Tauchen ist ein schöner, aber auch ein gefährlicher Sport. Um Dir auch die Gefahren dieses Sports aufzuzeigen, gibt es die Tauchunfallseite, auf der aktuelle Tauchunfälle im deutschsprachigen Raum aufgezeigt werden.

TU Verzasca 13.6.2009

Im Tessin verschwand ein deutscher Tourist bei einer Tauchexpedition in den Fluten der Verzasca. Rettungskräfte fanden bisher lediglich Teile der Tauchausrüstung. Vermutlich wurde der 54-Jährige sehr erfahrene Taucher von der starken Strömung abgetrieben. Gemäss Augenzeugen versuchte er vergeblich, sich an einem Felsen festzuhalten. Seine Tauchbegleiter alarmierten daraufhin sofort die Rettungskräfte, wie die Tessiner Polizei am Sonntag auf Anfrage entsprechender Medienberichte bestätigte.

Der Unfall ereignete sich am Samstag kurz vor Mittag in einem Becken namens Posse in der Nähe in der Nähe des Dorfes Lavertezzo. Die Begleiter des Verunfallten erlitten einen Schock.
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19.06.2009 14:29
Die Leiche des Tauchers konnte geborgen werden:
http://www.rp-online.de/public/kompakt/panorama/721069/Leiche-von-deutschem-Taucher-geborgen.html

Gruß
Weltenbummler
Dive OwlDecoPro +Adv. Nitrox
17.06.2009 20:48
Kleines Update:
laut den Nachrichten wurde der Taucher heute tot geborgen.
Mein Mitgefühl den Angehöeigen und den Begleitern.
17.06.2009 12:49
Die Unterwassersuche der Rettungskräfte wurde durch das anschwellende Schmelzwasser erschwert. Inzwischen konnte der deutsche Taucher tot geborgen werden.

...teilt der Bild Ticker um 10.44 Uhr mit...
17.06.2009 12:44
Jetzt hat man ihn auch gefunden

http://www.euregiotaucher.eu/?p=1598
[HUBERT]Trimix+Full Cave+etc
16.06.2009 08:05
Ich war am Wochenende ebenfalls in den Flusstälern, die Tauchausrüstung blieb aber im Auto.

zu den Fakten:

Ponte Brolla – Strand überschwemmt, eine Gruppe Taucher grad aus dem Wasser mit der Aussage, dass sie sich nur ein paar Meter gegen die Strömung angekämpft haben und dann umgekehrt sind. An dieser Stelle gab es letztes Jahr einen tödlichen Unfall.

In der Verzasca angekommen beschloss ich sehr schnell, dass an diesem sonnigen Tag Faulenzen angesagt ist. Bei der Römerbrücke floss das Wasser links und rechts am grossen Felsen vorbei, ein sicheres Indiz, dass Tauchen dann dort leichtsinnig ist. Trotzdem eine 7 oder 8 Mann Starke Gruppe eben aus dem Wasser gestiegen.

Als dann plötzlich ein grosses Polizeiaufgebot da war war eh klar dass mal wieder was passiert ist.

Das Possebecken war am Samstag ein einziges Weisswasser, ich habe Fotos an die Redaktion geschickt, weiss nicht ob man die aufschalten kann. Der Strand am Einstieg war fast völlig unter Wasser. Unter der Brücke war bereits Weisswasser. Selbst wenn man vernünftig hätte einsteigen können wäre man nicht weiter als vielleicht 20 Meter stromaufwärts gekommen.

Dass diese Tauchgruppe seit 20 Jahren dort taucht lässt einen perplex werden. Wieso haben diese Taucher die Situation nicht besser einschätzen können? Und wo war das Sicherungsseil am Einstieg?

Es kann doch kein Argument sein, dass man vielleicht schon an Weihnachten gebucht hat und 600 km Auto gefahren ist um sein Leben aufs Spiel zu setzen wegen eines Tauchgangs? Zudem macht es doch in der Vezasca eh nur richtig Spass wenn es nicht zieht wie Hechtsuppe. Wer will schon mit halb heraushängender Zunge gegen reissende Strömung anschwimmen oder sich gar an den Felsen vorwärts ziehen? Spassfaktor NULL!

