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Tauchen Strömung Sicherheitsstopp

Geändert von Alice-tsch,

Hallo,

ich habe bisher 28 geloggte Tauchgänge und dabei sind bei mir einige Fragen aufgekommen. Bei meinen letzten beiden Tauchgängen bin ich in starker Strömung getaucht. Der erste führte mich in max. 23 Metern Tiefe. Durch die Strömung hatte ich zu viel Auftrieb und konnte den Sicherheitsstopp nicht durchführen. Zwei Tage später hatte ich trotz zusätzlichem Blei das gleiche Problem - diesmal nach einer Tiefe von 18 Metern. Mein Tauchbuddy hatte ebenfalls Schwierigkeiten. Gibt es hier eine spezielle Technik, die erfahrene Taucher in solchen Situationen anwenden? Unser Tauchguide meinte, dass das wegen der Strömung passieren kann.

Normalerweise sind 6 kg Blei für mich zu viel. Beim zweiten Tauchgang sind wir 25 min. gegen die Strömung getaucht. Ich habe mich währenddessen nicht sicher gefühlt und hätte den Tauchgang gerne abgebrochen. Wie reagiert man in so einer Situation richtig?

Außerdem frage ich mich, ob man bei einem Fundive als Taucher immer eine Signalboje mitführen sollte oder ob es reicht, wenn der Tauchguide eine dabei hat. Ich hätte den Tauchgang ehrlich gesagt gerne eigenständig abgebrochen, da ich aufgrund der Strömung Probleme mit dem Druckausgleich hatte und diesen wegen der Strömung nicht richtig korrigieren konnte. Mein größtes Anliegen beim Auftauchen ist, dass ich nicht von einem Boot erfasst werde. Vielen Dank für eure Antworten. Viele Grüße

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PerkedderCMAS**/DTSA**
02.04.2025 15:36
Ich kenne das so, daß man beim Checkdive beweisen muss, daß man die Boje setzen kann. Mindestens 1,4 Meter lang, sonst kann man sie bei Seegang nicht gut sehen. Und man sollte sie für Notfälle immer am Mann haben. Gilt auch für Frauen

Ansonsten habe ich noch keinen Tauchgang gegen die Strömung gemacht, sondern wir haben uns treiben lassen. Aber da war bisher noch keine starke Strömung dabei.
AlbWerDiveCMAS***
02.04.2025 16:06
Ich vermute einfach mal, dass du durch die Anstrengung zu stark atmen musstest und entsprechend mehr Luft in der Lunge hattest. Ansonsten hat Strömung keinen Einfluss auf die Tarierung, so lange sie nicht auch nach oben oder unten wirkt.

Warum hast du dich nicht sicher gefühlt?

Abhilfe:
- mit der Ströumg tauchen bzw. solche Plätze meiden.

Thema Boje: es sollte schon jeder eine Boje mithaben. Bei Anfängern, die gerade zu kämpfen haben, würde ich sie im Zweifel aber weglassen. Kann schon zu viel sein. Dafür mehr Aufmerksamkeit vom Guide/Buddy.
PerkedderCMAS**/DTSA**
02.04.2025 16:30
Auch Anfänger sollten sie dabei haben. Und sei es nur, um an der Oberfläche damit zu winken.
AlpöhyHat ein Herz für Baggersee-fraktionisten.
02.04.2025 16:42Geändert von Alpöhy,
02.04.2025 16:44

1. kontrollieren ob Du dein Auftriebsmittel wirklich komplett geleert hast. In Leihjackets kann es manchmal noch Lufttaschen haben. Während du den Inflator offen und hoch hältst, allenfalls mit der anderen Hand am Jacket rütteln, allenfalls kurz in Seepferdchen Stellung gehen, oder Arsch hoch und Schnellablass ziehen.

2. 25 Minuten gegen Strömung tauchen ist KEIN Fundive. Da lief der Tauchgang schon mal falsch.

3. Eine eigene Boje und deren sichere Bedienung finde ich, sollte bei jedem Taucher Standard sein, ebenso das regelmässige Üben des Bojenschiessens. Gerade in strömungsreichen Tauchgewässern kann es trotz Vorsicht passieren, dass du von der Gruppe getrennt wirst, auch wenn das natürlich nicht passieren sollte. Kommt aber in der Realität durchaus ab und zu vor, dass es jemandem passiert.

