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Tauchkreuzfahrt auf der MV Philkade in Thailand.ü ...

Tauchkreuzfahrt auf der MV Philkade in Thailand.

über Weihnachten und Silvester ging es für uns nach Thailand. Hauptinhalt der Urlaubsreise waren zwei Kreuzfahrten mit der MV Philkade. Die MV Philkade ist ein Schiff mit 29m Länge und Stahlrumpf und liegt daher sanft im Wasser, auch wenn die See mal rauher ist. Dieses Schiff hat der Besitzer Phillip seiner Frau Arraya, welche als Nickname Kade heisst, gebaut, daher der Name Philkade.
Es werden Touren zwischen 4 und 11 Tagen angeboten.

Bei der Ankunft in Phuket wird man bereits von einem Mitarbeiter der Aquamarin Divers am Flughafen erwartet und in einer, etwa einstündigen Fahrt ins Büro nach Chalong gebracht. Falls man, wie wir, vor und zwischen den Trips im Hotel übernachtet und mit Tagesbooten tauchen geht, so wird der Transfer zuverlässig von Aquamarin Divers organisiert. Sofern man seine Ausrüstung mieten möchte, so kann man hier aus einer grossen Menge neuester und in Top Zustand befindlicher Ausrüstung, hauptsächlich von Mares seine benötigte Ausrüstung zusammenstellen.
Sobald alle Teilnehmer der Kreuzfahrt eingetroffen sind, geht es aufs Boot. Im Hafen sieht man dann das erste Mal, wie gross das Boot wirklich ist. Und dieses Riesenschiff teilt man sich zu höchstens dreizehn Personen, gigantisch.

Auch wenn das Schiff zunächst nicht als Tauchboot geplant wurde, so lässt sich das heute nicht mehr als Nachteil empfinden.
Im Unterdeck befinden sich fünf Kabinen, davon zwei Standard und drei Superior Kabinen, wobei eine davon auch als Dreibettkabine vergeben werden kann. Alle Kabinen sind mit eigener Toilette und Duschkabine ausgestattet sowie individuell regelbarer Klimaanlage.
Auf dem Hauptdeck ist die gesamte Schiffsbreite im Bug von der Master State Cabin eingenommen. Grosse Panoramafenster und ein Fullsize Doppelbett, Fernseher, DVD und Surroundsystem sowie ein Bad mit Duschkabine, zwei Waschbecken und Toilette vervollständigen den Luxus.
Vor dem Master State Room liegt der grosse Salon mit viel Platz und vielen Sitzgelegenheiten. Hier ist auch das Frühstücks- und das Mittagsbuffet aufgebaut.
Ausserdem stehen hier ein DVD Player, ein Fernseher mit Surroundsystem sowie ein PC mit Kartenleser zur Verfügung.
Das dahinter liegende Tauchdeck ist sehr geräumig und bietet ausreichend Platz zum Anziehen, auch für zwölf Personen, was aber nie vorkommt, da immer in zwei Gruppen aufgerödelt und getaucht wird.
Im Oberdeck befinden sich das Ruderhaus, die Kajüte des Kapitäns und das Wichtigste: die Kombüse, eigentlich eher eine Grossraumküche mit moderner Einrichtung und sehr viel Platz.
Vor dem Ruderhaus befindet sich das Sonnendeck mit zwei grossen Strandliegen.
Im Heck befindet sich der Essbereich, wo am Abend das mindestens drei Gänge beinhaltende Diner gereicht wird. Hier lässt es sich entspannt bei einer sanften Brise und gechillter Temperatur gemütlich speisen. Dabei gibt es Morgens Eier nach Wahl, Toast, Obst, Marmelade, Käse und sogar Nutella.
Zum Mittag gibt es im Wechsel einmal europäische und einmal thailändische Küche, genauso beim Abendessen, es ist also für jeden Geschmack etwas dabei. Der Nachmittags- Snack ist einmal süss, einmal salzig, also vor Hunger kommt hier sicher niemand um.
Ganz oben auf dem Schiff befindet sich die grosse teilbeschattete Flybridge mit grossen gepolsterten Bänken, auf der sich ausreichend Platz im Schatten oder in der Sonne findet, um sich zwischen den Tauchgängen auszuruhen.

