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Gregor324344NASDS OWD

Tauchversicherung

Hallo liebe Taucher,

Mich beschäftigt gerade die frage, ob ich eine tauchversicherung brauche.

Meine Unfallversicherung deckt auch Tauchen ab und Dekompression Kammer bis 2000€. Das kommt mir sehr gering vor.

Meine Haftpflicht scheint auch geliehene ausrustung abzudecken. Meine Auslandsreisekrankenversicherung ist bisher auch sehr zuverlässig gewesen.

Sollte ich tatsächlich noch eine Versicherung fürs Tauchen abschliesen?

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19.07.2018 17:52
Druckkammerfahrten können einige 10kEuro ausmachen, wenn man sich gröber abgeschossen hat. Von Rettungsflügen etc mal abgesehen. Eine Tauchversicherung ist eine gute Idee.
19.07.2018 18:42
Für 2000€ machen die außerhalb von D nicht mal die Tür auf😂😂😂😂
Dominik_Emind is like parachute
19.07.2018 18:48
Ist wie immer bei Versicherungen am Ende auch eine Frage des persönlichen Risikoempfindens. Ich habe als ich ernsthaft den Plan fasst mit dem Tauchen anzufangen eine Versicherung bei Aquamed gemacht, auch da ich eh eine andere Auslandskrankenversicherung wollte als die bisherige. Bisher aber zum Glück keinerlei Erfahrungen mit Ernstfällen gemacht...
19.07.2018 18:57
"Ist wie immer bei Versicherungen am Ende auch eine Frage des persönlichen Risikoempfindens."

Es ist eine Frage der Deckungssummen und Versicherungsleistungen (nur Druckkammerfahrten/ sonstige Behandlungskosten, etc).

Wer bei den geringen Beiträgen auf eine Versicherung von Aquamed/ DAN etc verzichtet, ist selbst schuld. Bei DAN unterstützt man noch deren Forschungsprojekte, was ich persönlich (neben dem umfassendsten Versicherungsschutz) sehr gut finde.
EXIL - VFLerGUE Tech 1 / Cave 1
19.07.2018 19:20Geändert von EXIL - VFLer,
19.07.2018 19:20
Ich kann mich Fullcave nur anschließen. Dazu kommt, dass DAN international bekannt ist. Wenn du mit irgendeiner aus regionaler Sicht exotischen deutschen Unfallversicherung ankommst, musst du vermutlich erstmal in Vorkasse treten.
Dominik_Emind is like parachute
19.07.2018 19:24
Fullcave, was ich meinte ist, dass ein Tauchunfall per se schonmal nicht sehr wahrscheinlich ist. Wenn es passiert kann es sehr teuer werden, klar. Aber keiner von uns kennt doch die persönlichen Vermögensverhältnisse des Fragestellers. 20 000 können der persönliche Ruin sein, irrelevante Portokasse, oder alles dazwischen.

Davon abgesehen aber finde ich die anderen Vorteile der einschlägigen Versicherungen (Auskünfte, Organisation im Ernstfall...) auch sehr gut. Mir persönlich immer wichtiger als die Frage "Bin ich versichert?" ist aber "Handele ich so, dass ich mit den Risiken Leben kann?". Sehr viel was Unfälle anrichten biegt auch keine noch so gute Versicherung wieder grade...
19.07.2018 20:47
Es geht ja auch nicht nur darum, ob die Kosten einen ruinieren könnten. Wenn man Pech hat, wird man im Ausland gar nicht erst zur Behandlung angenommen, solange nicht geklärt ist wer die Rechnung zahlt. Die wenigsten von uns werden mit ein paar zehntausend Euro Bargeld in der Tasche verreisen oder eine Kreditkarte mit einem solchen Verfügungsrahmen haben um in Vorleistung treten zu können - da braucht man dann möglichst schnell eine Kostenübernahmeerklärung von der Versicherung.

Dominik_Emind is like parachute
19.07.2018 21:05
Ja Thorian, das ist an vielen Stellen sicherlich so. Siehe oben, ich denke eigentlich meine Sicht der Dinge habe ich mehr oder weniger verständlich aufgeschrieben.

Man kann so an die Sache herangehen wie z.B. ich es tat, und vermutlich auch Du und viele viele andere: Der Jahresbeitrag der spezialisierten Tauch-Versicherung ist im Vergleich zu den möglichen Kosten eines Unfalles nicht hoch, also schliesst man sie ab.