Der langen Rede kurzer Sinn: in so einem Moment MUSST du in der Lage sein, den Tauchgang selbstständig und sicher zu beenden und das beinhaltet auch die Boje und Sicherheitsstop. Also fleissig Üben! wink2
Was man auch immer vergisst: Guides sind auch nur Menschen, auch die können mal ein gesundheitliches Problem haben, oder deren Boje geht auch irgendwann mal kaputt. Tauchgäste sollten also immer auch selbstständig sicher tauchen können.
Zudem kann die Boje auch sehr hilfreich bei Strömung UND hohem Wellengang sein, wenn das Boot allenfalls verstreute Leute suchen und einholen muss.


4. ich habe das Gefühl, dass du noch an deiner Tarierung arbeiten solltest. V.a. wenn ich sowas lese:
"Ich hätte den Tauchgang ehrlich gesagt gerne eigenständig abgebrochen, da ich aufgrund der Strömung Probleme mit dem Druckausgleich hatte und diesen wegen der Strömung nicht richtig korrigieren konnte."

Nicht falsch verstehen, ich mag dir weder was unterstellen oder vorwerfen, aber richtig gebleit, sollte Strömung überhaupt kein Problem sein, da wird es eher schwieriger mit hohem Wellengang im Flachwasser.
Falls noch nicht gemacht: als Anfang den Advance Diver mit Boyancy Special machen.

Ansonsten: es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.wink2


Und ich denke AlbWerD hat da auch eine gute Idee wegen der Anstrengung und heftigem atmen.
Aber eben: 25 Min. gegen Strömung anschwimmen macht man eigentlich nie...
Du solltest dich jederzeit wohl fühlen unter Wasser, ansonsten nach dem TG unbedingt ansprechen. Der Guide eines Urlaubtauchgangs ist ein Dienstleister und sollte nebst Tierchen zeigen und der Sicherheit besorgt sein, dass sich die Gäste wohl fühlen. Wohlfühlen ist ein relevanter Teil der Sicherheit.

Ich wünsche dir viel Erfolg beim weiterlernen und v.a. VIEL SPASS! prost

PerkedderCMAS**/DTSA**
02.04.2025 17:02
Bis auf einen Punkt stimme ich Alpöhy zu: Die Empfehlung für den Tarierkurs ist ungefähr so, als würde ich einem Fahranfänger nach dem Führerschein noch einen Kurs "Sicher geradeaus fahren" verkaufen. Tarieren muss man üben, üben und üben, klar. Aber das "Wie" sollte im OWD-Kurs gelehrt werden.
AlpöhyHat ein Herz für Baggersee-fraktionisten.
02.04.2025 17:15
@Perkedder: da hast Du recht, aber auf der Schiene á la Pady kommt halt nach dem OWD der AOWD und der enthält ein Tarier Modul und das fand ich damals nebst Navigation "für mich" als das sinnvollste Modul. Ich habe auf jeden Fall "für mich" einiges daraus gezogen.

