Vilamendhoo Island Resort & Spa

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Jörg 213541AOW90 TGs

Wir sind eine Familie mit zwei Kindern (13 und 17 ...

Wir sind eine Familie mit zwei Kindern (13 und 17J.) und haben vom 5.-17.10. 12 Tage zum Tauchen und Schnorcheln auf Vilamendhoo verbracht, wobei wir VP gebucht hatten.
Dies war unser zweiter Maledivenurlaub. 2011 waren wir für 10 Tage auf Ellaidhoo.
Angereist sind wir nonstop mit Condor. Ob man teurer und unkomfortabel direkt, oder etwas günstiger und –deutlich- bequemer mit einer arabischen Airline fliegt und dabei einen Zwischenstopp in Kauf nimmt, muss jeder selber wissen. Flug und Transport mit dem Airtaxi (25min) nach Vilamendhoo klappten jedenfalls problemlos.
Vilamendhoo ist eine größere, schön bewachsene, langgezogene Insel (ca. 900x200m) im südlichen Ari-Atoll. Das Island Resort ist mit 184 Wohneinheiten relativ groß und daher etwas unpersönlich. Die Wasserbungalos befinden sich an der Westspitze, die restlichen Wohneinheiten sind über die Insel verteilt. Wir hatten zwei „Beach Villen“ an der Nordseite und haben uns dort wohl gefühlt. Der Strand war ausreichend groß, Liegen (nummeriert) und Strandhandtücher waren verfügbar. Zwei gute Pools (25m) sind vorhanden.
Mit Lilly Beach liegt eine weitere Hotelinsel, von der aus vermutlich dieselben Tauchplätze angefahren werden, in Sichtweite.
Für die Akustik sorgten ein paar Vögel, ansonsten gab es die üblichen Flughunde und kleine Leguane. Mücken gab es erfreulicherweise nur wenige, Kakerlaken und Ratten haben wir nicht gesehen (auf Ellaidhoo gab es, wie wohl auf den meisten Inseln, ein paar Kakerlaken). Eine Besonderheit der Insel stellen kleine Schwarzspitzen-Riffhaie dar, die die Insel in großer Zahl –harmlos- im Flachwasser umrunden. Bei Sonnenuntergang gibt es an der Ostspitze dann regelmäßig einen kleinen „Sardinen-Run“, wenn Haie, Rochen und Jacks durch die Kleinfischschwärme jagen, die sich dort allabendlich sammeln.
Unserer Ansicht nach erfüllt das Resort den 4* Anspruch. Die Zimmer waren klimatisiert, modern und sauber, der Service einwandfrei, das Essen war gut und vielfältig, allerdings ohne besondere Highlights. Das Publikum war sehr international, Schwerpunkt waren Schweizer, Deutsche und Engländer, ein paar Asiaten und Russen. Insgesamt aber ruhig und angenehm.
Die Getränkepreise haben wir als eher hoch empfunden (Softdrinks und Bier jeweils 5-7 $). Die Sport-/Animationsmöglichkeiten haben wir nicht genutzt; wir waren zum Tauchen da.
Die große, gut ausgestattete Tauchbasis wird von den Euro-Divers betrieben. Über die Qualität und den Service der Tauchbasis können wir nur Gutes berichten. Das Resort war ausgebucht, es war viel Trubel, dennoch kam keine Hektik auf. Zeitweise (Herbstferien) waren 90 Taucher zu betreuen.
Die Tauchguides waren alle sehr erfahren, Checkdive (nicht berechnet), Briefings, etc., waren sehr gut und wurden kompetent durchgeführt. 3-4 Tauchboote sind im Einsatz und bieten ein großes Spektrum an Tauchausflügen an. Die Leihausrüstung war OK, der Einsatz von Computer und Bojen ist obligatorisch.
Das Hausriff ist gut und intakt, aber nicht überragend. Sicher waren unsere Erwartungen aber durch das kaum zu überbietende Hausriff auf Ellaidhoo sehr hoch. Man fährt auf Vilamendhoo auch deshalb tendenziell häufiger mit dem Boot raus, was kein preiswertes Vergnügen ist.
Ein echtes Highlight der Insel ist die Lage am äußeren Rand des Atolls und die Qualität der angefahrenen Tauchplätze. Entsprechend hoch ist die Anzahl an erfahrenen Tauchern und Wiederholungstätern.
43 Tauchplätze sind gelistet (die Akte im Internet ist nicht ganz aktuell). Hier kommt jeder, auch der fortgeschrittene Taucher, garantiert auf seine Kosten. Die Spots sind –zutreffend- nach „all levels“, „advanced“ und „advanced experienced“ kategorisiert. Ein AOW sollte, will man alle Optionen wahrnehmen, schon vorhanden sein. Da täglich mehrere Ausfahrten angeboten werden, wird es für Taucher aller Kategorien nicht langweilig. Nitrox for free. Wenn es um spezielle Tauchplätze geht ist die Basisleiterin Sonja, wenn es sich einrichten lässt, offen für Wünsche der Tauchgäste.
An den Spots der letzteren beiden Kategorien kann die Strömung am Außenriff und in den Kanälen ganz schön pfeifen, etwas Flossentraining zur Vorbereitung lohnt. Etwas Erfahrung im Tauchen vom Boot aus kann hier auch nicht schaden. Die Chance auf Großfische ist entsprechend groß. Wir haben während unseres Aufenthaltes Haie, Mantas, Barrakudas, Adlerrochen, Thunfische, Napoleons sowie bei fast jedem Tauchgang Schildkröten gesehen. Die Artenvielfalt der Riff-Fische war ebenfalls beeindruckend.
Ein weiteres Highlight: Die Wahrscheinlichkeit, Walhaie zu sehen, ist in dieser Region groß. Entsprechende Ausflüge in den „Whale Shark National Park“ werden 2-3x/Woche angeboten. Uns machte der Monsun einen Strich durch die Rechnung. Auf unserem Ausflug regnete es bei schlechter Sicht, es war vom Boot aus daher kein Walhai zu entdecken. Ansonsten wurde bei den Ausflügen immer mindestens einer entdeckt, und –unter Beachtung der Regeln- mit ihm geschnorchelt.
Wir hatten dafür am nahe gelegenen Tauchplatz „Coral Hills“ das Glück, auch außerhalb der Saison Mantas an einer Putzerstation zu erleben. Ein Traum!
Fazit: Für einen –preislich gehobenen- Tauchurlaub ist das Resort vor allem wegen der großen, gut geführten Tauchbasis und der ausgezeichneten, vielfältigen Tauchplätze zu empfehlen. Der Rest stimmt, wer aber nur zum Tauchen kommt und darauf verzichten kann, wird auf einer kleineren, preiswerteren Insel mit etwas weniger Ausstattung sicherlich auch glücklich werden.