Alles was nicht direkt zu den obigen Foren passt, findet hier Platz. Also Fragen zu den Verbänden, Vereinen, oder einfach allem was generell tauchspezifisch ist oder sonst einen Bezug zum Taucher.Net hat.

Wing oder Tarierjacket ? Vor und Nachteile

Hallo Taucher, ich habe schon über 20 Jahre ein solides Jacket von Mare nun gibt es ja die Wing´s was haltet Ihr davon ?, sollte ich wechseln ?, was gibt es den für Vorteile.  Ich frage die die Erfahrung mit Wing´s habe nach einem Feetback....

AntwortAbonnieren
06.03.2016 15:34
Hallo Heidi,die Frage würde ich mir nur stellen, wenn eine Neuanschaffung ohnehin ansteht.Wenn das der Fall ist, müsste man etwas mehr zu deinen Tauchgängen wissen.Ich selbst gehöre mittlerweile zu den Verfechtern von Backplate und Wing und das am liebsten ganz ohne irgendwelchen Schnickschnack.Am Besten wäre es, Du suchst dir eine Möglichkeit zum Ausprobieren.Viele GrüßeGerhard
06.03.2016 18:17

Meiner Meinung nach ist jede Ausrüstung, mit der man bei seinen Tauchgängen problemlos klar kommt, eine gute Ausrüstung. Wenn Du mit Deinem Mares zufrieden bist gibt es eigentlich keinen Grund, es wegzuschmeissen und auf ein Wing zu wechseln.

Backplate/Wing hat seine Meriten wenn man mit viel Last (D8,5 oder größer) oder im Trilaminat- Trocki (Seiten- und Brustbereich frei) taucht, da kommt das klassische BCD nicht mit. Unterwasserlage/Trimm des Wings sind oft besser als beim BCD, dafür hält das klassische BCD bei Wellengang an der Oberfläche besser aufrecht. Im BCD kann man dank zahlreicher Taschen allen möglichen Krimskrams besser verstauen, beim Wing braucht's ein Storagepack (oder aufgesetzte Taschen auf dem Trocki). Beim BCD kann man das Blei getrennt ins Boot geben, beim Wing muss man, zumindestens in der DIR- Konfiguration, alles mit über Bord wälzen (wer schon mal mit Wing in einen Angelkahn oder ein Longtail  eingestiegen ist wird den Unterschied kennen).  To be continued...

Kurz, jedes System hat seine Vor- und Nachteile.  Für den "normalen" Sporttaucher mit seiner M12 im Halbtrocki machen beide Systeme de facto nicht viel Unterschied, da ist das Wing eher eine moralische Referenz an die "Tekkis". Beim Kaltwassertauchen mit großen Flaschen, fetter Lampe und im Trocki mit dickem Unterzieher finde ich das Wing unter Wasser angenehmer, im "Warmwasserurlaub" tauche ich aber lieber mein 15 Jahre altes Mares Origin...

Hartmut

06.03.2016 19:21

"Dafür hält das klassische BCD bei Wellengang an der Oberfläche besser aufrecht. " Das ist Quark

" Beim BCD kann man das Blei getrennt ins Boot geben, beim Wing muss man, zumindestens in der DIR- Konfiguration, alles mit über Bord wälzen" Das ist richtiger Quatsch

"Kurz, jedes System hat seine Vor- und Nachteile." Ja, das stimmt dann mal zur Abwechslung

 

PS: Der "Trimm" hängt in erster Linie immer noch vom Taucher ab. Ein guter Taucher hat mit jeder Ausrüstung einen guten Trimm. Ein schlechter Taucher hat, egal wie toll seine Ausrüstung ist, immer einen scheiß Trimm.

 

Der große Vorteil von Backplate Harness Wing: Es gibt kein anderes System, welches man so passgenau für den Taucher einstellen kann und dank reichhaltiger Auswahl kann man das System individuell seinen Bedürfnissen anpassen.

