Hier können alle Fragen zum Thema Tauchausbildung ausgiebig diskutiert werden. Verbandsübergreifend kann hier nach allem gefragt werden was zum Bereich Aus- und Fortbildung gehört - moderiert von erfahrenen Tauchern.
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shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX

Sicherheit bei der Durchführung von Schnuppertauchen

Zu folgendem Unfall aus dem Tauchunfallforum http://www.taucher.net/unfall/Sardinien__Tod_beim_Schnuppertaucher_itu609.html schrieb der Melder Christoph folgende Zeilen, die ich hier gerne zur allgemeinen Diskussion stelle (bitte im Folgenden ohne speziellen Tauchunfallbezug):

"Ich halte es für unumgänglich, gerade bei Kindern und Anfängern bei den ersten Taucherfahrungen eine 1:1, maximal 1:2 Betreuung im Wasser zu gewährleisten.

Meine beiden Jungs 10 und 12 Jahre alt, haben auch beide den junior open water absolviert, aber ich habe jeden Tauchgang selber begleitet."

Wie seht ihr das? Welche Ratio ( Verhältnis TL / Schüler) ist vertretbar? Bei Kindern, bei Erwachsenen, bei welchen Bedingungen?







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21.08.2012 09:12
Bei Kindern braucht es zwingend eine 1/1 Betreuung. Wir waren bis letzte Woche auch in Sardinien tauchen. Es war herrlich, aber was mich sehr stutzig macht, ist im Nachhinein zu erfahren das es Guide gibt die Leute ohne Brevet auf 15-20 Meter Tiefe mitnehmen. Das ist ein Skandal. Es sollte unabhängige Gutachter geben die jede Basis spontan kontrollieren könnten. Wir wurden nicht einmal nach dem ärztlichen Gutachten gefragt.
MatttiTL* / ÜL Tauchen
21.08.2012 09:28
Die Sicherheitsstandards der Verbände regeln das recht genau mit 1:1 oder 1:2 für Schnuppertauchen.

Bei Barakuda (jetz IAC): "Schnuppertauchen soll nur im Pool oder, unter optimalen Bedingungen, im Flachwasser (Confined Water) durchgeführt werden"

Wenn das ganze von TL-Assi durchgefüphrt wird:
"Das Verhältnis von Tauchlehrer-Assistent und Tauchschüler ist 1:1 (ein Tauchlehrer-Assistent je Teilnehmer)"

Schnuppertauchen also nur im begrenzten Freiwasser, bei guter Sicht und 1:2 ist sicher eine verünftige begrenzung. Mehr Hände hat man nicht um die Schnupperer am Anfang zu stabilisieren...
21.08.2012 09:54
Hallo,
meiner Meinung nach sollte ein Schnuppertauchgang bei Kindern und auch bei Erwachsenen immer 1:1 durchgeführt werden. Wobei ich sogar auch noch dazu tendiere, Kinder erst generell ab 12 Jahre überhaupt tauchen zu lassen.

Gruß Malloni
21.08.2012 10:35
Beim Schnuppertauchen generell 1:1, alles andere ist unverantwortlich. Bin ich mit zwei Schnuppertauchern unterwegs und einer hat ein Problem, muss ich mich voll diesem widmen können, der andere bliebe dann mehr oder weniger sich selbst überlassen. Das hat mit Sicherheitsbewusstsein nichts zu tun.
21.08.2012 11:41
@Micco



Sehe ich genauso.

Ist ja auch nicht der erste TU mit Kindern, wo beim Schnuppertauchen ein TL auf mehrere Schüler kommt.
21.08.2012 11:46
@Hans_S - Ihr könnt doch daraus auch mal eine Umfrage machen - neben der Diskussion im Ergebnis vielleicht auch ganz interessant!

Gruß Malloni
tauchgeistPDG Seepferdchen3 und überhaupt
21.08.2012 11:55
@ Hans,

die Idee von Malloni sollte das taucher.net wirklich verfolgen!

