Die Diskussion driftet insgesamt wieder ins Blabla ab, und da sehe ich thomys Anteil eher gering. Sein Vergleich mit dem Bergsteigen ist ja völlig berechtigt. Zumindest was die Verhältnisse in Deutschland betrifft, sehe ich eine nicht unerhebliche Mitschuld dafür bei den Tauchern selbst, genauer gesagt, bei dem Teil, der organisiert ist. Denn nur die treten in Kontakt zu den Medien, über die sich die Nichttaucher (darunter dann auch die Staatsanwälte) ein Bild von der Tauchpraxis machen.Eigenbrödlerische Solotaucher wie ich werden eben nie interviewt.
Offenbar hat sich in den Köpfen festgesetzt, dass Tauchen hochgefährlich ist, weil das Element Wasser ja lebensfeindlich sei. So fest wie die berühmte Sauerstoffflasche, die wir uns auf den Rücken schnallen. Deshalb kommt dann der Staatsanwalt gedanklich nicht damit klar, dass ein Tauchgang in der Praxis vielfach nicht anders organisiert wird wie ein Halbtags-Ausfahrt des ADFC für Nichtmitglieder. Man kann dem guten Mann nicht einmal vorwerfen, dass er gleich Fahrlässigkeit unterstellt, wenn er mit einer Realität konfrontiert wird, die seinem medial vermittelten Bild widerspricht.
D.h., wir müssen umsteuern, um die juristische Meinung in die richtige Richtung zu befördern. Es wurde ja schon gesagt, dass es keine gesetzliche Regelung gibt, also schnappt sich der Jurist die allgemein anerkannt Praxis. Und die legen wir fest, bzw. die von uns unterhaltenen Verbände.
Also, klarer Appell (Sir Manfred bitte mal herhören): Bei allen Kontakten zu Muggels (= Nichttaucher) den PADI-Hut aufsetzen: Diving is Fun, Tauchen kann jeder von 8 bis 88, überhaupt nicht gefährlich, zu Zweit ist sicherer, aber Solo gibt es auch. Ausbildung des eigenverantwortlich und selbstständigen Tauchers, nicht des begleiteten Tauchers. An der Bar im Vereinsheim könnt ihr dann ja immer noch den Anfängern beim Bier erzählen, dass ihr letze Woche beim Rüttler dem Sensemann wieder knapp entronnen seid. Gefahrengemeinschaft und Garantenstellung sind unbekannte Wörter und pfui - genauso wie generelles Tempolimit 130 auf der Autobahn. Sobald man gewisse Wörter ausspricht, hat man die Debatte schon verloren.