 

Mal was zum nachdenken: Mit Backplate Harness Wing kannst Du ALLE Flaschengrößen tauchen und JEDEN Tauchgang machen. Mit ADV Jacket nicht........

 

 

 

 

06.03.2016 19:54

Ich tauche gerne mein Wing, aber genauso mein 15 Jahre altes Cressi Jacket. Das Wing wie ein Baukasten.

Ich tauche heute eine Stahlbackplate mit 6 kg, habe für den Urlaub aber auch ein Alu Backplate.

Je nach Tauchgang habe ich unterschiedliche Blasen und sowohl ein Harness, das aus einem Gurt besteht, aber auch ein Harness, das verstellbar ist. Hier habe ich halt wert darauf gelegt, daßalles aus Metall ist und kein Plastik dabei ist, auch nicht die Schnallen., die ich einzeln aufs Bott geben kann.

Selbstverständlich habe ich als verwöhnter Mensch auch an meinem Wing Bleitaschen

Aber wie schon gesagt, ich tauche auch gerne mein ADV Jacket, je nach Tageslust und Laune.

06.03.2016 20:20

@Fullcave: Kannst Du Deine "Q"ualitätsurteile ("Quatsch, Quark") auch begründen? Oder war das nur so dahinge"q"uakt?

(BTW: schon mal überlegt, wie sich der Trimm verändert, wenn man a.) ein klassisches BCD b.) ein Wing mit Luft füllt und sich dann aufrichtet/dreht?  Ohne Luft ist es egal, ja.)

06.03.2016 20:53

Klar kann ich das begründen. Wie wäre es denn, wenn Du mal deinen Quark begründest?

 

Und was bitteschön hat DIR mit fixiertem Blei zu tun? Darf man da kein abwerfbares Blei oder Bleitaschen benutzen?

Da bin ich aber mal auf die Begründung von Dir gespannt. 

 

Ja, das Trimmärchen....

Schon mal überlegt, warum jemand mit dem dicken Reel am Po DRing nicht nach hinten kippt, oder schon mal überlegt, warum jemand mit 2 Stages links nicht zur Seite umkippt? 

 

Wäre schön, wenn manche mal mehr aus der Praxis etwas hier beiträgen würden, anstatt irgendwelchen Quark zu posten, den sie mal so irgendwo gelesen haben wollen.....

Vercingétorixold school
06.03.2016 21:22

Manchmal redet der Höllentroll von sich.........

Aber gut zum Thema:

Soweit man sich nicht übermäßig mit Flaschen behängen oder in extremen Höhlen/Wracks tauchen will, gibt es als Grund nur die persönlichen Vorlieben. Oder man ist so verbaut das man mit den angebotenen Größen nicht klar kommt. Alles andere ist Geschwätz. Am besten man probiert es einfach aus und entscheidet dann nach seinem persönlichen Gusto.

Tiger996CCR Full Trimix, CCR Full Cave, TXR Technical Wreck,
06.03.2016 21:47

Naja es kommt halt wirklich etwas auf deine vorlieben an.

Ich Trage mittlerweile auch ein Wing Jacket im Minimalistischen DIR Style.

Hatte voher ein ADV I3 Jacket und war damit auch zu 100% zufrieden, allerdings konnte ich damit halt nich alles machen.

 

Ich bin jetzt mit meinem Wing zu 100% zufrieden und will nix anderes mehr, meine Ansprüche haben sich eben verändert.

Schlecht war / ist ein ADV Jacket deswegen nicht.

 

Deswegen geh in dich überlege was für Tauchgänge du mit welcher Ausrüstung machen willst und was dein Bauch dir sagt. 

06.03.2016 22:48

Klar ist ein ADV nicht generell schlecht. Im Vergleich zu wing, backplate und Harness wird es aufgrund der Passgenauigkeit und Modularität immer den kürzeren ziehen. Einziger Vorteil: es ist oftmals etwas günstiger.

