Tauchen ist ein schöner, aber auch ein gefährlicher Sport. Um Dir auch die Gefahren dieses Sports aufzuzeigen, gibt es die Tauchunfallseite, auf der aktuelle Tauchunfälle im deutschsprachigen Raum aufgezeigt werden.

Tauchunfall Hemmoor 12.5.

Am Dienstagabend kam es zu einem Tauchunfall im Kreidesee Hemmoor.

Ein 56jähriger bekam auf 20m Tiefe ein Problem mit seinem Tauchanzug, in Folge dessen er innerhalb kurzer Zeit an die Oberfläche aufstieg.

Ein Rettungswagen wurde zum Verunfallten beordert, der dann auf Grund des Gesundheitszustandes des Tauchers einen Notarzt hinzuzog. Ein Hubschrauber verbrachte den Taucher dann in die Klinik. Ob eine Kammerfahrt stattfand ist aktuell nicht bekannt.

Quelle: https://www.nord24.de/blaulicht/Tauchunfall-im-Kreidesee-Hemmoor-Mann-in-Klinik-geflogen-41747.html

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18.05.2020 11:39
Folgende Info haben wir vom Verunfallten direkt:

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Vorab - mir geht es gut.

Es handelt sich NICHT um einen klassischen Tauchunfall.

Ich bin von Hemmoor nach Halle/Saale geflogen worden und war dort in der Druckkammer. Ich wurde gestern entlassen und im Nachhinein war es gut, dass der Vorfall in Deutschland passierte.

Ablauf:

Nach 9 Min. Tauchzeit und in 21 m. Tiefe habe ich Probleme bekommen, die Luft aus meinem Trocki zu bekommen. Wir haben dann den Tauchgang abgebrochen und sind zügig aufgetaucht. An der Oberfläche war zunächst noch alles gut - nach ca. 5 Min. habe ich eine halbseitige Lähmung links erlitten. Unmittelbar vor Eintreffen des Rettungswagens war diese wieder fast weg - ich konnte sogar wieder laufen.

Am 12.06.2018 ist das gleiche Problem in Nordhausen in gleicher Form (halbseitige Lähmung links nach dem Auftauchen) aufgetreten. Danach bei ca. 100 TG nicht mehr. Eine gültige TTÜ liegt mir natürlich vor.

Bei den Untersuchungen in der Uniklinik Halle wurde festgestellt, dass die neurologischen Ausfallerscheinungen vollständig weg sind. Die typischen Taucherkrankheiten bzw. -schädigungen bei einem Tauchunfall liegen bei mir nicht vor. Schlussendlich wurde gestern bei einer Sondenultraschalluntersuchung festgestellt, dass ich in der linken Vorkammer des Herzens ein Loch habe, dass ursächlich für die Probleme bei Ihnen und zwei Jahre zuvor in Nordhausen ist.

Bei den Untersuchungen 2018 wurde dies in der Uniklinik Nordhausen nicht festgestellt, obwohl auch dort eine Sondenultraschalluntersuchung des Herzens durchgeführt wurde.

In Nachhinein bin ich froh, dass dies in Deutschland und nicht -irgendwo
- auf einem Safariboot passiert ist.

Sie können diese Infos incl. meiner pers. Daten gern verwenden, und ich würde sie auch gern im Tauchernet sehen. Hemmoor hatte jedenfalls NICHTS damit zu tun - es hätte überall auftreten können. Auch den anderen Ärzten kann ich keinerlei Vorwürfe machen -dies war so nicht einfach erkennbar.

Irgendwie ist der Wurm drin - bei dem tödlichen Vorfall letztes Jahr war ich zeitgleich auch im Wasser am E1.

Ich hoffe, dass ich nach OP wieder tauchfähig bin. Die Ärzte in Halle haben mir Hoffnung gemacht. Das Problem kann wohl endoskopisch gelöst werden. Solange ist Tauchen für mich (leider) tabu....

Mit freundlichen Grüßen
Bernd

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Wir werden diesen Fall weiter begleiten und schauen wie die Sache nun weitergeht - so dass Bernd wieder locker und sicher tauchen kann.
P._MeinertMSDT, TEC50
22.05.2020 00:08
Also eben gerade ein klassischer Tauchunfall, mit ausgelöst durch ein PFO...
Aus meiner Erfahrung als Taucherarzt kann ich sagen, dass ganz, ganz oft ein PFO dahinter steckt, wenn nach eigentlich "harmlosen" Tauchprofilen pötzlich DCS-Symptome auftreten!
calanquesCMAS **
24.06.2020 12:09
Von Hemmor nach Halle an der Saale geflogen? Das ist doch eine verhältnissmäßig lange Strecke.
Wie ist denn das begründet?
Weil es nahe der Heimat ist?
12.08.2020 21:35
Calanques,
wohin denn sonst?

Es gibt in D mittlerweile nur noch 8 Druckkammern mit gesicherter 24h Bereitschaft und Halle ist eine davon. Die meisten sind noch weiter weg.
siehe https://www.gtuem.org/1272#kriterien

Ist halt sehr aufwändig und rechnet sich nicht.

Gruß
hg
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