Tauchen ist ein schöner, aber auch ein gefährlicher Sport. Um Dir auch die Gefahren dieses Sports aufzuzeigen, gibt es die Tauchunfallseite, auf der aktuelle Tauchunfälle im deutschsprachigen Raum aufgezeigt werden.
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TU Saalfeld

Danke an Ingo für die Info:

Heute gab es im TV (Sender:MDR) einen Bericht über einen TU in Saalfeld zu sehen. 2 Sportaucher haben versucht an einem Wehr mit starker Strömung einen Baumstamm von der Wehrmauer/Wehrgitter zu entfernen. Nachdem nach einiger Zeit keine Luftblasen mehr zu sehen waren alarmierte eine Beobachterin/Begleiterin die Einsatzkräfte. Am Nachmittag wurde bereits 1 Taucher tot geborgen. Der 2. soll am Abend geborgen werden, nachdem ein Zusatzdamm aufgeschaufelt wurde um den Druck von der Mauer zu nehmen.
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05.03.2003 00:12
Mein Beileid den Angehörigen!!!
Gibt es Hinweise warum Sporttaucher diesen Arbeitstauchgang gemacht haben?
05.03.2003 08:14
Thüringer Allgemeine vom 5.3.03: ERFURT (TA). Die dramatischen Bergung eines ertrunkenen Sporttauchers aus einem Wehr bei Uhlstädt in der Nähe von Rudolstadt musste in der Nacht abgebrochen werden. Zuvor hatte ein eilig errichteter Damm nachgegeben, der die Saale von der Unglücksstelle fern halten sollte. Der Mann war am Montag mit einem zweiten Taucher während einer Inspektion in den Ansaugschacht einer Wasserkraftanlage geraten und ertrunken. Den anderen Taucher hatte die Feuerwehr bereits am Montagabend tot in der Saale gefunden. Die Bergung des anderen war zu riskant, er hatte sich in der Anlage verklemmt. Um an die Leiche heran zu kommen, ist der Hilfsdamm erforderlich.
Auf Seite 8 ist der Unfall noch detaillierter beschrieben. Der geborgene Taucher war durch das Ansaugrohr der Turbinenanlage gedrückt und später unterhalb tot geborgen worden. Der 2. taucher hat sich im Rohr verklemmt.
05.03.2003 08:46
Was um Gottes Namen haben Sporttaucher(dazu auch noch ungesichert) dort zu suchen?
05.03.2003 09:44
Manche TU`e lassen sich schon durch EINSCHALTEN des normalen Menschenverstandes vermeiden.

Wehr / Starke Strömung / Ansaugschacht --> solche Aktionen sollten Berufstauchern vorbehalten sein, die mit dem entsprechenden Sachverstand und der richtigen Ausrüstung vorgehen.

Wenn das aber nur eine gut gemeinter Freundschaftsdienst war, dann ist er teuer erkauft... mein Beileid den Angehörigen.

Es bleibt sicherlich die Frage, was die beiden dazu bewogen hat - bloß die wird ohne Antwort bleiben... *kopfschüttel*
05.03.2003 11:25
Norbert, kannst du seite 8 auch hier her schreiben?
05.03.2003 11:28
Achtung !!!
Die beiden waren keine Sporttaucher und waren des öfteren mit solchen Sachen beschäftigt.

Mein Beileid den Angehörigen und Freunden.

