Tauchen ist ein schöner, aber auch ein gefährlicher Sport. Um Dir auch die Gefahren dieses Sports aufzuzeigen, gibt es die Tauchunfallseite, auf der aktuelle Tauchunfälle im deutschsprachigen Raum aufgezeigt werden.
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Zwei Taucher bei Ostsee-Expedition vermisst

Danke an Rainer für die Info:

Ein deutscher und ein niederländischer Taucher sind vermutlich bei einem Tauchgang zum Wrack des deutschen Flüchtlingsschiffs "Goya" in der Ostsee ums Leben gekommen. Ein Rettungsteam der polnischen Kriegsmarine brach die Suche nach den beiden Tauchern ab. Sie gelten seit Montagabend als vermisst. Das meldete die polnische Nachrichtenagentur PAP.

Die beiden Männer seien an Bord eines polnischen Kutters in der Danziger Bucht unterwegs gewesen, sagte ein Sprecher der Marinebehörde in Gdingen (Gdynia). Weder die Taucher noch die Schiffsbesatzung hätten Genehmigungen zum Tauchen an dem Wrack gehabt. Die "Goya" war in der Endphase des Zweiten Weltkriegs nach einem sowjetischen Torpedoangriff gesunken. Von den rund 7000 Menschen an Bord konnten nur 183 gerettet werden.

Weiteren Informationen zufolge bestand die Expedition aus 14 Tauchern. Sie befanden sich an Bord des deutschen Tauchschiffes "Fritz Reuter" und der polnischen Motorjacht "Stenia".Nur letztere soll eine Genehmigung zur Betauchung des Wracks vom polnischen Seeamt gehabt haben. Den eintrudelnden Berichten zufolge war an Bord dieser Schiffe auch ein Team eines deutschen Fernsehsenders um eine Doku über diesen Tauchgang zu machen.Die Taucherlaubnis der "Senia" soll aber auf das Sporttauchen beschränkt gewesen sein. Der Unfall soll sich dann ereignet haben,als der ferngesteuerte Unterwasserschlitten mit der Kamera (ROV) in am Wrack haftende Fischernetze geriet und nicht mehr loskam. Zwei Taucher sollen abgetaucht sein um das teure ROV zu befreien. Diese tauchten jedoch nicht wieder auf. Eine Suche mit Hubschraubern die ein Wärmebildgerät an Bord hatten blieb erfolglos.
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23.04.2003 09:25
http://www1.gazeta.pl/wyborcza/1,34513,1437413.html

In short: There was a secret exploration expedition to film wreck on 76 meters.During taking pictures the R.O.V. stuck in the wreckage. Divers who operated R.O.V. left it on the wreck and returned onboard ship.Two others Dutch and German decided to dive (with air in their tanks !!!) and free the device.And that was last moment they were seen alive.Very sad story
Stephan K.PADI DM, CMAS***, SSI XR, Apnoe 1, Eistauchen
23.04.2003 10:44
@DrOzda

Argh, mein Polnisch ist stark eingerostet
23.04.2003 11:30
Mein Beileid den Hinterbliebenen.
Schade, dass die Lokalisation des Wracks der "Goya" so auf immer mit dem Tod zweier Taucher in Verbindung stehen wird.
23.04.2003 12:35
Micha,

wieso die Lokalisation des Wracks?
23.04.2003 13:18
Weil während der Tauchexpedition meines Wissens nach das Wrack erst gefunden wurde.

http://www.ostsee-zeitung.de/AnswerData/aw/start_163068.html
23.04.2003 13:25
Noch ein Bericht über den Wrackfund - klingt nach dem Unfall natürlich recht sarkastisch

http://www.mdr.de/presse/mdr-im-ersten/674339.html
23.04.2003 13:46
falls jemand aktuelle infos hat oder andere Quellen über die geschichte entdeckt bitte hier posten !!!

