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NjordAOWD

Tauchen zum Beruf? Der Weg dahin?

Hallo Community,

 

ich bin Florian 26 Jahre alt. Ich habe mich gefragt, wie macht man denn Tauchen zum Beruf? Das erlernen von Fähigkeiten und Wissen über das Tauchen und die Zusammenhänge benötigen ja Zeit. Vor allem zahlreiche Tauchgänge. Ich hab einige Beiträge gelesen, aber niemand hat sich dazu geäussert, wie denn sein Weg z.B. zum Tauchlehrer verlaufen ist. Da ich gelernter Fischwirt bin und somit das Wasser und die Tierwelt quasi nicht Beruf sondern mein Leben ist, möchte ich gern beruflich mit dem Tauchen zu tun haben. 

Wo ist meine erste Anlaufstelle? Kann man ganz klein in Tauchbasen beginnen und dort Austeigen? Oder muss ich tatsächlich selbstständig werden?

Ich würde mich über ein paar Sätze von euch freuen. 

 

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shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
19.04.2016 12:09Geändert von shuttle,
19.04.2016 12:14

"Ich habe mich gefragt, wie macht man denn Tauchen zum Beruf?"

-> Der (vernünftige) Weg ist ein langer Weg. Unabhängig davon: am Anfang steht zuerst einmal der Entschluss. Es empfiehlt sich, diesen jedoch endgültig erst dann zu fassen, wenn man sich in der Tauchbranche genügend gut auskennt und sich für die Schwierigkeiten, die sich unweigerlich in den Weg legen, gut durchdachte Strategien zu Recht gelegt hat.

"Das erlernen von Fähigkeiten und Wissen über das Tauchen und die Zusammenhänge benötigen ja Zeit. Vor allem zahlreiche Tauchgänge. "

-> absolut, genau ! Insofern: geh tauchen, tauchen, tauchen und bilde dich auch theoretisch konsequent weiter. Wenn am Ende ein berufliches Wirken stehen soll, auch über die rein taucherischen Skills hinaus in den Bereichen Kompressorenkunde, Revisionen, Tauchequipment, Touristik, Seefahrtskunde, Marketing etc. pp. Am Besten schließt du dich einer guten, aktiven Tauchschule (möglichst mit Shop, einem breiten Dienstleistungsangebot wie Revisionen etc. und eventuell auch mit angeschlosenem Reisebüro etc.) an, machst dort alle notwendigen Ausbildungen (zwischen den Stufen Zeit lassen!) und hilfst dort mit, assistierst später dann  bei Ausbildungen etc. Alternativ (oder parallel) : geh in einen (größeren) aktiven Verein. Auch dort kann man u.U. viel lernen.  

"aber niemand hat sich dazu geäussert, wie denn sein Weg z.B. zum Tauchlehrer verlaufen ist. "

-> der klassische Weg ist wie folgt: OWD bis DM, oder * bis ***. Dann empfehlenswerter Weise öfters guiden, bis man hier ausreichend fit ist, dann die Instructor-Stufe nehmen. 

"Kann man ganz klein in Tauchbasen beginnen" -> natürlich, siehe oben. Oder auch, wenn genügend Taucherfahrung vorhanden ist, auf Auslandsbasen einmal als Guide arbeiten etc. (mehrere Fremdsprachen und spezielle Fertigkeiten über das Tauchen hinaus sind hier auch von Vorteil)

"Oder muss ich tatsächlich selbstständig werden?" -> das steht am Schluss des Weges. Und hierzu solltest du bei Zeiten Geld auf die Seite legen. Wie bei nahezu jeder Selbstständigkeit benötigst du Geld zum Leben, um die erste Zeit zu überbrücken, Geld für Investitionen und vor allem: einen klaren, vernünftigen und durchdachten Plan. Einfach ist dies, egal ob in unseren Landen oder irgendwo auf dieser Welt, nicht.

Aber Schritt für Schritt. Viel Erfolg !

 

ramklovApnoeTL, TL**
19.04.2016 14:09

Als Tauchlehrer hast Du die Wahl zwischen Touribespaßer am Urlaubsort, Tauchshopbetreiber/-mitarbeiter in DE oder ideeller Ausbilder ohne Erwerbsabsicht. Ich selbst bin letzteres und verdiene meine Brötchen in einem gewöhnlichen Beruf und habe mit Tauchen und Ausbilden zwei ziemlich unterschiedliche Hobbys.

