Es gibt immer neue Ausrüstung, oder was zu meckern an der alten. Hier ist genau der richtige Platz, an dem Du Dir Infos zu irgendwelchen Tauchausrüstungsteilen holen kannst - oder das in Erfahrung bringst - was dich schon sehr lange interessiert hat.

Standzeiten Filterpatrone

Nein ich will nicht mit euch diskutieren ob ich mir einen L&W 100E oder einen Junios 2 kaufen soll. Was mir wichtig ist das korrekte einhalten der Filterstandzeiten. Habe viel gelesen und die Standzeit ist nicht nur von der Füllzeit abhängig, dann wäre es einfach, da man dies vom Betriebsstundenzähler ablesen könnte. Klar man könnte sich grundsätzlich angewöhnen selbst im Sommer in den frühen Morgenstunden zu füllen, da ist in der Regel immer unter 25°C und man könnte dann tatsächlich über die Betriebsstunden gehen. Wenn man aber auch mal bei 30 bis 35°C füllt, dann ist die Filterstandzeit schnell mal nur noch bei einem Drittel der Standzeit bei 25°C.

Nun meine Frage. Gibt es irgend ein Messgerät was mir, wenn ich die Flasche leicht aufdrehe und ein wenig Luft rausfließen lasse die Feuchte in der Luft die aus der Flasche strömt misst? Dann könnte man die Qualität der Luft leicht messen nach dem Füllvorgang. Ähnlich wie bei der Nitrox Messung, da verschwendet man ja auch nicht wirklich viel Luft beim Messvorgang.

Alternative wäre so etwas möglich, aber eigentlich für so einen kleinen Kompressor wirtschaftlicher Irrsinn:

Puracon Stationary ECO

Danke für eure Antworten.

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29.01.2017 16:56

kurz:

- ja, so ein Meßgerät gibt es. Allerdings ist da schon das Kind in den Brunnen gefallen.

Du musst den Filter messen, bevor er kaputt ist, sonst ist die Flaschenfüllung hinüber bzw. die Flasche könnte auch "kontaminiert" sein (Öl oder Wasser kondensiert).

Die Lösung hiße bei Bauer "P41 mit Überwachung" ... wie das bei L&W heisst, weiß ich nicht.

H2CO3

29.01.2017 19:35Geändert von °°steffi°°,
29.01.2017 19:36
Hatten grad den offiziellen L&W Service da. Er empfielt 20h (die Hälfte der Empfehlung bei 25°C) Filterstandzeit unter den von dir beschriebenen Bedingungen. L&W bietet verschiedene Feuchtigkeitsmessgeräte, die während des Füllens zwischengeschalten werden, an. Das günstigste kostet 750€ und ist bis auf gelegentliche Batteriewechsel wartungsfrei.
Tümpitausche Sterne gegen Muscheln
29.01.2017 22:06

Wir wechseln nach spätestens 18 Stunden, wetterabhängig.

30.01.2017 08:29

Sehe ich auch so, das Messen der Feuchtigkeit in der Flasche ist der falsche Ansatz. Wenn zu feucht, ist das Kind schon im Brunnen. Wenn nicht zu freucht, was schliesse ich daraus? Dass ich die Filterstandzeit erhöhen kann? Um wieviel? Bis zu dem Punkt, wo das Kind wieder im Brunnen ist?

Die Tabelle von Bauer gibt gut Auskunft über die Standzeit in Relation zur Temperatur.

Bauer hat den B-Timer, er misst Temp. und Betriebsstunden, errechnet so die Filterstandzeit. Ich kenne das Ding nicht, es tönt aber gut.

arureusCMAS-TL**, Nitrox**
30.01.2017 10:33Geändert von arureus,
30.01.2017 10:35

Moin,

wir haben den Junior 2 mit B Timer. Funktioniert einwandfrei. Nun nach circa 8 Jahren ist eine neue Batterie fällig.

Ich fülle oft in Griechenland abends ab 1700h, aber dort sind so hohe Temperaturen im Schatten eher selten. Ich habe immer circa 30-35 Füllungen 10Ltr. hingekriegt. Bei 20,-€ für den Filter sind das plus Strom Circakosten pro Flasche von um 80-90 €Cent. Da muss ich im Hinblick auf die Anschaffungskosten sagen: NAJA! Was bringt da eine Srandzeitverlängerung tatsächlich? Bei 80 Füllungen im Urlaub sind das um 25,-€, das geht jeden Tag für Bootssprit drauf.