Generell sei gesagt , dass ich beängstiegende Parallelen sehe zu dem tödlichen Unfall auf Fehmarn 2010, wo sich TL und Assi um 6 ( in Worten SECHS ) kindern zeitgleich "kümmerten" beim Schnuppertauchen mit ähnlichen Kosequenszen.

http://www.abendblatt.de/region/schleswig-holstein/article2161167/Prozess-um-Tod-zweier-Kinder-beginnt.html

Ausser einem 1:1 Verhältnis kann das nichts werden !

tg
21.08.2012 12:40
@ Tauchgeist und FreeWilly,

da gab`s vor geschätzt 1-2 Jahren auch mal einen ähnlichen TU in einem Indoor-Pool irgendwo in Süd-Deutschland.
1 Kind mit Druckausgleichs-Problemen. TL hilft.
Das andere ertrinkt in der Zwischenzeit primär, kann aber noch gerettet werden.

Ich befürworte 1:1 beim Schnuppertauchen. Erst Recht bei Kindern.
Ich befürworte einfache Bedingungen (Pool oder begrenztes Freiwasser bei guter Sicht und warm)

Ich befürworte darüber hinaus weitere Vorschriften, wie z.B. ein Minimum an Theorie, 1 Bahn Flossenschwimmen ohne Gerät an der Oberfläche, Test auf Wasser-Nase-Reflex, Oberflächen-Atmen mit Maske im Wasser um Wasser-Einbruch (=Stress) ausschließen zu können.
Da Schnuppertaucher weniger Theorie haben als Tauch-Schüler, sollte der Begleiter auch erfahren sein. Dies zu definieren wäre einen eigenen Thread wert.
Unter bestimmten Bedingungen (max. Schulter-Tiefe, maximal geringe Überbleiung) sollte ein DM/T*** reichen. Sonst TL.


Gut Luft

FANATIC DIVER
21.08.2012 13:34
unabhängig davon was in irgendwelchen Vorgaben steht, kommt bei mir nur ein 1:1 Verhältnis in Frage, und da kann das Wasser noch so warm, klar und flach sein.
Bei Kindern bin ich sehr vorsichtig, unter 12 mache ich noch nichtmal ein Schnuppertauchen, Ausbildung kommt auf den körperlich/geistigen Zustand an, wenn ich den Eindruck habe, das Kind ist dem gewachsen und versteht einigermassen die Zusammenhänge würde ich es machen, habe aber auch schon oft genug abgelehnt.
Ich bin -Gottseidank- ja auch kein Angestellter einer Tauchschule und kann mir aussuchen mit wem ich wann irgendeine Ausbildung mache - obwohl: jeder hat immer eine Wahl...
Hier hilft nur Menschenverstand, da haben monetäre Gründe nichts zu suchen. Ich will zumindest später nicht irgendeinem Elternteil in die Augen sehen und sagen: hat halt nicht hingehauen mit 2...
boesewichtProTEC PL5, SSI AOWI
21.08.2012 13:48
Die jeweiligen Verbandsvorgaben für TL bezüglich Schnuppertauchen (meist Ratio ja mehr als 1:1 möglich) sind max. Vorgaben unter besten Bedingungen.
Die schlußendliche Ratio-Entscheidung liegt dann beim TL.
Man kann nicht pauschal sagen, das nur 1:1 zulässig wäre.

Ich habe aber selber auch schon extreme Negativbeispiele kennenlernen dürfen, so hatte ich vor kurzem erst einen in der Ausbildung zum JOWD (Alter 11J), der mit 10J im Ausland einen Schnuppertauchgang auf 25m mitmachen durfte und wo es dann auf dieser Tiefe dann auch noch in eine Höhle hinein ging.
Schüler wie auch dessen Eltern waren dann mehr als nur erstaunt, als ich ihnen die max. Zulässigen Werte für Schnuppertauchen nannte ...

