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Vertraue der Tauchschule im Urlaub nicht

Hallo,

Mein Freund und ich haben im November letzten Jahres den PADI OWD in Ägypten gemacht und waren so begeistert, dass wir direkt einen Tauchurlaub in Thailand geplant haben um den AOWD und Nitrox zu machen und anschließend ein paar Tage Liveaboard zu den Similans.

Wir haben uns im Vorfeld im Internet über die von uns ausgewählte Tauchschule ( PADI Tauchschule) informiert und sind auch persönlich hingegangen um uns einen Eindruck zu verschaffen. Dann haben wir die Kurse gebucht und bezahlt.

Und nun ist die Tauchschule deutlich anders als wir es aus Ägypten kannten. Das PADI- Manual für den AOWD stammt von 2006, der Film zu Nitrox war der für TLs, nicht für TS. Mein Freund hatte heute bei unserem ersten Tauchgang ein Loch im Inflatorschlauch des gemieteten Tarierjackets, der TL wollte es sich nicht anschauen (dabei waren wir noch an der Oberfläche), behauptete, es sei ein Überdruckventil. Als mein Freund dann aufstieg, zeigte der TL nur Unverständnis, für unsere heutigen Übungen (peak performance buoyancy) wäre das Tarierjacket ja nicht unbedingt zu nutzen und man könne auch mit Loch im Schlauch weitertauchen.

Und schließlich musste ich mich vor dem ersten TG, bei der Oberflächenpause zwischen dem ersten und zweiten TG und letztlich noch nach einem Zwischenazfstieg mehrfach übergeben. Der TL bestand darauf, es sei Seekrankheit und es werde unten schon besser. Ich bin mit 9 TG aber keine erfahrene Taucherin, mir hat es etwas Angst gemacht mit Brechreiz abzusteigen.

Jetzt vertraue ich der Tauchschule nicht mehr besonders. Überreagiere ich? Wir haben den vollständigen AOWD und Nitrox schon bezahlt, Theorie war so weit schon durch, aber es fehlen noch 3,5 Tauchgänge. Was sollen wir tun?

Ist das evtl. der in Thailand übliche Standard?

Über kurzfristige Antworten würden wir uns sehr freuen, die Tauchule wollte dringend Info, wie es jetzt weitergeht. Und ich frage mich natürlich, was mit unserem Geld ist.

Viele Grüße, 

Alice

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23.03.2017 13:00Geändert von korny86,
23.03.2017 13:01

Hmm das klingt ja mal nicht so gut. Also das mit dem alten Lehrmaterial ist jetzt sag ich mal noch das kleinste Problem. In den paar Jahren wurde das Rad nicht neu erfunden.

Den Nitrox Kurs könnt ihr auch zu Ende machen denn dafür sind die TG optional.

Was viel schwerer wiegt ist das Erbrechen und der Umgang bei der Tauchausrüstung. Das Schläuche mal kleine Löcher haben und es da rausblubbert passiert mal. In den meissten Fällen passiert dann auch nix, ABER es ist schon eine Schwachstelle im Material und vom psychologischen Standpunkt würde ich mich da auch nicht wohl fühlen. Das Tauschen so eines Schlauches dauert übrigens keine 2 Minuten und kostet ca. 10€. Ob das in Thailand Standard ist kann ich nicht sagen. In D würde ich mich beschwerer und damit nicht tauchen.

Zum Thema Erbrechen. Das kann Seekrankheit sein, muss es aber nicht. Da gibts ne Menge Möglichkeiten und ja wenn es Seekrankheit ist, dann hilft es normalerweise schon nur im Wasser zu sein. Nachdem ich mich mehrfach erbrochen habe, würde ich jedenfalls auch keinen TG mehr machen. Falls das mal UW passiert, dann blos den Regler drin behalten und da "durchkotzen", weil danach kommt der Einatemreflex und wenn der Regler dann raus ist nimmst du 'n tiefen Zug Wasser. Das kann lebensgefährlich sein.

Also nach den Beschreibungen würde ich versuchen das ganze Rückabzuwickeln für den AOWD Kurs und gucken ob die Basis sich da auf was einlässt. Ob  es dann Geld zurück gibt oder nicht...Tja...

