Wir (m - AOWD / w - RD) waren in der Zeit vom 27. ...
Wir (m - AOWD / w - RD) waren in der Zeit vom 27.12.14 bis 03.01.15 auf der Atlantis Acores.
Die Reise wurde durch Schöner Tauchen in Bremen im Rahmen eines insgesamt 16-tägigen Philippinen Aufenthalt perfekt organisiert.
Nur zur Acores: das 32,5m lange Aluminium-Schiff ist für maximal 16 Passagiere ausgelegt und laut Angabe des Betreibers: ´The Azores has set new standards in liveaboard diving in the Philippines and, many of our guests say, in Asia´. Nun muss man ja nicht alles glauben, was so beworben wird, zumindest die Preisgestaltung ließ jedoch erwarten, dass man dem eigenen Anspruch irgendwie gerecht werden möchte.
Wir wurden zuverlässig am 27.12. durch Mitarbeiter der Atlantis Acores an der Fähre in Dumaguete in Empfang genommen, zum Atlantis Resort gefahren und dort dann nach kurzer Wartezeit auf die Atlantis Acores verbracht. Dort angekommen, waren wir zwar nicht die ersten Gäste, jedoch auch nicht die allerletzten. Dennoch hatte der Kapitän bereits mit der Sicherheitsunterweisung für die bereits angekommenen Gäste begonnen, wir konnten lediglich dem Ende des Vortrags lauschen. Nach uns kam noch ein weiteres Paar an, für diese beiden fiel die Sicherheitsunterweisung komplett aus.
Danach wurden die Kabinen zugewiesen, und da bekamen wir den ersten Schreck. Wir hatten eine Deluxe-Kabine gebucht, und die Erwartung war auf Grund der Werbeversprechen auf der Atlantis Webseite „Dive the Philippines in Luxury “ hoch, aber irgendwie muss ich da etwas falsch verstanden haben. Jedenfalls war die Kabine geschätzte 2,2m auf 2m groß (oder klein), hatte keinerlei Bullauge und Tageslicht und somit die Notwenigkeit, permanent die Klimaanlage laufen zu lassen. Zur Kabine gehörte ein separates WC mit Dusche, auch hier wieder geschätzte 2,2 m auf 90cm „groß“.
In der Kabine befand sich ein Doppelbett, darüber ein Einzelbett, welches immerhin als Ablage für das Gepäck dienen konnte. Weiterhin ein Waschtisch mit drei Schubladen für Kleidung und darüber ein Spiegelschrank für die Toilettenartikel. Menschen mit Hang zur Klaustrophobie sei dringend abgeraten, die Atlantis Acores zu buchen! Den Unterschied zu den Standard-Kabinen konnte ich nicht wirklich herausfinden, ich glaube das waren ganz einfach die Kabinen, die näher an den Motoren des Schiffes lagen, denn kleiner ging ja eigentlich nicht mehr.
Nach einem außerordentlich üppigem Abendessen (amerikanisch eben, riesige Portionen sind Pflicht), wurde das Programm für den nächsten Tag vorgestellt. Und da kam dann der nächste Schreck: als erste Station der Reise wurde Oslob vorgestellt. Dort werden Walhaie durch die lokalen Fischer angefüttert und quasi wie auf einem großen Rummelplatz präsentiert. Hunderte von Touristen sind im Wasser, berühren die Tiere und veranlassen diese Tiere, sich völlig wider ihre Natur zu verhalten. Wir wurden im Dolphin House auf diese Situation bereits hingewiesen, ich hatte jedoch auch vorher schon in der deutschen Presse darüber Artikel gelesen und fand diese „Vorführung“ inakzeptabel. Da uns vor der Reise kein Tourenplan vorlag und dieser auch auf der Atlantis Webseite nicht zu finden ist, waren wir äußerst überrascht. Ich habe dann unseren ablehnenden Standpunkt zu diesem Spot (unterstützt von einer weiteren deutschen Familie) zum Ausdruck gebracht, allerdings vergebens. Die philippinischen Guides fanden das völlig ok, denn schließlich hätten die Fischer früher illegal gefischt und durch die Walhaifütterung hätten sie nun ein Auskommen und für die Fische sei das doch überhaupt kein Problem. Die Fütterung hätte keinerlei Einfluss auf deren Verhalten und es gäbe ja in Indonesien noch einen Spot, wo die Tiere angefüttert werden (welch eine beeindruckende Argumentationskette).
