Verlust des Tauchgepäcks
Geändert von BernhardA,Hallo Miteinander,
ich weiß nicht, ob diese Anfrage überhaupt noch Sinn macht für mich - möglicherweise waren meine Tauchgänge auf Lanzarote in den letzten beiden Wochen meine letzten Tauchgänge in diesem Leben, denn die über 10 Jahre angeschaffte Ausrüstung, werde ich schon aus ökonomischen Gründen nur über entsprechend viele Jahre wieder beschaffen können. Mehr gibt mein Einkommen einfach nicht her.
Ich weiß nicht, weshalb für Tauchgepäck auf Reisen in den Foren immer wieder Kosten von 1.000 bis 2.000 Euro für die Wiederbeschaffung angegeben werden. Vermutlich sind das Taucher, die bis auf Maske und Computer auf Leihausrüstung setzen. Aber wer leiht einem denn auf dieser Welt einen Trockentauchanzug - und dann auch noch angepasst auf spezifischen eigenen Körperformen? Viele schreiben, dass nie alles verloren ginge, so dass immer nur ein Teil neu beschafft werden muss. Meine Wirklichkeit jedoch zeigt, dass absolut alles auf einen Schlag verloren gehen kann, nicht in exotischen Ländern, sondern mitten in Europa, wenn das Tauchgepäck "vom Band fällt", bevor es zum ersten Mal gescannt wird. Dabei lässt sich das alte und individuell angepasste Zeug nicht einmal zu einem guten Preis verkaufen. Wer hat schon die gleichen Dioptrin in der Gleitsichtmaske und ähnlich lange Beine bei einem kurzen Oberkörper wie ich im Trocki und wer zahlt etwas für einen gut 10 Jahre alten angepassten und mehrfach geflickten Neoprenanzug. Tatsächlich zahlen Fluggesellschaften bei Verlust 1.200 Euro bis 1.500 Euro, thats it. Auch wenn Tauchgepäck das doppelte bis dreifache für den Transport kostet, hat es doch den gleichen Wert wie Normalgepäck - und die 1.500 Euro sind 1.500 Euro für alle Gepäckstücke einer Person - in Wirklichkeit also nur 750 Euro, weil die Schmutzwäsche wohlbehalten angekommen ist.
Ich weiß nicht wer von Euch einen massgeschneiderten Trockentauchanzug taucht, mit entsprechendem Unterzieher. Verloren habe ich aktuell die komplette Ausrüstung, bis auf die paar Dinge, wie Akkus und Computer, die ins Handgepäck mussten bzw. durften.
Weg ist der kaum getauchter Trockentauchanzug mit einem Neuwert von 3.400 Euro - hinzu kommt der 400er Unterzieher, der nochmal rund 1.000 Euro verschlungen hat. Hinzu kommen das Jacket, die beiden ersten Stufen und Atemregler für das Tauchen in kalten Gewässern, die dazu gehörigen Taschen, die Flossen, die Maske und die Ersatzmaskle mit angepassten Gleitsichtgläsern, die beiden Goodman-Handles, die Speziallampen (weil nur die Akku vom Gewicht her ins Handgepäck durften und aus rechtlichen Gründen mussten), das ganze Gerödel vom Schnorchel über die Boje mit Reel bis zum Strömungshaken. Als Backup hatte ich auch den 5er Neopren mit Eisweste dabei, mit den Füßlingen, den Handschuhen, dem zweiten Paar Flossen.
Grob liege ich im ersten Wurf bei 8.500 Euro für die Wiederbeschaffung unterhalb des aktuellen Niveaus. Blöd wie ich scheinbar bin, weil ich in mehr als 60 Jahren noch nie einen Koffer ganz oder in Teilen verloren hatte, kommen auch die Dokumente hinzu, die ich bei der Papierfassung des Logbuchs hatte und die aus Gewichtsgründen nicht mehr zusätzlich ins Handgepäck gedurft hätten. Aber ich hätte die doch wenigstens in den Koffer mit der Schmutzwäsche werfen können. Jetzt steht auch die Frage im Raum, bei wem und bei welchem Anbieter ich vor 10 und mehr Jahren das Brevet für die Tieftauchgänge und den Trocki erworben habe und wo ich Ersatz für die ganze Brevetierungsdokumentation finde - und was ich neu brevetieren lassen muss?
Kalkuliert hatte ich, dass der Sport für mich ökonomisch taugt, wenn ich alle paar Jahre nach und nach das eine oder andere ersetze und ergänze. Knapp wird es immer sein, das wusste ich. Auf den massgeschneiderten Trocki habe ich knapp vier Jahre sparen müssen und ich spare nun seit erst einem Jahr auf den Nachfolger. Jetzt ist alles mit einem Mal weg! Wie gewohnt tauchen kann ich demgemäß frühestens in vier bis sechs Jahren wieder. Ihr könnt und dürft mich wegen meiner Unbesorgtheit gerne alle für eine Vollidioten halten. Das hilft aber mir nicht und es hilft Euch nicht. Vielleicht verzichtet ihr deshalb einfach auf entsprechend altkluge oder bissige Kommentare.
Wie sichert Ihr Euch ab, was funktioniert rechtlich, was funktioniert technisch, um Tauchgepäck vor Diebstahl zu schützen - und zwar wirklich? Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht und eine Lösung gefunden, die taugt? Wie schon skizziert, für mich war dieser flügellahme und zu kurz geratene Engelshai vor Lanzarote womöglich das letzte Taucherlebnis. Wenn ich noch mal die Kurve bekomme, dann möchte ich auch eine Absicherung, die taugt, auch wenn einem das ganze Equipment mit einem Schlag genommen wird. Wie also macht ihr das gut?
Ich danke für gute und hilfreiche Hinweise
Bernhard