Tauchen ist ein schöner, aber auch ein gefährlicher Sport. Um Dir auch die Gefahren dieses Sports aufzuzeigen, gibt es die Tauchunfallseite, auf der aktuelle Tauchunfälle im deutschsprachigen Raum aufgezeigt werden.

Tauchunfall 3.3. dive4life Siegburg

Geändert von Armin,
07.03.2018 20:51

Am Samstag kam es zu einem Tauchunfall im 20m tiefen Indoor-Tauchbecken des dive4life / Octopus Bad in Siegburg.

Ein Taucher zeigte nach einem Tauchgang DCS-Symptome. Er wurde sofort durch das Team des Dive Centers mit Sauerstoff versorgt und die Rettungskette eingeleitet.

Die Rettungsleitstelle war zu diesem Zeitpunkt mit Rettungstauchern besetzt, so dass alle Maßnahmen optimal eingeleitet werden konnten. Notarzt und Rettungswagen waren schnell vor Ort, der Taucher wurde in die Dekokammer nach Aachen geflogen.

Laut Aussage des Betreibers ist der verunfallte Taucher vollständig innerhalb der Limits seines Tauchcomputers getaucht.

Der verunfallte Taucher ist bereits wieder vollständig genesen zu Hause.

Bitte beachtet, beim Posten, dass nur folgende Postings freigegeben werden:

- neue Informationen zum Unfallhergang

- neue Fragen die sich daraus ergeben

- neue Lösungsansätze für das beschriebene Problem

Nicht freigegeben werden:

- reine Beileidsbekundungen

- allgemeine Betrachtungen

- ungesicherte Spekulationen über den Unfall

- off Topic Beiträge

- Fragen und Beiträge die schon vorliegen

Geo Tags: Deutschland, Nordrhein-Westfalen, dive4life Indoortauchzentrum, Siegburg
AntwortAbonnieren
08.03.2018 17:50
"Laut Aussage des Betreibers ist der verunfallte Taucher vollständig innerhalb der Limits seines Tauchcomputers getaucht"

Das heißt doch nichts. Auch da kann man immer noch viel falsch machen.
09.03.2018 08:44
Doch, heißt schon was, nämlich, dass nicht gegen die "Empfehlungen" des Tauchcomputers getaucht wurde, also ziemlich sicher kein Regelignorant am Werke war. Wenn DCS-Symptome auftreten, ist immer irgendetwas falsch gemacht worden. Aber ich sehe schon einen Unterschied, ob unter Missachtung der Anzeigen etwas passiert, oder trotz Einhaltung bestimmter Vorgaben. Wieder ein Beispiel dafür, dass computerkonformes, oder, böswillig ausgedrückt, computerhöriges Tauchen nicht sicher sein muss.
22.03.2018 02:31
"Wenn DCS-Symptome auftreten, ist immer irgendetwas falsch gemacht worden."

Das ist so nicht korrekt. Ein Beispiel von DCS-Symptomen ohne Fehler ist beispielsweise, wenn die DCS durch ein (bisher unbekanntes) Foramen Ovale ausgelöst wurde. Das kann jeden von uns treffen, da ein Foramen Ovale auch bei der Tauchtauglichkeitsuntersuchung in der Regel nicht festgestellt werden kann. Vielleicht ist vorher bei kürzeren und seichteren Tauchgängen immer alles okay gewesen - und dann geht's mal für ne Stunde auf 20 meter und plötzlich hat man klare Anzeichen für ne DCS I (Taucherflöhe, Bends...) oder gar Schlimmeres...

In den allermeisten Fällen hast du natürlich Recht - aber es gibt durchaus Fälle, in denen nichts "falsch gemacht" wurde und dennoch eine leichte DCS auftreten kann...
22.03.2018 20:47
@AngryBeaver: Ich verstehe, was du meinst, es ist dann in so einem Fall nicht wissentlich etwas falsch gemacht worden, aber dennoch ist ein Fehler passiert (das sind jetzt schon fast philosophische Betrachtungen). Richtig wäre gewesen, mit dieser Herzanomalie nicht zu tauchen. Die Tatsache, dass die Ursache für eine Fehlhandlung vorher nicht erkennbar ist, ändert doch nichts an der Fehlhandlung an sich ! Aber darin besteht das Problem in vielen Bereichen. Keiner kann alle Risiken restlos ausschließen, und allein, innerhalb irgendwelcher Limits zu bleiben, garantiert eben nicht den positiven Ausgang.
ramklovApnoeTL, TL**
22.03.2018 23:00
@ Micco21..
irgendwie schreibst Du viel Richtiges, aber dann plötzlich nicht mehr.