Marco
05.03.2003 12:31
Thüringer Allgemeine 5.3.03 Seite 8
Tödlicher Leichtsinn
Zwei Sporttaucher sind in der Saale bei Uhlstädt ertrunken. Sie wollten Treibgut aus den Auffangrechen eines kleinen Wasserkraftwerkes am Wehr beseitigen. Dabei unterschätzten sie die tödliche Strömung an dieser Stelle. Die aufwendige Bergung der Toten endete in der Nacht mit Dammbruch.
"Blauäugig". Das war noch die freundlichste Bemerkung für den Leichtsinn, den die beiden 29 und 32 Jahre alten Sporttaucher begangen hatten. Profitaucher der Bereitschaftspolizei Erfurt und der Berufsfeuerwehr Gera zeigten sich gestern entsetzt, dass die beiden Männer an dieser Stelle ins Wasser gestiegen waren. Wehre gelten wegen ihrer Strömung als tückisch. Doch vor dem Absperrschieber einer Turbinenanlage zu tauchen, dass berge unkalkulierbare Risiken. Vor allem, wenn der Schieber nicht ganz geschlossen werden kann, weil er klemmt und Wasser so ungehindert durchrauscht. Rund 800 kg Druck pro m2 habe vor dem offenen Schieber geherrscht, sagte ein Experte der Baufirma, die das Kraftwerk errichtet hatte. Warum die Männer trotzdem tauchten kann sich Bürgermeister Peter Schröter nicht erklären. "Mit dem Chef der Tauchbasis Hohenwarte war nur vereinbart, dass er sich das Problem ansieht und sagte, ob er etwas machen kann. Zum Tauchen gab es keinen Auftrag", so Schröter. Die genauen Zusammenhänge ermittelt derzeit die kripo. Schweigen dagegen bei Tauchbasis Hohenwarte und der Tauchsportschule Rudolstadt. Die Toten aus Bad Kissingen in Bayern und Tännich im Kreis Saalfeld-Rudolstadt gehörten zum Verein. Laut Bürgermeister soll erst ein Taucher und als dieser nicht mehr reagierte ein zweiter Taucher ins Wasser gegangen sein, ohne dass ausreichend gesichert wurde. Als auch der zweite Mann nicht mehr nach oben kam, sei noch eine junge Frau ohne Ausrüstung, aber mit einer Leine gesichert, hinterher gesprungen. Sie hatte die beiden Taucher im Schieber verklemmt gesehen. Erst da wurden Polizei und Feuerwehr arlamiert. Doch auch diese konnten die Männer nicht mehr lebend bergen. Die Taucher der Feuerwehr Gera fanden am Montagabend einen der beiden Männer 30 m flussabwärts. Ihn hatte die Strömung durch das Ansaugrohr der Turbinenanlage gedrückt.Der zweite Taucher hatte sich in dem Rohr verklemmt. Um ihn zu bergen, schüttete gestern eine Baufirma den ganzen Tag vor dem kraftwerk einen Damm auf, um das Wasser aus dem Ansaugbecken ablassen zu können. Als es gegen 20 Uhr soweit war, brach der Damm wieder ein, so dass der zweite Taucher nicht aus dem Wasser geholt werden konnte. Heute soll ein neuer Versuch gestartet werden...
05.03.2003 12:38
Ich möchte nicht pietätslos erscheinen, aber wenn jemand durch die Turbinenanlage gesaugt wird, muß er doch auch durch die Turbine, oder?
05.03.2003 12:42
>Ich möchte nicht pietätslos erscheinen...
warum bist es dann?
05.03.2003 13:17
Es gab kein Auftrag kommt von Verantwortlichen im Nachhinein leicht von den Lippen: Allein schon die Ungehäuerlichkeit des Bürgermeisters einem Tauchclub und auch einer Tauchbasis für Sporttaucher zu sagen schaut mal ob Ihr da was machen könnt is unverantwortlich. Ic kenne die Abhängikeiten in dieser Stadt nicht aber auch wenn alles von mir geschriebene nur Spekulationist ist,sollte wohl Geld gespart werden um dieses Prob zu beheben, Jede Tauchschule is doch vom Wohlwollen der Verantwortlichen einer Stadt oder Landkreises abhängig (kommt mir bitte jetzt nich mit klaren Gesetzen die es dafür gibt)wenn man in Heimischen Seen tauchen will und das wurde hier warscheinlich ausgenutzt: Der Basisleiter und auch die Taucher haben meiner Meihnung nach Unverantwortlich gehandelt, der Preis für diese Gefälligkeit (sofern es eine war )ist einfach zu hoch
05.03.2003 14:38
Mein Beileid den Angehörigen der Verunglückten!

Ich lese noch nicht allzu lange in Tauchforen, aber gerade die vermehrten Hinweise in letzter Zeit über Tauchunfälle haben MICH natürlich auch zum Nachdenken angeregt.

Dieser TU ist sicherlich nicht in die Kategorie "Sporttauchen" einzustufen, hat aber andererseits eine Hauptursache in einer unverantwortlichen und manchmal nicht wieder gut zu machenden Selbstüberschätzung!

Ohne weitere Hintergründe dieses TU`s zu kennen, sollte einfach jeder von uns sich ständig klarmachen, was er (oder sie) im Wasser eigentlich unternehmen möchte. Und wenn die Risiken (abhängig von Ausrüstung, Sicherung, Ausbildungsstand usw.) überwiegen, dann geh ich da nicht rein!