Nichstdestotrotz natürlich: Üben üben üben. Schrieb ich aber eigentlich auch.wink2
02.04.2025 17:55Geändert von kwolf1406,
02.04.2025 17:59
Im Meer muss jeder eine Boje dabei haben und auch setzen können. Ggf. zu Hause vorher üben oder in einem geschützen Wasser sonstwo. Dann hängt man sich zum Stopp ganz einfach negativ tariert an die Bojenleine. Aber dabei möglichst waagrecht bleiben (letzteres als Kür).
Setze die Boje nicht zu flach, am besten schon bei 6-7m und spule erst dann die Leine bis zur gewünschten Tiefe auf. Dabei hast du Zeit das Jacket in Ruhe zu entlüften. Das Bojeschiessen geht so auch leichter, als weiter oben, und das Luftvolumen in der Boje wird beim hochschießen noch größer. Dann mit dem Doppelender das Spool an der Leine fixieren (aber nicht am Körper festmachen!!) und die Zeit abhängen.
RotfederOWD / SSI Deep
02.04.2025 18:20
Niemals ins Meer ohne Boje, das ist mein Grundsatz und sicher damit umgehen sollte man natürlich auch können.
Nicht nur bei Strömung oder wenn man abgetrieben wird kann sie einem das Leben retten. Mir ist es in Sabang /Philippinen passiert, dass bei einem easy Tauchgang am Hausriff die Sicht unter Wasser innerhalb weniger Sekunden,auf Grund einer dunklen Strömung aus der Tiefe, auf nahezu Null gesunken ist. Tauchlehrer, Buddys alle nicht mehr zu sehen. Über mir reger Bootsverkehr wie in Sabang üblich, du hörst nur noch die Bootsschrauben aber siehst nichts mehr. Jetzt auftauchen ohne Boje ist wie Russisch Roulette. Du kannst es überleben, oder auch nicht. Ich hatte meine Boje und war darüber sehr glücklich.
Bei meinem OWD habe ich gelernt, dass man einem Guide nicht folgt wenn er einem in Gefahr bringt. Wie soll man reagieren? Stimme dich mit deinem Buddy ab, zeige den Guide, daß ihr nicht mehr gegen die Strömung antauchen wollt, dass ihr umdreht und mit der Strömung taucht. Handzeichen- mit der Faust in die offene Handfläche schlagen und mit dem Daumen in die andere Richtung zeigen. Er wird euch folgen und wenn nicht könnt ihr notfalls auch den Tauchgang abbrechen. Eine Boje solltet ihr aber wie gesagt jeder dabei haben, ebenso wie einen Tauchcomputer.
PerkedderCMAS**/DTSA**
02.04.2025 18:39
Boje setzen sollte man ohne Streß üben. Wir sind damals, als Vorbereitung auf unsere erste Safari, nach Duisburg in den Gasometer gegangen, um Boje setzen zu üben. Die ersten Versuche waren eine Katastrophe ....
Gut, daß der Gasometer nur 13 Meter tief ist, da kann man nicht tiefer absacken.
Bei der Safari hat es dann aber geklappt
AlpöhyHat ein Herz für Baggersee-fraktionisten.
02.04.2025 20:25

"Die ersten Versuche waren eine Katastrophe ...."

same herelol2


02.04.2025 21:39
Vielen Dank für die hilfreichen Antworten. Ich werde das mit der Boje setzen wohl vorher öfter üben müssen. Komischerweise hatten bei allen Tauchgruppen mit denen ich unterwegs war keiner eine Boje mit dabei ausser der Guide. Ich war auch die einzige die ein Tauchcomputer dabei hatte. Unser Guide meinte, dass wir gegen die Strömung tauchen mussten, da uns die Strömung ansonsten ins offene Meer getrieben hätte. Natürlich war der Luftverbrauch dementsprechend hoch und habe auch dementsprechend geatmet. Das Jacket war leer, habe es nach dem Tauchgang nochmal überprüft, wahrscheinlich lag es an der Atmung. Der Tauchgang war mir jedenfalls eine Lehre. Von meinem Buddy war das erst der sechste oder siebte Tauchgang. Ich denke ihr war nicht ganz bewusst, dass das kein "normaler" Tauchgang war.
02.04.2025 21:53
Ich hatte vorher noch nie Probleme mit der Tarierung und habe den AOWD spezialkurs peak boyancy gemacht. Hatte auch zwei Driftdives in Ägypten gemacht, keine Probleme. Die haben Spaß gemacht und waren entspannend. Werde aber den peak Performance boyancy Kurs machen, der wurde mir bereits von einem Tauchlehrer empfohlen.
SpaetberufenerMaster Scuba Diver
02.04.2025 22:06Geändert von Spaetberufener,
02.04.2025 22:10
Ich tauche im offenen Wasser
- niemals ohne Tauchcomputer
- niemals ohne Boje
- niemals ohne Pfeife und kleiner Notleuchte (Glo-Toob)
- wenn Strömung zu erwarten ist niemals ohne Riffhaken (die gibt's mit Tasche, die man ans Jacket hängt)
Ich habe Taucher erlebt die sich bei starker Strömung mit den bloßen Händen am Riff festhielten, Taucher, die keine Boje schießen konnten (400+ TG!) und mit 20 Bar deshalb noch auf 20 Meter waren, Guides, die sagten "Haken braucht Ihr nicht"- auf den Malediven...

