Tauchen ist ein schöner, aber auch ein gefährlicher Sport. Um Dir auch die Gefahren dieses Sports aufzuzeigen, gibt es die Tauchunfallseite, auf der aktuelle Tauchunfälle im deutschsprachigen Raum aufgezeigt werden.

TU Wörthersee 5.7.

Am Sonntagnachmittag kam es in Krumpendorf zu einem schweren Tauchunfall. Ein 39-jähriger Taucher aus Klagenfurt musste im Wörthersee einen Notaufstieg aus 40 Meter Tiefe durchführen. Er war mit einem 45-jährigen und einem 35-jährigen Buddy zu einem Tauchgang aufgebrochen.

Etwa 75 Meter vom ufer entfernt, vereiste dem Taucher in einer Tiefe von ca. 40 Metern im fünf Grad kalten Wasser der Lungenautomat. Seine Kameraden führten einen Notaufstieg durch und verständigten sofort die Rettungskräfte. Der Mann wurde mit dem Rettungshubschrauber in die Uni-Klinik Graz eingeliefert, wo er in einer Dekompressionskammer behandelt wird.

Die beiden Tauchkollegen wurden vorsorglich ins LKH Klagenfurt gebracht.
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DccoCMAS **
06.07.2009 11:49
Hmmmm wiso Notaufstieg ?

Ein Vereister Regler sollte doch wenn ein Buddy dabei ist kein Problem sein .

Wüsste gerne mehr .

Grundzeit etc ,Restdruck der Flaschen .

JochenGExaminer bei ISE,SUB
IT bei ISE,SUB,CMAS
06.07.2009 11:17
Ich verstehe bis heute nicht, warum man einen Notaufstieg durchführen muss, wenn ein Automat vereist. Gerade in solchen Tiefen und bei diesen Temperaturen hat man nun mal 2 komplette Automaten-Sets, und aussderdem auch einen Buddy, der Luft spenden und zudrehen kann, wenn man selber nicht in der Lage ist....
Und wenn sogar ZWEI Buddys dabei sind, wird das ganze mehr als unverständlich !



*Kopfschüttel*

Jochen
06.07.2009 09:53
Wäre gut zu wissen, ob mit einem System oder zwei getrennten getaucht wurde.
Wenn mit einem System getaucht wurde ist das in meinen Augen unverantwortlich. Sorry meine Meinung.
Wenn mit zwei Systemen getaucht wurde, frage ich mich allerdings auch, warum immer gleich ein Notaufstieg durchgeführt wird, zudem noch zwei Buddys mit von der Partie waren.

Ein Vereiser kann immer und mit jedem Automaten passieren, aber wenn man auf 40m und mehr geht, sollte man den Aufstieg mit Wechselatmung schon mal vorher ausprobiert haben.

Hoffe den Dreien geht es besser und das keine bleibenden Schäden vorhanden sind.
06.07.2009 12:42
Ein Vereiser ist normalerweise kein Grund für einen Notaufstieg. Wenn man die Atmung auch mit abblasendem Regler beherrscht (lernt man eigentlich bei der Ausbildung, ebenso wie eine nötige Wechselatmung), dann bleibt immer noch genügend Zeit, um einen Aufstieg unter Einhaltung der Stops zbewerkstelligen. Weiters sollte, wie auch die Wechselatmung immer wieder mal geübt werden, um in Gefahrensituationen beherrscht und ohne Panik reagiert, egal in welcher Tiefe man sich befindet.
Gerade im Team ist es wichtig, dass man jederzeit und in jeder Situation weiß, wie man zu reagieren hat. denn dann ist Tauchen ein sehr sicherer Sport.