 

Ich ärgere mich nur über den Quark, den manche behaupten und hier als vermeintliches Argument auflisten. Ebenso das Geschwätz von Leuten, deren Anti Alles Tellerrand so hoch ist, dass sie einfach schon deswegen nicht in der Lage sind, vernünftige Tipps zugeben. Aber hey, wenn das ADV nicht passt, hält der gute Verkäufer die Karte eines Neoprenscheiders hoch, oder so ähnlich...

diverhans...autark
07.03.2016 21:03

> Im Vergleich zu wing, backplate und Harness wird es...

Hmm ... da fehlt was: Softpak. Ich tauche ein Softpak seit über 10 Jahren - suuuper Sache auch mit vier Stage und D15er - ziehe ich übrigens der Backplatte vor.

cool2

07.03.2016 21:57

@Fullcave: Cool down, bitte. Dass ich nicht gerade Dein Lieblingsautor im Taucher.net bin und mir offensichtlich Deiner Meinung nach fachliche Kompetenz wegen mangelnder "Dienstgrade" nicht zusteht, ist hier bekannt. Trotzdem sollte das kein Grund sein,  ausfallend zu werden- schon gar nicht bei Dingen, die schlichte Tauchphysik sind. Du magst hier der Tekki sein, der Physiker hier bin ich! (Dieser Satz kann gern von Mods gelöscht werden, ich lege keinen besonderen Wert auf diese Feststellung)

Dass ein (voll aufgeblasenes) Jacket-BCD in aufgerichteter Schwimmposition lagestabiler als ein Backplate/Wing System ist, ergibt sich schlicht aus der Drehmomentenberechnung. Ein schönes Bild dazu gibt es auf http://www.practicaldiver.com/2013/08/why-you-should-choose-backplate-and.html. Dreht man die dort gezeigten Taucher um 90 Grad sieht man, dass sich die Momente beim BCD im Betrag nicht wesentlich verändern, da sie an verschiedenen Stellen des BCD angreifen, jedoch sich jetzt vektoriell aufheben: Das durch die Schwerkraft bedingte Moment des Bleigürtels wirkt jetzt nahe dem Körperschwerpunkt senkrecht nach unten, das durch die Auftriebskraft der BCD- Blase bedingte Moment deutlich oberhalb des Körperschwepunktes senkrecht nach oben- Das System ist stabil. (Ohne Blei wird dieses aufrichtende Moment genau so bei den klassischen Rettungswesten genutzt.)

Das Wing hat in waagerechter Körperlage kein Moment, da Auf- und Abtriebskräfte idealerweise am gleichen Punkt (optimalerweise dem Körperschwerpunkt) angreifen. Das ist die Ursache für die ausgezeichnete, stabile Unterwasserlage des Wings. Wenn das Wing prall aufgeblasen ist, sollte sich an der Schwerpunktlage auch Überwasser nichts ändern- das Wing hat also auch an der Oberfläche kein aufrichtendes Moment. (de facto ist ein prall aufgeblasenes Wing eher die Ausnahme, bei einem nur partiell gefüllten Wing sammelt sich Luft auch oben in der Blase und erzeugt ein aufrichtendes Moment, das aber wegen der höheren resultierenden Schwerpunktslage kleiner als bei beim Jacket ist).

Aus den gleichen Gründen, der Momentenberechnung, kippt auch ein Taucher mit den gebräuchlichen Stages nicht (wesentlich) zur Seite ab: Eine leere Alu-Stage hat etwa 1kg Auftrieb, eine volle 0,75 kg Abtrieb (meine Stage mit DS4 und TX50 ist bei 130bar so ziemlich neutral) und hängt nahe am Körperschwerpunkt- das gibt praktisch kein Drehmoment. (Bei einer 50l- Stahl-Speicherflasche würde das anders aussehen.) Genau so ist es  mit dem Reel- es hängt unterhalb des Körperschwerpunktes nahe der Körperachse und erzeugt deshalb in allen Achsen nur ein geringes Moment. (Würdest Du es z.B. an einem nach hinten ragenden Ausleger  an den Ventilen befestigen, würdes Du kräftig auf den A..., ähm, Rücken, fallen, dann HAT es nämlich ein Moment...). Lernt man so etwas bei IANTD nicht?