Ich war natürlich geschockt über den Ablauf dieser Aktion und die bisher bekannten Umstände, die zu diesem Wagnis und dem TU geführt haben, aber zwischen den Zeilen lese ich auch wieder dieses "MPSN-Syndrom" (mir passiert schon nichts). Und ich denke, das ist das Gefährliche in unserem Sport, Hobby oder wie auch sonst betrieben.

Und wie "Kralli" schon sagte, unverantwortlich auch von den Verantwortlichen, die (wenn es keine Berufstaucher waren)hier Sport(Hobby)Taucher um einen Gefallen gebeten haben!
05.03.2003 16:02
Allein schon die Aussage

"Mit dem Chef der Tauchbasis Hohenwarte war nur vereinbart, dass er sich das Problem ansieht und sagte, ob er etwas machen kann. Zum Tauchen gab es keinen Auftrag"

ist ein krasser Widerspruch in sich. Um sich die Sache anzusehen MUSS man tauchen!

Also hat aus meiner Sicht hat der Bürgermeister sehr wohl einen (indirekten) Auftrag zum Tauchen gegeben!
05.03.2003 16:15
Was nun aber nicht auch unbedingt bedeutet, dass ich da auch tauchen muß!
Leider hat der erste Taucher das für sich selbst nicht richtig entschieden, leider!
05.03.2003 16:30
@Udo

Aus meiner Sicht schon, denn sonst hätte er ja auch irgendjemanden fragen können. Hat er aber nicht, sondern explizit die Tauchschule!!!
05.03.2003 16:56
Hallo,

ich habe einen verunglückten Taucher gekannt. Der eine Taucher war kein normaler Sporttaucher! Er hat mehrere TAUSEND Tauchgänge und kann als enorm erfahren eingestuft werden. Der Auftrag war auch nicht ungewöhnlich f. ihn. Er hat so etwas schon des öfteren gemacht. Ich kannte ihn als verantwortungsbewußten Taucher und werden ihn auch so in bester Erinnerung halten! Ich bin noch immer tief geschockt über diesen Unfall! Alle Leute mit ihren besserwisserischen Kommentare auf dieser Seite, die nur mal kurz etwas gelesen haben sollten doch bitte etwas kürzer treten!
Das die TB keine Kommentare dazu abgibt ist ja wohl verständlich, da auch dort bestimmt der Schock noch sehr groß ist.
Mein Mitgefühl an alle Beteiligten!
05.03.2003 17:01
Das Problem ist doch aber, dass wenn ich kein Berufstaucher bin (der solche Extremsituationen aus seiner bisherigen Praxis sicher schon kennt) mich doch keiner zu solch einem riskanten Tauchgang bewegen kann!
Und ich denke da hören auch gute freundschaftliche Beziehungen zwischen Region und Tauchclub (wegen der vielleicht Gefälligkeit) auf!
05.03.2003 19:07
Paar kleine frage vielleicht weiß jemand
So wie ich gehört hat jede Wasserkraftanlage eine Sperrventil für Wartung und Reparaturen in die Turbine So das keine Wasser reingezogen wird (auch keine Leute)
Warum war noch in betrieb ??? wollte jemand zeit (geld sparen)

Sind nur paar fragen

Mein Beileid den Angehörigen und Freunden.
ioannis

05.03.2003 19:52
HAllo ioannis, guck dir doch bitte mal den BEricht von Norbert genauer an, da steht alles drin.
Norbert vielen Dank für die Info und die Arbeit.
Dem Bericht ist nichts mehr hinzuzufügen.
Mein Beileid den Angehörigen.
05.03.2003 20:16
der zweite ist mittlerweile geborgen:
http://www.otz.de/otz/otz.nachrichten.volltext.php?id=174938&zulieferer=dpa&kategorie=&catchline=/regioline/thueringen
05.03.2003 22:10
Hallo Leute,
ich möchte hier zuerst den Angehörigen mein Beileid aussprechen. Der Taucher Nr.1 war mir bestens bekannt. Er war als TL2 mit sehr vielen TGs, 2 jähriger Basenarbeit und Berufsfeuerwehrmann sehr bedacht und vorsichtig und er wusste auch in der Regel was er tat. Den 2 Taucher kenne ich nicht, aber auch er soll sehr erfahren gewesen sein. Hier nun zu diskutieren warum die Beiden diesen Tauchgang mit dem bekannten Ende gemacht haben ist sinnlos, denn die genauen Hintergründe kennen wir nicht und diese werden wahrscheinlich auch nicht vollständig bekannt gegeben. Wir können aus diesem Unfall nur lernen und uns, trotz aller Schönheit des Tauchens,der Risken und Gefahren bewusst zu sein. In diesem Sinne allen Gut Luft.