Im Zweifel kann man sowas auch gern mal an PADI weiterleiten, weil die wollen auch nicht das ihre TL/Basen so mit den Kunden umgehen.

krongSSI AOWD
23.03.2017 13:15Geändert von krong,
23.03.2017 13:21

Das ist auf jeden Fall nicht der übliche Standard in Thailand! Wir haben dort in den vergangenen 2 Jahren ~40 Tauchgänge gemacht und haben uns in unseren Tauchschulen immer gut aufgehoben gefühlt. Das Equipment war immer top und die Guides und Instructoren waren immer sehr wachsam. Haben aber in weiser Vorraussicht auch nie die günstigste Tauchschule genommen.
Ich würde mich vermutlich aufgrund angefressenem Vertrauensverhältnis auch nicht mehr dort wohl fühlen. Vor allem dich als absoluten Anfänger mit Brechreiz abtauchen zu lassen ist m.E. fahrlässig. Gegen Seekrankheit gabs bei uns immer lustige gelbe Pillen, die man vor Fahrtantritt genommen hat. Damit hatte sich das Thema bei uns zuverlässig erledigt.

Nur eine Seite der Medaille zu kennen ist aber immer schwierig. Das ist insbesondere auf das Loch im Inflatorschlauch bezogen. Wenn das Teil richtig abbläst ist das natürlich eher suboptimal. Wenn kleinste Bläschen aufsteigen aber idr. kein größeres Problem. Das sollte der Instructor euch dann aber auch vernünftig erklären.

Ich würde in jedem Fall darum bitten den Tauchlehrer und das Leihequipment zu wechseln...

Stephan K.PADI DM, CMAS***, SSI XR, Apnoe 1, Eistauchen
23.03.2017 13:28

mit Brechreiz tauchen geht gar nicht! OK, wenn es dich beim Tauchgang erwischt, dann musst du damit klar kommen, aber nicht mit Brechreiz (mehrfach übergeben) abtauchen.

Allerdings kann etwas Seekrankheit beim Tauchgang besser werden, da ja das Geschaukel aufhört. Dennoch sind die Brech- und Atemreflexe unterwasser so eine Sache.

Immer und wirklich immer den Tauchgang sausen lassen wenn es von der Gesundheit oder vom Gefühl her nicht passt. Jeder darf jederzeit einen Tauchgang beenden ohne sich rechtfertigen zu müssen. Ein TG weniger ist immer besser als ein Tauchunfall mehr.

Ohne Vertrauen in die Tauchbasis/Tauchlehrer/Guide lieber eine neue Basis suchen, ansonsten werden das unentspannte Tauchgänge.

Bei der Ausrüstung schleppe ich immer meine eigene Ausrüstung mit, damit ich nicht auf sowas angewiesen bin. Etwas abperlende Luftbläschen sind normalerweise kein Problem. Aber der TL sollte das prüfen und entsprechend ggf. die Ausrüstung wechseln wenn "besser".

23.03.2017 13:52Geändert von Alice319096,
23.03.2017 14:40

Hallo,

Danke für die Antworten. Es ist beruhigend, dass es in Thailand wohl nicht unbedingt üblich ist, dann schauen wir uns lieber noch einmal um. Allerdings hatten wir nicht anmähernd die günstigste TS gewählt.

Gut zu wissen, dass wir den Nitroxschein auch ohne TG evtl. bekommen können. Zumindest ist das Geld dann nicht verschenkt.

Da die Antwort von StoneX geradezu danach verlangt, beantwortet zu werden: wir hatten erwartet, in Kursen mit einem ausgebildeten TL unser Wissen besser erweitern zu können als in anderen begleiteten TG. Es ging uns nicht darum, uns Advanced nennen zu können, wir wollten einfach mehr über das Tauchen lernen. Da hielten wir eine TS für den richtigen Ort. Wenn der AOWD dafür nicht geeignet ist, kann ich unseren Irrtum nur damit entschuldigen, dass unsere letzte TS uns dazu geraten hatte. Was würdest du denn am ehesten empfehlen? Da wir jetzt irgendwie ohne Tauchbasis in Thailand sind...