Die Teilnehmer beim Schnuppertauchen müssen innerhalb der Standards jederzeit kontrollierbar sein!
Das geht aber auch - wenn alles passt - bei einer höheren Ratio als 1:1 ...
21.08.2012 15:20
Nur im Verhaeltnis 1:1, gar keine Frage! Ausserdem nur im Pool bei geringer Tiefe, und bitte erst nach einem Alter von 12 Jahren. So habe ich mit meinen Soehnen angefangen, beide sind gute und vor allem verantwortliche Taucher geworden.
Wer ein Kind beim schnuppern auf 25m mit nimmt ist ein Verbrecher und gehoert aus allen Meeren verdammt.
Gut Luft, Castelpena
21.08.2012 15:33
@boesewicht
"Das geht aber auch - wenn alles passt - bei einer höheren Ratio als 1:1 ... " - und genau das ist meiner Meinung nach der ganz große Irrtum! Das Problem liegt doch bei jedem TL oder Tauchbudenbesitzer mit Weisungsrecht, dass sie sich eben nicht darüber im Klaren sind, das es auch unter besten Bedingungen eben nicht kontrollierbar ist! Warum steckt ein TL oder TB-Ingaber nicht mal von sich aus zurück und sagt generell zu höheren Verhältnissen als 1:1 klar und deutlich "Nein". Ich habe manchmal das Gefühl das sich so mancher TL völlig überschätzt - und nicht nur diejenigen die aus Spaß an der Freude und ohne Gewinnzwang ausbilden, sondern auch jene aus dem anderen Sektor! Ich möchte hier niemanden persönlich angreifen oder seine Kompetenz in Frage stellen - aber ein kleiner Schritt zurück in seinem Ego bringt so manchen Schritt vorwärts - sowohl in Qualität als auch Quantität!

Gruß Malloni
silentrolfRD/Nitrox/Trockentau
21.08.2012 20:30
Ich hab dereinst zwei mal geschnuppert, im fortgeschrittenem Erwachsenenalter, das erste mal 4er Gruppe, die sich auf eine 3er Gruppe reduzierte, weil irgend was nicht klappte, bis 10 Meter im Pool. Das zweite mal 2er Gruppe, hätte aber auch grösser werden können, die Gruppe, bis 7 Meter im Pool.
Für mich war das in Ordnung, ich hatte in beiden Fällen das Gefühl, dass der Tauchlehrer die Gruppe im Griff und im Blick hatte.
21.08.2012 23:08
Hey Malloni,
super Antwort, genau meien Meinung!

@ silentrolf
du hast dich wohl gefühlt weil es keine Probleme gab. Nach deinem Gefühl hatte der TL die Gruppe im Blick und im Griff (Schnuppertaucher!)
Wenn einer der Gruppe ein Problem gehabt hätte, hätte ihm der TL geholfen. Aber in dem Moment wäre der Rest der Gruppe auf sich allein gestellt gewesen. Sie hätten tauchen müssen wie ausgebildete Taucher, ohne TL-Begleiter.
Findest du das in Ordnung?
21.08.2012 23:20
Unbedingt 1:1!
Sollte es zu Problemen kommen muss der TL sich voll darauf konzentrieren können, dass funktioniert bei einer höheren ratio einfach nicht...
Und welcher TL ist bitte schön so geistig nicht ganz so auf der Höh und nimmt einen schnuppertauchler mit auf 25m?
Selbst in meiner Ausbildung waren wir, und darüber bin ich sehr froh, nur zu dritt, "ungebundener" Tl sei dank, im Pool.
Im Freiwasser waren wir nur einmal alle zusammen tauchen, mit zusätzlichen rescue-diver an unserer seite. sonst war ich allein.
Was ich damit sagen will ist, dass es selbst bei der Ausbildung 1:1 am besten wäre, weil der Tl sonst mit zu vielen schülern auf einmal leicht mal den überblick verlieren kann.
Dieses Risiko darf man bei Schnuppertauchgängen auf keinen Fall eingehen!!