Also ich versuche das Risiko einer Kontamination der Flaschen unbedingt zu minimieren, indem ich rechtzeitig den Filter wechsel und mich sehr genau an den Kondensatablassintervall von 15 Minuten halte. Wichtig ist dabei auch die genaue Reihenfolge der drei Ablasshähne einzuhalten, was durch aufgedruckte Piktogramme einfach ist. Auch lasse ich das Kondensat unmittelbar vor dem Falschenwechsel noch mal ab wenn der Druck hoch ist.

Ich glaube, das ist sicherer, einfacher und kostengünstiger als die Anschaffung einer Überwachungseinheit, die selbst wieder Wartung und Beachtung bedarf und deren Elektronik (Sensoren und Co) auch wieder potentielle Fehelrquellen darstellen.

Grüße Arureus

31.01.2017 08:32

Das Ablassintervall darf IMHO massiv überzogen werden, ohne dass die Funktion darunter leidet. Auch nicht minim leidet. Die Düse, welche Kondensat produziert, ist unverändert in Betrieb und das Fassungsvermögen des Filters so ist so enorm gross, da kann man auch 1 Std warten mit Entlüften. Die produzierte Menge an Kondensat ist auch nach 1 Std. viel kleiner als das Fassungsvermögen. Gerne lasse ich mich eines Besseren belehren.

Die Reihenfolge beim Entlüften soll eine Rolle spielen? Das höre ich zum ersten Mal, interessant. Wieso soll das eine Rolle spielen? Die einzelnen Kompartimente "spüren" nichts voneinander, funzen unabhängig. Selbst die beiden Räume im Triplex Filter sind getrennt, wieso eine Reihenfolge einhalten? Auch hier lerne ich gerne dazu.

Kondensat am Ende ablassen macht Sinn, so ist es bei der Lagerung nicht mehr im Filter. Andererseits geht es nicht zurück in den Kompressor, es kann auch im Filter liegen bleiben, meine ich. Und wieder lasse ich mich gerne belehren.

Interessantes Thema.....

arureusCMAS-TL**, Nitrox**
31.01.2017 13:59Geändert von arureus,
31.01.2017 14:05

Werter Agro,

ich bin kein Kompressorbauer, sondern nur ein User der seit gut 25 Jahren auch an größeren und kleineren Anlagen von Bauer mit Technikern zusammen geschraubt hat. Ich habe gelernt, das die Reihenfolge der Entwässerung genau einzuhalten ist. So steht es in den Bedienungsanleitungen und Handbüchern, die ich dabei lesen durfte. Auch ist der Entwässerungsintervall vorgegeben in der Bdl, im Manual und auf den Piktogrammen.

Grund hierfür ist meines Wissens nach, das die Abscheider in einer Kaskade angeordnet sind und beim falschen Entwässern - insbesondere im Zustand niederen Druckes - Kondensat dort hin kommen kann, wo es nicht hin gehört.

Aber, wie schon angeführt, ich bin kein Hersteller oder Ingenieur. Da Du aber in vielen Bereichen offensichtlich ein umfangreiches Wissen hast, wirst Du das hier auch viel besser wissen als ich oder die, die die BdLs und Manuals schreiben. Ich jedenfalls will und werde Dir nicht widersprechen oder eine längere Diskussion führen. Ich schildere hier nur meine Erfahrungen und wie ich das mache.

Als Fazit kann ich nur folgendes sagen: Sich nicht an die Herstellervorgaben bezüglich Entwässerungsreihenfolge und -intevall halten kann nur mit Faulheit zu tun haben. Und das ist für mich kein nachvollziehbarer Grund und macht überhaupt keinen Sinn! Gleiches gilt für den Wechselintervall der Filterpatrone, hier kann nur Faulheit und falscher Geiz der Grund sein. Das ist meines Erachtens nicht angebracht - wenngleich weit verbreitet.

Grüße Arureus

Tiger996CCR Full Trimix, CCR Full Cave, TXR Technical Wreck,
31.01.2017 14:23

Lass mich raten AGRO.

Die vereissten Scubapro Automaten wurde mit Luft aus deinem Kompressor Betrieben ?

31.01.2017 15:19

Ich hatte soeben ein sehr interessantes Telefonat mit Bauer.