Als Fischwirt ist Wasser bestimmt Dein Element, als Kellner mit Sprachkenntnissen wärest Du näher an den Touris. Das musst Du wissen, ob die Ausbildungstätigkeit Dir wirklich liegt. Ansonsten gibt es noch vereinzelt die Möglichkeit des Berufstauchens.

Wie shuttle schön geschrieben hat, gehe tauchen tauchen tauchen und mache schrittweise Deine Ausbildung. Die erste Anlaufstelle war in meinem Fall ein Verein, bei anderen ist das irgendeine andere Gemeinschaft, wo man Buddys findet und regelmäßig zum Tauchen kommt. Wie Du schon selbst weißt, brauchst Du Zeit - also nimm sie Dir. Einen Job bei einer Tauchbasis sollte man sich vielleicht erst suchen, wenn man sich einbringen kann. Sonst wird man nicht ernst genommen und konkurriert mit Arbeitern aus Drittweltländern.

gruß ramklov

NjordAOWD
19.04.2016 17:18

@shuttle; Vielen Dank für die ausführliche Auskunft, dass hilft mir schon einmal weiter. 

@ramklov; Auch dir lieben Dank, ja ich denke auch das ich erst einmal  weiter in die "Materie" Tauchen rein muss. Verein suchen, und erstmal tauchen lernen. 

 

diverhans...autark
19.04.2016 21:52

@ Njord

Vielleicht mal eine andere Sichtweise - im Folgenden dargestellt

> und somit das Wasser und die Tierwelt quasi nicht Beruf sondern mein Leben ist, möchte ich gern beruflich mit dem Tauchen zu tun haben.

Statement: dadurch dass du das zum Beruf machst, versaust du's dir.

Warum?

Beruf bedeutet:

* proritär den Lebensunterhalt damit / davon zu bestreiten

Ergo: Wirtschaftlichkeit zeichnet ein Unternehmen aus. Ebenso die Tätigkeit im Angestelltenverhältnis. Denn dort hast die Vorgaben von deinem Chef zu erfüllen, die schnell von deinen Idealen abweichen können.

Ich darf den Vergleich auf mich beziehen. Meine Tätigkeit ist "TÜFFer". Privat interessiere ich mich einen Scheiß für Karftfahrzeuge. Ich fahre einen Kleinstwagen der einen Staubsauger und die Waschanlage letztmalig gesehen hat nachdem er vom Band gelaufen ist. Die drei "B" sind hier wichtig: Bereifung, Beleuchtung, Bremse und vielleicht noch der regelmäßige Ölwechsel - damit die Karre ihren Dienst zuverlässig tut. Dafür sorgt die Werkstatt. Im Job verfüge ich über ein notwendiges und reichhaltiges Fachwissen - um erfolgreich zu sein. Meine Leidenschaft ist das (Wrack-) Tauchen. Und das finanziere ich durch's "TÜFFen". Der Vorteil: beides ist getrennt und somit habe ich bei meinen taucherischen Unternehmungen maximalen Fun und Genuß. Und ich kann mich ausnahmslos auf den Fun konzentrieren und genießen und bin nicht durch das Kohle-Machen abgelenkt respektive fixiert.

 

Tipp: Lass es(!). Geht tauchen und gut is'.

19.04.2016 23:06
Meine Erfahrung als Tauchlehrer hält zwar sich noch in Grenzen, da ich tatsächlich erst heute den TL bestanden habe - der Weg dahin war aber laaaaang. Nun, was du an Ausbildung alles brauchst, findest du online schnell. Wichtig ist halt auch Erfahrung. Ich habe damals ganz klein im Tauchcenter angefangen. Als Junior OWD. Flaschen hinterher schleppen, Ausrüstung putzen, bei Ausbildungstauchgängen hinterherdackeln etc. Ich kann dir das nur empfehlen, dann merkst du auch schnell, wie es in einheimischen Tauchschulen so läuft und ob es überhaupt etwas für dich ist. Ich war über die Jahre hinweg mit drei Tauchschulen unterwegs. Da sieht man schon so einiges und lernt auch, was man will und was nicht. Harmonierts gut, kann man bei der Tauchschule bleiben, harmonierts nicht und bietet die nähere Umgebung keine Alternativen, kann man sich die Selbstständigkeit immer noch überlegen. Über sowas würde ich mir aber eh noch keine allzugrossen Gedanken machen. Erst mal viel tauchen, dich weiterbilden, irgendwann mal mit Guiden und Assistenz bei Kursen beginnen und wenn du das auch eine Weile getan hast, kannst du dir dann mal Gedanken zum TL machen. ;)
diverhans...autark
20.04.2016 00:17

 

Einfach nur den Sport / das Hobby ausüben ist offensichtlich out. mask

Wer von den usern hier ist eigentlich kein Lehrer für irgend'was (respektive Ausbilder) oder hat nicht vor Lehrer (respektive Ausbilder) zu werden?

