Tauchausrüstung Foren

"Halbtrocken" nennt sich alles, wo der Hersteller es schafft (oder meint), das der mögliche Wasserdurchfluß reduziert wird ...

Wie man das erreicht ist unterschiedlich ...

Ich selber achte immer darauf nur Handschuhe mit engen Stulpen ohne Klettverschluss o.ä. zu nehmen.
Lässt sich besser, ähnlich wie du beschreibst, verschachteln mit dem Neoprenanzug.
In der Artikelbeschreibung deiner gekauften steht ja "Flex. Velcroband zur Befestigung am Handgelenk", also weite Stulpen. Haben die wenigstens eine zweite innere Glatthautdichtmanschette?
Da es ein gewerblicher Händler ist hast du Rückgaberecht.

Gruss

Hallo,

danke für die Antworten.
Nein, Glatthautdichtmanschette ist leider nicht vorhanden.
Denke ich werd die Dinger mal testen. Mit dem Klett sollten die eigentlich ganz gut zu gehen. Schau mer mal. Ist ja nicht viel hin bei dem Preis.

Greetz Hansanaut

boesewicht hat es getroffen: "Halbtrocken" ist im Gegensatz zum gleichnamigen Begriff im Kelterwesen nicht gesetzlich definiert.

Im Tauchbereich ist der Großteil des Equipments, dass sich "Halbtrocken" schimpft, eher halb nass bzw. mit zunehmender Tauchdauer ganz nass

Tatsächlich versuchen die Hersteller bei solchen Artikeln lediglich den Wasserdurchsatz zu verringern - mit mehr oder weniger gutem oder schlechtem Erfolg.

D.

Etwas länger wärmere Pfoten kann man mit unter den "Halbtrocken"-Handschuhen angezogenen dünnen (Gummi)Putzhandschuhen erreichen - hier läuft zwar das Wasser auch rein, kann aber nicht so durchfließen und somit dann von der eigenen Handtemperatur etwas mehr erwärmt werden ...
Somit kann man zb. auch im Winter ein paar Minuten länger unter Wasser durchhalten ...

Pers. habe ich zb. mit den Waterproof Crux 5mm 5-Fingerhandschuhen sehr gute Erfahrungen gemacht - die waren im Endeffekt die dichtesten und somit wärmsten "Halbtrocken"-Handschuhe für mich - nutze ich auch heute noch gerne, wenn ich trotz Trocki mal mit Halbtrockenhandschuhen unterwegs bin ... (hier dann ohne Putzhandschuhe) ...
Bei allen anderen versuchten Handschuhen (das waren bei mir nicht wenige ) wurde schon nach rel. kurzer Zeit der Wasserdurchsatz zu groß - sei es, das sich die Nähte öffneten, sei es dadurch, das der Neopren dünner wurde usw. ...

Bei sehr kalten Fingern/Händen sollte man aber auch mal seine Kopfhaube prüfen, hier verliert man die meiste Wärme und dieses macht sich dann an den Extremitäten (Hände/Füße) als erstes bemerkbar ...
Eine bessere oder sogar zusätzliche Kopfhaube kann hier schon zu sehr guten Ergebnissen hinsichtlich gesamten Wärmeverhalten führen ...

boesewicht hat schon viel hilfreiches geschrieben.

Ich habe über die Waterproof Crux auch viel gutes gelesen. Aus eigner Erfahrung kann ich die Scubapro Keflar empfehlen.

Vielleicht schaust du dir auch mal die 3 Finger Handschuhe von Uli Schreiber an

Franco

HAI,

leider ist mir -Franco- schon zuvorgekommen.
Ich wollte nämlich auch gerade die 3-Finger-Handschuhe von Uli Scheiber empfehlen.

Dabei wird dort nicht mit "halbtrocken", "halbnass" oder ähnlich unsinnigen Worterfindungen auf Kundenfang gegangen (da kommt mir immer die Erinnerung an "halbschwanger" oder schlimmer noch "halbtot").

Bei Uli Schreiber sind die Handschuhe definitiv "nass", schlagen aber alle hochtrabenden "Halbtrockenen" um Längen.

Die halten lt. Aussage erfahrener Zeitgenossen sogar mit (echten) Trockenhandschuhen mit.

BL

Bei meinen Waterproof hat der Zip ganz schnell seinen Geist aufgegeben. Ähnliches Prinzip hat auch seemann sub. (sub gear) Beste Erfahrungen bezüglich Wärmeverhalten hab ich mit dem Scubapro Everflex gemacht.

Ich kann die Erfahrungen von wobbegong bestätigen:
Der Scubapro Everflex (5mm) hat bei mir kalte Finger zu einem "kenn ich nicht" gemacht.

Grundsätzlich glaube ich aber auch, dass vor allem die richtige Passform den Unterschied zwischen "halbnass-warm" und "ganznass-kalt" ausmacht. Wenn der Handschuh richtig schön satt sitzt, ist das ein großer Schritt in Richtung warme Flossen. Wenn dann noch eine eng anliegende Manschette ohne Zipp oder Velcroverschluss dazu kommt (welche ja in erster Linie dem bequemeren Einstieg dienen), wird der Wasserfluss im Handschuh schon auf ein Minimum reduziert.

Als Beispiel habe ich vor kurzem in 2° kaltem Wasser einen 3 mm Beuchat Handschuh angehabt, der aber sehr eng saß und eine glatte, innen nicht kaschierte Manschette hatte. Mein Buddy hatte einen 5 mm Handschuh von Seac mit Velcroband am Handgelenk, Einmalhandschuhe drunter und Melkfett an den Händen und hatte genauso schnell kalte Finger, wie ich.

Anderes Beispiel: 3° Wassertemperatur, ich hatte den Scubapro an, meine Partnerin ihren Waterproof 5 mm mit Zipp. Nach 15 Minuten haben wir den Tauchgang abgebrochen, weil sie eisige Finger hatte, die ich ihr mit meinen recht warmen Fingern an Land wieder aufwärmen konnte.

Sowas überzeugt dann schon irgendwie...

Blues Lee,
ich Einfaltspisel dachte, dass meine geliebten GNT Handschuhe Trockenhandschuhe seien.

Moment, sind sie auch, allerdings NUR auf der glatten Neomanschette des GNT.
Und: nicht in 40 m Tiefe, weil sie dann schlabbrig werden und keine wirkliche Spannung mehr ums Handgelenk haben.
Aber macht ja nix, Hauptsache warm.