Das Ergebnis war, dass am folgenden Morgen die englischen und russischen Gäste das Spektakel mitmachten, wir Deutsche auf dem Schiff blieben und die Veranstaltung boykottierten. Hätte ich vor Buchung Kenntnis von der Route gehabt, hätte ich die Atlantis Acores niemals in Erwägung gezogen.
Nach diesem „perfekten“ Start ging es dann zum nächsten Tauchspot. Am Abend dieses Tages wurde uns vom Captain mitgeteilt, dass ein tropisches Tief im Anmarsch sei und er auf Grund der zu erwarteten Wetterbedingungen durch die Küstenwache aufgefordert wurde, nach Dumaguete zurückzukehren. Auch müssten wir auf Anordnung der Küstenwache das Schiff verlassen. So fuhren wir denn über Nacht wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt, dem Atlantis Resort. Vor Ort angekommen (Montag Vormittag, 29.12.), teilte uns der Captain mit, dass die Tour für dem Moment gecancelt sei. Es wäre jedoch sein Bestreben, die Tour am Mittwoch fortzusetzen. Dennoch würde für jeden, der nun die Tour abbrechen wolle, eine Rückerstattung von 230 $ je Tag ausbezahlt. Auch gäbe es das Problem, dass das Atlantis Resort nur vier frei Zimmer hätte und daher in einem Nachbarresort noch drei weitere Zimmer angemietet worden seien. Es würden nun Freiwillige gesucht, die bereit wären, eines dieser Zimmer zu übernehmen. Die andere deutsche Familie mit ihren beiden Töchtern und wir erklärten uns bereit, dies auf uns zu nehmen. Wir hatten auch einen Abbruch der Tour in Erwägung gezogen, wissend dass im Dolphin House noch Zimmer verfügbar waren. Da allerdings auch der Fährverkehr zwischen Negros und Cebu eingestellt war, ergab sich keine Möglichkeit, das Dolphin House zu erreichen.
Im Laufe des Nachmittags wurden wir dann mit komplettem Gepäck von Bord gebracht und wir Deutsche dann mit dem resorteigenen Shuttlebus bei strömendem Regen in ca. 20 minütiger Fahrt zu dem Nachbarresort (Amontillado Beach and Dive Resort) transportiert. Vorher wurde uns von einem Mitarbeiter des Atlantis Resort mehrfach versichert, dass alle Kosten (Zimmer, Mahlzeiten, Getränke) übernommen würden, dies wurde auch dem Manager des Amontillado so vermittelt. Die Zimmer waren soweit in Ordnung und wir richteten uns auf zu mindestens zwei Übernachtungen ein. Etwa eine Stunde später kam dann ein Anruf vom Atlantis Resort, wir würden nun für die Mahlzeiten mit dem Shuttlebus abgeholt, Speisen und Getränke würden im Amontillado nun doch nicht übernommen. Daraufhin habe ich mit Nachdruck auf die bereits getroffenen Zusagen hingewiesen und es abgelehnt, die Mahlzeiten im Atlantis Resort einzunehmen. Es regnete übrigens immer noch in Strömen! Kurze Zeit später rief dann der Manager des Atlantis Resort an und versuchte nochmals nachdrücklich, uns zu einem Zugeständnis in Bezug auf den Transport zu den Mahlzeiten zu bewegen. Ich habe dies wiederum abgelehnt und ihm mit einer Stornierung der Reise gedroht. Wir saßen gerade beim Abendessen, da stand der Manager des Atlantis Resort plötzlich an unserem Tisch und wollte mit mir diskutieren. Ich bat ihn dann, doch bitte zu warten, bis ich mit dem Essen fertig sei. Er erläuterte mir dann, dass die Atlantis Acores eine andere Unternehmenseinheit sei, mit ihm eigentlich nichts zu tun hätte und er nun die Schwierigkeit habe, die Kosten für die Atlantis Acores Gäste übernehmen zu müssen. Ich erklärte ihm, dass dies nun wirklich nicht unser Problem sein könne und ich auf die Einhaltung der gegebenen Zusagen bestehen würde. Letztendlich willigte er ein, aber das ganze Theater war schon äußerst mühsam und befremdlich.