 

20.04.2016 07:39

"Wer von den usern hier ist eigentlich kein Lehrer für irgend'was (respektive Ausbilder) oder hat nicht vor Lehrer (respektive Ausbilder) zu werden?"

 

Ich tongue2

 

mario-diverRD,EAN<40,Deep, SRD, UW/Schiffsarchäologie I (VDST),
20.04.2016 07:47

Nein Hans , ist es nicht

Ich würde nen Teufel tun, mein liebstes Hobby auch nur nebenberuflich ausarten zu lassen.

Einige aus meinem Kollegenkreis sind nebenberuflich als Guide, Assi oder TL unterwegs. Allein schon zu überlegen, wie viele OWD´ler (o.ä.) ich brevetieren müsste, um zumindest die Versicherungsleistungen bestreiten zu können, wäre mir too much.

Den Fischwirt würde ich dafür never eintauschen, ist doch ein schonmal nicht alltäglicher und interessanter Beruf, dort sich unter auch ökologischen Aspekten ggf. selbstständig zu machen, könnte gerade in heutiger Zeit doch sehr rentabel werden...und dann zum Ausgleich tauchen gehen...???

20.04.2016 08:46
100 Vereinsmitglieder, 2 TL, 5 Trainer. Alles ehrenamtlich. Das passt.
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
20.04.2016 08:48

"Nein Hans , ist es nicht "  -> auf was bezieht sich das? headscratch

diverhans...autark
20.04.2016 09:12

Aufklärung @ shuttle:

> ...ist offensichtlich out.

>> Nein Hans , ist es nicht

SolosigiSporttaucher
20.04.2016 09:42

@diverhans

mein Zivilberuf ist Berufsschullehrer!
Das reicht mir!
Beim Tauchen will ich daher absolut nichts mehr mit Ausbildung zu tun haben!

Ich mach lieber schöne Tauchgänge (mit meinem SE7EN)! sm1sm1sm1

Gruss

Solosigi

20.04.2016 10:26
@diverhansWer sagt denn, dass ausbilden nicht (auch) einfach nur Hobby sein kann? Ich will damit kein Geld verdienen und werde wohl (die ganzen Beiträge etc eingerechnet) auch nie wirklich plus damit machen. Für mich gibt es aber nichts schöneres, als Leuten den Tauchsport zu zeigen und sie in diese schöne Welt einzuführen. Für mich gibt es dem Hobby einfach noch etwas zusätzliches. Ich denke, dass es anderen auch so geht.
tho.meiPADI/CMAS Instructor
20.04.2016 10:43

Als Tauchlehrer hast Du die Wahl zwischen Touribespaßer am Urlaubsort, Tauchshopbetreiber/-mitarbeiter in DE oder ideeller Ausbilder ohne Erwerbsabsicht. Ich selbst bin letzteres und verdiene meine Brötchen in einem gewöhnlichen Beruf und habe mit Tauchen und Ausbilden zwei ziemlich unterschiedliche Hobbys.

So pauschal kann man das nun wirklich nicht sagen. Wieso nicht beides machen?

Mein Hautberuf ist nicht Tauchleher. Aber es ist mein Zweitberuf. Und ich verdeine sogar etwas damit. Manchmla bin ich in New Zealand "Touribespasser" oder bilde doert lokale Taucher aus.  In der Schweiz bilde ich vorwigend im Verrein aus, aber auch nicht ausschliesslich...

Klar ist dis nicht für jeden möglich. Aber eben auch nicht unmöglich.

Die Welt ist weniger schwarz-weis als einige glauben.

 

shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
20.04.2016 11:37

@diverhans : Danke

OK, "Einfach nur den Sport / das Hobby ausüben ist offensichtlich out. "

Gott sei Dank gibt es noch Leute, die das Tauchbusiness beruflich betreiben und uns weltweit die notwendige Infrastruktur stellen und den notwendigen Service bieten, um uns Hobbytauchern die Ausübung dieses Hobby auch zu ermöglichen. Dafür Danke ich all denjenigen.