vielen dank

mic
23.04.2003 13:59
DPA hat heute gemeldet, dass das Schiff schon länger von polnischer Seite aus zum Friedhof erklärt wurde. In dem Bericht kam auch der Entdecker des Schiffs vor: Es war ein Pol, nicht der in der Ostseezeitung erwähnte Restemeyer. Da wir uns hier beide auf DPA-Meldungen berufen liegt der Fehler bei denen.
Interessant wäre nun. welche Version wirklich stimmt.
23.04.2003 14:07
Hallo Niko
ist hier zwar etwas OT, aber hast Du einen Link zu der DPA-Meldung, gern auch PM
Danke
Micha
23.04.2003 15:41
über die goya wurde schon in den 1980er jahren ein abendfüllender dokufilm gemacht.sehr gut,kommt selten mal auf den dritten programmen. hatten seinerzeit schon die goya "entdeckt".
23.04.2003 16:25
Man sollte nicht so sensationsgeil sein! Es stellt sich eher die Frage WARUM ist dieser tragische Unfall passiert? Ich sags lieber gleich, Anfragen über Details könnt ihr euch sparen! Die Quinnteesense ist, das zwei nicht dafür ausgebildete Taucher einen Tauchgang auf über 60 m Tiefe mit Luft, noch dazu unter Arbeit mit schlechtesten Rahmenbedingungen durchchführten.
Grober Unfug!!! Zumal zwei erfahrene Trimix-Instructoren diesen Tauchgang nicht machen wollten, ihn aber auch nicht konsequent verhinderten obwohl sie alle Fakten und Umstände kannten!!!

Man lebt nur einmal, also bitte lasst derartiegn Unfug sein, dass ist meine Botschaft an alle hier.

Mein Beileid gilt den Ehefrauen, Weisen und den anderen Familienangehörigen.

Hans-Georg Hunstein
23.04.2003 16:47
Lieber Hans-Georg,

Was immer das mit Sensationsgeilheit zu tun hat, bleibt hoffentlich dein süßes Geheimniss. Ob das Schiff bereits entdeckt wurde, ist schon interessant: Wenn die Lage bekannt war und das tauchen verboten, dann ergeben sich nicht ganz unerhebliche Konsequenzen für die beiden von dir genannten Trimixinstructoren sowie für alle anderen an der Aktion beteiligten Personen. Klar ist der Tod von zwei Menschen tragisch, aber auch das was die anderen erwartet wird bestimmt kein Zuckerschlecken. In dem Zusammenhang wird vielleicht auch das von dir gewünschte WARUM geklärt, wahrscheinlich von einem Richter.
23.04.2003 18:00
Lieber Hans-Georg,
Es geht hier nicht im geringsten um Sensationsgeilheit. Die Frage nach der Ursache dieses tragischen Unfalls war zu 90% schon nach dem 1. Posting geklärt("with air in their tanks !!!)". Und ich denke auch nicht, dass wir darüber eine große Diskussion vom Zaune brechen müssen.
Unverständlich ist es schon, wenn zwei gut ausgebildete, erfahrene Trimix-Instructoren den TG als zu riskant ablehnen und dennoch die anderen Teilnehmer nicht davon abhalten können, mit Luft abzusteigen. Auch wenn ein ROV ein recht teures Gerät ist, diesen Preis war es mit Sicherheit nicht wert.

Leider werden solche Vorfälle von den Behörden immer gern zur Begründung genereller Tauchverbote herangezogen. Und die treffen dann alle, die in dem Gebiet unterwegs sind - wie schon gesagt -leider.
23.04.2003 20:40
moin,

ich kann nicht verstehen wie restemeyer und crew das zulassen konnte. ich war in der ostsee bereits an tiefen wracks mit luft und es ist dort echt knackig. ab 50 meter wird es wirklich ungemütlich, wer die 60 übersteigt ist wahnsinnig (meiner meinung nach). ich kann mir eigentlich nicht vorstellen das die taucher wussten was sie taten, ich kenne jedenfalls keinen erfahrenen ostsee-wracktaucher der so etwas getan hätte....und einige dänisch freunde sind auch ganz schön respektlos was die tauchtiefe angeht. schade, ein absolut unnötiger unfall mehr.