Ich kann aber zumindest auch verstehen (auch wenn ich selbst anders handele!), wenn andere sich sagen, dass Unfälle an sich schon sehr seltene Ereignisse sind, dass sie (die Unfälle) im Eintrittsfalle oft Dinge anrichten bei denen keine Versicherung der Welt helfen kann, und dass man dann in der Gesamtschau zu dem Schluss kommt, dass ein Unfall mit der eh schon vorhandenen nicht-spezialisierten Versicherung plus/minus ein genauso grosses Problem ist wie mit einer zusätzlichen speziellen Versicherung. Dass man also die ganze Geschichte unter ein immer irgendwie akzeptiertes Lebens-Restrisiko subsumiert.

Das Internet(tm) ist in diesem zweiteren Falle immer schnell dabei, das als "unverantwortlich" oder "geiz ist geil Mentalität" zu titulieren, aber wenn man halt genau nachdenkt, siehe oben, dann kann man schon erkennen, dass auch ein über DAN/Aquamed/VDST/usw. optimal versicherter Unfall immer noch grosser Mist ist. Die Schwelle zur Verantwortung würde ich daher _früher_ als bei der Frage der Versicherung ansetzen, nämlich bei der Unfallvermeidung.

So lange diese Entscheidung reflektiert getroffen wird kann ich jedenfalls beide Vorgehensweisen akzeptieren (nicht dass das nun den Fragesteller gross interessieren wird )
Gregor324344NASDS OWD
20.07.2018 00:32
klar interessiert mich das! ;)
20.07.2018 02:09
Es ist schon recht lustig. Man beginnt ein Hobby was hunderte von Euro verschlingen kann und überlegt ob man eine Versicherung abschliessen soll welche bei Aquamed um die 50€ kostet für Sportis. Hier überlege ich nicht lange den wenn ich das auf TG aufrechne wäre das ein Wrack TG in Kroatien.

Ganz abgesehen davon wenn was passiert, was immer sein kann, kann ich davon ausgehen das mir hier von Tauchärtzten geholfen wird.
Das ist mir die 50€ locker wert.

Hm

EXIL - VFLerGUE Tech 1 / Cave 1
20.07.2018 07:21
Aber ein flacher Wracktauchgang.
tdi_didiTDI Instr.Trainer
20.07.2018 07:44
Ich erzähle mal ein Beispiel hier: Es war so in den 80er Jahren (ich glaube 1984 oder 86), als die 1.Taichcomputer (1.Aladin "schwarz/gelb", Nachfolger vom DecoBrain rauskam und ich mit diesem nach Truk-Lagoon flog. Tauchplanung war damals noch Tabelle/Tiefenmesser & Uhr, Computer als fancy Backup & Nice to have). Ich machte 2 TGs und zwischen durch Schnorcheln an einem Flugzeugwrack & leicht dehydriert.
Da beim 2.TG (26max) meine Tauchpartnerin ein massives Problem kriegte, machten wir Notaufstieg anhand des Computers ; also am Limit.
Partnerin war OK, aber an der Oberfläche hat es mich mit leichten Schulter-Bends erwischt. (Man beachte 26m , 1.TG war so 40m aber beide Nullzeiter).
Eine Serieschaltung von unglücklichen Ereignissen. Ich fuhr ins Krankenhaus, man gab mir Schmerztabletten und den Hinweis:
Wir haben hier keine Deko-Kammer, die nächste ist in Guam und die US-Navy fliegt erst, wenn Du 100.000 USD vorweisen oder eine Versicherung angeben kannst. Zu dieser Zeit war DAN haupsächlich US-lastig & ich glaube in EU noch nicht etabliert.
Seit diesem Zeitpunkt bin ich bei DAN
..und ja, mein Fall ging glimpflich aus - Sauerstoff & Nass Rekomprimieren (nicht mehr State of the Art heute).
Zu Hause wurde dann auch ein SW-Fehler im Aladin entdeckt, da ich gute Kontakte zu Bühlmann und UNI Zürich hatte.
20.07.2018 07:59
Das Internet(tm) ist in diesem zweiteren Falle immer schnell dabei, das als "unverantwortlich" oder "geiz ist geil Mentalität" zu titulieren, aber wenn man halt genau nachdenkt, siehe oben, dann kann man schon erkennen, dass auch ein über DAN/Aquamed/VDST/usw. optimal versicherter Unfall immer noch grosser Mist ist. Die Schwelle zur Verantwortung würde ich daher _früher_ als bei der Frage der Versicherung ansetzen, nämlich bei der Unfallvermeidung.