Zum Thema Blei: Ich kann mich noch gut einer Zeit erinnern wo ich hier im TN von den Vertretern der "reinen Lehre" (Du kannst Dir nicht vorstellen, wie viel moralische Kraft mich das "h" gekostet hat, ich hätte zu gern ein "e" stattdessen getippt!) gesteinigt wurde, als ich ablegbares Blei zusammen mit dem Wing propagiert habe. P-weight oder V-weight (schon darum tobten Glaubenskriege!), mehr war für den rechtgläubigen DIR-ler nicht drin. Das ist übrigens noch gar nicht so lange her... Sollte mich freuen, wenn dieser Krampf ein Ende hat und auch die DIR-ler zu einer pragmatischeren Einstellung gefunden haben- sehr propagieren tun sie es jedenfalls nicht. (Wobei ich die Szene nicht groß verfolge, ich tauche nicht DIR- sondern MIR-konform und fahre gut dabei.)

A propos: Abgesehen von physikalischen oder physiologischen Problemen die ich mit Taschenrechner oder aus der Fachliteratur (also der richtigen, peer-reviewed ) erledigen kann, entstammen alle im TN geposteten Beitrage meiner eigenen Tauchpraxis. Auch die (persönliche) Bevorzugung des Jacket-BCDs gegenüber dem Wing bei Tauchgängen im Wellengang oder von kleinen Booten (RIBs und Zodiacs mal aussen vor) aus entstammt meiner pesönlichen Erfahrung. Diese teile ich mit. Nicht mehr, nicht weniger. Wer andere Erfahrungen gemacht hat, möge das bitte auch so halten. Jeder Jeck is anners...

..

07.03.2016 22:01

Erratum: Bitte im o.g. Beitrag "Überwasser" durch "an der Oberfläche" ersetzen. Das ist korrekter.

Hartmut

08.03.2016 01:14

Hi Fullcave,
ruhig Blut. Iss' mal weniger rohes Fleisch
Man muss doch nicht jedesmal, wenn man die Meinung eines anderen nicht teilt, gleich mit "Quark" ",  "Quatsch", "Unsinn" oder dergleichen kommentieren! In der abendländischen Erziehung, so man sich denn dazuzählen möchte, haben sich eher Termini wie z.B. "da bin ich anderer Meinung" , "das sehe ich anders" oder "hier muss ich widersprechen" etabliert.
Du schreibst:

>>"Der große Vorteil von Backplate Harness Wing: Es gibt kein anderes System, welches man so passgenau für den Taucher einstellen kann">>
Hier bin ich geneigt, dir vorsichtig zu widersprechen, denn das mag im Vergleich einer Plate / Wing Kombi mit einem ADV noch zutreffen, aber alleine der Vergleich mit z.B. einem Scubapro Masterjacket als Sonderform eines Stabilizing Jackets, stellt deine Aussage als unzutreffend, oder wie du vielleicht sagen würdest, als "Quark" dar (Ironie /aus). Vorraussetzung ist natürlich, dass man die passende Grundgröße gewählt hat. Ich weiß, ein Masterjacket liebt man, oder man hasst es, aber in der Tat bietet dieses rel. alte Konzept sehr viele Vorteile einer Backplate-Wing Kombi, ohne jedoch einen entscheidenden Nachteil dieser Kombi zu besitzen.
Durch die Konstruktion einer Tragschale mit deren Bebänderung (wie beim Klodeckel), auf welche die Außenblase quasi "obendrauf" montiert ist, sitzt die Flasche, fast egal wie schwer, (pers. tauche ich D7) in allen Lagen nah am Körper und bombenfest. Dazu ist es durch die beiden Schultergurte und den Bauchgurt milimetergenau einstellbar. Ein Schrittgurt kann optional montiert werden. Ist also wie bei einer Backplate.
Die Schwimmlage unter Wasser ist absolut OK. Die noch etwas bessere Schwimmlage eines Wings macht m.E. die potentielle Gefahr (zumindest bei einem "normalen" Wing) mit der man sich diese gute Schwimmlage erkauft, nicht wett /Beim Hybrid mag das evtl. anders aussehen). An der Oberfläche ist das Masterjacket, soweit ich weiß, das einzige Jacket überhaupt, welches eine ohnmachtssichere Schwimmlage bietet (der Begriff "ohnmachtssicher" nach EN darf aber glaube ich nur für Schwimmwesten verwendet werden). Während man bspw. auf das Tauchboot wartet, hängt man im Masterjacket, auch bei Wellengang, wie in Abrahams Schoß extrem relaxed. Man verspürt nicht im geringsten eine Tendenz, auf den Bauch gedreht zu werden. Im Gegenteil! Wenn man zum Boot hinpaddeln muss, macht man das am bequemsten auf dem Rücken. Seit dem Aufkommen der bleiintegrierten Jackets und Wings ist das Masterjacket, wie ich pers. finde, zu Unrecht, etwas aus der Mode gekommen. Der einzige Nachteil, mit dem ich pers. jedoch gut leben kann, mag das etwas unbequemere An- und Ausziehen sein. Freien Zugang zum Brust Gerödel brauche ich pers. nicht, da ich als Nicht-Tekki gewöhnlich beim Tauchen keinen Werkzeugkasten mit mir rumschleppe, und selbst zum Hantieren mit einer großen Kamera braucht's keine freie Brust. Wenn man der "alten" Konfig mit getrenntem (Soft-)Bleigurt u. Jacket grundsätzlich offen gegenübersteht, und auf den Tec-Nimbus eines Wings verzichten kann, ist das Masterjacket m.E. nach wie vor eine sehr interessante Lösung. Sind aber natürlich nur meine pers. 2 Cent.
Holgi

08.03.2016 08:22

" Dass ich nicht gerade Dein Lieblingsautor im Taucher.net bin und mir offensichtlich Deiner Meinung nach fachliche Kompetenz wegen mangelnder "Dienstgrade" nicht zusteht, ist hier bekannt. "

 

@Klarwassertaucher: Auch das ist Quark (Also die Behauptung mit "Dienstgraden" und das ich dich angeblich generell für "nicht kompetent halten würde"; so, jetzt bin aber fertig damit). Mir ging es schlicht um deine zwei "Argumente" weiter oben.

 

Der Auftrieb an der Oberfläche wird von verschiedenen Faktoren bestimmt. Deshalb ist eine Generalisierung (ADV IMMER mehr Auftrieb an der Oberfläche, bzw. es hebt den Taucher mehr raus einfach falsch). Es kommt vielmehr auf das Volumen und den Schnitt des Auftriebskörpers an. Beispiel: Das tecline 22l Special Edition.Oben schmal, unten sehr breit: hebt einen MINDESTENS (!) genauso gut aus dem Wasser, wie jedes andere ADV, Wing etc. Ein User hier hat mal geschrieben, dass er es deswegen hat, weil es ihn besonders weit aus dem Wasser hebt. Nur so als Beispiel.

 

Abwerfbares Blei: Ein Element vor DIR war immer schon das balanced rig. Und ja, ist der Anzug nicht volumenkonstant, ist abwerfbares Blei unter eine Option (immer schon gewesen). Ich persönlich benutze im Urlaub einen Bleigurt bei meinem Nasstauchanzug. Den kann ich prima dem Typen im Zodiac geben. Aber mal davon abgesehen: Wenn ich einen Trimixtauchgang an der Haven mit Stahlflaschen und Trocki mache, dann habe ich natürlich kein abwerfabres Blei dabei. Und da muss die Bootsbesatzung mich an nunmal rausziehen. Ist deren Job und ich habe keinen Bock auf einen Dekotreffer. Ist also kein Argument für oder gegen Wing, etc.