liegt das wrack eigentlich noch in polnischen gewässern ? ich würde denken nein, klingt von der tiefe nicht danach.

gruss sven
www.ostseewracktauchen.de
24.04.2003 08:36
Als mittelbar Betroffener (sehr guter Bekannter des Niederländers) bitte ich um möglichst viele Nachrichten bzw. Details über diesen Unfall. Vielen Dank im voraus
24.04.2003 09:24
eine presse Zusammenfassung ... :

vom 23.4.03

bdt0203 3 vm 343 dpa 0221 Polen/Deutschland/Unfälle/ (Zusammenfassung 1145) Vermisste Taucher bei «Goya»-Wrack vermutlich ertrunken = Warschau/Danzig (dpa) - Zwei Taucher, die seit Montagabend beim Wrack des deutschen Flüchtlingsschiffes «Goya» in der Ostsee vermisst werden, sind vermutlich ertrunken. Der polnische Seerettungsdienst räumte ihnen am Mittwoch keine Überlebenschancen mehr ein. Die beiden Männer, ein Deutscher und ein Niederländer, kamen wahrscheinlich während eines Tauchgangs zur «Goya» um, die dort seit 1945 auf Grund liegt. Da sie ohne Genehmigung zu dem als Seegrab geltenden Wrack tauchten und dort vermutlich filmen wollten, beschäftigt sich mittlerweile auch die polnische Staatsanwaltschaft mit dem tragischen Tauchgang. «Es gibt keine realistische Chance mehr, dass sie noch leben», sagte der Rettungstaucher Miroslaw Oreszak am Mittwoch dem polnischen Nachrichtensender «TVN 24». Der Warschauer Taucher Krzysztof Starnawski, der als einer der ersten die Lage des im April 1945 von den Sowjets torpedierten Schiffes feststellte, sprach von sehr schwierigen Tauchbedingungen in 76 Metern Tiefe. Das Wasser der Ostsee sei dort nur zwei Grad Celsius warm. «Überall stehen Masten und Kräne heraus», sagte er. «Außerdem sind dort viele Fischernetze, in denen man sich leicht verfangen kann.» Den bisherigen Erkenntnissen zufolge hatten am Montag zwei Schiffe den Hafen Wladyslowo verlassen, etwa 22 Seemeilen von dem Wrack der «Goya» entfernt. Außer der Motoryacht «Stenia» mit den nun vermissten Tauchern an Bord handelte es sich um das deutsche Schiff «Fritz Reuter» mit einem Filmteam, dass über die Suche nach der «Goya» berichten wollte. Das Seefahrtsamt in Gdingen (Gdynia) prüft nun, wer für den illegalen Tauchgang verantwortlich ist. «Die "Fritz Reuter" hatte keine Erlaubnis für Unterwasserarbeiten», sagte Grzegorz Krolikowski, der stellvertretende Leiter des Amtes. Die «Stena» dagegen habe nur eine Erlaubnis zum Sport-Tauchen gehabt und sich gar nicht an dem Ort des Wracks aufhalten dürfen. «Das Wrack ist ein Friedhof und darf deshalb nicht betreten werden», betonte Krolikowski. Die «Goya» war in der Endphase des Zweiten Weltkriegs nach einem sowjetischen Torpedoangriff gesunken. Von den mindestens 6400 Menschen an Bord konnten nur 183 gerettet werden. Das Wrack war erst kürzlich identifiziert worden, auch wenn ein polnischer Taucher es bereits vor zwei Jahren entdeckte und vermutete, dass es sich um die «Goya» handeln könnte. Der Untergang des Schiffes gehörte ebenso wie das ähnliche Schicksal der «Wilhelm Gustloff» und der «Steuben» zur Tragödie der Flucht der deutschen Bevölkerung aus Ostpreußen. dpa ek xx pn 231145 Apr 03
24.04.2003 17:28
Weiss jemand ob Mario Weudner dabei war?
Matthias
24.04.2003 17:43
Etwas Seerecht..
22 sm Vom Land ist außerhalb der polnischen Hoheitsgewässer - also sogennante offene See.
Dort braucht man keine Tauchgenehmigung.