Am darauffolgenden Vormittag wurde uns dann mitgeteilt, wir würden nun doch ins Atlantis Resort verlegt, es wären mittlerweile Zimmer frei. Wir saßen also wieder da und warteten, bis schlussendlich 3 Stunden später der Shuttlebus des Atlantis Resort wieder erschien und wir mit vollem Gepäck wider zurück transportiert wurden.
Im Atlantis Resort wurde uns dann ein Zimmer zugewiesen, auf das auspacken der Koffer haben wir zunächst einmal verzichtet, da das Wetter mittlerweile wieder aufgeklart war.
Am Spätnachmittag wurde uns dann mitgeteilt, dass wir wieder auf die Atlantis Acores zurück gebracht würden, allerding gab es zu diesem Zeitpunkt wohl noch keine Genehmigung für das Auslaufen des Schiffes. Der Captain teilte uns dann beim Abendessen mit, dass er hoffe, dass diese Genehmigung gegen 23:00 Uhr erteilt würde. Dem war dann auch so und wir konnten somit nach zwei verlorenen Tagen unsere Tour fortsetzen.
Grundsätzliches zur Atlantis Acores:
Neben den bereits erwähnten mikroskopisch kleinen Kabinen haben wir noch folgende Kritikpunkte an der Atlantis Acores:
Tauchen: es werden fünf! Tauchgänge pro Tag angeboten. 07:00 Uhr, 09:30 Uhr, 12:00 Uhr, 15:30 Uhr und 18:00 Uhr. Für unseren Geschmack und der meisten anderen Gäste war dies ein Tauchgang zu viel. Selbst wenn man einen Tauchgang auslässt, sind die Abstände und die Erholungspausen zwischen den verbleibenden Tauchgängen extrem kurz.
Schiffslayout: gemessen an dem Anspruch, Luxus neu zu definieren, ist die Ausstattung der Acores eher entäuschend. So gab es nur vier Liegen (ohne Polsterauflagen) für 15 Gäste, im beschatteten Bereich gab es überhaupt keine Liegemöglichkeiten. Der Salon war zum Essen ausreichend groß, jedoch bei schlechterem Wetter waren die Sitzgelegenheiten, wollte man nicht am Tisch sitzen, eher beschränkt und für die maximale Anzahl von 16 Gästen deutlich zu wenig. Hier machte sich dann auch bemerkbar, dass die Kabinen für einen Aufenthalt außerhalb des Schlafens nicht geeignet waren. Die Acores wäre ein luxuriöses Schiff, wenn man die Zahl der Gäste auf acht beschränken würde und das Layout der Kabinen und der anderen Einrichtungen entsprechend anpassen würde. Mit 16 Gästen ist die Acores einfach nur ein auf maximalen Profit getrimmtes Livaboard.
Speisen und Getränke: die Qualität der Speisen und Getränke war guter Standard, hier gibt keine Kritikpunkte. Allerdings ist man auch hier vom beworbenen Standard „world-class“ meilenweit entfernt, ich würde den Standard als guten Durchschnitt gemessen an meinen Erfahrungen mit Livaboards in Ägypten und Thailand bezeichnen.
Tauchdeck: großzügig, genügend Ablagemöglichkeiten, sehr gut
Guides: guter Durchschnitt, allerdings für meinen Geschmack zu wenig engagiert. So wurden z.B. Gäste, die beim tauchen und fotografieren immer wieder Korallen beschädigten, niemals belehrt oder gar ermahnt. Der Kommerz ist einfach wichtiger als die Natur!
