Hallo Zusammen!
Da die veröffentlichten Presseberichte nur eine sehr eingeschränkte Bild vermitteln, möchte ich an der Stelle meinen persönlichen Tatsachenbericht veröffentlichen.
Ich war vor Ort und sowohl bei der Behandlung des ersten Tauchers – als auch an der Suchaktion und der Bergung der zwei verunglückten Taucher direkt beteiligt:
Gegen 16:20Uhr wurde die Rettungskette ausgelöst, weil ein Taucher nach dem Auftauchen am Einstieg1 zu krampfen begannt. Er fasste sich an die Brust und klagte über Schmerzen. Er wurde zunächst mit Sauerstoff von Ersthelfern versorgt bis der Notarzt antraf. Der Mann war nicht Reanimierungspflichtig.
Parallel zum RTW und Notarzt ist die Feuerwehr samt Wasserrettung angerückt. Als der Mann stabil und bei Bewusstsein abtransportiert wurde und die Feuerwehr den Rückzug einleitetet rief ein anderer Taucher auf dem See - ca. 20m bis 25m nördlich von der Plattform des neu installierten Drachen - panisch um Hilfe. Das sich jetzt ereignete Geschehen ist somit völlig unabhängig vom ersten Vorfall am Einstieg 1.
Etwa 10 Taucher, Freediver und ein SUP sind zum panischen geschwommen. Dieser berichtete, dass er mit zwei weiteren Tauchern (ein Mann und eine Frau) zum Drachen aufgebrochen war, diesen aber nicht gefunden hätte. Einer der beiden hätte Panik bekommen und wäre bewusstlos. Er ist nach eigenen Angaben aufgestiegen um Hilfe zu holen.
Daraufhin wurden von den Freiwilligen im See eine Suchaktion eingeleitet, bei der die Feuerwehr zunächst nicht beteiligt war – in Summe waren etwa 6 Teams plus die Freediver beteiligt. Später kam die Wasserrettung mit zwei Booten hinzu.
Zunächst wurde der Mann ca. 25m Nordöstlich des Drachen auf ca. 18m Tiefe gefunden und mit Hilfe des SUPs auf das Boot der Feuerwehr verbracht – der Mann war nicht bei Bewusstsein. Die Flasche war geöffnet und hatte ca. 70 bar Restdruck. Die Feuerwehr leitete umgehend Reanimationsmaßnahmen ein. Leider mit bekanntem Ausgang. Ich persönlich würde schätzen, dass der Taucher ca. 25 bis 30 min nach den Hilferufen gefunden wurde.
Parallel hat sich ein weiteres freiwilliges Tauchteam vorbereitet an der gleichen Stelle nach der Frau zu suchen – die ebenfalls auf ca. 18m Tiefen gefunden werden konnte. Auch Sie wurde zunächst am Paddelboard angenommen, die Ausrüstung entfernt und an das Boot der Feuerwehr übergeben. Auch Ihre Flasche war geöffnet und hatte ca. 120bar Restdruck. Es gab zumindest bei der Bergung keine Indikation für einen Technischen Defekt an BCD und/oder Reglern.
Beide Taucher wurden im einem Bereich des Sees gefunden, der dicht mit dunkelgrünen Seealgen bewachsen war, was die Bergung erheblich erschwerte.
Mein Beileid an die Familien und viel Kraft an alle Beteiligten das erlebte zu Verarbeiten.