Und bezügl. Nitrox hatten wir uns gedacht, dass wir bei den Wiederholungstauchgöngen eines Bootsausfluges das Risiko einer DCI reduzieren könnten. Und keine Sorge, trotz des falschen Films haben wir die wichtigen Punkte des Nitroxtauchens aus dem Buch gut verstanden.

Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
23.03.2017 13:56

Schließe mich den Vorrednern an, du musst selbst entscheiden, wenn du einen Tauchgang (oder einen Kurs) abbrechen willst. Der Mittaucher oder Vorturner muss das akzeptieren.

Er muss aber nicht unbedingt einsehen, die Kosten dafür zu tragen, wenn er nicht schuld ist (und an z.B. Seekrankheit ist er nicht schuld). Dass er diesem Konflikt aus dem Wege gehen will, indem er dich zum Tauchen überreden will, obwohl du Bedenken hast, ist menschlich verständlich, aber unprofessionell.

Zum Ausrüstungszustand ist Ferndiagnose schwierig, ich vermute, es ist nicht perfekt, aber noch akzeptabel, was da angeboten wird.

Ich persönlich würde weitermachen, bezahlt ist bezahlt, aber vorsichtig (prüfen, ob Brechreiz UW im Flachbereich wirklich weg ist). Will das aber keinesfalls empfehlen, schon ein nicht klar beschreibbares, ungutes Gefühl vor einem Tauchgang kann sich im Tauchgangsverlauf verstärken, und am Ende, wenn noch irgendwas dazukommt, böse enden.

23.03.2017 14:17
Hallo Alice, besteht dieser AOWD aus fünf Specialtys mit jeweils einem Tauchgang? Dann wäre es nämlich "nur" der sogenannte Advanced Adventurer, der sehr gern in den diversen Urlaubsgebieten angeboten und gut verkauft wird.
23.03.2017 14:58

Hallo nochmal, 

Danke für die vielen Reaktionen. @west1high ja, tatsächlich sind es nur 5 specialty TGs, schien uns auch etwas dürftig, daher hatten wir bei der Buchung extra gefragt, ob es sich wirklich um den AOWD handelt. Wurde uns dann so versichert. Allerdings haben wir auch die Theorie gemacht und es waren die beiden Pflicht-TG Tieftsuchen und U/W-Navigation vorgesehen.

Bisher war ich noch nie seekrank. Ich liebe Bootstouren, egal wie klein das Boot ist. Allerdings war das heute ein kleines Longtail-Boot, vielleicht war das zu viel. Oder ich habe etwas falsvhes gegessen. Langsam geht es mir auch wieder besser, insofern ist es wohl keine Infektion. 

Wie groß nun genau der Schaden am Schlauch war, fällt mir schwer jetzt einwandfrei zu rekonstruieren. In meiner Erinnerung war es ein gleichmässiger Strom von ca. 1 cm grossen Blasen. Geschockt hatte mich eher die Reaktion des TL, zumal er nur uns zwei als Schüler hatte. Bei einer Tour mit 8 Tauchern kann ich mir das noch eher vorstellen, gerade wenn es nicht die eigenen Schüler sind. Für einen Instructor fand ich das Verhalten in beiden Situationen nicht gut.

Ich denke, wir suchen uns eine andere Tauchbasis. Hat vielleicht jemand einen Tipp in Khao Lak oder Phuket? Sind noch zweieinhalb Wochen hier in der Gegend.

Horace PinkerKlassenbester
23.03.2017 14:59

Ich würde der Basis auch nicht trauen. Kenne mich in Thailand nicht aus, aber diese Dinge gehen einfach nicht.

Wenn der TL das Loch nicht einmal begutachtet hat, lässt es folgende Rückschlüsse zu: Es könnte ihm egal sein, das wäre grob fahrlässig. Oder er kennt es schon. Dann hätte der Schlauch lange gewehselt sein müssen. Nicht, daß es jetzt auf jeden Fall ein Sicherheitsrisiko sein muß - aber man sorgt für einwandfreies Equipment! Da gibt es nix zu diskutieren. Eine luschige Einstellung hat beim Tauchen nicht viel zu suchen, schon gar nicht, wenn man Leute ausbildet! 

