Tauchen ist ein schöner, aber auch ein gefährlicher Sport. Um Dir auch die Gefahren dieses Sports aufzuzeigen, gibt es die Tauchunfallseite, auf der aktuelle Tauchunfälle im deutschsprachigen Raum aufgezeigt werden.

TU an der Jan Heweliusz ??

Danke an Micha T. für die Info!:

Schon am Wochenende 27./28. soll es nach unbestätigten Meldungen in der Ostsee am Wrack der Jan Heweliusz zu einem Tauchunfall gekommen sein.

Angeblich sind zwei Taucher einer Dresdener Tauchergruppe, die mit dem MS "Brigitte" von Sassnitz aus zu dem Wrack gefahren waren, aus 25 m sehr schnell und ohne Einhaltung der Dekompression aufgetaucht. Die verunfallten Taucher seien per SAR-Hubschrauber abgeborgen worden.

Weitere Einzelheiten sind nicht bekannt.

Die einzige Quelle ist bis jetzt allerdings der von Seglern mitgehöhrte Seefunk. In den Medien ist noch nichts dazu erschienen.
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08.08.2002 11:11
Hallo Tauchgemeinde, es ist immer wieder schön das aus Gerüchten Tatsachen geschaffen werden und dann im Netz veröffentlicht werden.
Also nun zu den Tatsachen.
Am 28. Juli 2002 war ein Teil unserer Gruppe auf der "ARGO" !!! zur "Jan Heweliusz" unterwegs. Dort lag bereits die "BRIGITTE" mit einer polnischen Tauchergruppe. Am Nachmittag kam es bei dem 2. Tauchgang der Polen zu dem besagten Unfall. Da die "BRIGITTE" keinen Sauerstoff an Bord hatte und die 2l Flasche der polnischen Gruppe beizeiten verbraucht war, wurden die Verunfallten von unseren Leuten mit Sauerstoff versorgt und die Rettungskette in Gang gesetzt.
Zeitgleich fuhr die "BRIGITTE" der alamierten Küstenwache entgegen, die den SAR Hubschrauber anforderte.
Also zuküntig bitte nicht mehr die Gerüchteküche ankochen.
MFG
Udo
Tauchtreff Dresden
www.tauchtreffdd.de
08.08.2002 11:40
Hallo Udo
Ich hab mich noch mal mit ein paar Leuten in der Gegend gesprochen.
Du hast recht, die Verunfallten waren keine Taucher aus Dresden. Das wusste ich aber zum Zeitpunkt der ersten Meldung noch nicht und die Info`s waren nicht eben zahlreich.
Es war nicht meine Absicht, irgendwelche Gerüchte in die Welt zu setzen - sorry nach Dresden.

Was mich in dem Zusammenhang interessieren würde, von der "Ulme" (das ist auch ein Schiff, welches mit Tauchern rausfährt und auch unterwegs war) habe ich die Info, das größere Mengen Holz und vom Wrack hochgekommen sind. Kannst Du das bestätigen ?

Eventuell wurde wieder einmal irgendwas gesucht. Wäre ja nicht das erstemal.

Also nochmal nichts für ungut und viele Grüße in meine Heimatstadt Dresden

mfg
Micha
08.08.2002 12:15
Die Information mit dem Holz ist korrekt, auch gingen Leinen ins Innere des Wracks.
Die verunfallte Gruppe war definitiv bei beiden Tauchgängen im Inneren der Fähre.
Die Zahl der verunfallten Personen = 3.


Viele Grüße
Udo
08.08.2002 12:38
Na was haben die denn gesucht? Die 2 Tonnen Gold?
08.08.2002 13:02
Erst einmal die gute Nachricht: Eben habe ich erfahren, dass es den 3 Tauchern den Umständen entsprechend wieder gut gehen soll.

@Oliver
Ich denke, wenn auf der Jan Heweliusz Gold gelegen hätte, brauchte unser Verein sich finanziell keine Sorgen mehr zu machen

Ich kenne Das Wrack recht gut, habe dort ca. 200 TG absolviert und es ist schon erstaunlich, mit welchem Aufwand dort offensichtlich etwas gesucht wurde. Schlieslich hat sich jemand die Mühe gemacht, den Rumpf und das Deck der Fähre auf einer Länge von über 30 m mit dem Schneidbrenner zu Bearbeiten und ein ganzer Container ist einfach so verschwunden. Das ganze geschah jedoch erst 3 Jahre nach dem Untergang ?!
So weit ist es also mit dem Suchen nicht hergeholt.

Natürlich kann das ganze auch ein "ganz normaler" TU bei einem TG im Inneren des Wracks gewesen sein.

Schön das nichts Schlimmeres passiert ist. Unterm Strich haben die Beteiligten wohl noch mal Glück gehabt.

Micha
08.08.2002 17:53
hmmm.....hat sich also schon jemand "meine" 2 tonnen Gold geholt
09.08.2002 11:15
Dem von Udo Krause am 08.08. hier gesagtem ist nur noch wenig hinzuzufügen:
- Ich bin der Divemaster, der am 28.07.02 mit einem Teil unserer Gruppe auf die Jan H. gefahren ist und der den verunfallten Tauchern mit zu Hilfe kam.
- Ja, es gab am 28.07.02 einen TU mit 3 polnischen Tauchern, die auf der Brigitte gefahren sind.
- Ja, wir sind nach Hilfsanforderung durch den Kapitän der Bigitte zu Dritt und mit ausreichend O2 auf die Brigitte gegangen und haben von dort aus über die Seenotleitstelle Bremen die Rettungskette aktiviert.
- Ja, während unserer Mittagspause sind Holzteile... aufgestiegen und an uns vorbeigetrieben.
- Ja, bei meinem 2. TG an diesem Tag gingen reels ins Wrack, die beim 1. TG noch nicht da waren.
- Der Kapitän der Brigitte hätte auf Anfrage hin sicher zur richtigen Darstellung beitragen können, ich kann (tue) es auf jeden Fall. Aber nur zu Fakten, nicht zu Gerüchten.