Freundlichkeit der Mannschaft: sehr gut, sehr bemüht, einen guten Service zu bieten
Sonstiges: Nitrox mit 150 $ zusätzlich zu berechnen, ist heute nicht mehr zeitgemäß, das passt ebenso nicht zum selbsterklärten „Luxus-Standard“. Weiterhin werden pro Gast und Tag 10 $ Marineparkgebühr verrechnet. Die tatsächlichen Gebühren liegen je nach Tauchgebiet zwischen 2 $ und 5 $, somit werden die Gäste auch hier nochmals kräftig zur Kasse gebeten. Interessanter Weise werden auf der Rechnung dann die Kosten als „Extra Charges“ ausgewiesen, damit hinterher wohl keiner auf die Idee kommt, Marineparkgebühren zu reklamieren.
Abreise: Für den Abreisetag wurden wir aufgefordert, unser Gepäck um 05:45 Uhr bereitzustellen, um 06:45 sollten wir dann zur Fähre nach Dumaguete transportiert werden. Frühstück sollte es ab 07:00 im Resort geben.
Woher diese Eile, uns loszuwerden, rührte, hat sich uns nicht ganz erschlossen. Ich habe dann darauf hingewirkt, dass wir erst um 8:00 Uhr zur Fähre transportiert werden, damit wir wenigstens noch in Ruhe frühstücken können. Auf die Frage, warum überhaupt alle Gäste so früh vom Schiff müssen (obwohl es keinen Anschlusscharter gab), wurde uns erklärt, dass Wartungsarbeiten am Schiff vorgenommen werden müssen. Auch hier wird mangelhafte Organisation auf den Rücken der Gäste abgewälzt.
Zusammenfassung: insgesamt war die Atlantis Acores für uns eine herbe Enttäuschung. Dem Anspruch des Luxus wurde man nur bei der Preisgestaltung gerecht, in nahezu allen wichtigen Kriterien eines Livaboards sehen wir eher durchschnittliche oder sogar deutlich unterdurchschnittliche Leistungen. So mancher 800 € Charter im Roten Meer bietet da erheblich mehr Leistung. Der Betrieb der Atlantis Acores ist schlichtweg auf Profitmaximierung ausgelegt, und da schließt sich der Kreis für mich zum amerikanischen Management!
Auf einer Skala von 1 (schlecht) bis 10 (überdurchschnittlich gut) würde ich die Atlantis Acores bei 4 einordnen.
Die Reise wurde durch Schöner Tauchen in Bremen im Rahmen eines insgesamt 16-tägigen Philippinen Aufenthalt perfekt organisiert.
Nur zur Acores: das 32,5m lange Aluminium-Schiff ist für maximal 16 Passagiere ausgelegt und laut Angabe des Betreibers: ´The Azores has set new standards in liveaboard diving in the Philippines and, many of our guests say, in Asia´. Nun muss man ja nicht alles glauben, was so beworben wird, zumindest die Preisgestaltung ließ jedoch erwarten, dass man dem eigenen Anspruch irgendwie gerecht werden möchte.
Wir wurden zuverlässig am 27.12. durch Mitarbeiter der Atlantis Acores an der Fähre in Dumaguete in Empfang genommen, zum Atlantis Resort gefahren und dort dann nach kurzer Wartezeit auf die Atlantis Acores verbracht. Dort angekommen, waren wir zwar nicht die ersten Gäste, jedoch auch nicht die allerletzten. Dennoch hatte der Kapitän bereits mit der Sicherheitsunterweisung für die bereits angekommenen Gäste begonnen, wir konnten lediglich dem Ende des Vortrags lauschen. Nach uns kam noch ein weiteres Paar an, für diese beiden fiel die Sicherheitsunterweisung komplett aus.
Danach wurden die Kabinen zugewiesen, und da bekamen wir den ersten Schreck. Wir hatten eine Deluxe-Kabine gebucht, und die Erwartung war auf Grund der Werbeversprechen auf der Atlantis Webseite „Dive the Philippines in Luxury “ hoch, aber irgendwie muss ich da etwas falsch verstanden haben. Jedenfalls war die Kabine geschätzte 2,2m auf 2m groß (oder klein), hatte keinerlei Bullauge und Tageslicht und somit die Notwenigkeit, permanent die Klimaanlage laufen zu lassen. Zur Kabine gehörte ein separates WC mit Dusche, auch hier wieder geschätzte 2,2 m auf 90cm „groß“.