Völlig richtig Deine Aussage :" ...innerhalb irgendwelcher Limits zu bleiben, garantiert eben nicht den positiven Ausgang". Das hat so ähnlich auch kwolf und AngryBeaver gesagt. Dem stimme ich auch gerne zu.

Die Ausage "Wenn DCS-Symptome auftreten, ist immer irgendetwas falsch gemacht worden." ist aber aus mehreren Gründen falsch:
  1. Symptome einer DCS überschneiden sich mit denen einer Lungenembolie. Auch wegen der geringen Tauchtiefe ging mein erster Verdacht in die Richtung. Nur ist dann ein verunfalltet Taucher nicht gleich rucki zucki genesen zu hause, wie es in der Eingangsmeldung steht.
  2. Es bilden sich aber auch bei Tauchgängen der Maximaltiefe des dive4life von 20 Metern Gasblasen im Blut. Ob diese Probleme machen, hängt von verschiedensten Faktoren ab, von denen zumindest der Tauchcomputer nichts weiß.
  3. Es gibt genügend Berichte über "unverschuldete" DCS. Es sind eben nicht alle Zusammenhänge geklärt, in denen DCS auftritt oder nicht. Mit dem regelkomformen Verhalten verringerst Du nur die Wahrscheinlichkeit.
  4. Körperliche Ursachen wurden von Micco schon angedeutet. Ein PFO ist nur eines von mehreren Möglichkeiten eines Shunts. Auch führt ein PFO alleine nicht zu DCS Symptomen.
Ich sehe auch keinen Unterschied, ob etwas durch Missachtung der Anzeigen passiert oder trotz Einhaltung von Vorgaben, wenn das Ergebnis das selbe ist. Zu einer Fehlhandlung gehört auch Wissen, sonst ist´s nur eine Handlung.

gruß ramklov
23.03.2018 21:52
kwolf1406: Ich weiß nicht, was du aus diesem (mit Schreibfehlern gespickten) Artikel herausliest. Ich lese, dass ein PFO ein zusätzliches Risiko beim Tauchen bedeutet, welches offensichtlich so groß sein könnte, dass es extra Untersuchungen dafür beim Technischen Tauchen gibt und dass man, wenn man von einem PFO Kenntnis hat, besonders konservativ tauchen sollte, um das vorhandene Risiko zu minimieren. Also, was ist an meiner Aussage falsch ? Du hast insofern Recht, dass ein PFO nicht grundsätzlich ein Tauch-Ausschließungsgrund sein muss, trotzdem kannst du wohl nicht bestreiten, dass es ein Fehler ist, auf ein erhöhtes Risiko nicht risikosenkend zu reagieren. Das einzig blöde ist nur, dass bewusstes Reagieren die Kenntnis des Risikos voraussetzt. Trotzdem, so dumm es auch klingt, wäre er nicht getaucht, wäre nichts passiert, aber das gilt ja für alle Tauchunfälle und führt in der Praxis nicht wirklich weiter, insofern leuchtet mir dein Widerspruch auch ein.
Gruß
24.03.2018 23:28
@ Micco210645, Siehste ...
Es muss also kein Fehler sein, mit PFO zu tauchen. Aber es geht ja bei dieser Unfallschilderung gar nicht um PFO. Das ist reine Spekulation, die wir hier eigentlich nicht wollen.
Tauchen birgt immer ein Restrisiko. Wenn man dieses kennt und durch sein Verhalten nach den Regeln der Kunst minimiert, dann hat man nach meiner Überzeugung keinen Fehler gemacht, selbst wenn eine DCS folgt.
Diese geforderten Regeln der Kunst bedeuten aber nicht allein, den Tauchcomputer so zu “entsättigen”, dass er nicht piepst. (Mit einer 10er Pulle brauche ich sogar in keiner Situation auf 20m einen TC und kann mit den Regeln der Kunst genauso sicher tauchen, wie mit TC. Allerdings auch mit dem selben Restrisiko.)
Antwort