Hatte selber einige Vereiser (mit Leihautomaten!). Wie reagiert man? Seinem(n) Partner(n) zeigen, dass der Automat abbläst, Mundstück zurückklappßen und Luftbalsen einatmen, bios der Buddy daneben ist, Zweitregler des Buddy in den Mund nehmen, Flasche zudrehen, langsam aufsteigen, bis die Wassertemperatur wieder etwas ansteigt. Flasche nach ein paar Minuten wieder aufdrehen und dann sollte eigentlich der Automat wieder eisfrei sein. Danach langsam austauchen, jedoch nicht unbedingt wieder abtauchen.
WICHTIG: RUHE BEWAHREN !!!

Also, man sollte sich immer der Verantwortung bewusst sein, was es heisst, einen Notaufstieg durchzuführen.

Ich wünsche den verunfallten Tauchern alles Gute für die Zukunft und gute Besserung.
06.07.2009 16:30
Weshalb Notaufstieg, kann mir das jemand erklären, wenn da noch zwei funktionierende Systeme/Buddys vorhanden sind. Wenn man das so liest, könnte man durchaus verstehen, dass die beiden aus Kameradschaft gleich mit einen Notaufstieg gemacht haben.
Da aber davon gesprochen wird, dass die Beiden im Anschluss nur vorsorglich behandelt wurden, gehe ich mal davon aus, sie sind nicht ebenfalls die ganzen 40Meter hochgeschossen.

Gute Besserung
thüringen-diverkann Tauchen
06.07.2009 16:55
ich wünsche dem Verunfallten erst einmal gute Besserung

mich würde aber mal interessieren wieviele Tauchgänge er schon in 40 m Tiefe in solchen kalten und dunklen Seen gehabt hat .

Und Regler können Vereisen - ein abblasender Regler ist kein Grund einen so krassen Notaufstieg zu machen das man mit Rettungskräften ins Krankenhaus muss.

Habe selber schon in 40 m Tiefe einen vereiser gehabt mit etwas Ruhe und einem guten Buddy ist dies zu bewerkstelligen -

mir stellt sich auch die Frage mit was für Equipment ist den getaucht worden - mit zwei getrennten Automaten ( Redundanten System ) oder nur der normalen Sporttauchausrüstung mit der auch in Ägypten ins Meer gesprungen wird

wie das Händling ist bei so einem Zwischenfall wurde ja schon in dem Kommentar zuvor beschrieben

Wichtig RUHE BEWAHREN !!!!



bigmikeSSI Master
06.07.2009 19:43
Zuerst, gute Bessergung an die 3.
Auch ich kann nicht verstehen, warum ein vereister Lungenautomat ein Grund für einen Notaufstieg ist. Das sollte der letzte Ausweg sein, ausser vielleicht, Sie hatten nicht zwei getrennte Systeme zur Verfügung, oder der Gasvorrat war zu knapp.
Da es aber Ortsnahe Taucher sind, kann ich mir nicht vorstellen, das Sie sich mit nur einer 10L Flasche, und nur einer 1. Stufe in diese Tiefe gewagt haben.
Wenn das so gewesen ist, sollten Sie nicht mehr Tauchen gehen, zu Ihrer eigenen Sicherheit.
Aber, ich behaupte, das Sie sicher gewissenhafte Kammeraden sind , die es vielleicht nicht besser gewusst haben, oder "nur" falsch reagiert haben.
Gut Luft
Mike
BelugaKringelblasen Brevet
06.07.2009 20:20
@ Armin

Aus dieser so formulierten Tauchunfallbeschreibung
geht eine wichtige Frage hervor.

Wieso wurde bei dem Vereiser ein Notaufstieg durchgeführt? Ein Vereiser ist zwar als Momentaufnahme
eine kritische Situation, aber bei korrekter
Ausrüstung richtiger Verhaltensweise durchaus
händelbar.

Deswegen sollte hier im Forum so ein Fall auch im
Nachhinein weiterverfolgt werden.
Ich möchte mal einen Vergleich anstellen.
Wenn mir auf einer absolut freien ewig langen
übersichtlichen Landstrasse bei 80 km/h beim Auto
die Bremsen versagen, fahre ich doch auch nicht
direkt in den Graben oder an einen Baum, um schnell
abzubremsen. Da lasse ich erst mal ausrollen.