asteriadae
SteppenfuhaPADI AOWD, Stress and Rescue
22.08.2012 01:18
Habe meine Freundin zum Schnuppertauchen mitgenommen. 2 Tauchlehrer und ca 12 Schnuppertaucher oder mehr
boesewichtProTEC PL5, SSI AOWI
22.08.2012 02:39
"Antwort von Malloni am 21.08.2012 - 15:33
@boesewicht
"Das geht aber auch - wenn alles passt - bei einer höheren Ratio als 1:1 ... " - und genau das ist meiner Meinung nach der ganz große Irrtum! Das Problem liegt doch bei jedem TL oder Tauchbudenbesitzer mit Weisungsrecht, dass sie sich eben nicht darüber im Klaren sind, das es auch unter besten Bedingungen eben nicht kontrollierbar ist! Warum steckt ein TL oder TB-Ingaber nicht mal von sich aus zurück und sagt generell zu höheren Verhältnissen als 1:1 klar und deutlich "Nein". "

Gegenfrage ... - Jetzt wirklich ernsthaft gefragt ...

Würdest Du für Schnuppertauchen (Ratio 1:1) 100 Euro oder mehr zahlen (ohne Eintritte etc.), für eine OWD-Ausbildung (Ratio 1:1 - ohne Eintritte etc.) dann auch so 700-1000 Euro ?

Wenn ja - kein Thema, bekommst Du ...

Bei Nein - hmm - mag es dann evtl. möglich sein, das der TL / die Tauchschule hier dann eher draufzahlt ?


Bei Kindern - keine Frage - kleine Ratio - da ist die Ratio auch von den Verbänden sehr gering angegeben, teilweise max. Ratio 1-2 (je nach Alter), ansonsten bis Ratio 1-6 (beim Schnuppertauchen), beim OWD teilweise höher ...
Selbst die Wassertiefe wird hier überall seitens der Verbände ganz klar mit max.-Werten reguliert.

Beispiel zb. SSI:

Quelle: SSI
http://www.divessi.com/downloads
SSI Training and Dealer Standards 2011 EUROPE GERMAN (797.84 KB - 10. Januar 2011)

"Try Scuba Standards (Pool)

Qualifikation – Dive Professional:
Ein aktiver Dive Control Specialist oder höher ist qualifiziert das Try Scuba-Programm im Pool selbständig (ohne Supervision eines Instructors) abzuhalten.

Praktische Ausbildung:
Try Scuba darf nur im Flachwasserteil eines Pools oder in begrenztem Freiwasser in einer maximalen Tiefe von 2 Metern als Einführungstauchgang durchgeführt werden. Der Dive Professional sollte sich dabei nur mit den Grundfertigkeiten wie Druckausgleich, Schwimmen und Atmen unter Wasser beschäftigen und keinen Tauchkurs unterrichten.

Mindestalter – Schüler:
Das Mindestalter beträgt 8 Jahre.

Ratio:
Das Schüler/Dive Professional-Verhältnis im Pool beträgt 6 zu 1. Für Kinder unter 12 Jahren beträgt die Ratio Schüler/Instructor 2 zu 1."


"Try Scuba Diving Standards (Confined Water / Open Water)

Qualifikation – Dive Professional:
Nur aktive Open Water Instructoren oder höher dürfen das Try Scuba Diving-Programm abhalten. Der Instructor muss alle erforderlichen Voraussetzungen selbst beaufsichtigen, bewerten und überwachen.

Mindestalter – Schüler:
Das Mindestalter für Try Scuba Diving beträgt 10 Jahre.

Ratio:
Das Schüler/Instructor-Verhältnis bei Tauchgängen im Freiwasser beträgt 4 zu 1. Die Ratio kann auf 6 zu 1 durch einen zertifizierten Assistenten erhöht werden. Wenn mehr als zwei Teilnehmer jünger als 12 Jahre alt sind, muss die Ratio auf 2 Schüler pro Instructor reduziert werden. Zur Sicherheit sollten Assistenten eingesetzt werden, jedoch darf die Ratio dadurch nicht erhöht werden. Unter ungünstigen Bedingungen ist das Verhältnis entsprechend zu verringern.