In der Kabine befand sich ein Doppelbett, darüber ein Einzelbett, welches immerhin als Ablage für das Gepäck dienen konnte. Weiterhin ein Waschtisch mit drei Schubladen für Kleidung und darüber ein Spiegelschrank für die Toilettenartikel. Menschen mit Hang zur Klaustrophobie sei dringend abgeraten, die Atlantis Acores zu buchen! Den Unterschied zu den Standard-Kabinen konnte ich nicht wirklich herausfinden, ich glaube das waren ganz einfach die Kabinen, die näher an den Motoren des Schiffes lagen, denn kleiner ging ja eigentlich nicht mehr.
Nach einem außerordentlich üppigem Abendessen (amerikanisch eben, riesige Portionen sind Pflicht), wurde das Programm für den nächsten Tag vorgestellt. Und da kam dann der nächste Schreck: als erste Station der Reise wurde Oslob vorgestellt. Dort werden Walhaie durch die lokalen Fischer angefüttert und quasi wie auf einem großen Rummelplatz präsentiert. Hunderte von Touristen sind im Wasser, berühren die Tiere und veranlassen diese Tiere, sich völlig wider ihre Natur zu verhalten. Wir wurden im Dolphin House auf diese Situation bereits hingewiesen, ich hatte jedoch auch vorher schon in der deutschen Presse darüber Artikel gelesen und fand diese „Vorführung“ inakzeptabel. Da uns vor der Reise kein Tourenplan vorlag und dieser auch auf der Atlantis Webseite nicht zu finden ist, waren wir äußerst überrascht. Ich habe dann unseren ablehnenden Standpunkt zu diesem Spot (unterstützt von einer weiteren deutschen Familie) zum Ausdruck gebracht, allerdings vergebens. Die philippinischen Guides fanden das völlig ok, denn schließlich hätten die Fischer früher illegal gefischt und durch die Walhaifütterung hätten sie nun ein Auskommen und für die Fische sei das doch überhaupt kein Problem. Die Fütterung hätte keinerlei Einfluss auf deren Verhalten und es gäbe ja in Indonesien noch einen Spot, wo die Tiere angefüttert werden (welch eine beeindruckende Argumentationskette).
Das Ergebnis war, dass am folgenden Morgen die englischen und russischen Gäste das Spektakel mitmachten, wir Deutsche auf dem Schiff blieben und die Veranstaltung boykottierten. Hätte ich vor Buchung Kenntnis von der Route gehabt, hätte ich die Atlantis Acores niemals in Erwägung gezogen.
Nach diesem „perfekten“ Start ging es dann zum nächsten Tauchspot. Am Abend dieses Tages wurde uns vom Captain mitgeteilt, dass ein tropisches Tief im Anmarsch sei und er auf Grund der zu erwarteten Wetterbedingungen durch die Küstenwache aufgefordert wurde, nach Dumaguete zurückzukehren. Auch müssten wir auf Anordnung der Küstenwache das Schiff verlassen. So fuhren wir denn über Nacht wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt, dem Atlantis Resort. Vor Ort angekommen (Montag Vormittag, 29.12.), teilte uns der Captain mit, dass die Tour für dem Moment gecancelt sei. Es wäre jedoch sein Bestreben, die Tour am Mittwoch fortzusetzen. Dennoch würde für jeden, der nun die Tour abbrechen wolle, eine Rückerstattung von 230 $ je Tag ausbezahlt. Auch gäbe es das Problem, dass das Atlantis Resort nur vier frei Zimmer hätte und daher in einem Nachbarresort noch drei weitere Zimmer angemietet worden seien. Es würden nun Freiwillige gesucht, die bereit wären, eines dieser Zimmer zu übernehmen. Die andere deutsche Familie mit ihren beiden Töchtern und wir erklärten uns bereit, dies auf uns zu nehmen. Wir hatten auch einen Abbruch der Tour in Erwägung gezogen, wissend dass im Dolphin House noch Zimmer verfügbar waren. Da allerdings auch der Fährverkehr zwischen Negros und Cebu eingestellt war, ergab sich keine Möglichkeit, das Dolphin House zu erreichen.