Vielleicht rückt das dein angekratztes "Anti DIR" Weltbild mal wieder etwas gerade.

 

Ok, Du Physiker. Ich habe Vollgummiflossen, jede wiegt etwa 2,8kg und ich habe mares Flossen, wiegen deutlich weniger. Trotzdem ist meine Wasserlage bei beiden Flossen immer gleich. Müsste ich doch eigentlich mit Vollgummi deutlich fusslastiger sein, oder? Stages: ich habe links "nur" schwere Gase bei mehreren Stages. Also 50er und Sauerstoff. Die Stages haben voll gehörigen Abtrieb. Ich tauche nicht mit "neutralen Stages". Trimixstages sind dann am leash. Und jetzt? Meine Stages (wir haben es inzwischen mehrfach ausprobiert, da es immer wieder diese "theoretische" Diskussion gab) werden im Süßwasser zwischen 40-30 bar positiv. Vorher NICHT. 

 

So, jetzt gehe ich noch nen Stück rohes Fleisch essen, indem ich einem MIR Taucher ein Stück aus der Wade beiße (Achtung, SCHERZ) tongue2

08.03.2016 10:48

@fullcave: Ok, Danke für die Warnung, ich binde mir dann schon mal die Gator-Wraps um meine Wadeln .

Ansonsten: Ich habe nichts gegen DIR-ler, so wenig wie ich etwas gegen Helmtaucher oder gegen Sporties jeglichen Glaubensbekenntnisses habe, solange sie sich nicht als "Bessermenschen" -Verzeihung- "Bessertaucher" aufspielen. Da reagiere ich allergisch, wie auf alle Missionare. Es gibt eine Tauchwelt jenseits von PADI und CMAS, genau so wie es eine Tauchwelt jenseits von Tec gibt, und die ist groß genug dass wir allesamt nach unserer Facon darin glücklich werden können.

Zu Deinen fachlichen Einwänden: Es liegt mit fern, generalisieren zu wollen und ich kann nicht finden, wo ich "ADV IMMER mehr Auftrieb an der Oberfläche, bzw. es hebt den Taucher mehr raus"  geschrieben habe. Auftrieb und Schwimmlage sind schon einmal zwei ganz verschiedene Schuhe und Lagestabilität und Auftrieb auch. Kraftei hat dazu ja anhand des Beispiels "Masterjacket" einiges geschrieben.  Also bitte nicht gezielt missverstehen wollen.

Zur Balance /Trim- Problematik: Ein toter Taucher würde mit vollen stages an der linken Seite vermutlich in einer links geneigten Rückenlage absinken. Normalerweise sind wir aber nicht tot und gleichen viele Momente reflektorisch aus- besonders wenn sie klein sind. Und bei normal geriggten Alu-Stages ist das Moment nun mal klein, nicht nur wegen der geringen effektiven Masse (selbst unter der Annahme, dass die Kanne leer neutral ist, sinds bei 80cuft und 100%O2 nur 3,25kg) sondern auch wegen des geringen Hebels- eine volle stage hängt normalerweise nicht mehr als 50 cm seitlich der Körperlängsachse und das macht dann mal gerade 15 Nm Drehmoment. Das gleiche gilt bei den Flossen: Mir ist es inzwischen auch egal, ob ich zum Trocki die Vollgummidinger oder die Sportflossen anhabe: Das erledigt, wie bei jedem erfahrenen Taucher, das Rückenmark. Ich merke nur, dass ich mit Vollgummi die Beine etwas mehr angewinkelt und mit Sportflossen etwas mehr gestreckt tauche- thats is. Ein erfahrener Taucher kann auch total vertrimmt noch eine gute Wasserlage hinbekommen- er merkt das nur hinterher in den Muskeln....