Maximale Tiefe:
Bei Try Scuba Diving-Tauchgängen im Freiwasser darf eine maximale Tiefe von 12 Metern nicht überschritten werden. Kinder im Alter von 10 und 11 Jahren dürfen eine maximale Tiefe von 6 Metern nicht überschreiten.

Abstand zum Schüler:
Bei Tauchgängen im Freiwasser müssen sich die Teilnehmer so nahe beim SSI Instructor befinden, dass jederzeit Körperkontakt hergestellt werden kann.

Überwachung der Schüler:
Während der Einführungstauchgänge müssen sich die Instructoren ausschließlich der Überwachung der Schüler widmen. Für Videos/Fotos müssen zusätzliche Dive Professionals eingesetzt werden."


Das sind nun die max. Vorgaben seitens des Verbandes, diese müssen aber vom TL der Örtlichkeit und den Teilnehmern entspr. angepasst werden, die Vorgaben dürfen dabei aber nicht überschritten werden.

Tauchschulen, Tauchlehrer usw. machen immer eine Gratwanderung zwischen Sicherheit, Verbandsvorgaben und Wirtschaftlichkeit ...
Die Vergangenheit zeigte aber auch schon, das hier und da sogar Ratios von 1:1 aus dem Ruder gelaufen waren und es dabei zu Verletzten oder schlimmerem kam.

Ja - die Sicherheit muß gewährleistet werden,
Ja - der Tauchlehrer/die Tauchschule muß es nicht umsonst machen,
Ja - die max. Verbandsvorgaben dürfen nicht überschritten werden,
Ja - der TL/die Tauchschule tragen/trägt eine große Verantwortung ...

Aber auch - Ja - eine garantierte Sicherheit kann es nie geben, Unfälle - egal, wie sicher man gearbeitet hat - werden immer wieder vorkommen etc. etc.

Ein TL/eine Tauchschule steht/stehen immer mit einem Bein im Konflikt mit der Justiz - arbeitet man sauber und sicher und es passt alles - kein Thema - super TL/super Tauchschule ...
Arbeitet man sauber und sicher und es passiert jedoch was, dann sieht es schnell anders aus ...

Aber auch die Wirtschaftlichkeit spielen bei TL/Tauchschule nun mal - auch wenn man es sich evtl. anders wünschen würde - mit eine Rolle ...

Für ein Schnuppertauchen (Beispiel jetzt bei mir wenn ich für eine andere TS tätig bin) beträgt der Zeitaufwand einige Stunden ...
- Fahrt von Wohnung zur TS ca. 40 - 60min. (Verkehrsabhängig) ...
- 1 Schnuppertaucher vernünftig und passend einkleiden ca. 45 - 90min.
- Theorieeinweisung incl. Einweisung ins Tauchgerät, DVD schauen, Fragen klären etc. ca. 60 - 90min.
- Fahrt zum Pool ca. 30min.
- Umziehen, Geräte zusammenbauen, Einweisung Maske und Regler an der Wasseroberfläche etc. ca. 20min - 45min.
- Durchführung Schnuppertauchen ca. 30-60min.
- Umziehen, Abrödeln, alles verstauen ca. 20 - 30min.
- Fahrt zur Basis ca. 30min.
- Schnuppertaucher auskleiden, Debriefing, Ausrüstung checken und säubern etc. ca. 30 - 90min.
- Fahrt von Basis zur Wohnung ca. 40 - 60min. (Verkehrsabhängig) ...

Mitgerechnet ?

Wirtschaftlichkeit bei nur einem Schnuppertaucher ?


Bei bezogenem Unfall hätte ich von meiner Seite aus - bei den bekannten Daten - sicherlich anders agiert, aber in Bezug auf einer geforderten Grundsätzlichkeit einer Ratio von 1:1 sind nun mal einige Daten zu berücksichtigen.