Es gibt in der Tat eine Reihenfolge in Sachen Kondensatablass. Hintergrund ist folgender: wenn jemand den Kondensatablass sehr lange komplett offen lässt (entgegen dem Manual), entleert sich das Filtergehäuse und das vor- und nachgelagerte Gassystem bis auf fast null. Das kann im Extremfall zu einem leichten Rückfluss aus dem nachgeschalteten System führen, das wiederum zu einem (wenn auch minimen) Gasrückfluss in der Filterpatrone. Und genau das will man vermeiden, weil dabei theoretisch Feuchtigkeit, welche in der Patrone gesammelt wurde, wieder rückwärts austreten kann.

Alles komplett unkritisch aber wenn man hier eine (wenn auch eher theoretische) kleine Verbesserung im Falle eines Bedienungsfehlers (Ablass viel zu lange offen) herbei führen kann, wieso nicht. Also: Reihenfolge einhalten. Nützt es nichts, so schadet es nichts.

Mein Kompressor hat Kondensatautomatik, von daher egal.

Die Volumina der Filterghäuse sind gemäss Aussage Bauer in der Tat massiv überdimensioniert für ein 15 min Intervall. Bauer geht hier von Worst Case aus:

- voll gesättigte Luft

- Restfeuchte im Filtergehäuse ab Start, weil der User am Ende des Füllvorganges nicht entleert hat und nach dem Starten wieder 15 min wartet, ergo ein doppelters Intervall mit nur 1 Mal öffnen (Bedienfehler).

- Kompressor ist auf einem Boot, das Kondensat schwappt herum.

- 8-fache Sicherheit, wie sie bei Industrieanwendungen üblich ist.

Der Ingenieur hat bestätigt, dass auch bei halb gefülltem Kondensatfiltergehäuse die Kondensatdüse einwandfrei funzt. Bis ein Filtergehäuse halb voll ist, dauert es gemäss meiner Schätzung mehrere Stunden. Man vergleiche die übliche Kondensatmenge nach 15 min, das ist kein Fingerhut voll, mit dem Vol. eines Filtergehäuses.

Nichtsdestotrotz macht es sicher Sinn, die 15 min einzuhalten, eine hohe Sicherheitsmarge schadet nie. Und wenn es mal 30 oder 60 min sind, weil ich eingepennt bin, dann weiss ich, dass es überhaupt nichts macht. Ist beruhigend. Wenn ich aber standardmässig 60 min warte (was kein Problem ist) und nach 59 min einpenne, so kann es dann doch mal kritisch werden.

Ganz anders sieht es aus mit der Patrone. Deren Lebensdauer ist begrenzt  und die Reserven nicht so hoch. Dieses Intervall gilt es peinlichst einzuhalten. Zahlreiche Basen in z.B. Aegypten sehen das anders, die ölige Luft in den Flaschen ist einfach nur eklig.

31.01.2017 17:06

Die günstigste Variante ist der rechtzeitige Filterwechsel (laut Standzeittabelle Bauer ). Ich hatte eine günstige Variante eines Feuchtemessgerätes, doch nach einem Test mit leicht feuchter Luft, wurde ich eines Besseren belehrt. Ich gehe jetzt doch auf Nummer sicher, und wechsle rechtzeitig. Natürlich nur die Komponenten Aktivkohle und Molekularsieb.

Hi Agro, habe den Halcyon Händler  nicht gefunden. War auch viel los auf der Boot. 

01.02.2017 15:36

Wechsel gemäss Standzeitentabelle ist gut und sicher, sofern du alle Parameter sicher kennst, insbesondere Temperatur.

Wechsel gemäss B-Timer finde ich eleganter. Mache ich zwar selber auch nicht, weil ich keinen habe. Ich überlege aber dessen Anschaffung. Temp-Messung integriert, er sagt mir, wann ich wechseln muss. Das Konzept tönt gut.

Du wechselst nur die Komponenten Kohle und Mol-Sieb? Du entleerst also die blaube Bauer Patrone und befüllst sie neu, habe ich das richtig verstanden?

Halcyon Händler: schade

01.02.2017 16:14

Ich überlege auch schon ( B-Timer ). Ja wechsle die Innereien der blauen Bauer Patrone. Wenn ich dann mal Zeit habe, dreh ich mir das Ding dann aus VA, wie du.

01.02.2017 20:20

Achtung, die blauen Patronen sind bewusst so gebaut, dass sie sich nach ein paar Zyklen zersetzen! Du darfst sie nicht ewig wieder befüllen.

Antwort