Bundesrecht, Landesrecht, kommunale Verordnungen. Und damit nicht genug, viele weitere Gesetze erleichtern oder besser erschwerden uns das Tauchen. Probleme dazu können in unserem Rechtsforum diskutiert werden, kompetente Moderatoren sind vorhanden.
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Schweizer Tauchlehrer verurteilt

Geändert von kwolf1406,

Es kommt nicht so oft vor, dass ein Tauchausbilder strafrechtlich verurteilt wird. Hier nun die Meldung eines Urteils aus der Schweiz - wenn auch noch nicht rechtskäftig.

Ich denke auch hier in Deutschland würde eine Verletzung der Garantenpflicht mit Todesfolge juristisch ähnlich ausgehen.

Leider kenne ich keine weitere Information, wie alle Umstände, die zum Fehlverhalten des TL führten, gewürdigt wurden. Wichtig wäre zum Beispiel nicht nur dass, sondern auch warum der TL statt die Kommunikation und den Kontakt mit dem Schüler zu priorisieren, auf den Kompass schaute. War denn der Weg nicht klar: kontrolliert nach oben?

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Jürgen@blubblubi.a.c. Master Diver
23.05.2025 20:28
Puh, da muss bedeutend mehr Fahrlässigkeit als nur Kompass und TC schauen gewesen sein, wie kurz im Bericht angeschnitten.
Totale Fehlkommunikation und Fehleinschätzung...
nikvoegtliCMAS*** TX100
23.05.2025 21:17Geändert von nikvoegtli,
23.05.2025 21:18
Da für die meisten wohl den vollen Artikel nicht gratis ansehen können, hier ein etwas besserer recherchierter Artikel aus der BZ:

«Das hat niemand gewollt», sagt Einzelrichterin Andrea Neuhaus. Sie spricht dabei vom Tod eines 29-jährigen Mannes. Er war im September 2018 auf einem Tauchgang zwischen Gunten und Merligen tödlich verunglückt. Neuhaus spricht von einem «angefressenen und äusserst aktiven Taucher», der seine Grenzen ausloten wollte. Deshalb hatte er sich auch für den besagten Tieftauchkurs angemeldet, obwohl ihm die Erfahrung dafür weitgehend fehlte. «Er hat sich überschätzt. Sein Wissen war vor allem theoretischer Natur», so Neuhaus.

Der Mann ist bis zum Kurs lediglich siebenmal tiefer als 30 Meter getaucht. Die meisten dieser Tauchgänge absolvierte er zudem im Roten Meer, wo andere Voraussetzungen als im Thunersee vorherrschen. Es ist wärmer, die Sicht besser und die Ausrüstung leichter. «Die Bedingungen in einem See und im Meer sind nicht vergleichbar», sagt Einzelrichterin Neuhaus, die selbst erfahrene Taucherin ist, denn auch. «Tauchgänge im See stellen komplexe Anforderungen an einen Taucher.»

Zu Beginn lief alles nach Plan

Im Wasser habe sich der Tauchkursleiter korrekt verhalten, sagt Neuhaus bei der Urteilsverkündung am Freitag weiter. «Zu diesem Zeitpunkt ging er davon aus, dass er mit einem erfahrenen Taucher unterwegs ist.» Zwar habe der Mann beim Auftauchen zwei Mal signalisiert, dass er Probleme hat. «Er blieb aber ruhig.» Deshalb hat der Tauchkursleiter nicht mit einem «derart irrationalen Verhalten rechnen müssen». Konkret leitete der Mann – vermutlich aus Panik wegen einer Stickstoffnarkose – einen viel zu raschen Notaufstieg ein. Die sich ausdehnenden Gase führten zu einem zentralen Lungenriss und schliesslich zum Tod.

«Einfach alles auf die Eigenverantwortung des Mannes abzuschieben, geht nicht.» Einzelrichterin Andrea Neuhaus

Zu Beginn des Ausbildungstauchgangs lief noch alles nach Plan. Der Tauchkursleiter und das Opfer tauchten bis auf die vorgesehene Tiefe von 38 Meter und machten dort eine Übung. Doch dann bekam der 29-jährige Mann plötzlich Probleme. Die beiden stiegen auf. Als sich der Tauchkursleiter kurz mit dem Kompass orientierte, verschwand der Mann spurlos. Seine Leiche wurde erst zehn Tage später auf dem Grund des Sees gefunden.

Nicht nachgefragt

In die Pflicht nimmt Neuhaus den Tauchkursleiter bei den Vorbereitungen. Er habe einerseits von den laschen Zulassungsrichtlinien des Tauchverbands Padi (Professional Association of Diving Instructors) und andererseits von den Gefahren beim Tieftauchen gewusst. «Umso mehr wäre es angezeigt gewesen, sich genauestens nach den Erfahrungen des Mannes zu erkundigen.» Wäre dies geschehen, hätte der Tauchkursleiter den Tauchgang anpassen sowie den Mann anschliessend besser im Auge behalten können. «Der Tauchgang wäre anders verlaufen, wenn er weniger tief hinunter geführt hätte», sagt Neuhaus. «Einfach alles auf die Eigenverantworung des Mannes abzuschieben, geht nicht.»