Ein paar Minuten gegen die Strömung geht wenn man ein konkretes Ziel erreichen will. Geht es um einen Planungs- oder Checkfehler, wars das mit dem Tauchgang, oder die Richtung wird umgekehrt. Das kann man dem Guide wie oben beschrieben freundlich, aber entschieden klarmachen. Hab ich hier und da erlebt, mittlerweile mache ich da auch nicht lange gute Miene zum bösen Spiel.

Bojen schießen muss man lernen und immer wieder üben. Niemand ist als Tauchexperte geboren worden. Wenn man Bedarf hat, einfach dem Guide sagen, ich habe nie erlebt dass das abgelehnt wurde. Ich übe gerne wenn der Sicherheitsstopp vorbei ist. In Strömung atmet man stark wenn es einen aufregt, das macht Auftrieb. Zwei Tips:
- ein Kilo mehr mitnehmen
- grundsätzlich vorsichtig Luft ablassen, wenn man aufsteigt. Wenn das in Leib und Seele übergeht und automatisch abläuft ist die Gefahr geringer aufzutreiben. Mein Ziel ist im Sicherheitsstopp mit leerem Jacket zu schweben.
02.04.2025 22:09

Da es noch keiner geschrieben hat - was mich sehr wundert:

jeder Taucher, kann zu jeder Zeit, aus jedem Grund einen Tauchgang abbrechen!!

Viele Grüße

J.

SpaetberufenerMaster Scuba Diver
02.04.2025 22:12
Das kommt ursprünglich vom Höhlentauchen, aber ich finde das sehr richtig. Problem ist nur, wenn dann der Tauchgang für ein ganzes Boot endet, dann gibt's Diskussionen sauer
shaggy_beardBSAC, TDI, SCD
02.04.2025 22:19
Du hast doch vieles richtig gemacht. Mit Boje und Computer getaucht, weil Du das so gelernt hast und dich offenbar sicherer fühltest. Auch hast Du Dich nicht verunsichern lassen und daran festgehalten. Das ist alles schon sehr gut. Boje schiessen musst du noch üben, das ging aber allen so.

Wenn Du einen Tauchgang abbrechen willst, weil Du Dich nicht sicher fühlst oder mit den Bedingungen noch überfordert bist, brich ab.
Du bist die bezahlende Kundin, es ist Dein Tauchgang. Und wenn Du mit der Qualität der Guides nicht einverstanden bist, kannst Du Dir ohne schlechtes Gewissen eine andere Basis suchen.

Guter Artikel zum Thema von DAN:
https://dan.org/safety-prevention/diver-safety/divers-blog/anyone-can-cancel-any-dive-at-any-time-for-any-reason/
AlpöhyHat ein Herz für Baggersee-fraktionisten.
02.04.2025 22:56

Hallo Alice, lass dich nicht beirren. Mit Übung kommt das prima.wink2

Ja, es gibt zunehmend Leute, die keinen eigenen Computer haben. In meinen Augen ein absolutes NoGo. Und ja, viele Taucher haben keine eigene Boje, oder sie haben eine vergammelte uralte Wurst, die sie nach dem ersten Versuch nie mehr aufbliesen und bei Gebrauch müssten sie wohl zuerst minutenlang die Leine drumherum auseinander friemeln...lol2
Meine bessere Hälfte und ich schiessen eigentlich immer abwechlungsweise eine unserer Bojen und bei Strömung immer beide. Wie Kwolf so schön beschrieb, kann man dann ganz entspannt an der Leine hängen und fliegen. Keine Ahnung, wieso die meisten einen Bogen drum machen, oder zu faul sind. Mit etwas Übung ist es echt kein Ding und eben manchmal sogar echt praktisch.sm1

Und ja, Signallampe, Pfeife, kleiner Signalspiegel und Leinencutter gehören ebenso zu unserer Ausrüstung. Ich bin selber schonmal ein paar Stunden im Wasser getrieben, weil unser Bootsführer gepennt hat und wir abgetrieben wurden...
Und ein Riffhaken ist auch ganz praktisch, ebenso ein Zeigestab. Mit dem Zeigestab kann man sich in Strömung prima mal irgendwo abstossen, wenn man auf der Stelle drehen will, sich irgendwo kurz festkeilen oder ihn als Anker im Sand brauchen und nebenbei kann man damit auch mit Klopfen an den Tank kommunizieren.


