Tauchen ist ein schöner, aber auch ein gefährlicher Sport. Um Dir auch die Gefahren dieses Sports aufzuzeigen, gibt es die Tauchunfallseite, auf der aktuelle Tauchunfälle im deutschsprachigen Raum aufgezeigt werden.

Tödlicher Tauchunfall im Walchensee 31.07.

Geändert von Armin,
01.08.2016 15:02

Im Walchensee hat es gestern einen tödlichen Tauchunfall gegeben.

Momentan ist nur bekannt, dass es sich bei dem Verunfallten um einen 34jährigen Wiener handelt, der von den Rettungskräften in 40m Tiefe geborgen werden konnte.

Der Taucher war Mitglied einer 12köpfigen Tauchergruppe, welche am Walchensee zum Tauchen unterwegs war.

Quelle: http://www.merkur.de/lokales/bad-toelz/walchensee-ort29664/wiener-34-stirbt-beim-tauchen-walchensee-6624380.html

http://www.rosenheim24.de/bayern/kripo-weilheim-ermittelt-technische-probleme-tauchunfall-walchensee-endet-toedlich-6625960.html

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05.08.2016 16:11

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/wolfratshausen/jachenau-taucher-war-erfahren-1.3105553

mellowmanTL** VDST/CMAS, Trainer A-Lizenz, Nitrox Basic TL >350 TG's
06.08.2016 07:11

Die Frage die sich mir hier stellt ist, wenn die Gruppe, laut dem Zeitungsbericht, wenig Erfahrung hatte, wieso steigt der Guide dann mit den beiden auf 36 Meter ab? 

haitaucherinSSI-AOWI,IAC,CMAS**M
06.08.2016 22:27

vielleicht bring die etwas mehr Klarheit rein:

der betroffene Taucher hatte ca. 25 TG/ machte im Juni 2016 Deep in Kroatien/ hoher Luftverbrauch/ keine wirkliche Erfahrung mit Bergsee/Kaltwasser
getaucht wurde bisher im Neufelder See ( OWD) und Kroatien im Sommer

Tipp der Ausbildner: Üben im Neufelder See ( max. 22 Meter, im Sommer oft schlechte Sicht ) langsames Herantasten an mehr ..

lt.Gespräch mit der Lebensgefährtin:
es wurde beim Veranstalter nachgefragt, ob es ein Problem sei, mit so wenig TG und keiner /kaum Erfahrung in heimischen Seen bei diesem Erlebnistauchgang mitzumachen ( sei lt. Veranstalter kein Problem)


es wurde mit einem 5mm Anzug getaucht ( die vorhandene Eisweste passte nicht);dünne Handschuhe

Flasche 12 Liter, da keine 15 Liter Flasche vorhanden;

eine erste Stufe;

der Hauptregler hat beim Abtauchen abgeblasen, der Tauchgang wurde fortgesetzt- nach ca. 6 Min. auf 30 Meter signalisierte der Taucher, dass er nur mehr wenig Luft habe;

ein Notaufstieg gemeinsam mit Lebensgefährtin und TL wurde eingeleitet; bei ca. 10 Meter spuckte der Taucher den Regler aus nahm aber nicht den von der Lebensgefährtin angebotenen Oktopus;


sie sackten gemeinsam auf 36 Meter ab


Blei wurde nicht abgworfen


Der Lebensgefährtin  gelang es dann sich zu fangen und wieder zurück zur OF aufzusteigen - allerdings mit Blackouts und Vertigo. (Hörte ihre Kinder nach ihr rufen, was ihr die Kraft gab, alleine aufzutauchen; sie sah angeblich ihren Lebensgefährten von der OF aus unten in der Tiefe.)

Was ich nicht verstehe: Warum lässt man Taucher mit nur einer ersten Stufe dort  tauchen? ( von wenig Erfahrung, Nassanzug.. 12 Literflasche rede ich gar nicht)
lg Susi

13.08.2016 12:49

Was hat der Guide die ganze Zeit gemacht!!??? Zugeschaut wie das Unglück seinen Lauf nimmt? Mit abblasender 1. Stufe abtauchen, was soll das bitte???!!!! Eine Riesensauerei das Ganze!!!!!

mandiSSI-DiveCon, SUB-Techn.Nitrox, ÖWR-GS
23.08.2016 11:04

Also, wenn sich das so zugetragen hat, wie von haitaucherin beschrieben - dann ist hier aber einiges schief gelaufen. Bin schon auf das Ergebnis der Ermittlungen gespannt. Wäre super, wenn das hier jemand posten könnte.

haitaucherinSSI-AOWI,IAC,CMAS**M
08.09.2016 20:12

Nur zur Info:
die Ermittlungen/Befragung der betroffenen Personen laufen noch

da ja jede Schilderung eine persönliche Sicht darstellt, bin ich schon auf die Aussagen der Basis und des begleitenden Dive Pro gespannt

