Es gibt immer neue Ausrüstung, oder was zu meckern an der alten. Hier ist genau der richtige Platz, an dem Du Dir Infos zu irgendwelchen Tauchausrüstungsteilen holen kannst - oder das in Erfahrung bringst - was dich schon sehr lange interessiert hat.
  • 1
  • 2

Tauchcomputer mit Kompass

Geändert von Lentoro,

Hallo zusammen,

ich bin bisher noch nicht mit einem Tauchcomputer getaucht, der über einen integrierten Kompass verfügt.
Wie sieht es eurer Erfahrung nach mit der Genauigkeit und dem Handling solcher Geräte aus?

Könnt ihr mir einen Tauchcomputer mit integriertem Kompass empfehlen, idealerweise mit dauerhaft beleuchtetem Display?
Da ich nicht ins technische Tauchen einsteigen möchte, muss er keine Funktionen wie die Verwaltung mehrerer Gase, etc. beherrschen.




AntwortAbonnieren
CiccioneAdvanced Technical Mermaid
30.06.2025 11:45
Ich hatte ursprünglich mal einen Scubapro G2 Console.
Bei dem war der Kompaß völlig unbrauchbar. Erst hatte er quasi nur Zufallszahlen ausgegeben (oft um 90-180° daneben).
Hatte ihn dann reklamiert und zu SP eingeschickt. Als er zurück kam war der Fehler so im Bereich 20-40° . Nach erneuter Reklamation wurde es zwar etwas besser aber immernoch um bis zu 20° daneben. Bin seinerzeit mit dem Ding extra in die Pampa gefahren um Einflüsse durch Stromleitungen etc ausschließlich zu können . Hatte dann mit einem Prismenkompass ein Koordinatensystem ausgerichtet und daran dann den TC getestet.

Hab ihn dann letztendlich zurück gegeben.

Danach hab ich mir einen Shearwater gekauft, bei dem der Kompaß tatsächlich funktioniert. Nutze deshalb keinen analogen Kompaß mehr.

Inzwischen verfügt auch mein CCR über einen Kompaß im Headup-Display, so dass der Shearwater-Kompaß eigentlich obsolet geworden ist.

Du siehst, die Qualität der TC-Kompanden reicht von völlig unbrauchbar bis zu sehr gut
SpaetberufenerMaster Scuba Diver
30.06.2025 11:55
Ich habe einen Suunto Eon Steel mit integriertem Kompass. Teilweise funktioniert er sehr gut, teilweise gar nicht. Immer wieder kalibrieren hilft, aber auch nur begrenzt. Ich habe mir jetzt wieder den typischen Suunto Kompass zugelegt, wenn ich navigieren will. Mit ausziehbarer Kabelverbindung wesentlich besser.
PerkedderCMAS**/DTSA**
30.06.2025 12:02
Wenn man bedenkt, daß Suunto (= Richtung) ursprünglich ihr Geld mit der Produktion von Kompassen verdient hat, hätten sie das im TC besser machen müssen.
SpaetberufenerMaster Scuba Diver
30.06.2025 12:07
Tja, ihre Kompasse sind top. Ich weiß nicht wie das in einer Uhr/TC technisch realisiert wird, aber es schint eben wesentlich schlechter zu gehen als die Nadel in Öl.
XlendidiverCMAS ****
30.06.2025 12:09
Ich benutze den aqualung i770r der auch den Kompass inne hat.
Er ist nicht schlecht, aber das umschalten und Arm ausrichten ist mir zu aufwendig.
Suunto sk 8. Linke Brustseite greifen, einmal ziehen und schon habe ich 100% Kompass
30.06.2025 12:49Geändert von kwolf1406,
30.06.2025 12:52
Generell bin ich kein Freund integrierter Kompassfunktion in Computern, obwohl ich einen OSTC besitze mit guter Kompassfunktion. Nachteil: Immer wieder mal muss ein el. Kompass kalibriert werden. Die Kompassfunktion muss immer wieder angeklickt werden, weil ich meist eine andere Zusatzfunktion auf dem Screen während des Tauchgangs angezeigt haben möchte. Und last but not least: Fällt der TC aus, ist auch der Kompass weg.
Außerdem finde ich die komplette 360-Grad-Rosette des klassischen Kompass viel schneller und intuitiver zu erfassen, als Gradzahlen oder, wie bei meinem OSTC, den Ausschnitt eines Zahlenstrangs.
30.06.2025 14:20
En Kompaß am Arm ist gut, wenn man sich schnell mal grob orientieren will. Zur richtigen Navigation ist er eher unbrauchbar. Da ist, nach meiner persönlichen Erfahrung, das Minimum ein Kompaß in der Konsole. Besser noch ist ein eigener Kompaß an einem Retraktor - damit kann man tadellos Navigieren...