Der Unfall hätte so nicht passieren müssen, mein Beileid an die Angehörigen.
Der Körper des verunfallten Tauchers ist übrigens bis heute nicht gefunden worden, die Sucharbeiten gestalten sich äusserst schwierig (und gefährlich für die Helfer) wegen der gewaltigen Strömung.
17.06.2009 10:57
Der Verunglückte wurde gefunden:
http://www.pr-inside.com/de/leiche-von-deutschem-taucher-in-der-r1327293.htm

Gruß
Weltenbummler
17.06.2009 11:52
Mittwoch, 17. Juni 2009, 10:44 Uhr
Leiche von Taucher geborgen
Ein seit Samstag in der Schweiz vermisster deutscher Taucher ist tot aufgefunden worden. Rettungskräfte bargen die Leiche des Mannes aus dem Fluss Verzasca im Tessin, wie die Polizei mitteilte. Nach dem Verschwinden des Deutschen hatte die Rettungsflugwacht am Samstag nur seine Tauchausrüstung gefunden. Die Suche unter Wasser wurden durch das Anschwellen des Flusses mit Schmelzwasser erschwert und musste mehrmals unterbrochen werden.
22.06.2009 20:54

Zunächst möchte auch ich den Angehörigen des Opfers mein Mitgefühl ausdrücken.

@ HUBERT

Du sprichst mir aus der Seele!!!
Seit eben diesem Samstag 13.06 verbringe ich meine Ferien im Tessin. Am Dienstag - ich wusste zu diesem Zeitpunkt noch nichts von dem Unfall - war ich mit meinem Tauchparter an der Maggia und der Verzasca um die Lage zu checken. Im nachhinein wird mir mulmig bei dem GEdanken dass der verunfallte Taucher da noch ein Stück flussaufwärts im Wasser lag....

Ich habe bereits sehr viele Flusstauchgänge in diesen beiden Gewässern hinter mir, aber eins war auch mir sofort klar: KEINESFALLS INS WASSER, LEBENSGEFAHR! Wir haben einen langen und schneereichen Winter hinter uns, der Schnee in den Bergen ist noch lange nicht komplett abgeschmolzen um diese Jahreszeit, vielleicht sonst aber dieses Jahr eben nicht. Man konnte die Eiseskälte des Schmezwassers direkt neben dem Fluss geradezu spüren. Der Fluss ist auch sonst kalt, aber jetzt noch mehr. Und die Strömung, da hat HUBERT schon alles geschrieben was man dazu sagen kann.
Auch ich weiss genau dass es schwer fällt, nach einer langen Anreise auf diese spektakulären Tauchgänge zu verzichten. Aber was dabei raus kommen kann sehen wir hier ja leider.

Wenn das so weitergeht mit der Unvernunft einiger weniger, dann brauchen wir uns überhaupt nicht wundern wenn eines Tages das Tauchen in diesen Gewässern verboten wird. Am Bodensee (deutsche Seite) gibt es schon solche Plätze die nur noch mit hohen Auflagen betauchbar sind.

Ich will hier nicht den Moralapostel spielen, aber mir will einfach nicht ins Hirn wie man bei solchen Strömumgsverhältnissen überhaupt dran denken in die Verzasca zu steigen! Auch ich kann mich mit 600+ TG zu den erfahrenen Tauchern zählen, aber deshalb muss man doch nicht leichtsinnig werden.

Hoffentlich bleibt das der letzte verunglückte Taucher im Tessin für alle Zeiten!

22.06.2009 20:58
Zunächst möchte auch ich den Angehörigen des Opfers mein Mitgefühl ausdrücken.

@ HUBERT

Du sprichst mir aus der Seele!!!
Seit eben diesem Samstag 13.06 verbringe ich meine Ferien im Tessin. Am Dienstag - ich wusste zu diesem Zeitpunkt noch nichts von dem Unfall - war ich mit meinem Tauchparter an der Maggia und der Verzasca um die Lage zu checken. Im nachhinein wird mir mulmig bei dem GEdanken dass der verunfallte Taucher da noch ein Stück flussaufwärts im Wasser lag....

Ich habe bereits sehr viele Flusstauchgänge in diesen beiden Gewässern hinter mir, aber eins war auch mir sofort klar: KEINESFALLS INS WASSER, LEBENSGEFAHR! Wir haben einen langen und schneereichen Winter hinter uns, der Schnee in den Bergen ist noch lange nicht komplett abgeschmolzen um diese Jahreszeit, vielleicht sonst aber dieses Jahr eben nicht. Man konnte die Eiseskälte des Schmezwassers direkt neben dem Fluss geradezu spüren. Der Fluss ist auch sonst kalt, aber jetzt noch mehr. Und die Strömung, da hat HUBERT schon alles geschrieben was man dazu sagen kann.
Auch ich weiss genau dass es schwer fällt, nach einer langen Anreise auf diese spektakulären Tauchgänge zu verzichten. Aber was dabei raus kommen kann sehen wir hier ja leider.