Und jemanden, der sich gerade übergeben hat, nach unten zu schicken, ist ebenfalls grob fahrlässig und gefährlich. Die gesundheitlichen Ursachen sind in dem Falle irrelevant und das der TL meint, hier eine Diagnose stellen zu können, passt leider ins Gesamtbild.

Das nicht überall die Standards so sind wie bei uns (im Durchschnitt betrachtet), ist klar. Deshalb würde ich meine Ausbildungen auch nur in D machen. Dazu hab selbst ich mit meiner geringen Erfahrung zu viele abenteuerliche Sachen erlebt. 

24.03.2017 10:23
Wenn ich meine Erfahrung - ist ja bisher nur eine, auch mal niederschreiben darf. Bei meinem OWD -Kurs - ich nenne das jetzt bewußt nicht Ausbildung, hatte ich Probleme mit meinem Octopus der abgeblasen hatte. In der Basis das um Tausch gebeten. Einen neuen Regler (komplett 1. Und zwei 2. Stufen) damit an die Pulle die vor der Station stand um mal zu checken. Als die 200 bar in den Fini schossen gab es 2 große Blasen da fehlte nicht viel zum Platzen. Ich wieder zurück und schon ernster das Problem gemeldet und ich war auch schon ein wenig sauer dass so ein Material ausgegeben wird. Als Fazit denke ich mir das auch dort Menschen am Limit arbeiten (Thema Ausbildung gegen Mitarbeit ?) Und einfach Fehler passieren. Ich versuche deshalb möglichst immer alles selber zu prüfen auch wenn es nervig ist aber Safety first
24.03.2017 11:12

Ich versuche deshalb möglichst immer alles selber zu prüfen auch wenn es nervig ist aber Safety first

Öhm.... Egal welcher Verband: Buddycheck, zu dem nun auch die Atemregler und derne Funktionalität gehören, ist Pflicht, auch wenn sich das bei erfahrenereren Tauchen wieder verläuft. Gerade wenn ich fremdes Gerät tauche (Was ich schon lang nicht mehr gemacht habe), schaue ich mir genauer an, was ich tauche. Aber ein Anfänger kann schlecht unterscheiden zwischen einem perlenden Schlauch und einem der sich gleich komplett auflöst. Und wenn ich eine Tauchbasis führen würde, hätte ich immer Ersatzgerät dabei und würde solche Auffälligkeiten beseitigen. Aber wie Du so schön sagst: Die Basen sind nicht selten am Limit. Von den 300€ für den OWD muss erstmal das Material bezahlt werden, mit dem Tauchschüler nicht zu selten mieserabel umgehen, weil es ja eh nicht das ihre ist. Dann kommt der Verband und will seine Kohle haben, immerhin bastelt er ein Kärtchen und hat sich mal einen Kopf zum Thema Ausbildung gemacht. Achja, Anfänger auszubilden ist extrem gefährlich, weshalb gleich die Versicherung nochmal zuschlägt. Ja, und in der Theorie sind es wohl 10 Stunden Unterricht und 5 TG's Praxis (Einer davon im Planschbecken). Das sind dann knappe 20h Manpower, da ist der TL aber noch nicht an den Spot gefahren und zurück. Wenn man jetzt - wie es unter den Profis total verpöhnt ist - mit 4 Schülern parallel macht, dann hat man 1000€ (1200, davon kann man aber gleich 200€ USt abziehen), davon rechnen wir mal 4x50€ Verband&Versicherung weg und nochmal 4x50€ für Materialverschleiss, Luft etc.... Dann haben wir für Miete der Basis, Lohn und Lohnnebenkosten, sonstiger Versicherungen, Strom..... UND natürlich dem Unternehmerlohn für die ganze Verwaltung, Buchführung, Steuererklärung..... .... noch ganze 30€ die Stunde. Ihr merkt schon, da kann man richtig reich werden. Aber 500€/OWD, da schaut man sich dann schnell nach einer anderen Tauchbasis um, bei der das Schläuchlein vielleicht ein wenig perlt .