(BTW: Der Auftrieb einer stage hängt nicht unwesentlich von ihren Volumen ab, zwischen 80cuft und 40cuft ist da ein deutlicher Unterschied und zwischen 40cuft Alu und 7l Stahl nochmal, daher glaube ich Dir die ~50bar neutral unbesehen.)

Hartmut

Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
08.03.2016 14:23
Erstmal zur vom "Höllentroll" in üblicher Manier initiierten Nebendebatte: Rein physikalisch hat Hartmut recht und ist in den Argumenten such klarer. Klar, es gibt sone und solche Wings und Jackets, auch verschiedene Möglichkeiten, sein Blei unterzubringen, aber will man das in anderthalb Sätzen alles darlegen? Im Durchschnitt stimmt es, was Kwt schrieb.Allerdings, aber auch dazu schrieb kwt weiter unten, bemerke ich keinen *praktischen* Nachteil/Unterschied bzgl. Stabilität der Lage an der Oberfläche, wohl weil ich es selbst ausgleiche.Ein Nachteil der üblichen BackplateWingDoppelflaschenkfg., meist mit nicht ablegbarem Blei im Rücken kombiniert, ist auch die schlechte Ablegbarkeit im Wasser (UW bei Problemen), ganz einfach ist es auch nicht an der Oberfläche. Ok, theoretisch kann man das Blei auch am Körper selbst oder ablegbar befestigen, aber vermutlich nicht grundlos machen dad die Wenigsten. Fulli wird "Quatsch" sagen.. aber macht mal den Praxistest, 4 Jacket- und 4 Backplatianer sollen im Wasser die Ausrüstung ab/anlegen. Bootseinstieg bedeutet oft, wenn kein stabiles Boot mit Leiter da ist, dass der komplette Doppelflaschenträger, zumindest aber die komplette Rückengeräteausrüstung incl. Blei, ins Boot gehievt werden muss. Klar, ist Quatsch, denn theoretisch kann man ja... jaja, theoretisch.Ohnmachtssichere Lage ist noch ein Stichwort, wird aber von den meisten Jackets und Backplatewings nicht erreicht. Also kein Unterschied.Ich schließe mich dem Tipp an:1. Fragen, ob man mit der bisherigen Ausrüstung gut klar kam. 2. Fragen, ob man wad ändern will, z.B. Doppelflaschennutzung.3. Außer Dirstyle mit Backplate auch andere Varianten prüfen, falls man aus 1. oder 2. entsprechend noch ein Wechselbedürfnis erkennt.4. Nach 20 Jahren, falls noch nicht passiert, mal das alte Jacket auf Verschleiß überprüfen (lassen). Ventile, Metallfedern, poröse Blase usw. usf., je nach Pflege, Einsatz und auch Zufall kann da ein Austausch Sinn ergeben.
08.03.2016 17:16

Man merkt, das "Faktor 2" auch weiterhin das Motto ist.....tongue2

 

Jetzt neu: Mit "Durchschnitt"tumble

Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
08.03.2016 18:38
Oben Physik,jetzt Msthe......zeig doch nicht so deutlich, womit du kämpfst Nur so als Tip(p).
Tümpitausche Sterne gegen Muscheln
08.03.2016 22:20

Physiker, du magst zwar physisch Recht haben aber.... ich tauche sowohl ADV als auch Wing mit Backplate und kann nur sagen, wenn ich mal längere Strecken an der Oberfläche paddeln muss, das kommt schon mal vor, würde ich nie das ADV nehmen. Luft steigt bekanntlich nach oben und wenn du auf dem Rücken liegst zum Paddeln, drückt die Luft im ADV auf die Lunge und ist ganz schön unangenehm. Das Wing liegt unter dir und nichts behindert die Atmung. Du liegst wie auf dem Sofa und musst nur paddeln.