LG, Wolfgang
30.06.2025 14:36
Kompass am Arm mit Bungeemount unbrauchbar, aber eine Konsole oder Retractor den man erst vorkramen muss ist der Goldstandard? Alles klar.
AlpöhyHat ein Herz für Baggersee-fraktionisten.
30.06.2025 14:57
Was ist denn klar?
PerkedderCMAS**/DTSA**
30.06.2025 14:59
Ich denke, das ist wieder so ein Fall, wo jeder für sich herausfinden muss, womit er am besten zurecht kommt.
30.06.2025 15:16
Ist natürlich Geschmackssache, aber wie genau soll jetzt eine Konsole oder Retractor viel besser sein als ein simples Bungeemount? Aus meiner Sicht haben die beiden ersteren Methoden (unter anderem) den grossen Nachteil dass man die eben erst greifen muss, statt einfach die Hand mit dem Kompass an den anderen Arm zu legen. Für eine grobe Orientierung kann auch einfach so draufschauen, geht nochmal schneller.
CiccioneAdvanced Technical Mermaid
30.06.2025 15:36
Ich werde nie verstehen, was diese innige Zuneigung zu Retracktoren bei manchen verursacht. Im Tec-Bereich sind sie aus gutem Grund verpönt, da sie natürlich optimal geeignet sind um sich damit zu verfangen.

auch werde ich nie verstehen, was so schwierig beim Betrachten eines TC-Displays sein soll.

Bein Teric kann sogar Norden bzw. die Peilung als Pfeil auf der Uhrenscala anzeigen. Damit kann man sogar bei austrechtem Arm sehen ob der Kurs passt oder nicht. Im Übrigen wird man UW nicht mit so hohe Präzision navigieren. Hätte ohnehin keinen Sinn, da einen selbst eine leichte unspürbare Strömung von der Seite den effektiven Kurs verschiebt.
30.06.2025 18:36
Der Kompass an meinem Garmin MK2i (vorher auch Mk1) funktioniert gut. Er hat auch so einen kleinen Pfeil im Display für die Nordweisung wie der Teric. Ich habe keine Unterschiede zum analogen Modell bzgl Genauigkeit festgestellt.

Kleine Ausnahme: als ich über den Nordpol geflogen bin, hat der Kompass nur Unsinn angezeigt
30.06.2025 22:01
Ob man einen Kompaß (analog oder digital, im TC integriert oder separat, ist vermutlich ziemlich egal) am Arm montiert oder mittels Retraktor benutzt hängt von der Art und Weise, wie und für welchen Zweck man einen Kompaß UW benutzt, ab:

Ein Kompaß am Arm eignet sich dazu, um sich kurz grob zu Orientieren und nicht in eine völlig falsche Richtung zu schwimmen, aber das ist es dann auch schon...
Um einen einigermassen exakten Kurs (z.B. nach vorheriger Peilung an der Oberfläche) UW schwimmen zu können, muß man den Kompaß mit beiden Händen vor sich halten und ständig die Kompaßrose beobachten, sonst ist der Kurs zu ungenau - ein gelegentlicher Check des Kompaßes am Handgelenk ist dafür nicht geeignet. Dafür eignet sich die Befestigung mit einem Retraktor für Sporttaucher eben sehr gut - es ist also keine Modesache wie man den Kompaß montiert. Wer das nicht glaubt, bitte selbst mal ausprobieren - der Unterschied ist beträchtlich...

Ich finde das sollte Lentoro wissen bevor er sich für einen Kompaß entscheidet, er fragt ja nach "Genauigkeit und dem Handling"...