Porello
05.03.2003 22:23
Auch die Tauchschule, für die der Taucher gearbeitet lange tätig war, kann sich diesen Unfall nicht erklären und trauert ebenfalls um Matze.
http://www.tauchen-lamola.de/Startseite.htm
P.
05.03.2003 22:41
Ich bin schockiert und mir stockt der Atem!
Denn durch die Trauermeldung der Tauchbasis mußte ich erfahren, dass auch ich einen der verunglückten Taucher persönlich kenne!
Ich habe ihn im letzten Jahr während eines Tauchurlaubes in Kroatien getroffen und als besonnenen Tauchpartner bei einigen gemeinsamen TG kennengelernt.
Mein Mitgefühl an alle die ihn kannten!
05.03.2003 23:32
Erstmal möchte ich mein Beileid den Angehörigen und Freunden aussprechen.

Die Information über den Unfall sah ich heute in der Zeitung.Einfach furchtbar!Zumal der 2. Taucher beim Rettungsversuch sein Leben lassen mußte, ist schockierend.
Das sich hier aber Leute (ohne vorher Gehirn einzuschalten)erlauben ohne Hintergrundwissen
Urteile zu sprechen ist nicht in Ordnung!
06.03.2003 08:02
unter www.otz.de sind mehrere aktuelle Berichte zu finden
06.03.2003 09:18
@norbert ...danke
hier der ganze bericht der otz
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Polizeitaucher bergen am Kraftwerk den zweiten Toten

Von OTZ-Redakteur Wolfgang Schombierski Uhlstädt. Gestern Abend ist der zweite verunglückte Mann am Uhlstädter Wasserkraftwerk von fünf Tauchern der Polizei in Zusammenarbeit mit Kameraden der freiwilligen Feuerwehren aus Uhlstädt und Großkochberg sowie des Technischen Hilfswerkes tot geborgen worden.

Bei den Arbeiten traten an der Unglücksstelle im Bereich des Schotts am Zulauf zum Kraftwerk auch verhedderte Leinen und ein rund sechs Meter langer Baum mit einem Durchmesser zwischen 20 und 35 Zentimeter ans Licht. Unter Schott ist ein großer Absperrschieber zwischen Ober- und Unterwasser zu verstehen. Weil dieser wegen des Treibgutes vor Tagen nicht ganz geschlossen werden konnte, waren die zwei Taucher, die in der Saale den Tod fanden, zur Hilfe gerufen worden (OTZ berichtete).

Aufgrund der schwierigen und gefährlichen Situation dauerten die gesamten Bergungsarbeiten über 50 Stunden. "Dieser Unglücksfall ist sehr tragisch", sagte gestern Abend der Kreisbrandinspektor in Vertretung und Einsatzleiter Ulrich Klotz betroffen.

Bekanntlich war am Dienstagabend der von einer beauftragten Firma aufgeschüttete Damm, der die Abschottung vom zulaufenden Saalewasser zur Unglücksstelle am Kraftwerk sichern sollte, an einer Stelle gebrochen. Grund dafür waren anfangs nicht erkennbare Strömungsverhältnisse der Saale. Gestern Morgen wurden die gleichen Arbeiten unter Berücksichtigung der gewonnenen Erkenntnisse erneut aufgenommen und am späten Nachmittag gegen 17.30 Uhr beendet.

Zwischenzeitlich war vormittags gegen 11 Uhr ein Arbeitsponton am Schott zu Wasser gelassen worden - als Sicherheit für Arbeiten, um die rund 30 Zentimeter große Öffnung am Schott unter Wasser mit Sandsäcken zu verdichten. Damit sollte die verheerende Sogwirkung reduziert werden. Am Nachmittag nahmen die Kameraden der Feuerwehr und des THW mit Hilfe von Pumpen das Absenken des Wasserspiegels im gesperrten Zulauf vor, so dass die Bergung gefahrlos vorgenommen werden konnte. Ralf Kirsten, Leiter des Führungsstabes der Polizeidirektion Saalfeld, wies darauf hin, dass die kriminaltechnischen Untersuchungen noch am Abend begonnen haben.

05.03.2003
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