Wie gesagt - Forderungen und Wünsche gut und schön ...
Realistisch gesehen jedoch - was würde Ratio 1:1 dann kosten und wer wäre bereit, dieses auch wirklich zu bezahlen ?
Ein Blick ins Ausbildungsforum und die dortig immer wieder aufkommenden Debatten über angebliche Wucherpreise dürfte bei Beantwortung der Frage helfen ...

PS: auch Vereins- oder Nebenberufliche TL haben eine gewisse Wirtschaftlichkeit im Blick - auch wenn es dabei manchmal nur um Unkostendeckung geht ...




"Antwort von asteriadae am 21.08.2012 - 23:20
Unbedingt 1:1!
Sollte es zu Problemen kommen muss der TL sich voll darauf konzentrieren können, dass funktioniert bei einer höheren ratio einfach nicht..."

Eine Pauschalaussage, aber nicht immer realistisch ...
Kommt ja auch auf Gewässer, Tiefe, Teilnehmer, Teilnehmeranzahl und Teilnehmereinschätzung wie auch Fähigkeit des TL sowie Problemart an ...
22.08.2012 08:08
@boesewicht: Ich verstehe deine Argumentation, bei allem Respekt vor dir, ich kann sie aber nicht akzeptieren. Wenn höherer Gewinn gegen Sicherheit abgewogen und zu Gunsten des Gewinns entschieden wird, ist das System faul. Aus diesem Grund werden z.B. nicht lizensierte Ersatzteile in Luftfahrzeuge eingebaut. Was wäre denn, wenn ein Schnuppertauchgang 100 € und ein OWD-Kurs 700 € kosten würde ? Wahrscheinlich gäbe es dann weniger Tauchschulen und weniger, aber besser ausgebildete Taucher. Auch ich stimme Malloni zu, ein TL, der meint, bei einem wirklichen Problem eines Schnuppertauchers noch die Sicherheit für einen zweiten oder gar mehr gewährleisten zu können, der überschätzt sich gewaltig !
22.08.2012 08:36
Wieso eigentlich nur beim Schnuppertauchen 1 zu 1 Ausbilden? Die OWD Schüler sind auch gefährdet! Darum gibt es bei uns nur 1 zu 1 Schulung.
Gruss aus der Schweiz
koelle76VDST TL**
22.08.2012 08:41
@boesewicht:
Schnuppertauchen kann und muss auch nicht wirtschaftlich sein. Schnuppertauchen ist reines Marketing. Sinn der Sache ist, dass die Leute hinterher einen Tauchurs machen (oder in einen Verein eintreten). Nicht ohne Grund verrechnen viele Tauchbasen die Kosten des Schnuppertauchens mit dem Preis des Tauchkurses.
Die Ratio beim Schnuppertauchen nach betriebswirtschaflichen Gesichtspunkten zu errechnen, kann doch wohl nur ein Witz sein.

Ich persönlich mache Schnuppertauchen nur im Verhältnis 1:1. Bei Kindern halte ich eine andere Ratio für völlig verantwortungslos. Anfängerausbildung mache ich übrigens auch nur in besagtem Verhältnis. Nicht kostendeckend? Stimmt. Muss es aber auch nicht. Deshalb bilde ich ja auch nicht kommerziell aus. Gegenfrage: Welcher OWD für 300€ ist schon kostendeckend? Genau: der bei dem die Tauchlehrer nur ein Taschengeld kriegen oder wo das Verhältnis zwischen TL und Schüler sehr hoch ist.
Wie man es dreht und wendet: Mit dem betriebswirtschaftlichen Auge ist gute und gründliche Tauchausbildung einfach nicht lohnenswert. Entweder man bleicht schnell, bezahlt die TL mies oder erhofft sich nach dem Kurs Ausrüstungsverkäufe mit der man die Ausbildung gegenfinanziert. Aber es bleibt dabei: Gute Tauchausbildung ist kein funktionierendes Geschäftsmodell. Schnuppertauchen erstrecht nicht.
22.08.2012 09:03
Es begeistert mich immer wieder, wie manche Diskusionen aus dem Ruder laufen. Abstrakte Vorstellungen eingebracht werden.