30.06.2025 22:49
Kann man so machen, oder eben den Arm mit dem Kompass "verschränken" so dass die Peillinie mit der Schwimmrichtung fluchtet. Ist sehr genau und man muss das Ding nicht in den Händen halten...
andre171PADI MSD, NAS Foundation, künftig weiter mit dem VDST
01.07.2025 06:29
Meine Erfahrungen: Scubapro Aladin Matrix unbrauchbar, OSTC+ problemlos. Kalibrieren nervt..

Klassischer Kompass mittels Bungees am Arm (Doing It Right, absolut 2000er) ist IMHO optimal: Braucht man den Kompass, zieht man ihn vom Arm runter und nimmt ihn in die Hand oder auf den Handrücken. Hab noch nie einen Kompass verloren. Das Leben kann so einfach sein... man muss nicht alles festbinden. Im Zweifelsfall hat man auch noch den Working Doubleender.


blackraiderOC TX Plus / CCR Helitrox
01.07.2025 07:17
Alle meine Tauchcomputer hatten bisher eine Kompassfunktion.

Fazit: Unbrauchbar...

Der Suunto Vyper Novo ist viel zu fummelig und das Display zu klein, aber selbst beim Sherwater Perdix mag ich das nicht trotz gutem Farbdisplay.
Immer wenn ich die Funktion nutze, werde ich zum Navigationsanfänger...

Nun auch meine Begründung dazu:
Um sauber navigieren zu können muss der Kompass mittig zur Körperachse vor dir ausgerichtet werden. Da reicht es eben nicht alle heilige Zeit mal drauf zu schauen.
Das ist mit nem Kompass der am Arm montiert ist nicht möglich, Du musst mords Verrenkungen machen was ne unangenehme Haltung ist...
Dazu reagieren die Dinger hyper sensibel, eine Ölgedämpfte Scheibe lässt dich deutlich leichter verstehen was gerade abgeht statt ner Skala auf nem Display die wild durchläuft.

Der Kompass im TC taugt soweit, dass man grob weiß ob man nun richtig offenes Meer taucht oder richtig Ufer. OK, wenn die Navigationsansprüche so niedrig sind? Mir reicht das jedenfalls nicht.
Daher klassisch Suunto SK8 auf dem Handrücken getragen, den kann ich einfach in der Achse ausrichten und dauerhaft vor mich halten.
So navigiert man auch über sehr lange Zeit präzise und trifft auch ein kleines Wrack quer über den See.
Ist in meinen Augen einfach perfekt.

Nun zum bösen Retraktor...
Hatte ich auch solange bis ein Tec Instructor ihn mir "abgenommen" hat.
Viele hundert TG problemlos!
Ich bin nach wie vor überzeugt, dass es die beste Art und Weise ist nen Kompass zu tragen, denn so wichtig ist er dann eigentlich auch wieder nicht, das er nen dauerhaften Platz am Handrücken /Arm verdient hätte...
Da ist eh kein Platz mehr wenn man technisch taucht. (Computer, Backupcomputer, Runtime, Lampe mit Goodman)
Wenn er am rechten D-Ring montiert ist, ist das verhedderrisiko gering und zur Not ist er auch gleich abgeschnitten...
SpaetberufenerMaster Scuba Diver
01.07.2025 07:50
Ja, ich mag Retraktoren. Ich tauche auch mit Scubapro-Regler. Diejenigen, die es besser wissen und können: gut gemacht. Ihr seid Klasse. Wenn ich mal Höhlentauchen machen sollte werde ich Euch fragen.
01.07.2025 08:02
Hä?
Was hat das mit Höhlentauchen zu tun?
Und was soll das Problen mit SP Reglern sein?
01.07.2025 08:21Geändert von RonnyHC63,
01.07.2025 08:25
Es wurde gesagt das man sich mit einem Retraktor irgendwo verhedder kann oder eben hängen bleiben kann. Bei SP Reglern wird gesagt das die nicht funktionieren niemalsnich. Beides ist falsch. Beiden Dinge die SP Regler als auch die Retraktoren funktionieren sehr gut. Ist halt Ironie.

Ahhso ich nutze den Suunto SK8 weil ich mag keine Computer Kompass Dingsbumsens. Und in Kiesgruben funktionieren beide manchmal bescheiden.