Wegen Tarieren: Tauchen, tauchen, tauchen und bald geht alles automatisiert ohne nachzudenken.
Viel Spass. prost

PerkedderCMAS**/DTSA**
02.04.2025 23:17
Ich bin ein wenig überrascht, nein, erschüttert, was ich das höre: Nur ein Taucher einer ganzen Gruppe mit Tauchcomputer und nur der Guide hatte eine Boje. Ich hätte nicht gedacht, daß das geht, also, daß der Guide oder ein anderer Verantwortlicher das zulässt. Will ich wissen, wo das war? Ja und nein, ja, nur um zu wissen wo ich besser nicht hingehe.
Der regelmäßige Blick auf Tauchcomputer und Finimeter sollten einem nach einer Weile in Fleisch und Blut übergehen. Auf den TC um die Tiefe und die verbleibende Nullzeit (zumindest als Anfänger) im Auge zu haben, und das Finimeter um zu wissen, wann man nach oben muss. (Das gilt für einfache Sporttauchgänge ohne Gasplanung innerhalb der Nullzeit, wie man sie auf Safaris eben so macht.)
AlpöhyHat ein Herz für Baggersee-fraktionisten.
02.04.2025 23:48Geändert von Alpöhy,
02.04.2025 23:49

"Will ich wissen, wo das war? Ja und nein, ja, nur um zu wissen wo ich besser nicht hingehe"


Das kannst Du in Asien an diversen Orten beobachten. Mittlerweile gibt es auch genügend Influenzer und Influenzer gesteuerte Hipster, die mal eben Tauchen lernen, weils cool ist und auf die Bucket List gehört. Und dieser Markt bedienen die geschäftstüchtigen Asiaten ebenso, wie alle anderen Sparten.wink2

Ist das Gleiche hier in den Bergen: im Winter Skitourengänger, die zwar superduper Ausrüstung haben, aber keine Erfahrung damit, oder man sieht auf dem Weg zu Gipfeln, beim Wandern, Leute mit Stadtschuhen. Ich sah schon Leute auf dem Jungfraujoch, die auf 4000m mit Highheels aus der Bahn ausstiegen und auf den Gletscher wollten... Turnschuhe sind dort bei den asiatischen, Arabischen und Hipster Touristen Standard, ebenso wie der Selfistick

03.04.2025 08:01
Ich war leider auch schon häufiger neben dem Guide der einzige mit einer Boje. Weltweit, da konnte ich keine spezifische Ecke bisher ausmachen.
Meine Freundin hat sich jetzt auch eine eigene Boje gekauft aus dem Sicherheitsgefühl heraus, auch wenn wir bisher jeden TG als Buddy Team eng beieinander ausgeführt haben.

Ich übe auch regelmäßig/jährlich, ist auch nötig bei meinen ~20 TG/Jahr vergesse ich sonst das Gefühl, wenn ich mal weniger tauche.

Gegen die Strömung hat bisher kein Guide mit mir länger gemacht, entweder vom Guide selbst den Tauchplatz gewechselt, den Platz kennend bewusst mit der Strömung betaucht oder den TG abgebrochen bei unerwarteten Strömungsverhältnissen.
03.04.2025 08:44
Ich glaube zum Thema Boje ist alles gesagt, zum Thema Strömung und Tiefe halten fällt mir noch was ein:
Wenn Du nicht super austariert bist (und gerade wenn Du zuviel Blei hast) - dann liegst Du nicht waagrecht im Wasser. Wenn die Strömung von vorne kommt, dann entsteht ein "Flügel-effekt", die Strömung drückt Dich nach oben.
Hast Du versucht, auch die Position (zumindest in horizontaler Richtung) zu halten? Dann kann das die Erklärung sein.

Als ich 1998 auf den Malediven war (einzige Strömungserfahrung bisher), hieß es, beim Auftauchen mit der Strömung treiben lassen, auch wenn das im Blauwasser endet, und auf die Aufstiegsgeschwindigkeit achten, bzw, tiefe beim sicherheits stopp, selbst wenn man dabei abgetrieben wird (als Buddyteam von der Gruppe getrennt). Das Dhoni sammelte dann alle auf. Bei einem TG in einem Kandu war das wie Ostereier suchen, es war aber beeindruckend, wie sicher die Mannschaft alle fand...
SolosigiSporttaucher
03.04.2025 09:58
@Alice
"...
Unser Guide meinte, dass wir gegen die Strömung tauchen mussten, da uns die Strömung ansonsten ins offene Meer getrieben hätte.
..."
Na Bums, das muss ein Super Guide sein, da 25 Minuten gegen die Strömung...
Du hast da nicht viel falsch gemacht. Auch andere Taucher hätten da einen erhöhten Luftverbrauch gehabt.
Möglicherweise hätte ein erfahrener Taucher bei "Bekanntgabe des Drift TG's" ein oder zwei Kilo Blei zusätzlich mitgenommen, aber sonst?