Sobald ich Näheres weiß,sag ich Bescheid

haitaucherinSSI-AOWI,IAC,CMAS**M
06.01.2017 14:22

06.01.2017/ Update: Ausrüstung ist noch nicht freigegeben, Untersuchungen laufen noch

haitaucherinSSI-AOWI,IAC,CMAS**M
15.11.2017 19:14

der Prozess beginnt jetzt:

Bei einem Tauchunfall im Walchensee verlor ein 34-jähriger Wiener im Juli 2016 sein Leben. Der Tauchlehrer muss sich nun wegen fahrlässiger Tötung verantworten, weil er die Ausrüstung nicht überprüft und weitere Fehler begangen haben soll.

https://www.merkur.de/lokales/bad-toelz/jachenau-ort28870/tod-im-walchensee-tauchlehrer-vor-gericht-9360582.html

17.11.2017 11:43
Das wird eine interessante Verhandlung zum Thema Garantenstellung und wie weit die bei ausgebildeten Tauchern und offensichtlichen Fehlern geht.
27.11.2017 22:06
Ich denke, man muss da schon beim Veranstallter beginnen, das wäre die Tauchschule.
Nehmen wir an, mein Kind will den Führerschein machen, dann würde ich es zu einer Fahrschule bringen um sicher zu gehen, das es hier die beste und sicherste Ausbildung hat.
Das selbe passiert beim tauchen auch. Ich gehe zur Tauchschule und erhoffe mir dass ich hier die richtige Ausrüstung, den erfahrenen Guid und das passende Programm bekomme.
Ein Guid der einen Anfänger mit 25 Tauchgängen, im Kaltwasser mit einen 5mm Anzug, dem Wissen das der Taucher viel Luft verbraucht, den ich nicht persönlich kenne, noch nie mit ihm im wasser war, auf 40 meter führt, der kann sicher kein erfahrener Guid sein.

Das wäre vergleichbar wenn die Fahrschule einen Fahrlehrer ohne Füphrerschein einstellen würde.
Darum wäre es interessant welche Ausbildung und welche Erfahrung hatte dieser Guid nur dann kann man urteilen wer für diesen tragischen Unfall die Verantwortung trägt.

Ich hoffe, dass dieser Tauchunfall für andere Guid, Tauchschulen eine Lehre sein wird um weitere Tauchern das Leben zu retten.

30.11.2017 12:01
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/wolfratshausen/unglueck-am-walchensee-du-laesst-niemanden-unten-1.3764715

Unglück am Walchensee "Du lässt niemanden unten"

Bei einem Tauchunfall im Walchensee ist im vergangenen Jahr ein 34-Jähriger tödlich verunglückt. Nun ist der Tauchlehrer wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe verurteilt worden.

30.11.2017 12:28
Das Urteil wurde gesprochen und die Akte damit geschlossen. Aus meiner Sicht hat es auf beiden Seiten Fehler gegeben, zu viele.

Das Pärchen hatte keine Erfahrung im Kaltwasser und war daher auf die Beratung und Umsicht der Tauchschule in Sachen Equipment angewiesen. Das hätte die Basis und der TL berücksichtigen müssen. Dennoch wäre es im eigenen Interesse des Paares gewesen, auf die geforderte Ausrüstung zu bestehen und den Tauchgang anderfalls ggf abzusagen. Von ausgebildeten Tauchern mit Deep Brevet, sollte man erwarten können, dass sie eine 10 von einer 12 oder 15L Flasche unterscheiden können. Und wenn eine Eisweste nicht passt, fordert man eine die passt und lässt sie nicht einfach weg. Wie der Name "Eisweste" schon sagt, hat das Tragen wohl einen besonderen Grund.
Hier hätte eine Absprache zwischen den Tauchern, dem TL und der Basis möglicherweise viel verhindern können.

Das weder der Taucher noch der TL nicht auf die Idee gekommen sind Blei abzuwerfen, ist ein klassischer Punkt und häufiges Problem bei Tauchunfällen. Ein regelmäßiges üben von Prozeduren, kann im Ernstfall das Zünglein an der Waage sein. Nur automatisierte Handgriffe helfen, wenn man keine Zeit mehr zum Überlegen hat. Von 10 bis 36 Meter ist es schon ein Weg und selbst, wenn man zuviel Luft aus dem Jacket gelassen hat, kann man wieder welche einfüllen. Ja, extrem Situationen zu einen guten Ende zu bringen ist schwer. Hier hilft nur immer wieder Übungen dazu zu machen, damit man im Ernstfall noch die Möglichkeit hat, die Ruhe zu bewahren und überhaupt reagieren zu können. Übrigens sind dafür keine ganzen Übungstauchgänge nötig, manches lässt sich einfach mit in normale Tauchgänge einbauen.
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