01.07.2025 08:34
Es gibt auch ausserhalb von Höhlen genügend Möglichkeiten sich zu verfangen. Leinen, Netze, Wracks, andere Taucher...
Retractors mögen nicht die Hauptgefahr sein, teilweise sieht man echt irre Schlauchführungen...
Mir würde aber das rumbaumeln übel auf den Sack gehen, und unnütz find ichs eh.

Keine Ahnung wer das über SP Regler behauptet. Ich sehe Apeks 1te Stufen wesentlich öfter blubbern...
SpaetberufenerMaster Scuba Diver
01.07.2025 09:55
Also, sich mit einem Retraktor zu verheddern, das verlangt schon besonderes Geschick. Der Retraktor hängt natürlich eingefahren am Jacket, und wenn ich was auch immer daran nutzen will ziehe ich ihn aus. Was auch immer ich benutze liegt dann in meiner Hand, und die Retraktorlinie geht innen an meiner Hand zu meinem Körper. Wenn da eine Leine, ein Netz oder sonst etwas ist benötige ich keine Schere, sondern einen Augenarzt, denn so weit sollte es nie kommen. Wenn ich die Nutzung von was auch immer beende fahre ich den Retraktor ein. Da baumelt alles, nur mein Retraktor nicht.

Da verfängt man sich wohl eher mit einer 2m-Longhose, aber die scheint ja DIR zu sein.
01.07.2025 09:58

Vielen Dank für die ganzen Antworten.

Hintergrund zu meiner Frage ist, dass ich mir einen neuen TC kaufen muss, da mein alter Aqualung i300C defekt ist.

Der Kompass im TC wäre nur zur groben Orientierung und nicht zur genauen Peilung. Dafür habe ich den schon genannten Suunto Kompass.

blackraiderOC TX Plus / CCR Helitrox
01.07.2025 10:28
Also ich bin wirklich sehr sehr penibel was meine Config angeht, da ist nirgendwo etwas über das ich mir nicht Gedanken gemacht hätte.
Aber selbst wenn ich mich wieder dafür entscheinden sollte einen Kompass am Retraktor am rechten SCHULTER-D-Ring zu tragen, wäre das verfangen damit meine allerkleinste Sorge.
Zumal man das ganze sogar mittels eines Bungees auch noch körpernah tragen könnte...

Aber selbst wenn man keine Modifikation vornimmt, was steht denn da ab?
Der Retraktror hängt wohl so 8 cm tiefer als der D-Ring...
Jetzt ankern die meisten Tekkis ja vorher schon mit Ihren Stages irgendwo im Dreck / Wrack oder sonst wo bevor der Kompass auch nur ansatzweise Bodenkontakt genereiert. Die meisten Rec Taucher haben sich bis dahin eh knietief im Dreck eingegraben bevor der Oberkörper auch nur im Ansatz irgendetwas berüht...

Dann stellt sich generell die Frage, für wen das tatsächlich ein Problem bei der Config ist, bei 95% der Taucher würde es ja fast an perfektion grenzen wenn sie sich gedanken um einen Retraktor am Schulter-D-Ring machen müssten... Die haben in der Regel viel gröbere Baustellen und sehen aus wie ein Tannenbaum.

Dazu kommt, das das Ding vorne befestigt ist, selbst wenn ich mich verheddere und das Ding hinter meinem Rücken hängt, komme ich immer von vorn an meine Brust um das Ding zu kappen... Also ja man kann da schon was konstruieren, dass es die Todesmaschiene ist aber lassen wir doch die Kirche im Dorf.

Jürgen@blubblubi.a.c. Master Diver
01.07.2025 11:03
Ich habe bzw. hatte eine kleine Lampe und Kompass SK8 jeweils am Retraktor nahe den Schulter D-Ringen, bis mir beim Reinspringen vom Steg in Ägypten beide fast die Zähne ausschlugen bzw meine Wangen blau färbten 😁
Seitdem hab ich nur mehr den Kompass meines SP Galileo G2 und Garmin Descent G1 in Betrieb, reicht für meine einfachen Zwecke. Zur Not tut es auch der Sonnenstand am heimischen Neufeldersee 😉
Lampe hängt nun tiefer und schlägt nur mehr gegen die mit Speck umwickelte Hüfte 😂😂
  • 1
  • 2
Antwort