Wenn das so weitergeht mit der Unvernunft einiger weniger, dann brauchen wir uns überhaupt nicht wundern wenn eines Tages das Tauchen in diesen Gewässern verboten wird. Am Bodensee (deutsche Seite) gibt es schon solche Plätze die nur noch mit hohen Auflagen betauchbar sind.

Ich will hier nicht den Moralapostel spielen, aber mir will einfach nicht ins Hirn wie man bei solchen Strömumgsverhältnissen überhaupt dran denken in die Verzasca zu steigen! Auch ich kann mich mit 600+ TG zu den erfahrenen Tauchern zählen, aber deshalb muss man doch nicht leichtsinnig werden.

Hoffentlich bleibt das der letzte verunglückte Taucher im Tessin für alle Zeiten!

25.06.2009 09:38
Tja, gar nicht so leicht hier das richtige zu schreiben. Vor allem nachdem was wir erlebt haben:

Darum zuerst einmal unser tiefes Beileid an die Familie und es tut uns leid, dass wir nicht mehr helfen konnten.

Wir waren vom 11.-14. Juni im Verzasca Tal tauchen. Gerade als wir ins Amslerbecken steigen wollten kam der Ruf “Taucherunfall” von der Straße oberhalb des Beckens. Das Possebecken liegt über dem Amslerbecken
Daraufhin haben wir und zwei weitere anwesende Tauchergruppen sofort Rettungsmaßnahmen eingeleitet, eine dritte Sicherungsleine gespannt und Suchtrupps ins Wasser geschickt (Schnorchler und Taucher), andere suchten entlang der Felsen.
Wäre dies alles zu gefährlich für Leib und Leben gewesen, wäre keiner von uns ins Wasser gegangen und die anwesende Polizei sowie Bergwacht hätte uns auch garantiert nie ins Wasser gelassen. Vor allem hätte die Polizei uns nicht gebeten, die Sicherungsleinen noch weitere zwei Stunden hängen zu lassen.
Übrigens ist laut unserer Infos der Unfall beim Anbringen der Sicherungsleine passiert. Zumindest hing diese noch am Felsen.

Auch wir tauchen seit Jahren im Verzasca Tal und das tauchen am Freitag/Samstag z.B. an der Römerbrücke war möglich. Das Wasser war wie immer 9° C kalt, Strömung 3-4 Knoten und der Wasserstand war niedriger als letztes Jahr. Letztes Jahr war das Tauchen dort mit wesentlich höherem Wasserstand (2m mehr) nicht möglich.

Wir haben wie immer Quer- und Sicherungsleinen gespannt. Denn die Sicherheit geht immer vor, egal ob 25 oder 3000 Tauchgänge wie bei unserer Gruppe.

Allerdings es es absolut unverständlich, wenn man dann auf “superschlaue erfahrene” Taucher aus D trifft, die diese Leinen-Aktion lächerlich finden und sich auch noch aufregen, dass wir zum Tauchgang “störende Leinen anbringen”, die vielleicht Flurschäden an den am Ufer befindlichen Büschen anrichten könnten.
DAS ist für mich pure Unvernuft...denn diese Gruppe tauchte ohne Sicherung!!!!

Fakt ist: An diesem Wochenende waren sehr viele Tauchergruppen im Verzasca Tal und ich glaube nicht, dass alle leichtsinnig oder todesmutig waren...
dieser Unfall war leider ein sehr tragisches Unglück, der jedem noch so erfahrenen oder unerfahrenen Taucher hätte passieren können.
26.06.2009 10:59
Ist eigentlich bekannt WO der Taucher gefunden wurde? Denn offensichtlich hat ja die Gruppe meines Vorschreibers unmittelbar nach dem Unfall im Becken unterhalb des Possebeckens gesucht und hatte bedauerlicherweise keinen Erfolg. Waere sicherlich interessant zu wissen, wo der taucher dann offenbar hingetrieben wurde.. so "fuer das naechste Mal" (was hoffentlich nie eintritt)

H1O
06.07.2009 23:50
Es ist nicht einfach hier im nachhinein etwas beizutragen, jedoch möchte ich hier zu ein paar Punkten Stellung beziehen bzw. Richtigzustellen.