Sieht man es mal von der kalkulatorischen Seite, dann sind die oft beschriebenen Mängel einer Basis nämlich durchaus sehr sehr schnell nachvollziehbar.

Viele Grüße,

DMDBT

Hans_SModerator Ausbildung, Tauchunfälle
Instructor-Trainer
MSDT
TL**
TMX
25.03.2017 16:23
Wir haben im Thread die Nebenschauplätze, die letztlich zum ein und anderen Schlagabtausch führten, herausgenommen, nebst den entsprechenden Antworten. Bitte beim Thema bleiben.
26.03.2017 23:26Geändert von Hans_S,
26.03.2017 23:32

Mod: gelöscht. Wie gesagt, bitte beim Thema des TO bleiben, alles andere wird entfernt

09.04.2017 08:33

Halo Alice, 

wie ist das Ganze denn nun ausgegangenm? Magst' noch was dazu schreiben? 

zu @west1high, sofern PADI. ist das NICHT richtig, beim AOWD von PADI handelt es sich um 5TG die jeweils die 1. TG des dazugehörigen Speciality darstellen;
Hat man die 5 TG's mit der entsprechenden Theorie und Übungen gemacht, bekommt man das AOWD Brevet - nicht das "Advanced Adventurer"

M.B.

10.04.2017 14:46
M.B. Ich weiß und Du hast natürlich recht! Allerdings hatte ich das schon einmal zugegeben, was kurze Zeit später der "Forumschere" zum Opfer gefallen ist. Nur SSI nennt diese Kombination Advanced Adventurer. War etwas schusselig.
abyssandiAdv.Decompression
12.04.2017 15:46

Hallo Alice, hy @ all

Ich möchte mich einmal allgemein zu dem Thema äußern dürfen.

Nachdem ich vor ca. 2,5 Jahre im Urlaub meine OWD-Ausbildung absolviert, und in einem sehr stark Padi-orientierten, deutschen Tauchclub durch den AOWD ergänzt hatte, entschloss ich mich aufgrund subjektiv (massiv vorhandener / empfundener) Ausbildungsrückstände bei einem VDST (Verband Deutscher Sporttaucher) Tauchclub ALLE Brevets neu zu machen und meine Tauchausbildung auf fundiertere Füße zu stellen.

Mit 9TG, oder 10TG, oder 15TG o.ä. mit dem AOWD "bewaffnet" in die Tiefe, oder "freitauchend im Meer" sich zu bewegen, halte ich mit einem eigenen "Erfahrungsschatz" von nur 120TG für mehr als bedenklich!

Alice, ich möchte hier in KEINSTER Weise Klugsch..., aber stelle Dir einmal unverblümt die Frage, "Ob Du und wie Du in einer Notsituation in 40m Tiefe reagieren würdest / könntest?", "Ob Du und wie Du mit dem Partialdruck von Sauerstoff umgehst?" (Was Du in einer Notsituation machst, wenn Dein Tauchbuddy in die Tiefe absackt?), "Ob Du eine Wechselatmung hinbekommst?",...........

Wie gesagt, ich möchte hier in KEINSTER Weise Klugsch...., aber mit unter mindestens 50TG überhaupt an richtige Tauchabenteuer in der Ferne zu denken....

Die meisten Tauchbasen und dort ansässigen Tauchlehrer sind stark Umsatzorientiert und -abhängig. Mehr möchte ich hier nicht als Denkanstoß liefern wollen. Gute und verantwortungsvolle Tauchlehrer würden Dich NIE (!!!) mit Unwohlsein und vorherigem, mehrfachen Erbrechen (!!!) mit zum tauchen und in die Tiefe nehmen!

Mit gesamt nun 120TG (und ich fühle mich noch immer als "fortgeschrittenen Anfänger") und dem bald vorhandenen *** Gold-Brevet, wage ich dieses als Gutgemeinten und sehr wohlwollenden Hinweis geben zu dürfen.

Allzeit Gut Luft und beste Grüße

12.04.2017 16:09Geändert von trollhunter,
12.04.2017 16:35

"Ob Du und wie Du mit dem Partialdruck von Sauerstoff umgehst?" (Was Du in einer Notsituation machst, wenn Dein Tauchbuddy in die Tiefe absackt?), "Ob Du eine Wechselatmung hinbekommst?"

