Gemäß der Äquivalenzliste der international anerkannten Tauchsportverbände ist der CMAS* äquivalent zum SSI Open Water Diver - du kannst also von dort aus im SSI-System problemlos weitermachen zum SSI Advanced Open Water Diver (der äquivalent ist mit dem CMAS** / nicht zu verwechseln mit dem PADI AOWD, der nicht äquivalent zum CMAS** ist!). Generell ist "Verbandshopping" gar kein Proiblem - bis zur Tauchlehrer-Stufe erkennen alle namenhaften Verbände Brevetierung der anderen Verbände als Voraussetzung für weitere Schulungen an. Du kannst also problemlos mit dem SSI-Tauchclub tauchen, mehr Erfahrung sammeln und dann im SSI-System weitermachen.
Zu den anderen Diskussionen:
Der hohe Marktanteil von PADI ist vor allem systematisch bedingt. PADI ist darauf ausgelegt, Taucher binnen kurzer Zeit im Urlaub auszubilden - daher setzt PADI auch erst beim Divemaster (den nur die wenigsten Taucher machen) körperliche Voraussetzungen wie z.B. eine gute Apnoe-Fähigkeit voraus. Bis zum Divemaster kann man bei PADI recht deutlich sagen: Wer nicht klare Ausschlusskriterien erfüllt (z.B. Angst in's Wasser zu gehen ^^) und die Kursgebühr bezahlt, bekommt seine Brevetierung.
CMAS zum Beispiel hat einen anderen Fokus - CMAS setzt schon für den ersten Stern erhebliche Apnoe-Fertigkeiten voraus und ist grundsätzlich auf eine längere Ausbildung ausgelegt. Zwar bieten einige Tauchbasen im In- und Ausland dennoch 1-Wochen-CMAS-Kurse an, aber nicht selten werden da die Ausbildungsrichtlinien deutlich gebogen, um das ganze überhaupt möglich zu machen.
Dieser unterschiedliche Fokus der Verbände hat einen großen Einfluss auf die Durchsetzungsfähigkeit am Markt. Tauchen ist eben für viele vor allem eine Urlaubsbeschäftigung - wenn die Wassertemperatur über 20° liegt und man mal 'ne Woche Zeit hat. Und diesen Markt bedient PADI deutlich besser als CMAS.
Das ganze soll nebenher keine Wertung der Ausbildungsqualität sein - jede Tauchausbildung, die binnen einer Woche im Urlaub durchgeführt wird, ist grundsätzlich nur bedingt sinnvoll - unabhängig davon, ob der Verband nun PADI, CMAS, SSI oder whatever heißt. Eine bessere Tauchausbildung findet sich natürlich in Tauchvereinen oder im Hochschulsport diverser Universitäten, wo man sich gerne mehrere Monate Zeit für Theorie und Praxis lässt und beim einzelnen Kandidaten auch die Prüfung einfach mal ein paar Wochen nach hinten verlegen kann, wenn er noch nicht so weit ist - das geht bei Urlaubs-Ausbildung halt nicht.
Das erklärt auch, warum CMAS in Deutschland im nichtkommerziellen Bereich so eine dominante Stellung hat, während PADI weltweit in allen Urlaubsregionen dominiert. Mit der Qualität der Ausbildung hat das alles wenig zu tun... Ich persönlich habe zuerst meinen CMAS* in Deutschland im Hochschulsport gemacht, dann einen PADI AOWD im Urlaub, dann den CMAS** im Hochschulsport - und werde vermutlich Ende des Jahres meinen PADI Divemaster machen (und auch den CMAS*** in Deutschland - doppelt hält besser
).