Im Laufe des Nachmittags wurden wir dann mit komplettem Gepäck von Bord gebracht und wir Deutsche dann mit dem resorteigenen Shuttlebus bei strömendem Regen in ca. 20 minütiger Fahrt zu dem Nachbarresort (Amontillado Beach and Dive Resort) transportiert. Vorher wurde uns von einem Mitarbeiter des Atlantis Resort mehrfach versichert, dass alle Kosten (Zimmer, Mahlzeiten, Getränke) übernommen würden, dies wurde auch dem Manager des Amontillado so vermittelt. Die Zimmer waren soweit in Ordnung und wir richteten uns auf zu mindestens zwei Übernachtungen ein. Etwa eine Stunde später kam dann ein Anruf vom Atlantis Resort, wir würden nun für die Mahlzeiten mit dem Shuttlebus abgeholt, Speisen und Getränke würden im Amontillado nun doch nicht übernommen. Daraufhin habe ich mit Nachdruck auf die bereits getroffenen Zusagen hingewiesen und es abgelehnt, die Mahlzeiten im Atlantis Resort einzunehmen. Es regnete übrigens immer noch in Strömen! Kurze Zeit später rief dann der Manager des Atlantis Resort an und versuchte nochmals nachdrücklich, uns zu einem Zugeständnis in Bezug auf den Transport zu den Mahlzeiten zu bewegen. Ich habe dies wiederum abgelehnt und ihm mit einer Stornierung der Reise gedroht. Wir saßen gerade beim Abendessen, da stand der Manager des Atlantis Resort plötzlich an unserem Tisch und wollte mit mir diskutieren. Ich bat ihn dann, doch bitte zu warten, bis ich mit dem Essen fertig sei. Er erläuterte mir dann, dass die Atlantis Acores eine andere Unternehmenseinheit sei, mit ihm eigentlich nichts zu tun hätte und er nun die Schwierigkeit habe, die Kosten für die Atlantis Acores Gäste übernehmen zu müssen. Ich erklärte ihm, dass dies nun wirklich nicht unser Problem sein könne und ich auf die Einhaltung der gegebenen Zusagen bestehen würde. Letztendlich willigte er ein, aber das ganze Theater war schon äußerst mühsam und befremdlich.
Am darauffolgenden Vormittag wurde uns dann mitgeteilt, wir würden nun doch ins Atlantis Resort verlegt, es wären mittlerweile Zimmer frei. Wir saßen also wieder da und warteten, bis schlussendlich 3 Stunden später der Shuttlebus des Atlantis Resort wieder erschien und wir mit vollem Gepäck wider zurück transportiert wurden.
Im Atlantis Resort wurde uns dann ein Zimmer zugewiesen, auf das auspacken der Koffer haben wir zunächst einmal verzichtet, da das Wetter mittlerweile wieder aufgeklart war.
Am Spätnachmittag wurde uns dann mitgeteilt, dass wir wieder auf die Atlantis Acores zurück gebracht würden, allerding gab es zu diesem Zeitpunkt wohl noch keine Genehmigung für das Auslaufen des Schiffes. Der Captain teilte uns dann beim Abendessen mit, dass er hoffe, dass diese Genehmigung gegen 23:00 Uhr erteilt würde. Dem war dann auch so und wir konnten somit nach zwei verlorenen Tagen unsere Tour fortsetzen.
Grundsätzliches zur Atlantis Acores:
Neben den bereits erwähnten mikroskopisch kleinen Kabinen haben wir noch folgende Kritikpunkte an der Atlantis Acores:
Tauchen: es werden fünf! Tauchgänge pro Tag angeboten. 07:00 Uhr, 09:30 Uhr, 12:00 Uhr, 15:30 Uhr und 18:00 Uhr. Für unseren Geschmack und der meisten anderen Gäste war dies ein Tauchgang zu viel. Selbst wenn man einen Tauchgang auslässt, sind die Abstände und die Erholungspausen zwischen den verbleibenden Tauchgängen extrem kurz.