Ich verstehe den Zusammenhang überhaupt nicht. Die Versicherung des Unfallrisikos und verantwortungsvolles Tauchen/ Unfallvermeidung schließen sich doch nicht gegenseitig aus. Wir reden hier über 50-100 EUR Jahresbeitrag. Und wenn schon der mögliche Unfall "großer Mist" ist, dann muss es doch finanziell nicht auch noch im Desaster enden, oder?
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
20.07.2018 08:20Geändert von shuttle,
20.07.2018 08:22
Vor ein paar Jahren hatte ich im Sinai das Problem, dass eine Gesichtshälfte anschwoll. Keine Ahnung, warum.
ich hatte einige geplante trimix-TG vor mir und war mir unsicher, ob ich die machen sollte.
ich habe mit aquamed telefoniert, die nahmen Kontakt mit dem Druckkammer-Arzt auf, er solle sich das anschauen. Dieser untersuchte mich, überwies mich noch in die Klinik zur Absicherung seiner Diagnose. Ich bekam dann für die TG grünes Licht.

Das war nun gar keine Frage der Kosten, denn die hätte auch meine KV bezahlt, aber die Möglichkeit mit einem dtsch. Taucharzt zu sprechen, der die Koordination dann übernahm, war für mich hilfreich.

Die kosten der Versicherung waren ggü. den Kosten der TG, die ich dann mit gutem Gefühl gemacht habe, unbedeutend- die Hilfe sehr wertvoll (für mich)
Dominik_Emind is like parachute
20.07.2018 08:52
Fullcave: "Die Versicherung des Unfallrisikos..." --> es lässt sich halt immer nur der materielle Teil des Risikos versichern. Für diesen fühlt sich dann an irgendeiner Stelle jeder von uns ausreichend versichert. Der eine vielleicht dadurch, dass die ADAC Versicherung oder Auslands - KV erklärt, Tauchunfälle seien bis Summe XY abgedeckt. Der andere mit Auquamed oder DAN, und ich bin mir fast sicher es gibt auch Leute die haben "zur Sicherheit" beides. Sind doch auch nur 100 plus 50 Euro, sehr viel weniger als die ganzen TGs pro Jahr kosten...
TechnomancerGeschlossen
20.07.2018 10:22
Meine persönliche Meinung:
Ohne explizite Tauchversicherung geht gar nicht. Welche der üblichen Verdächtigen sei mal dahingestellt; Ich selbst habe die AquaMed weil mir das P/L-Verhältnis und die Services wie von Shuttle beschrieben finde ich eigentlich unbezahlbar.

Die vom VDST erschien mir nicht als ganz so umfangreich wie DAN oder Aquamed.

Auch noch ein Punkt, für "nur See"-Taucher hier weniger interessant aber für Blauwassertaucher sicher;
Alle Tauchversicherungen die ich kenne übernehmen nur sehr geringe Bergungskosten. (Aquamed 10.000, dafür schaut sich der Hubschrauber vermutlich 3 Minuten sein eigenes Flugfeld an.)
Ich habe eine zusätzliche Unfallversicherung für 26€ p.P. p.A., die immerhin bis 2 Millionen Such- und Bergungskosten übernimmt.
(Und wenn ich mir EIN MAL was breche habe ich die für fast 10 Jahre wieder raus...)
Dominik_Emind is like parachute
20.07.2018 10:39
Bisschen länger als 3 Minuten fliegt ein Hubschrauber dafür schon, aber das ist echt ein Argument über das man nachdenken kann, ja.

Beim Tauchen ist es ja so, dass jeder sofort an Druckkammerkosten zu denken scheint, die _Behandlung_ also als teuer angesehen wird (übrigens, warum genau ist eine Druckkammerfahrt abseits eines Unfalles eigentlich so billig, dass man just 4 fun oder zum Computer probieren manchmal mitfahren darf, aber beim Unfall dann unfassbar teuer? Ist aber hier natürlich OT, egal). Bei anderen Sportarten (Bergsteigen z.B.) sind die Leute eigentlich fast nur wegen der Such-/Rettungskosten extra versichert, die Behandlung ist dann im Vergleich oft billig und ausserdem zumeist eh durch die normale Krankenkasse abgedeckt.
20.07.2018 10:51
"Ohne explizite Tauchversicherung geht gar nicht."