Nur Kriegsschiffe behalten ihren Flaggenstatus
auch als Wracks. Das Tauchen an zivilen "Seemannsgräbern" ist eigendlich nicht verboten - an "Kriegsgräbern" - also den Wracks von Kriegsschiffen kann der Flaggen-Staat - da defakto noch sein Eigentum - das tauchen untersagen - Soweit ich weiss handelte es sich bei der Goya um einen Frachter - ein ziviles Schiff - mithin "nur" ein Seemannsgrad.
24.04.2003 17:52
Wenn ich richtig informiert bin gibt es in der Ostsee keine "Offene See". Alles was ausserhalb der 3sm Zone liegt ist in Wirtschaftgebiete aufgeteilt.
24.04.2003 18:01
Wirschaftszonen schon. Aber die Wirschaftszonen regeln die Nutzung der See (z.B.Fischereirechte) und des Seebodens und der natürlichen Bodenvorkommen (z.B.Öl)dieses Gebietes - Wracks sind ausdrücklich ausgenommen. Die Hoheitsrechte
enden nach wie vor an der 12 sm Zone.
24.04.2003 18:15
Schön das man noch was lernen kann!
Matthias :o
24.04.2003 18:37
Ich habe eben mit Ully von der "Fritz Reuter" telefoniert - ziemlich viel Müll der hier geschrieben ist. Also nur ganz kurz das wichtigste. Der ROV Typ "Gnom" hatte sich in 50 Meter Tiefe im Netz verfangen. Der Tauchgang fand vom polnischen Schiff und unter polnischer Verantwortung statt. Die Ermittlungen der polnischen und deutschen Staatsanwalschaften gegen MS"Fritz Reuter" sind bereits wieder eingestellt worden. Es gibt noch viel mehr zu sagen - aber ich war nicht dabei und die rechliche Lage ist komplex - also lass ich es lieber. Gruss

24.04.2003 22:09
Mit lass es lieber ist den beiden Opfern auch nich mehr geholfen .Ich kannte einen der Taucher sehr gut und hoffe für meinen teil das dieses Unglück restlos aufgeklärt wird.
Mit sicherheit ist die Schuld daran nicht nur bei den beiden zu suchen.
24.04.2003 22:44
Komisch das immer andere daran Schuld sein müssen.. Wenn ich mich auf einen
Tauchkutter/Tauchsee einschiffe muß ich dem Betreiber normalerweise
schriftlich bescheinigen das ich auf eigenes Risiko tauche, gut ausgebildet bin eine entsprechende Ausrüstung besitze und mir der Gefahren bewusst bin. Die beiden sind nicht zum tauchen aufgefordert worden.
Im Gegenteil es sieht eher so aus das die Trimix-Taucher beabsichtigt hatten
das ROV am nächsten Tag zu bergen. Die beiden wollten vielleicht zeigen was Sie draufhatten ? Aber nein ich lass es .. immer gefährlich was zu vermuten ohne die Hintergründe zu kennen..
Jedenfalls ein 50 Meter Tauchgang mit Luft zu einem ROV dessen Nabelschnurr man von der Boje aus bloss folgen brauchte und das nicht größer ist als ein Schuhkarton hört sich noch nicht besonders gefährlich an - starke Strömmung und Netze sind in Kombination allerdings eine hammerharte Taucherfalle - egal mit welcher Ausrüstung.
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