1. Outing
Ich war der "superschlaue erfahrene" Taucher
2.
Keinesfalls halte ich Sicherungsleinen für lächerlich wenn diese richtig und sinnvoll angebracht werden. Im beschriebenen Fall jedoch war dies in keinsterweise so. Die Querleine hing an der "wichtigsten" Stelle über der Stärksten Stömung (links vom gr.Fels) ca. 50 cm über der Wasseroberfläche und wäre somit nur schwer oder garnicht erreichbar gewesen.
Im übrigen was nutzt eine Leine an der Wasseroberfläche wenn der Taucher in 2m tiefe untendurchtreibt. Hier wäre eine zusätzliche Grund oder Markierungsleine am Boden nötig.
Die zweite Leine wurde nur als Transportleine für Taucher zum heraufhangeln oberhalb der Brücke benutzt. Das Ende war am ein und Ausstieg befestigt.
3.
Das die Leinen störend sind habe ich nie gesagt.
Ich habe lediglich davon gesprochen das die Querleine lediglich als "Psycholeine" zu gebrauchen ist. Soll heissen es ist meines erachtens wesentlich gefährlicher wenn sich eine Gruppe auf eine vermeindliche Sicherheit verlässt die dann im Ernstfall nicht zur Verfügung steht da sie nur psychologischen Wert hat.
4.Flurschaden
Schwimmtigers Gruppe hatte eine Top Ausrüstung zum Leinenlegen dabei und das meine ich wirklich ernst. Jedoch wurde diese nur sehr dilettantisch eingesetzt. Zuerst schmierte ein Gruppenmitglied fast vom Felsen ab, anschliessend ging es Quer durchs Gebüsch wobei die Leine wie ein Mähbalken durchgezerrt wurde.
Hier habe ich mich dann eingemischt, da durch ein so rücksichtsloses Verhalten schon so mancher Tauchplatz gesperrt wurde.
5. Benehmen
Daraufhin wurde ich beschimpft OK damit kann ich leben.
Was ich nicht mehr lustig fand war jedoch die Tatsache das mir Mitglieder dieser Gruppe für das kleine Verbale Wortgefecht den "Tod" wünschten
wörtlich "soll der Typ doch den nächsten Wasserfall runtergehn"
Solche Aussagen unter Sportlern finde ich schon mehr als heftig. Da blieben mir die Worte Weg.
6. tauchen ohne Sicherung
Wir sind nur an 2 Plätzen getaucht die relativ Sicher waren.
Alle Taucher waren erfahren und wurden ausführlich gebrieft und unterwiesen zusätzlich wurde der Tauchplatz von Land (soweitmöglich) begangen und schon im vorfeld auf etwaige Gefahren hingewiesen.

Jedoch gebe ich Schwimmtiger recht, dies war ein tragischer Unfall der jedem passieren kann.
Hoffentlich der letzte.
14.07.2009 09:31
Ich möchte meine grundsätzlichen Gedanken, welche ich bereits letztes Jahr an gleicher Stelle angefügt habe, wiederholen.
1. Wetterkunde/Geografie. Letztes Jahr lag fast zur gleichen Zeit noch über 1 m Schnee in den Bergen. Die Quellen der Vercasca + Maggia entspringen am Alpenhauptkamm. Das heisst, dass bis mind. Ende Juni Schneeschmelze ist.
2. Ausbildung Für das Flusstauchen in der Vercasca ist eine sehr gute Tauchausbildung und viel Erfahrung erforderlich.
3. Wetterbedingungen Wochenende vom 19.6.09. Soweit ich mich erinnern kann, waren heftige Niederschläge auf der Alpensüdseite angesagt.

Ich empfehle jedem, nicht nur wenn er 600 km anreist, einen dafür günstigen Wasserstand auszusuchen. September und Oktober sind dazu ideal. (Juli + August sind Ferienzeit und schon daher gut besucht).

Leo Troiano, der Ausbildungsverantwortlich der CMAS in der Schweiz hat in unmittelbarer Nähe zur Römerbrücke sein Haus. Dass es nur zu solch wenigen - aber nicht weniger tragischen Todesfällen kommt - erstaunt ihn, bei allem was fast täglich dort abgeht! Und wenn es so weitergeht, sprechen wir bald wieder über eine Tauchverbot. Allen Wagemutigen, die bei solchen Verhältnissen in die Vercasca steigen, sei dank.
27.07.2009 12:59
Ich habe noch etwas Literatur und Infos für das Flusstauchen im Tessin:
kostenlose Broschüre über Flusstauchen im Tessin:
http://www.ftu.ch/de/tipps/download/flusstauchen_print.pdf

In der Schweiz gibt es die Fachstelle für Tauchunfallverhütung. Auch dort weitere Infos:

Und noch einen Auszug aus der Tessiner-Presse:

"Wegen der Schneeschmelze und den Regenfällen der vergangenen Woche sei die Strömung der Verzasca derzeit sehr stark, sagte Raffaele Demaldi, der Chef der Tessiner Wasserpolizei, in einem Interview auf «Ticino-Online». Der Verunfallte habe vermutlich die Strömung unterschätzt." Quelle: ftu.ch





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