Hä? Wie geht man denn mit dem Partialdruck um? Und was hat das mit dem AOWD und Wechselatmung zu tun?

Wenn Leute noch nicht richtig tarieren können, dann taucht man halt wo es (flachen) Sandgrund hat... ob man dann Nx oder Luft taucht macht keinen Unterschied.

In welcher Situation braucht man Wechselatmung?

12.04.2017 16:18

So so, fundierte Ausbildung und Wechselatmung. Hatten wir das Thema "Ausbildung wie anno 1860" nicht gerade in einem anderen Thread?

Bert667CMAS***
12.04.2017 16:39Geändert von Bert667,
12.04.2017 16:59

Sauerstoffpartialdruck? Hast du da was verwechselt? Der Sauerstoffpartialdruck ist bis 40 Meter mit Pressluft absolut irrelevant. Er wird erst ab ca. 65 Meter relevant.

Und auch unter 50TGs kann man definitiv schöne Tauchgänge "in der Ferne" machen. Man muss sich nur in seinem Limit bewegen, dann ist das gar kein Problem.

Ich kann mir genau eine Situation vorstellen in der man tatsächlich Wechselatmung braucht.

Schritt 1:
Mein eigener Haupregler bläst wegen einem unter Wasser irreparablen Defekt (z.B. Ventil ORing defekt) ab, ich drehe das Hauptventil ab und wechsle auf meinen Octopus.

Schritt 2:
Die Flasche meines Buddies ist aus irgendeinem Grund leer und ich muss ihn mitversorgen. Grund kann z.B. zu langsames Abdrehen bei einem Vereiser oder Defekt sein.

Ich gebe zu: Das Szenario ist sehr unwahrscheinlich aber kann theoretisch auftreten. Daher macht es schon Sinn, eine Wechselatmung schonmal gemacht zu haben. Die Prio sollte in der Ausbildung aber ganz klar auf der Octopusatmung liegen.

Aber da ist die CMAS Ausbildung ja sehr sinnvoll und lehrt einfach beides.

12.04.2017 16:53

Schritt 1:
Mein eigener Haupregler bläst wegen einem unter Wasser irreparablen Defekt (z.B. Ventil ORing defekt) ab, ich drehe das Hauptventil ab und wechsle auf meinen Octopus.

Schritt 2:
Die Flasche meines Buddies ist aus irgendeinem Grund leer und ich muss ihn mitversorgen. Grund kann zu z.B. langsames Abdrehen bei einem Vereiser oder Defekt sein.

Ich geben zu: Das Szenario ist sehr unwahrscheinlich aber kann theoretisch auftreten. Daher macht es schon Sinn, eine Wechselatmung schonmal gemacht zu haben. Die Prio sllte in der Ausbildung aber ganz klar auf der Octopusatmung liegen.

Das ist IMHO kein realistisches Szenario. Die Flasche deines Buddy kann nicht 'einfach leer' sein und wenn man innerhalb der Nullzeit ein Problem hat, dann beginnt man direkt mit dem Aufstieg (und der dauert nicht lange).

IMHO sollte man sich darauf beschränken über realistische Probleme nachzudenken. Theoretisch ist ja fast alles möglich, aber darüber nachzudenken bringt einem ja nicht und führt eher dazu, dass man Anfängern unnötig Angst macht. Was ist wenn ich vor Malle von Haien angegriffen werde? Großes Messer, Harpune oder Mistgabel mitnehmen? Theoretisch ist es möglich, eine realistische Gefahr besteht aber nicht. Wechselatmung ist ein Relikt aus der Zeit, wo man noch ohne Octopus und Fini im getaucht ist... 

Bert667CMAS***
12.04.2017 16:58

Jep grundsätzlich hast du absolut recht.

Aber es schadet ja auch nicht, es in der Ausbildung mal gemacht zu haben oder? Ist ja auch nichts schlimmes diese Wechselatmung... wink2

12.04.2017 17:10

Kommt drauf an, was man den Leuten dazu erzählt. IMO sollte man versuchen den Schüler unter realistischen Bedingungen Auszubilden, z. B. kein Übungen auf den Knien machen, kein Flossenwippen zu tarieren üben usw. sondern sich darauf konzentirieren, was man tatsächlich brauchen kann.