Ich war die letzten Wochen auf dem Sinai. Zum Glück gibt es dort trotz der derzeitig schwierigen Zeiten noch Tauchbasen, die durchhalten und sogar die Infrastruktur und Gerätschaften für technisches Tauchen vorhalten, trotz weniger und zeitweise gar keinen Gästen. Würden hier nicht einige ihren selbst gewählten Beruf hochhalten, wäre es für uns Essig gewesen mit Tauchen dort.

BTW: Die Frage des TO lautete "wie macht man denn Tauchen zum Beruf?". Wäre doch irgendwie schön, wenn man bei seinen Antworten diese Fragestellung nicht aus den Augen verlieren würde. Wenn man persönlich nichts davon hält, in diesem Metier beruflich tätig zu sein, so ist dies in Ordnung, warum aber immer diese Grundsatzdiskussionen ?? 

TalienaTL: Tauchen macht spass
20.04.2016 13:08

Tauchen ist auch mein hobby. Es gibt kein billiges Technisches tauchen, so darum brauche ich einen normalen Job.

Geld verdienen in tauchen ist schwierig.

Mein weg zum TL? Zuerst ow, aow und 3* und rescue. Dann viel tauchen, bin mit technisches tauchen angefangen, habe da verschiedene Kurse gemacht. Und dann hatte ich über 800 TG und bin mit TL kurs angefangen.  Ich werde dir anraten viel tauchen zu gehen, und nicht gleich auf einen TL schein die Fokus zu legen. Erst erfahrung machen und dann weiter sehen. Vielleicht denkst du wie die meisten Taucher in 3 jahren ist tauchen langweilig geworden (ja, wirklich, die meisten Taucher halten schwischen 3 und 5 Jahre wieder auf).

diverhans...autark
20.04.2016 15:06

> "wie macht man denn Tauchen zum Beruf?". Wäre doch irgendwie schön, wenn man bei seinen Antworten diese Fragestellung nicht aus den Augen verlieren würde

Na gut shuttle, wenn das dann zielführend(er) ist:

1. hinreichend Schulbildung (Abschluss),

2. (fallweise ABI +) Berufsausbildung (Abschluss),

3. danach Übernahme oder (Neu-) Bewerbung bei geeigneten Firmen (Einstellung)

4. Probehalbjahr überstehen

5. beruflich Tauchen

http://www.hyperbaric-training-center.de/geptaucher/

http://www.stellenanzeigen.de/blog/berufstaucher-geld-verdienen-unter-wasser/

 

oder als Bespaßer

 

http://www.padi.com/scuba/templates/de-adzone7.aspx?id=6416&LangType=1031

http://www.sport-eder.de/tauch-akademie.htm

http://www.experto.de/hobby-freizeit/sport/tauchen/tauchausbildung-padi-oder-cmas.html

 

diverhans...autark
20.04.2016 15:54

> nichts schöneres, als Leuten den Tauchsport zu zeigen und sie in diese schöne Welt einzuführen.

Nun ja, Steffi, dass habe ich gestern bereits hier so als Verdachtsmoment mit meinen "persönlichen Anmerkungen" schon im Vorfeld formuliert, anschließend verworfen, um Shuttle doeinicht zu provozieren, der möglicherweise einen Torpedoangriff meinerseits auf den Thread vermuten könnte.

Nun ja, der Verdacht ist wohl trotzdem da.

Es ändert aber nichts daran, dass es nicht nur(!) zielführend sein kann, dem TO zu sagen was konkret zu tun ist. Der Markt braucht (derzeit) keine neuen Tauchlehrer / Tauchausbilder. Wie man denn Tauchen zum Beruf macht oder Konditor wird, findet man in 30sec. im www und der Weg zum (praxisorientierten) Lehrer - gerade im Sport - sollte erst einmal über die eigene über das Maß hinaus gehende Erfahrung gehen um im Anschluß die charakterliche Eignung zum Lehrer zu checken. Ich setze da mal 15 Jahre an...

Fazit: ein Sportlehrer sollte auf seinem Gebiet (so wie früher) Leistungssport oder vergleichbares gemacht haben, bevor er sich zum Lehrer qualifiziert um sein reflektiertes(!) Wissen(!) weitergeben zu können. Auf uns angewendet hieße das im Umkehrschluss, ich kann einen Dropp-Off-Austarierer auf 39,9m TT und Nullzeitschrammer als Lehrer nicht Ernst nehmen. Der Schööler weiß das nicht wen er vor sich hat. Und genau das ist das Problem. Heute kann, darf und will jeder alles und sich über schnelle Qualifikationen von den anderen abheben.