Es ist eine absolute Kopfsache richtig zu reagieren.
Und so ein Ding kriegt man nur mit Routine in die
Birne. Als ehemaliger Flieger weiss ich, dass Routine
in aussergewöhnlichen Situationen nur mit üben bis
zum Erbrechen zu erreichen ist.

Hier zu schreiben wie es geht und im Ernstfall auch
so reagieren sind zwei getrennte paar Schuhe.

Gerade während des tauchen in kalten Gewässern,
sollte man sich immer an die Möglichkeit und
darauf folgende Handlungsweise einbleuen und nicht
geschockt sein, wenn es passiert.


jhdsSDI-TDI Course Direktor
SSI Instructor
11.07.2009 15:26
Hallo

Von meiner Seite auch erstmal Gute Besserung.

Egal mit welcher Konfiguration getaucht wurde ist ein vereiser kein Grund einen Notaufstieg einzuleiten.
Das wichtigste ist Ruhe bewaren.
Wenn man mit einem redunanten System taucht, das Ventil der abblasenden Stufe zudrehen und normalen Aufstieg einleiten. Wenn man nur mit einer Ersten Stufe taucht sollte man seine Flasche auch zudrehen und wenn man Luft benötigt wieder etwas öffnen dann Atmen und danach wieder scließen (oftmals ist der Vereiser nach kurzer Zeit verschwunden) selbstverständlich ist auch hierbei ein normaler Aufstieg einzuleiten.
Diese vorgehensweise setzt natürlich vorraus, dass man sene Venile selbstständig öffnen und schließen kann, was aber mit etwas Training sollte dies kein Problem darstellen.
Man kann dieses Problem also locker ohne Bubby bewältigen, ist eben eine reine Übungssache.

Gut Luft

Jens
nightclubberstreß & rescue 90 tg
16.07.2009 16:40
damit sollten einige fragen beantwortet sein:

Großes Glück hatte ein 39-jähriger Kärntner am Nachmittag des 5. Juli. Während eines Tauchgangs im Wörthersee nahe Krumpendorf trat in etwa 40 Meter Tiefe eine Vereisung des Atemreglers auf, das selbe Problem zeigte auch der Zweitregler. Der Taucher aus Klagenfurt leitete von Panik getrieben daraufhin einen Notaufstieg ein. Zwei Tauchgangbegleiter übernahmen nach dem Vorfall an der Oberfläche die weiteren Hilfsmaßnahmen. Mit dem ÖMATIC – Rettungshubschrauber wurde der Verunfallte anschließend in die Uniklinik der Stadt Graz geflogen, wo ein sechsstündiger Aufenthalt in der Druckkammer folgte.
Die Vereisung beider Regler dürfte an zwei Faktoren festzumachen sein: Entweder wurden für Kaltwasser ungeeignete Regler benutzt oder es befand sich im Flascheninneren ein hoher Anteil von Feuchtigkeit, eines der Kernprobleme bei nachlässig gewarteten Kompressoren.

quelle: www.unterwasserwelt.de
08.07.2009 16:53
Sorry, aber man sollte in kalten Gewässern immer mit einer Zweiten Ersten Stufe tauchen.

Wenn ein Vereiser passiert, dann sollte der Buddy die Erste Stufe zudrehen, man wechselt auf die Zweite Erste Stufe und versucht den Tauchgang ruhig mit Sicherheitsstop u.s.w. zu beenden.

Bitte was soll der Blödsinn mit Wechselatmung, das macht kein Mensch mehr, ist viel zu Fehleranfällig, gerade wenn mann Stress mit einem abblasenden Regler hat!

Vor der Wechselatmung hat doch auch noch der Buddy einen Octopus....
Antwort