Es gibt keine Tauchversicherung. Die Angebote von aquamed, DAN, VDST, sind Kombipakete aus Auslandsreisekrankenversicherung, Unfallversicherung, etc. Natürlich kann man sich auch die Mühe machen die Komponenten einzeln zusammenzustellen und dabei sogar bessere Leistungen erhalten. Nur billiger wird's nicht, das Angebot von aquamed ist schon recht konkurrenzfähig.

joebarbrevetiert
20.07.2018 11:45
Dominik

US Navy Tabelle 6

- Eine Fun Druckkammerfahrt dauert wahrscheinlich nicht mind. 290min
- Bei einem Vorfall wird wesentlich mehr medizinisches Personal bereitstehen
- bei einem Vorfall wird hoffentlich nicht gewartet bis sich 5 Taucher die Kosten teilen
Dominik_Emind is like parachute
20.07.2018 11:57
Ausserdem atment man 4fun nicht Sauerstoff sondern nur Luft, das kommt hinzu.

Dennoch, es ist ja oft so, dass sobald "medizinische Gründe" für irgendwas im Raum stehen, auf einmal Dinge die an sich das gleiche oder sehr ähnlich sind sehr teuer werden können. Will aber da nun gar keiner Druckkammer auf der Welt irgendwas unterstellen, dafür habe ich mir nichtmal die Preisstrukturen genau genug angeschaut, geschweige denn alles andere. Aber als reine Beobachtung ist der Unterschied zwischen (ich zitiere für Ersteres mal aus diesem Thread) "Für 2000€ machen die außerhalb von D nicht mal die Tür auf" und 'Fahr doch mal mit wenn Du wissen willst wie sich Dein neuer TC so verhält' zumindest ein Befund der bei mir gewisse Besorgnis auslöst.

Aber wie gesagt, das ist hier auch endgültig OT.
20.07.2018 12:00
Druckkammerfahrt für Taucher zum Spaß wird es kaum noch geben in Zukunft
AlpöhyHat ein Herz für Baggersee-fraktionisten.
20.07.2018 12:02
Ich bin bei DAN versichert und den Betrag, den ich jedes Jahr zahlen muss, überweise ich jeweils gerne, ebenso die Fr. 30.- für die Rega (schweizerische Rettungsflugwacht) für Helikopterrettung in der Schweiz und Rückführung mit Spezialjet und medizinischem Personal aus jedem Land.
Wenn ich daran denke, wie viel die Tauchausrüstung und der Urlaub kosten, dann sind das doch Peanuts.

DAN macht viel Forschung und die Website ist sehr informativ.


Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
20.07.2018 12:04
Zwar hab ich selbst DAN-Mitgliedschaft (Silber, w.i.m.r.e.), und zwar DAN, weil international bekannter und (nach dem, was man lesen kan..) weil mein Tauchverhalten besser als bei Aquamed abgedeckt ist.
Aber... DAN läuft jährlich ab, manchmal vergesse ich einige Wochen die Erneuerung, und tauche trotzdem. Mal ehrlich, was nützt mir im Urlaub die Druckkammerversicherung, wenn der Weg zur Druckkammer einen halben Tag dauert? Dann lieber was von nasser "Rekompression" und Sauerstoff gelesen haben (und genügend geeignete Gase auf dem Boot).
Wie wahrscheinlich ist ein schwerer Dekounfall im Urlaub (Nullzeit, 40m wird oft angesagt...) gegenüber anderen Unfällen (ertrinken, abtreiben bei Strömung, Kreislaufprobleme..), die andere Versicherungen sowieso abdecken?

Nicht missverstehen, ich empfehle sicherheitshalber eine Taucherversicherung, aber der Nutzen tritt doch eher selten ein. Weshalb die GKV in D nicht einfach für alle Versicherten jährlich 50cent mehr Beitrag kalkulieren (wenn jeder hundertste taucht, dann reicht das...)? Vermutlich, weil Taucher keine gute Lobvy haben, und schlecht organisiert sind.
AlpöhyHat ein Herz für Baggersee-fraktionisten.
20.07.2018 12:21
Ich bekomme von DAN jweils ein paar Wochen vor Ablauf einen Reminder per mail, du nicht?
Antwort