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Sepp_1968Padi AOWD201 TGs

Wir haben über Orca für die Zeit vom 15.-30.04.2 ...

Wir haben über Orca für die Zeit vom 15.-30.04.2007 mit einer gemischten Gruppe (5 Personen, 30 bis >1200 Tauchgänge) eine Safari mit der MV Dorado gebucht.
Boot und Besatzung:
Die Dorado ist ein Holzboot, wie auf den Malediven üblich (lt. Werbung für 6-10 Personen,meiner Meinung nach für maximal 8 Personen), für Taucher mit etwas schmalerem Budget.
Die Doppelkabinen im Unterdeck sind funktionell eingerichtet mit Dusche und WC, Ventilator, und einer, zum Zeitpunkt unserer Anwesenheit leider nicht funktionierenden Klimaanlage. Es sind 220V-Steckdosen englischer Bauart vorhanden, deshalb Adapter nicht vergessen! Der Stauraum ist etwas knapp bemessen, aber mit etwas gutem Willen und wenig Gepäck klappt es auch. Das Tauchequipment findet sowieso auf dem zugehörigem Dhoni Platz. Auf dem Oberdeck gibt es 2 Sitzgruppen mit Tischen im inneren Bereich und die mit einem Sonnensegel beschatteten Tische auf dem Bug, wo bei dem hier meistens vorherrschendem schönen Wetter das Essen eingenommen wird. Das Sonnendeck weist leider keinerlei beschatteten Flächen aus, weshalb wir es hier auch nur nachts aushielten, wenn die Luft in der Kabine zum Schlafen zu stickig wurde. Das Personal an Bord der Dorado und auch an Bord des Dhonis ist superfreundlich und sehr zuvorkommend. Der Koch ist ein wahrer Künstler! In seiner Kombüse zaubert er leckere Mittag- und Abendessen sowie diverse Kuchen zum Nachmittagskaffee.
Die Mahlzeiten bestehen immer aus mehreren Gängen mit Fisch, Nudeln, Hühnchen, Gemüse, Nachspeise und abschließend Tee und Kaffee.
Einziges Manko waren Funkgerät und GPS. Beim Funkgerät war das Mikrofonkabel abgerissen, beim GPS die Antenne falsch herum und ohne Anschlussleitung an den Mast auf dem Sonnedeck gebunden (siehe Fotos). Ob beide Geräte unter diesen Voraussetzungen funktionieren, wage ich zu bezweifeln. Lt. Aussage von Orca funktionieren sie angeblich einwandfrei!
Guide:
Der Stamm-Guide der MV Dorado, der uns vom Flughafen abholte, hatte bedauerlicherweise im Vorfeld einen Motoradunfall und konnte aufgrund seiner Verletzungen mit uns nur den Checkdive am Banana-Reef durchführen.
Für die folgenden 2 Wochen der geplanten Safari beauftragte deshalb das Headquarter des Bootes einen Freelancer, der uns führen sollte. Dieser Guide war meiner Meinung nach ein glatter Reinfall. Bereits bei den ersten Tauchgängen am Nord Male-Atoll wiesen wir ihn darauf hin, dass wir gerne Strömungstauchgänge machen würden und unsere Gruppe (30 bis >1200 TG´s; ich bin AOWD mit z. Zt. 201 TG´s) auch die entsprechende Erfahrung hat, solche Tauchgänge zu bewältigen.

Nach einigen weiteren Tauchgängen am Nord-Male-Atoll, natürlich ohne Strömung, forderten wir den Guide auf, eine Timetable mit den Zeitangaben für Ebbe und Flut zu besorgen, da seine Prognosen immer damit endeten, dass, wenn wir dann am Tauchplatz angekommen waren, immer „very small current“ herrschte, wie er sich auszudrücken pflegte. Doch eine Timetable war laut Headquarter nicht vorhanden und unser Guide erklärte uns, dass er auf den Booten auf denen er früher gefahren war, immer das GPS für diese Prognosen benutzt hätte (siehe Orca-Aussage!!!).
Etwas gewöhnungsbedürftig waren auch seine Tauchgangsprofile. Nach dem Sprung ins Wasser ging es grundsätzlich mal bis auf 30 Meter runter, die Luft verbrauchen und nach 45 Minuten wieder hoch (wir hatten da teilweise noch 100 bar im Tank). So geschehen auch am Tauchplatz Bulha Lhohi im Süd-Ari-Atoll, wo sich zwischen 7 und 20 Metern schöne Höhlen und Grotten befinden und bei 30 Metern die absolute Wüste ist!
Im weiteren Verlauf der Safari wurden wir diverse Male an den falschen Stellen ins Wasser geschmissen oder wir haben Tauchplätze wie Kudarah Thila erst gar nicht gefunden
Es gab zwar auch einige Glückstreffer, wie z. B. in Süd-Ari am Tauchplatz Madivaru, wo für ca. 20 Minuten 3 große Mantas über unseren Köpfen kreisten oder ebenfalls im Süd-Ari-Atoll bei Mamigilli, wo wir für einige Sekunden einen jungen Walhai sahen, jedoch waren diese Erfolgserlebnisse dünn gesät bei immerhin 37 Tauchgängen während der Safari.
Bewertung:
Da der Erfolg einer Safari zu gleichen Teilen von Boot und Guide abhängig ist gilt folgendes Bewertungsschema: Boot maximal 3 Flossen, Guide maximal 3 Flossen.
Von mir gibt’s für das Boot 2 Flossen (eine abgezogen wg. Funkgerät und GPS)
Guide 0 Flossen wg. Unkenntnis der Tauchplätze, der örtlichen Gegebenheiten und Strömungsverhältnisse.

Fazit:
Die MV Dorado würde ich wieder wählen, vorausgesetzt, die technischen Einrichtungen werden instand gesetzt, beim Guide hoffe ich, dass der Veranstalter künftig besser qualifizierte Mitarbeiter einsetzt!


MV Dorado


Dhoni


Doppelkabine


WC / Dusche


Funkgerät


Reste des abgerissenen Mikrofonkabels


Fungerät und GPS


GPS-Antenne


GPS-Antenne