Sascha314SSI MD, Nitrox, Deep
03.04.2025 10:13
Ums zu bekräftigen:
Jeder sollte ne Boje haben. Bringt nix, wenn du abgetrieben wirst ohne Buddy und der hat eine..
Auch mal üben!

Strömung ist auch gewöhnung und Übungssache. Stromminienförmig(Ausrüstung), Schatten am Riff / Boden suchen. Richtiger Trim und Flossenschlag. Generell mehr Anstrengung = mehr Atmen = im Mittel höheres Gasvolumen in Lunge, ergo mehr Auftrieb.
Dazu evtl eine Strömungskomponenre mach oben. Als Anfänger im positiven Trim machen Flossenschläge auch "Vortrieb" mach oben, was Anstrengung ohne Zweck kostet.
Und all dies ist am Anfang nicht perfekt, und dann kommt nochbder Streß durch die ungewohnte Situation dazu.

Dann finde ich das bei wenig Erfahrung einen schlecht ausgewählten TG vom Guide.
Jeder hat jede Zeit das Recht abzubrechen, ohne Gründe. Vorher ein Zeichen für zu anstrengend ausmachen oder Abbruch oder einfach Umkehren anzeigen. Es ist kein Job, Beruf, Wettbewerb ..
Es ist bzw sollte Spaß sein.
SpaetberufenerMaster Scuba Diver
03.04.2025 10:17Geändert von Spaetberufener,
03.04.2025 10:17
@stb: die Malediver haben da viel Erfahrung, meist reicht Ihnen der erste Aufgetauchte um zu wissen wohin der Zug fährt. Ich habe es erlebt, dass die Leute bei starker Strömung mehrere hundert Meter voneinander entfernt hochkamen. Dafür ist die Boje irrsinnig sinnvoll, denn schon bei etwas Wellengang gleicht das Wasser einem Wimmelspiel.

Man erkennt sehr schnell ob ein Guide sein Handwerk versteht.
IvoryAOWD DTSA**
03.04.2025 12:07
Was ich schon alles im Ausland erlebt habe an unbededarften Guides und naiven Kunden war für mich der Grund an meinen Tauchskills grundlegend zu arbeiten. Ich vertraue nicht auf einen Guide oder TL, selbst mein Buddie ist ein Faktor, den ich theoretisch nicht brauchen will um sicher wieder hoch zu kommen. Wenn ich ins Wasser gehe, trage ich die Verantwortung für mich und im Zweifel auch für meine Gruppe. In Ägypten ist es schon fast ein Klassiker, dass igrnedwer in der Gruppe auf dem Tagesboot beim Abtauchen irgendein Problem hat und der Guide schonmal weg ist. Grundregel Nummer 1 für das Tauchen mit Guide ist, je unerfahrener einzelne Gruppenmitglieder sind, desto weniger Kapazität hat der Guide um die "Erfahreneren" im Blick zu behalten. Kann mich den anderen nur anschließen. TC, Boje sind immer mit dabei und ich habe auch schon Tauchgänge abgebrochen, wenn es mir zu bunt wurde.

Man muss sich halt selbst die Frage stellen, in wie weit man sich dem aussetzen will. Die meisten (ich damals im Übrigen auch) schauen nur, wie viele TG muss ich haben um an Ausfahrt X teilnehmen zu dürfen. Dann lockt dass Tolle Hochseeriff mit den vielen Haien oder das besondere Wrack und man stellt sich gar nicht mehr die Frage ob das überhaupt sicher ist. Immerhin bezahlt man als Kunde und erfüllt die Mindetsvorraussetzungen, den Rest wird schon der Guide managen. Das funktioniert in der Art oft genug, aber wenn man sich mal mit Tauchern unterhält hat eigentlich fast jeder irgendeine close call Gruselgeschichte parrat.
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