M/Y King Snefro 4 (Inaktiv)

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Tauchkreuzfahrt mit King Snefro 4Ja, was soll ich ...

Tauchkreuzfahrt mit King Snefro 4
Ja, was soll ich sagen? Es hat einfach alles gepasst!
Unser Tauchguide Hany hat mich am Flughafen abgeholt. Nach einer schnellen Fahrt, sind wir im Hafen von Sharm el-Sheikh angekommen. Die Managerin Petra hat mich auf dem Boot herzlich begrüßt. Die übrigen Gäste sind eine Stunde später angekommen. Und dann ging es los: Eine Woche nur Tauchen, Essen und Schlafen. Das hat mir wirklich gut gefallen – insbesondere weil dies meine erste Safari war. Nach den üblichen Formalitäten ging es am Nachmittag zu einem Checktauchgang am Temple. Es ist kälter als ich gedacht habe: 21° (Ich hatte wahrscheinlich noch die 25° vom letzten November im Gefühl). Aber deutlich wärmer als mein letzter Tauchgang mit Michael und Olaf im Waidsee.

Das Tauchen
Ich will hier nicht jeden Tauchgang beschreiben. Das Tauchen mit Hany ist super. Er ist sehr ruhig und sehr sicher. Hany kennt die Tauchplätze wie seine Westentasche. Und wenn die Strömung mal nicht aus der vorgesehenen Richtung kommt, wird halt umgeplant. Seiner Gruppenführung kann man sich blind anvertrauen. Zu keiner Zeit ist unterwasser Stress oder Hektik aufgekommen oder es ist anstrengend gewesen. Vor dem Tauchen gibt es ein Briefing mit sehr guten 3D-Tauchplatzabbildungen aus dem Sharm el-Sheikh Diving Guide.

Das Schiff hat Sauerstoff an Bord und ein funktionierendes(!) Zodiac bringt uns –wenn nötig - raus und wieder zurück. Auf dem Achterdeck haben 10 Leute (die Maximalbelegung) viel Platz, um sich umzuziehen. Wenn getaucht wird, ist immer eine helfende Hand auf dem Tauchdeck, um z.B. beim Anziehen zu helfen oder den auftauchenden Tauchern Leinen zuzuwerfen. Luft liefern 2(!) Bauer-Kompressoren, die beide sehr gepflegt aussehen. Nitrox wäre noch was für die Zukunft. Es gibt außer Blei und 12l-Alutanks keine Ausrüstung an Bord – außer man hat nette Tauchkumpels dabei, die einem aushelfen. Ich empfehle angesichts der vielen Tauchgänge (max. 22) einen Computer und eine Lampe für die Nachttauchgänge. Hier eine Liste der Tauchplätze (alles was fett ist, ist fast eine eigene Reise Wert):

20.3. Temple
21.3. Jackfish Alley, Alternatives, Stingray Station, El Daharra
22.3. Thistlegorm, El Negesh, Small Crack, Small Crack inside
23.3. Dunraven, Shark Reef/Jolanda Reef, Laguna Reef North
24.3. Jackson Reef West, Jackson Reef Ost, Lagoon Reef Süd, North Lagoon inside
25.3. Thomas Reef, Tower, Sharm el Maya
26.3. Ras Umm Sid, Ras Kati, Temple
27.3. Tauchfrei
Das absolute Highlight ist die Thistlegorm. Deswegen habe ich dazu auch einen extra Bericht geschrieben. Aber auch die anderen Tauchgänge sind sehenswert – mit das Beste was ich bis jetzt im Roten Meer gesehen habe. Die Ras Mohammed, Gubal und Tiran Tauchplätze sind alle sehr gut erhalten. Und bis auf Wracks gibt es kaum Unrat.

Gesehen hat man viel: Alle Arten von Korallen und Gorgonien, bunte Nacktschnecken, Kegelschnecken mit schönen Gehäusen, Seenadeln, Glasfische in Mengen, die übrigen Rifffische (auch in Mengen), Putzerstationen, Zwergnasenbüschelbarsche (3!), ein Oktopus, Napoleons, Schulen von Thunfischen und Drückern, Barakudas, Schildkröten und ein Hai, den ich natürlich wieder nicht gesehen habe.

Das Schiff
Die King Snefro 4 ist ein komfortables Schiff mit einer durchdachten Einrichtung. Es ist 18m lang. Im Unterdeck wird geschlafen. Hier gibt es 5 Zweibettkabinen und 2 Duschen (warmes Wasser!) mit Toilette. Ich habe eine Nacht gebraucht, um mich an das Schaukeln zu gewöhnen. Dann habe ich geschlafen wie ein Bär. Im Hochsommer kann man natürlich auch mit seinem Schlafsack auf dem Oberdeck schlafen. Auf dem Hauptdeck ist hinten die Tauchplattform mit 2 Leitern zum Einsteigen und 4 Möglichkeiten, um ins Wasser zu gelangen. Vom Tauchdeck geht es in den Salon mit vielen Sitzmöglichkeiten, Fernseher (arabische Sender), Funkgerät, Lampenladestation (Schnellladegeräte sind von Vorteil, da das Aggregat von ca. 17.30 bis 22.30 läuft), Cassettendeck, CD-Spieler wird demnächst eingebaut (Cassetten und CD’s sollte man von zu Hause mitbringen). Zum Bug hin kommt die Bar und die Kombüse. Und ganz vorne das Highlight: der Essbereich: genügend Platz für die Gäste und eine Rundumsicht auf die See. Der Skipper hat seinen Platz dafür auf dem Sonnendeck. Das Sonnendeck geht über die gesamte Schiffslänge; der größte Teil ist abgeschattet. Und auch hier können sich 10 Leute gleichzeitig aufhalten und sogar Cassetten hören.

Das Wichtigste ist natürlich die Besatzung. Die King Snefro 4 hat eine Besatzung von 5 Leuten. Bei uns war der Skipper Hodir. Der ist sehr erfahren und findet auch bei Sandstürmen mit einer Sicht von 100m in den Hafen. Hany unseren Tauchguide kennt ihr schon. In der Küche steht Bassim, der immer sehr leckere Sachen gezaubert hat. Ich kann mich noch gut an die Lammkeule erinnern und das Foul jeden morgen war ausgezeichnet. Und last not least der Decksjunge und der Barmann, der auch mal zum Bierholen an Land geht.

Alles in allem ist die King Snefro 4 ein tolles Safariboot. Sehr gutes Essen und Wohnen. Tolles Tauchen. Endlich mal wieder geführt werden (unqualifizierte persönliche Bemerkung des Verfassers). Und eine sympathische und erfahrene Besatzung. Ich kann diese Safari nur empfehlen.