Wir haben früher auch noch Notaufstiege mit Bleiabwurf im OWD Kurs gemacht und auch das sollte man IMHO nicht mehr machen, weil man's halt nicht braucht.

12.04.2017 17:13

Wechselatmung ist unnötig und unter Stress gerade nicht optimal ( um das Wort schlimm nicht zu gebrauchen)

Wechselatmung

Bert: dein "Szenario" ist Quatsch unrealistisch. Gerade bei Nullzeittauchgängen.

ramklovApnoeTL, TL**
12.04.2017 18:59

Wechselatmung ist ein Relikt aus vergangener Zeit. Inzwischen als Geschicktlichkeitsübung und nicht als Handlung für den Notfall zu gebrauchen. Für den Notfall haben wir alle zwei Atemregler dabei. Übrigens ist ein Schlauchplatzer ein realistisches Szenario. Da hat man zwar noch kurzzeitig Luft und kann die Zeit nutzen zu seinem Tauchpartner zu tauchen.

Weil man Nullzeit nicht immer garantieren kann, sollte man in der Lage sein, die Probleme unter Wasser lösen zu können. Gerade bei Tauchsafaries mit mehreren Tauchgängen pro Tag über viele Tage hinweg, sind die Computerangaben über die Nullzeit sehr unsicher. Gleiches gilt bei PFO, Anstrengung und Kälte. Im Übrigen, warum sollte man eigentlich in der Nullzeit bleiben? Die ist für Tauchgänge jenseits der 20-30m ziemlich witzlos. 7min Grundzeit bei 40m (laut DECO2000) und anschließend in 4min wieder hoch plus 3min Sicherheitsstopp - so taucht doch kein normaler Mensch.

Ein Hochploppen aus 40m mit 18m/min ist erstens ungesund und zweitens ein Relikt aus vergangener Zeit. Das gilt es durch redundante Ausrüstung, geübten Umgang mit der Ausrüstung und im Sporttauchen mit einem funktionierenden Buddysystem unbedingt zu vermeiden.

Wie geht man mit der Überschreitung der MOD um, ist ein Thema für den Nitrox Kurs. Am besten nicht überschreiten und bei einem "Notfall" (woher immer der auch kommen soll) nur kurzzeitig.

gruß ramklov

12.04.2017 19:09

Im Übrigen, warum sollte man eigentlich in der Nullzeit bleiben? Die ist für Tauchgänge jenseits der 20-30m ziemlich witzlos. 

Ja, frag doch mal "deinen" Verband. Bis dtsa ** sind alle Tauchgänge NULLZEITTAUCHGÄNGE. Aber Hauptsache klug geschwätzt.

Bei Wechselatmung sind wir allerdings einer Meinung thumbup

12.04.2017 19:20

Weil man Nullzeit nicht immer garantieren kann, sollte man in der Lage sein, die Probleme unter Wasser lösen zu können.

Natürlich kann man das garantieren.

Im Übrigen, warum sollte man eigentlich in der Nullzeit bleiben? Die ist für Tauchgänge jenseits der 20-30m ziemlich witzlos.

Wieder mal eine wilde ramklov Theorie, die völlig aus der Luft gegriffen ist. Lernt man das so beim VDST? Ich denke mal es fehlt hier wirklich an Praxis. Bitte erzähle doch mal was zu deinem Erfahrungshintergrund. Wo tauchst du? Du scheinst alles nur vom Hörensagen zu 'wissen'.

Ich hatte hier schon mal versucht zu erklären, wieso es beim Tauchen eine Unterscheidung zwischen NZ und Dekotauchen gibt. Die meisten Leute verstehen es wohl auch.

Und nochmal: Wenn du schonmal gesehen hättest, wie jemand 'hochploppt', dann wüsstet du, dass sowas viel schneller geht als 40m/2min. Ich habe es schon geshen, mehr als einmal und auch solche Computer ausgelesen.

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