09.03.2016 08:22

@Tümpi: Da gibt es gar keine Diskussion, das sehe ich (als Ganzjahres-Wing und Urlaubs-ADV- Taucher) genau so. Nur ist es in der Praxis gar nicht so häufig, dass man längere Strecken auf dem Rücken schwimmend zurücklegt (Zumindestes so weit ich das aus meiner eigenen Praxis u. Beobachtung beurteilen kann). Wenn längere Schwimmstrecken programmiert sind, nimmt man meist einen Schnorchel mit und schnorchelt normal auf dem Bauch, ansonsten wird man meist mit Schiff/Boot abgeholt oder taucht am Geländeprofil Richtung Ufer aus. Da ist es wichtiger in eventuellem Wellengang den Kopf oben behalten zu können- und hier hat das ADV eben seine Vorteile. Nicht umsonst sind "Life vests" wie ADV's und nicht wie Wings geschnitten

09.03.2016 08:34

@gelbe maske: Stimmt, mit Physik habe ich es nicht so. Ich gehe lieber tauchen und kann deshalb aus der Praxis berichtencool2

Btw: Was ist "Msthe"? kissingprost

 

"Da ist es wichtiger in eventuellem Wellengang den Kopf oben behalten zu können- und hier hat das ADV eben seine Vorteile. Nicht umsonst sind "Life vests" wie ADV's und nicht wie Wings geschnitten "

 

Ok, ich will aber mit dem Ding primär tauchen. Wenn ich es unter dem Aspekt "Lebensrettung" sehen will, bleibe ich lieber aus dem Wasser...

Mein Wing drückt mich übrigens nicht mit dem Gesicht aufs Wasser. Und auch auf dem Bauch schnorcheln ist überhaupt kein Problem. Dieses "life vest" Argument kommt aus dem Reich der Legenden...

Tümpitausche Sterne gegen Muscheln
09.03.2016 12:40
Mein wing hält mich ebenso aufrecht im Wasser.Im Kaltwasser schnorchelst du nicht, da paddelst du auf dem Rücken. Tü
M.-Not-ActiveISO 24802-2
09.03.2016 14:12

Ich finde Höllentroll hier echt ne fiese Bezeichung und ich weiss nicht was das soll.

Und ich bin mit nem Wing an der Oberfläche noch nie nach vorne gekippt. Meine Erfahrung.

20.03.2016 13:51Geändert von kwolf1406,
20.03.2016 14:04

Es wurde ja nach praktischer Erfahrung gefragt. Also dann mein Senf:

Mein Scubapro Master Jacket machte mir viel Freude im Baggersee bis 15m Tiefe und mit Trilaminat-Trocki. Dann im Ägyptenurlaub auf 30m Tiefe im Nassanzug bei leichter Gegenströmung beschloss ich, mir so schnell wie möglich etwas neues zu kaufen: Die benötigte Tarierluft sammelte sich vorzugsweise im Schulterbereich und zog mich stark in Seepferdchenstellung, was bei Strömung sehr ungünstig ist und ich arbeitete mich wie eine Dampflok durchs Wasser (gibt ein nettes Video davon). Meine Wahl fiel auf ein Beuchat Hybridjacket ( https://taucher.net/produktdb-masterlift_x-air_tek-maz1647). Das hat eine Alubackplate (gut für Urlaubsreisen, stabil für Doppelflaschen), Wingblase, Harness nicht durchlaufend aber absolut individuell einstellbar  mit Öffnungsschnallen (bequemes Ablegen) aber auch Lufttaschen an der Seite im Hüftbereich mit voller Freiheit am Oberkörper, Taschen und integriertes Bleisystem.

Für MEINE Bedürfnisse vereinigt es alle Vorteile eines Wings und eines ADV, ohne für mich relevante Nachteile. Doppelflaschen mit Stage geht sehr gut. Wer will kann das Blei auch auf Bleigürtel oder W/V-Weight verteilen.

Wichtig ist, man muss seine eigenen Bedürfnisse und Prioritäten kennen.

Antwort