Schiffslayout: gemessen an dem Anspruch, Luxus neu zu definieren, ist die Ausstattung der Acores eher entäuschend. So gab es nur vier Liegen (ohne Polsterauflagen) für 15 Gäste, im beschatteten Bereich gab es überhaupt keine Liegemöglichkeiten. Der Salon war zum Essen ausreichend groß, jedoch bei schlechterem Wetter waren die Sitzgelegenheiten, wollte man nicht am Tisch sitzen, eher beschränkt und für die maximale Anzahl von 16 Gästen deutlich zu wenig. Hier machte sich dann auch bemerkbar, dass die Kabinen für einen Aufenthalt außerhalb des Schlafens nicht geeignet waren. Die Acores wäre ein luxuriöses Schiff, wenn man die Zahl der Gäste auf acht beschränken würde und das Layout der Kabinen und der anderen Einrichtungen entsprechend anpassen würde. Mit 16 Gästen ist die Acores einfach nur ein auf maximalen Profit getrimmtes Livaboard.
Speisen und Getränke: die Qualität der Speisen und Getränke war guter Standard, hier gibt keine Kritikpunkte. Allerdings ist man auch hier vom beworbenen Standard „world-class“ meilenweit entfernt, ich würde den Standard als guten Durchschnitt gemessen an meinen Erfahrungen mit Livaboards in Ägypten und Thailand bezeichnen.
Tauchdeck: großzügig, genügend Ablagemöglichkeiten, sehr gut
Guides: guter Durchschnitt, allerdings für meinen Geschmack zu wenig engagiert. So wurden z.B. Gäste, die beim tauchen und fotografieren immer wieder Korallen beschädigten, niemals belehrt oder gar ermahnt. Der Kommerz ist einfach wichtiger als die Natur!
Freundlichkeit der Mannschaft: sehr gut, sehr bemüht, einen guten Service zu bieten
Sonstiges: Nitrox mit 150 $ zusätzlich zu berechnen, ist heute nicht mehr zeitgemäß, das passt ebenso nicht zum selbsterklärten „Luxus-Standard“. Weiterhin werden pro Gast und Tag 10 $ Marineparkgebühr verrechnet. Die tatsächlichen Gebühren liegen je nach Tauchgebiet zwischen 2 $ und 5 $, somit werden die Gäste auch hier nochmals kräftig zur Kasse gebeten. Interessanter Weise werden auf der Rechnung dann die Kosten als „Extra Charges“ ausgewiesen, damit hinterher wohl keiner auf die Idee kommt, Marineparkgebühren zu reklamieren.
Abreise: Für den Abreisetag wurden wir aufgefordert, unser Gepäck um 05:45 Uhr bereitzustellen, um 06:45 sollten wir dann zur Fähre nach Dumaguete transportiert werden. Frühstück sollte es ab 07:00 im Resort geben.
Woher diese Eile, uns loszuwerden, rührte, hat sich uns nicht ganz erschlossen. Ich habe dann darauf hingewirkt, dass wir erst um 8:00 Uhr zur Fähre transportiert werden, damit wir wenigstens noch in Ruhe frühstücken können. Auf die Frage, warum überhaupt alle Gäste so früh vom Schiff müssen (obwohl es keinen Anschlusscharter gab), wurde uns erklärt, dass Wartungsarbeiten am Schiff vorgenommen werden müssen. Auch hier wird mangelhafte Organisation auf den Rücken der Gäste abgewälzt.
Zusammenfassung: insgesamt war die Atlantis Acores für uns eine herbe Enttäuschung. Dem Anspruch des Luxus wurde man nur bei der Preisgestaltung gerecht, in nahezu allen wichtigen Kriterien eines Livaboards sehen wir eher durchschnittliche oder sogar deutlich unterdurchschnittliche Leistungen. So mancher 800 € Charter im Roten Meer bietet da erheblich mehr Leistung. Der Betrieb der Atlantis Acores ist schlichtweg auf Profitmaximierung ausgelegt, und da schließt sich der Kreis für mich zum amerikanischen Management!
Auf einer Skala von 1 (schlecht) bis 10 (überdurchschnittlich gut) würde ich die Atlantis Acores bei 4 einordnen.
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