbe Strecke bis zum nördlichen Umkehrpunkt (Limah Rock). In den darauf folgenden Tagen wurden dann kleine Etappen gefahren, stets in unmittelbarer Küstennähe. Die nördlichen, der Musandam-Halbinsel vorgelagerten Inselchen werden aufgrund der Sicherheitslage (Iran) z.Z. gemieden, während unseres Aufenthalts war das Seegebiet südlich von Limah Rock wegen der Algenblüte (´Red Tide´) für das Tauchen unattraktiv.

Essen: Suresh ist wirklich ein talentierter Koch, der sowohl die lokale Küche, als auch europäische Speisen zubereitet (Spaghetti Bolognese, Hamburger mit Pommes, Hähnchen). Wir haben täglich rohes und ungeschältes Obst und Gemüse gegessen, ohne, dass auch nur ein Gast danach über Beschwerden geklagt hätte. Die Hygiene ist also einwandfrei. Das Essen war besser, als auf meinen zwei Safaris im Roten Meer, obwohl es dort auch gut war. Zum Frühstück gibt es auf der Red Dhow ´echte´ Fruchtsäfte (keinen schalen Nektar) , zum Abendessen 1 Glas Rot- oder Weißwein ohne Aufpreis (zugegeben: schlichte Tafelweinqualität). Vermisst habe ich lediglich echten Kaffee bzw. Tee mit Kultur (d.h. nicht aus Beuteln).

Kabinen / WC: Die Kabinen sind winzig, schlicht, aber sauber. Kritikpunkt ist die Klimaanlage, die kaum zu stoppen war und das Unterdeck in ein Eisfach verwandelt hat. Tipp: Ein Stück Pappe im Format DIN A3 sowie Gewebeklebeband mitnehmen, um die Klimaanlage stillzulegen. Das sollte auch gegen das nervige Geräusch helfen. Ich habe ab der dritten Nach auf den Liegen des Sonnendecks übernachtet.
Die Sanitärbereiche werden von der Crew mehrmals am Tag sauber gemacht. Der Hinweis mit dem Klopapier in dem Bericht weiter unten ist immer noch richtig; das vorhandene Papier ist wirklich nicht so doll. Man kann aber auch alternativ Gebrauch von dem dafür bestimmten Brausenschlauch machen, probiert´s einfach mal aus!

Tauchen: Die Tauchplätze und die Einstiege wurden von unserem Guide so ausgewählt, dass das Strömungstauchen minimal waren. Strömung wird erstens verursacht von den Gezeiten, zweitens von der Brandung und schließlich noch dem Wind. Man hat also gute Chancen, einen Felsen mehrmals am Tag von mehreren Seiten betauchen zu können, da die Strömung ja nach ein paar Stunden wechselt. Unter Wasser machen sich die Strömungen durch unterschiedliche Wassertemperaturen mit unterschiedlich guter Sicht bemerkbar. Die Sicht ist allgemein nicht so gut wie im Roten Meer, aber eine Buddyleine braucht man deswegen noch lange nicht. Gute 5 Meter waren immer drin, im Mittel 15m. Alles in allem ist die empfohlene Mindesttaucherfahrung eher als Notreserve zu verstehen, wenn denn der Guide mal von den Verhältnissen unter Wasser überrascht wird. Unsere Tauchgänge fielen allsamt in die Kategorie ´Rentnertauchen´, also uneingeschränkt Anfänger-tauglich.
Bis auf einen Tag vor Limah Rock waren wir stets die einzige Tauchgruppe vor Ort, außer uns gab es nur hin und wieder ein paar Fischer.