Doch zum Ausruhen kommt man kaum. Nach Ankunft auf dem Boot gibt es ein ausführliches Briefing und den Stundenplan. 6:30 Wecken, 7:00 Briefing, 7:30 Tauchen, 9:00 Frühstück, 10:30 Briefing, 11:00 Tauchen, 12:30 Lunch, 14:00 Briefing, 14:30 Tauchen, 16:00 Snack, 18:15 Briefing, 18:45 Tauchen, 19:30 Diner, danach Schlafen.

Klingt nach Stress, ist es aber nicht, da man sich um nichts kümmern muss. Springt man vom grossen Boot, sind die Flossen bereits am Heck und werden einem angezogen, sobald man die Treppe runter kommt, springt man aus dem RIB warten die Flossen bereits dort. Beim Rauskommen wird einem die Ausrüstung abgenommen, gespült und aufgeräumt. Da wie gesagt in zwei Gruppen in einem Abstand von etwa 10 min getaucht wird ist es auch nie voll auf dem Tauchdeck und man kann sich entspannt an- oder ausziehen.
Für Fotoausrüstung gibt es eine sehr grosse Wanne zum Spülen und ein geräumiges Rüst-board.

Besonders gefallen haben mir die interessant und ausführlich gestalteten Briefings von Mik und Kerry, den beiden Tour- und Diveguides auf der Philkade.
Dank guter Zeichnung und genauer Erklärung war es uns möglich, uns ab und zu etwas abzusondern um in Ruhe zu fotografieren zu können, dennoch wusste man aber wohin der Rest der Gruppe getaucht war. Dies auch bei komplizierteren Tauchplätzen wie Elephant Head Rock oder so.

Und nun zum Tauchen: unsere Tour führte uns über die Similans, den Richelieu Rock, Elephant Head Rock nach Hin Daeng und über Phi Phi zurück nach Chalong.
Die Tauchplätze sind äusserst abwechslungsreich, ob flacher Korallengarten, Felsen-labyrinth oder Pinnacle (Thila), immer war etwas geboten. Als Dreingabe gab es einen Tauchgang an den, vor ein paar Wochen versenkten Wracks der US- Streitkräfte, 9 Hubschrauber und vier Flugzeuge.
Zu unserer Zeit war die Strömung sehr moderat bis nicht vorhanden, dennoch hatten wir mehrere Manta- Begegnungen. An Ko Bon West Ridge zwei sehr grosse Tiere zunächst für uns alleine. Ansonsten warten auf den Taucher Leoparden-, junge Weisspitzen- und Ammenhaie, Napolean, grosse Barakudas, zum Teil als Einzeltiere wie Cecil am Koh Tachai Pinnacle oder als Schulen von geschätzten 100 Tieren, Rochen, Thunfische, Makrelen, grosse Schwärme von Snappern, Geisterpfeifenfische, Seepferdchen, Garnelen, Nacktschnecken etc. runden das ganze nach unten hin ab. Kein Tauchgang ist wie der andere. Die Sicht reicht von etwa 3 Metern an den Aircraft Wracks in Bang Tao bis zu weit mehr als 50m an den Similans. Aber das kann sich von Tag zu Tag und sogar je nach Strömung innerhalb von Stunden ändern.

Zum Thema „Alleine“: wir glaubten, in Thailand auf dem Boot mehr oder weniger alleine an den Tauchplätzen sein zu können, leider war das nicht so. An einigen Tauchplätzen gab es leider einen regelrechten Whirlpool. Dank einer sehr kooperativen Crew haben wir aber sofern es irgendwie möglich war, den Fahrplan so geändert, dass wir so wenig andere Boote hatten wie möglich.

Generell sind die angefahrenen Tauchplätze sehr intakt, Der Marinepark zahlt sich wirklich aus. Man erkennt, ab wann ein Tauchplatz in den Marinepark aufgenommen wurde. Je früher desto artenreicher und prächtiger die marine Fauna. Tischkorallen von mehr als 2m sind keine Seltenheit, Gorgonienfächer mit rund 4m ebenfalls zu finden. Die bei der Reise fälligen 1.600 Baht Marinepark Eintrittsgebühr scheinen eine gute Investition zu sein.

Leider geht auch die schönste Reise viel zu schnell zu Ende und man kommt nach Chalong zurück, wo bereits die Fahrer warten um die Gäste in die jeweiligen Destinationen zu bringen.

Fazit: luxuriöser Tauchurlaub mit besten Vorraussetzungen für Vieltaucher. Vermutlich das beste Boot in Thailand.


Das Boot


Das Afterdeck zum Dinner


Das Tauchdeck


Der Salon