aus dem Leben->
Schnuppertauchen nur von erfahrenen Ausbildern.
Ratio Pool 1:2
Ratio poolähnliche Verhältnisse 1:1

@boesewicht->
natürlich kann ein Hamburger Schnuppertauchen im Pool in München abhalten, dauert die Fahrt noch etwas länger. ))))
ansonsten-> Anfahrt zum Arbeitgeber ist deine Sache.
einkleiden-> 15-20 min.
Anfahrt Pool-> 15-20 min.
Schnuppertauchen-> mit An- Auskleiden eine Stunde, Tauchgerät ist zusammengebaut, sollte nur sehr oberflächlich erklärt werden. es geht um das ausprobieren. zu viele fachliche Informationen führen bei JEDEM zur Überforderung. UND ES SOLL DOCH SPASS MACHEN! BEIDEN SEITEN !
Nachbesprechung-> In der Kalkulation muss noch ca eine halbe Stunde für das Gespräch danach reserviert werden.
Fazit: 2,5 bis drei Stunden Zeitaufwand. Schnuppertauchen für 59 €. Sicher nicht als alleiniges Standbein geeignet. das gesamtPaket macht es. Kurse, Ausrüstungsverkauf, Club, Reisen.

mfg aus dem Norden
EuregiotaucherTaucher i.R.
22.08.2012 10:19
Was bei der Diskussion fehlt ist die Frage nach den Kosten für einen Schnuppertauchgang - und die Frage: Was genau ist ein Schnuppertauchgang ...

Also - Schnuppertauchgang im Pool ... ok - da darf es dann auch eine Ration von 2:1 sein - why not ... übersichtlich und gewohntes Terrain - lediglich die Flaschenbepackung ist neu.

Man taucht lustig was im Kreis - vorab gibts ne kurze Einweisung und wenn was ist dann dies oder auch jenes Handzeichen.

In Urlaubsregionen ist denn das Schnuppertauchen nun genau was ??
Ein "Einblick" ins Unterwasserleben in der jeweiligen Region in der man grad Urlaub macht ?? Oder ist das sowas wie ein Ausflug .. nur halt eben unter Wasser - Kaffee - Kuchen - und Heizdecken mal exclusive ...


Ich persönlich kenne meinen ersten Tauchgang - irgendwo franz. Mittelmeer ... Wir hatten uns mit ein paar Mann auf ein Schild hin gemeldet und einen Termin ausgemacht ... umgerechnet waren es damals !!! 50,- DM !!! (die sich für uns wirklich gelohnt haben) - Wir fuhren mit einem Boot raus ... vor irgend eine Insel ... Abtauchen mit einem ... Guide oder TL . . . keine Ahnung - der aber auch immer bei uns war ... worauf ich gar nicht hinaus will - wir waren mit 10 oder 12 Mann - also 10 oder 12 mal die 50 DM - also 500 - 600 DM ... zurück zu unserem Fall - was genau wird hier geboten - einen Ausflug ohne Ausbildung in die Unterwasserwelt ... je Teilnehmer Betrag x - je mehr Teilnehmer umso besser - aufgeteilt auf so wenig Aufsichtspersonen wie geht ... oder handelt es sich um ein Schnuppertauchen wo dem Taucher die Möglichkeit gegeben wird mal unter Wasser zu atmen und zu schauen ob´s was für ihn ist ... Die Frage muss man sich sicherlich stellen - denn wenn hier auf Kosten der Sicherheit Menschenleben gefährtdet werden - dann ist´s nicht lustig ...