SolosigiSporttaucher
20.04.2016 16:27

@diverhans

Bitte verwechsle nicht: ein Sportlehrer muss IMHO nach absolut kein Leistungssportler gewesen sein! Es ließe sich sogar darüber steiten/diskuti8eren ob er überhaupt (gerne) Sport betreiben muss???

Fach und Pädagogik sind 2 völlig unterschiedliche Paar Schuhe!

Das eine ist das fachliche: es schadet nicht muss aber nicht sein! Natürlich muß ein TL auch tauchen können! Wobei hier natürlich das "WIE" noch näher erläutert werden müßte! Und wir kenne es ja vielfach aus der Praxis: ein TL kann so tauchen, dass ein Schüler zu ihm aufschaut! Aber wie schaut das aus wenn ICH mit dem tauche????

Das andere ist die Pädagogik: ein Lehrer muss "Wissen vermitteln können"!!! Dazu hatte ich (damals) die pädagogische Akademie in Innsbruck für meinen Zivilberuf, ein Tauchlehrer hat die "Standards" seiner Ausbildungsorganisation!

Natürlich schadets nicht, wenn ein Lehrer auch fachlich "auf Zack" ist! Aber am wichtigsten ist, dass ein Lehrer weiß, WIE und WAS er vermitteln muss! Das ist in erster Linie die hohe Kunst der Pädagogik! Und von einem TL, der viellicht 150TG hat (minimum PADI?)  zu verlangen, dass er mindestens "gleich gut taucht" wie ein alter Hase (du oder ich) wäre wohl zu viel verlangt!

Gruss

Solosigi

diverhans...autark
20.04.2016 17:01

Ich kann dein Posting in Teilen nachvollziehen Solosigi. Es geht um Wissenvermittlung. Das Tauchen folgt Naturgesetzen und medizinischen Aspekten. Nun haben wir aber die Standards (einiger Orgs), die ich für kontraproduktiv halte. Es geht hier nicht um Wissenvermittlung geknüpft an Naturgesetze und Medizin sondern um das Abspulen respektive Vermitteln von (wirtschaftlichen) Vorgaben. Von einem Lehrer erwarte ich eine Wissenvermittlung; das andere kann ich mir anlesen oder die DVD (selbst) einlegen, und einige erprobte Handgriffe (bspw. Maske ausblasen) am See von einem Kumpel abkupfern.

Oder - ich erwarte eben eine Wissensvermittlung. Die erste Wissensvermittlung durch einen TL habe ich bei meiner kürzlichen Rebreatherausbildung bekommen.  Der Lehrer war in der Lage alle, ausnahmslos alle meine (weiterführenden) Fragen zum Verständnis der Sache sinnreich / fachlich schlüssig zu beanntworten.

> Das eine ist das fachliche: es schadet nicht muss aber nicht sein!

Auweia... headscratch ohne mich(!).

NjordAOWD
20.04.2016 17:42

Wow! Vielen Dank für eure rege Beteiligung.

Schön verschiedene Sichtweisen und Standpunkte zu lesen.

Mir ist natürlich bewusst, dass man den Tauchlehrer erst macht, wenn man einen hohen Erfahrungsschatz erworben hat. Aber mir war nicht bewusst, dass man TL sein muss um evtl. davon zu leben.

Eure Antworten haben mir jedoch gezeigt, erstmal richtig anfangen und bei bleiben, dann weitersehen.

Tauchen viele von euch in der Heimat oder eher im Urlaub?

 

@ Steffi; Gratulation zum TL. 

Tümpitausche Sterne gegen Muscheln
20.04.2016 18:15

Gratulation, Steffi.

Ich als absolute Spasstaucherin hatte nie entsprechende Ambitionen, gerade weil ich Spasstaucherin bleiben wollte. Was ich ab und zu gerne mache, ist Anfänger aus dem Verein zu begleiten, obwohl auch das zur Frustration führen kann. Aber ich muss ja nicht mit jedem zwei Mal tauchen gehen. 

shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
20.04.2016 20:58

@diverhans: " Der Markt braucht (derzeit) keine neuen Tauchlehrer / Tauchausbilder."