Tauchablauf: Das kurz & knappe Briefing wurde anhand der üblichen Handskizze auf Englisch gegeben. Obligatorisch war die Wiederholung der Tauchbedingungen:
1. Tauchzeit 60 Minuten (Realität: plus / minus 10 min)
2. maximale Tiefe 30 Meter, (aufgrund der Örtlichkeiten nur schwer zu überschreiten)
3. Tauchen nur innerhalb der Nullzeit (ebenfalls schwer zu überschreiten, Pkt. 2)
4. 3 Minuten Sicherheitsstopp auf 5 Metern.
In die Tauchanzüge geschlüpft sind wir noch an Bord der Red Dhow, dann ging es auf das Speedboot, wo sich die Gerät befanden. Der Speedboot-Transfer zum Tauchplatz dauerte je nachdem zwischen 1 und 20 Minuten. Aufgrund der Enge ist das Anlegen des Geräts trotz Unterstützung der Crewmitglieder nicht immer einfach. Per Rolle rückwärts ging es ins Wasser, gefolgt von kurzem Sammeln an der Oberfläche und gemeinsamen Abtauchen. Der Guide bildete meist die Vorhut, den Buddyteams war aber durchaus erlaubt, Abstand zu halten. Im Flachbereich hat man sich dann zum Sicherheitsstopp wieder getroffen. Nach dem Auftauchen gingen die Taucher über die Leiter wieder zurück ins Speedboot. Nett: Nach jedem Tauchgang gab es unaufgefordert Wasserrationen aus der Kühltasche. Nach der Rückkehr auf die Red Dhow verblieb die Ausrüstung im Speedboat. Um den Wechsel der Flaschen kümmert sich die Crew ganz allein. Nachttauchgänge werden auf Wunsch täglich durchgeführt und beginnen stets noch im letzten Tageslicht.

Tauchausrüstung: Alle Gäste hatten ihre eigene Ausrüstung dabei, deshalb kann zur Leihausrüstung nichts gesagt werden. Das Blei wird in 2 und 4 Pound (ca. 1 und 2 kg) Stücken zur Verfügung gestellt. Die Tauchflaschen sind allesamt Aluflaschen mit geschätzten 11,1 Liter Inhalt. Die Flaschenventile haben meist DIN-Anschluss, den die Crew per Einschraubadapter für INT-Automaten umrüsten kann. Seinen eigenen Adapter kann man also zuhause lassen, genauso wie den Kompass. Signalboje (SMB) war bei unseren Tauchgängen allenfalls bei Nachttauchgängen nützlich, das mag aber anders ausschauen, wenn die Maximalzahl von 14 Gästen dabei ist. Tauchlampe ist dagegen immer sinnvoll, auch am Tag, um damit die vielen Felsspalten auszuleuchten. An der gesamten Küste wird aktiv Fischerei betrieben, ein Messer ist also gerechtfertigt. Bei Wassertemperaturen von 28 - 32 Grad (laut Duschcomputer) war ich mit einem 5mm Overall unterwegs, bin allerdings auch eine Frostbeule. Hin und wieder war es gefühlte 24 Grad, wie gesagt, man trifft während eines Tauchgangs auf verschiedene Wasserschichten.

Tauchsicherheit und Sicherheit an Bord
Beim Einchecken müssen die Gäste eine umfassende Haftungsbefreiung für den Veranstalter unterzeichnen, sowie eine Erklärung des Gesundheitszustands. Attest und Brevet werden in gutem Glauben anerkannt. Ein Koffer mit der Aufschrift ´DAN Oxygen´ ist an Bord. Im Aufenthaltsbereich an Bord befinden sich zwei 1kg ABC Pulverlöscher. Es gibt eine Bordapotheke. Das Bordfunkgerät befindet sich am Ruderstand auf dem Sonnendeck und ist stets abgeschaltet, so dass die Gäste nicht mit dem Gequäke belästigt werden. Ebenso werden die Gäste nicht mit aufdringlichen Sicherheitseinweisungen oder Notfallübungen genervt. Die Crew arbeitet routiniert und als eingespieltes Team.
Im Salon liegt ein Buch mit dem Titel ´Underwater Explorer UAE´. Schaut Euch da mal die Abbildungen mit den Gifttieren auf den hinteren Seiten an! Die Luft aus den Flaschen ist geruchlos, der Sinterfilter meiner 1. Stufe sieht (zerlegt habe ich ihn noch nicht) wie neu aus.

Sonstiges
Die Crew ist stets aufmerksam und sehr gut darin, die Wünsche der Gäste von deren Augen abzulesen, ohne jedoch aufdringlich dabei zu sein. Beispielsweise stand ab dem zweiten Abend unaufgefordert ein Tisch mit Gläsern, Eiswürfeln und Zitronenscheiben auf dem Sonnendeck, um die Teilnehmer unserer Gin-Runde zu erfreuen. Da in der Crew nur einer dem islamischen Glauben folgt, kam es durch den Ramadan zu keinerlei Abstrichen beim Service.