Am Abend des 28. sprach mich ein Mitglied der polnischen Gruppe in der Tankstelle Sassnitz an (er erkannte mich an meinem Unterzieher), wollte wissen, wie ich nach Kiel fahren würde und teilte mir mit, das seine Mittaucher bis zum Morgen alle in der Druckkammer liegen, das es Ihnen relativ gut geht und das sie am nächsten Tag abgeholt werden sollen.

09.08.2002 12:59
Hallo Thomas,
schön das ihr helfen konntet und die ganze Sache ein glückliches Ende gefunden hat.

Wie schon oben gesagt, war es in keiner Weise meine Absicht, Gerüchte zu verbreiten und für die Unstimmigkeiten in der ersten Meldung hab ich ja auch entschuldigt. Die Antwort von der "Brigitte" bekomme ich frühestens Montag, da unser Schiff außerhalb der GSM-Reichweite ist und unser Kapitän mit der "Brigitte" über Seefunk gesprochen hat.

Das über die "Veränderungen" an dem Wrack Gerüchte aufkommen, ist, denke ich, nicht weiter verwunderlich, mauern auf dieser Strecke doch alle offiziellen und inoffiziellen Stellen ganz vortrefflich. Die oben beschriebenen Arbeiten wurden nun mal unbestreitbar und mit sehr hohem Aufwand durchgeführt und keiner hat`s gemerkt...
Falls es Interesse an Hintergrundwissen gibt - gern per PM.

Also nochmal sorry nach Dresden und allzeit gut Luft
Micha

PS: Natürlich sind die 2 Tonnen Gold ein Joke
14.08.2002 18:46
Wenn ich das hier so lese, was manche Leute da unten so treiben, rollen sich bei mir die Fußnägel ein. Das hat mit Sport und Abenteuerlust nichts mehr zu tun, sondern eher mit Leichenfledderei, Plünderungsgeilheit und vor allem Piätätslosigkeit !
Die "Jan Heweliusz" ist eine menschliche Tragödie und keine Abenteuer-Spielwiese.
Habt Ihr keinen Respekt vor den Leuten, die mit dem Dampfer elendig abgesoffen sind?
Sarkastisch gesagt mag es Neptuns Rache gewesen sein, was den beiden Sportsfreunden passiert ist.
Denkt mal darüber nach, bevor Ihr wieder da runter geht und im Prinzip die Totenruhe stört. Seriöse Archäologen schippen auch nicht auf Friedhöfen herum.
15.08.2002 09:55
naja theo darueber gibt es eben geteilte meinungen. ich war noch nicht da unten aber interessieren wuerde es mich schon - und mit den serioesen archaeologen das haut ja wohl so nicht hin oder? finden die ein grab wird es doch sofort im namen der wissenschaft freigelegt ....
also ich habe noch niemals gehoert, dass die das dann wieder zuschaufeln weil sie die totenruhe nicht stoeren wollen. ok diese graeber sind zwar "hundsalt" aber es bleiben graeber.

ja ja ich weiss . gehoert nicht in den thread. entschuldigung.
15.08.2002 10:39
@theo
Eigendlich geht es hier ja um einen Tauchunfall und deine Disskusion ist eigendlich etwas OT. Ich will an dieser Stelle auch keine Disskusion pro oder kontra Wracktauchen lostreten. Das wäre ein Thema für einen eigenen Thread. Ich hoffe nur, dass nicht irgendwann jemand mal im Zusammenhang mit deinem Namen von "Neptuns Rache" spricht.

Ich weiss nicht, ob und wie lange du schon tauchst. Wenn du aber etwas Ahnung vom Sporttauchen hast, müsstest du wissen, dass die von mir oben beschriebenen "Veränderungen" an dem Wrack nicht das Werk von Sporttauchern sein können. Die haben mit Sicherheit nicht die technischen Möglichkeiten, so etwas zu bewerkstelligen.

Wenn du das Wrack und die Geschichte der "Jan Heweliusz" kennen würdest, wüsstest du auch, dass in dem Wrack keine Leichen sind ("Auf Friedhöfen schippen" ??!). Dies wurde u.a. von polnischen Marinetauchern überprüft, bevor die Fähre zum Wrack erklärt und freigegeben wurde.

Ja, beim Untergang der Fähre sind Menschen gestorben und die Gedenktafeln und Kränze, die von Sporttauchern an der Fähre angebracht worden sind, sprechen eine andere Sprache als deine Beschuldigungen von "Leichenfledderei, Plünderungsgeilheit und vor allem Piätätslosigkeit".

Entgegen deiner Meinung steigt keiner von uns
mit Werkzeug ins Wasser um herumzuschrauben und zu plündern. Aus dem Wrack ist schon längst ein künstliches Riff in der Ostsee mit Bewuchs und vielen Bewohnern geworden. Schon dies allein macht einen TG daran interessant. Natürlich lockt auch die Möglichkeit, mit der entsprechenden Ausrüstung und Ausbildung quasi Höhlen-TG im Inneren des Wracks unternehmen zu können.

Ich denke nicht, dass wir uns damit piätätlos verhalten. Das tun diejenigen, die unbedingt Teile abbergen müssen und mit viel Aufwand Dinge suchen, von denen offenbar keiner etwas wissen soll.

Ganz am Rande. Ohne Sporttaucher hätte keiner etwas von den Vorgängen am Wrack der "Jan Heweliusz" erfahren
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