-> er braucht keine schnellgebleichten Ausbilder, die wiederum Schnellbleichen ohne Sinn und Verstand durchführen. Er braucht sehr wohl gute und motivierte Tauchausbilder, heute und in Zukunft. Meine bescheidene Meinung ssst

Ich kenne schlechte TL, schlechte Dienstleister. Ja.!

Aber: ich kenne auch ( - du nicht? ... obwohl auch du auf Dienstleistungen bei Ausübung deines Hobbies angewisen bist und auch Weiterbildung betreibst [Stichwort Rebreather] ???- ) auch verdammt gute TL und DL.

Wiederum ein Praxisbeispiel, wenige Wochen alt: Für die Durchführung unserer technischen Tauchgänge auf dem Sinai stand uns der Nachfolger von Tom Steiner (ISE), Alexander Süß in Dahab zur Verfügung. Ein junger, aber sehr guter und umsichtiger Tec-Instructor. Wäre dieser junge Mann vor 10 Jahren deiner Empfehlung "Tipp: Lass es(!). Geht tauchen und gut is'" gefolgt, die Welt wäre um einen guten Mann, der Tauchen zum Beruf gemacht hat, ärmer.

Es ist schade, dass du solche Leute anscheinend nicht kennst und gleich jedem Mann/Frau zu Anfang absprichst, vielleicht ein Aschi, Albi, Max, Sheck, Armin oder eine Birgit (meine Frau, die sich auch den 60er nähert und sich dieses Jahr inaktiv hat schalten lassen) & Co zu werden. Ich persönich werbe bei jungen Leuten dafür, es "richtig" zu machen (was "richtig" ist, da stimmen wir zwei denke ich überein. Nur: du gehst destruktiv zu Werke, ich werbe für das "Gute" baeh)

"Wie man denn Tauchen zum Beruf macht oder Konditor wird, findet man in 30sec." -> wie man dies erfolgreich und im Sinne der Schaffung guter Infrastrukturen und kunden- und marktgerechter Anforderungen in Tateinheit mir GUTER Ausbildung macht, nein!. Dazu braucht es Leuten, die neben Negativbeispielen auch gute Beispiele kennen und bereit sind, Erfahrungen weiterzugeben.  Zu den Leuten gehörst du (leider) nicht, obwohl du es könntest. Schade.

 

@Njord: "Tauchen viele von euch in der Heimat oder eher im Urlaub?"

-> ein Zitat meiner Frau "Abtauchen und die Welt vergessen".  Sie, ich und viele andere Tauchbegeisterten tauchen überall ab. Und zu jeder Jahreszeit. Das macht den wirklichen Taucher aus.

wie oben schon gesagt, geh tauche, tauchen, tauchen. Bei jeder Gelegenheit. Und sauge alles, was mit tauchen zu tun hat ein. Und wenn du ein wenig weiter bist, melde dich ruhig (am Besten per pm, hier im Forum besteht zu sehr Gefahr, dass man keine zielgerichtete Diskussion führen kann, wie man sieht). Ich kann dir Tipps geben, wie man durchaus erfolgreich tauchen zum Beruf machen kann, respektive mit Leuten zusammenbringen, die das tun. Dazu ist es aber heute noch zu früh. 

@steffi: Glückwunsch, oder Beileid? lol (ist ein Gag wink)

 

 

Tümpitausche Sterne gegen Muscheln
20.04.2016 21:53

Sie hats ja freiwillig gemacht, also,Glückwunsch. Wir haben die Steffi hier ja von Anfang an "verfolgt", da war sie noch "klein" wink2kissing Die ist schon richtig. 

alte Schachtel (oder alte Flasche) hihii

shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
20.04.2016 23:05

"Die ist schon richtig." -> das glaube ich auch thumbup .... wenn ich sie auch nur von ihren Beiträgen hier kenne, und nicht persönlich. Aber wer weiß, vielleicht läuft oder taucht man sich doch mal über den Weg. Würde mich freuen.

 

"alte Schachtel (oder alte Flasche) hihii" -> weder noch!! no .... Und das kann ich beurteilen (da wir uns ja persönlich kennen). Wäre ich Frau, wäre ich froh in deinem Alter noch so "propper", fit und hübsch da zu stehen (-:  prost (das sieht Birgit übrigens auch so, soll dich ganz lieb grüßen). Und du wärst eine gute Ausbilderin ! Das kann ich auch beurteilen. Aber die Welt hat ja wohl genug, wie wir gelernt haben ... wink 

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