Auch in gegebenen Fall - Deutsche Insel hat´s vorgemacht ... Sardinien machts nach - Es braucht nicht viel Wassertiefe und die Geldgeier sind lernresistent ....
22.08.2012 10:26
Hallo,

@boesewicht:
Ich bin ganz ehrlich - ab dieser Stelle (und die war auch gleich am Anfang Deines Psotings) "...Würdest Du für Schnuppertauchen (Ratio 1:1) 100 Euro oder mehr zahlen (ohne Eintritte etc.), für eine OWD-Ausbildung (Ratio 1:1 - ohne Eintritte etc.) dann auch so 700-1000 Euro ? ..." habe ich aufgehört zu lesen - klar wohin das geht:
Schade - Deine Antwort ist genau die welche ich auch nur erwartet habe, ich fasse es mal kurz und bündig zusammen: Abstellen auf die Kosten unter dem Mantel der Verbandsvorgaben.

Wenn Du es also auf die Kosten abwälzen willst, dann sage ich: Macht doch Eure Preise - meinetwegen sollte der der Schein genauso teuer sein wie Eure Arbeit auch kostet - einschließlich der Nebenkosten! Warum wird alles immer nur mit den Kosten verglichen? Ihr seid es doch selber die Tauchscheine für wenig Geld anbieten! Jammern auf hohem Niveau oder wie soll ich das verstehen?

Ich wünschte mir mehr solche Vertreter der Zunft wie @koelle76. Er hat es in seinem Posting ( 22.08.2012 - 08:41) auf den Punkt gebracht.

Ich sage noch einmal: Nehmt Euch EINEN Schnuppertaucher Ratio 1:1, bildet ihn auch Ratio 1:1 zu den tatsächlich anfallenden Kosten qualitativ hochwertig aus, dann habt Ihr etwas davon und der Novize auch. Nebenbei verschwindet dann auch so nach und nach der Vorwurf der Schnellbleiche - für manche Tauchschule wäre dies auch ein Imagegewinn! Qualität hat ihren Preis - und das soll auch so sein!

Und schmeißt aus allen Verbänden solche Tauchlehrer raus die nur an die Kosten denken. Darüber sollten sie VOR Beginn eines Schnuppertauchgangs oder eines Kurses denken und nicht danach!
Tut mir leid!

Gruß Malloni
MableAOWD
22.08.2012 10:41
@Euregiotaucher

"Ausflug unter Wasser", der Ausdruck trifft es wahrscheinlich, ziemlich genau, was in manchen Urlaubsregion so läuft...

Ein Bekannter von mir war auch bei seinem Schnuppertauchgang im Urlaub auch 20-25m und danach auf bisschen Höher in einer Höhle (Eingangsbereich). Immerhin 1:1.

Wenn das gut geht, ist das natürlich für den Erlebenden eine starke Motivation einen Kurs zu buchen und wenn er dann sieht was er danach alles nicht darf auch weiter zu machen.

Das Problem sehe ich halt darin, dass es meistens, aber eben nur meistens gut geht! Auch in sehr flachem Wasser kann ein Tauchschüler/Schnuppertaucher ertrinken. Dieser Satz ist sehr wahr und mehr als eine "Phrase", wie die Vorfälle gezeigt haben. Gefühlsmäßig kann ich (und wahrscheinlich viele Basen) das aber nicht glauben, daher macht man weiter wie bisher.

@bösewicht

1:6 unter optimalen Bedingungen.... Das halte ich für mutig. Egal was in den Standards steht...

Gruß
ag2908PADI Staff Instr.
22.08.2012 10:49
Beim Schnuppertauchen gibt es für mich schon immer nur Ratio 1:1.
Alles andere finde ich unverantwortlich.
Ausserdem sehe ich leider immer wieder dass Tiefengenzen grob überschritten werden oder Schnuppertauchen bei schlechter Sicht durchgeführt wird.
Es soll mir auch kein TL sagen, dass er später beim OWD die Situation im Griff hat wenn mit 4 oder mehr Schülern im Freiwasser ist
Leider werden viele TL leichtsinnig weil Druck von Resort oder Verein kommt, weil in der Anfängerausbildung weniger schwere Unfälle oder geschehen oder einfach nur aus mangelnder Erfahrung.

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