Ähnlich argumentiert Neuhaus auch beim zweiten Beschuldigten, dem Organisator des Tauchkurses. Zwar hat dieser den Mann korrekterweise zum Lehrgang zugelassen, er hätte sich jedoch ebenfalls über den genauen Erfahrungsstand des Mannes schlaumachen müssen. Zudem haben sich laut Neuhaus der Organisator und der Tauchkursleiter im Vorfeld des Lehrgangs nur ungenügend abgesprochen. Wenn der Organisator, wie es den Padi-Richtlinien entspricht, beim Kurs vor Ort gewesen wäre, hätte er vor dem Tauchgang noch eingreifen können, sagt Neuhaus. «Der Unfall wäre vermeidbar gewesen.» Zumindest bis zum Zeitpunkt, als der Mann ins Wasser stieg. Ab dann war es zu spät. Spätestens als der Mann dann den fatalen Notaufstieg einleitete, war er nicht mehr zu retten.

Einzelrichterin Neuhaus verurteilt sowohl den Organisator als auch den Tauchkursleiter wegen fahrlässiger Tötung je zu einer bedingten Geldstrafe von 100 Tagessätzen. Sie müssen die Verfahrens- und Anwaltskosten tragen, die mehrere Zehntausend Franken kosten, sowie den Eltern des Opfers eine Genugtuung bezahlen. Diese beträgt 10’000 Franken pro Elternteil. «Das Urteil bringt den Mann nicht zurück», sagt Neuhaus abschliessend. Sie hoffe aber, dass dadurch alle Beteiligten einen Abschluss finden können.

23.05.2025 22:31
Danke für das teilen des Artikels!
Das traurige ist ja, dass so ein Unfall 1:1 jederzeit wieder passieren könnte. Man hat scheinbar nichts draus gelernt.
PerkedderCMAS**/DTSA**
23.05.2025 23:00
Ich muss dabei an diesen Tauchunfall denken. Auch hier wurde viel zu früh, also mit zu wenig Tauchgängen, ergo Taucherfahrung, ein Deep special gemacht.

Die Richterin spricht ja auch von "laschen Zulassungsrichtlinien" für diesen Kurs. Bei der Höhe von Schadenersatzklagen in den USA, wundert man sich schon, daß die keine schärferen Richtlinien haben.
24.05.2025 00:51Geändert von kwolf1406,
24.05.2025 00:55
Danke für den ausfühlicheren Artikel.
Ein Zurückziehen hinter starre Formalien wird der Verantwortung eines Aubilders also nicht gerecht. Das trifft imho auch für andere zu, die eine Garantenstelling einnehmen. Wobei ein höher brevetierter diese aber auch nicht automatisch inne hat.
blackraiderDM / IANTD Normoxic Plus
24.05.2025 07:51
Interessant die Details die hier rangezogen werden.
  • Zu Lasche Anforderungen der Verbände
  • Organisator muss mit vor Ort sein
  • Er tauchte lediglich 7 mal tiefer als 30 Meter bevor er den Kurs machte??
Nun, dass die Anforderungen die von den Verbänden kommen oft lächerlich niedrige Einstiegshürden darstellen das kennen wir ja. Hatten wir ja erst wieder mit der TL Diskussion.
Aber was bedeutet diese Aussage nun konkret für die Zukunft?
Sollen nun alle ausbildungen Betriebe im Idealfall Checkdives vor der Ausbildung machen? Ich fände das ja super, aber das muss doch von den Verbänden als Forderung kommen.

Interessant das der "Organisator" vor Ort sein muss, das ist doch in 98% der Ausbildung nicht so. Der Basisleiter ist doch der Organisator oder wie ist das zu verstehen? In der Regel ist doch nur der TL vor Ort und dieser ist vom Organisator mit der Kursdurchführung beauftragt.
Spannend das das bei PADI in den Richtlinien steht.

Das Gericht führt auf, dass der Taucher erst 7 TG über 30 Meter hatte und das im roten Meer...
OK, er war also dann eh über seiner Brevetierung bzw. außerhalb der Empfehlungen des Verbands unterwegs. Denn ohne Deep hieß es zu meiner Zeit eigentlich immer das bei 30 Schluss ist.
Daher wollte der Taucher wohl auch das Speziality machen um das eben offiziell zu machen... Jetzt könnte man auch argumentieren, dass ja eben schon 7 TG vorlagen mit Tiefenerfahrung.
Da kennt man nun das Logbuch nicht gut genug, denn wenn der Kollege regelmäßig im Tümpel unterwegs war und dazu noch die 7 tiefen Meer TG hatte, dann könnte man auch zu dem Schluss kommen, dass er eigentlich wissen müsste was auf ihn zukommt und die Eingangserfahrung OK wäre. Wäre nun auch noch fraglich wie die Bedingungen im See waren...
Wenn nun zu dunkel und kalt auch noch miserabelste Sicht kommt hätte man den Ausbildungstauchgang wohl abbrechen müssen.
Interessant wäre auch die Isolation, wurde der mit Neopren in 4° kaltes Wasser geschickt? Tauchte er trocken evtl. mit zu wenig Erfahrung mit Trocki? Für mich bleiben da so viele Fragen offen...




24.05.2025 08:35
Gerade die Ausrüstung 6nd Bedingungen im See würde mich auch interessieren. Neo, Lampen, Monoflasche, 4° , dunkel, schlechte Sicht ?
Die grundsätzlichen Vorraussetzungen für ein Deep Special des Tauches klingen jetzt erst mal ist.o. für mich.
Man hat einfach zu wenig Infos für eine persönliche Einschätzung. Jedenfalls kann das hier eine interessante Diskussion werden, hoffentlich ohne Polemik wo am Ende vielleicht eine erweiterte Sichtweise übrig bleibt um in Zukunft es besser zu machen.
uanlikerIT PATD
24.05.2025 11:50

Älterer Bericht zu dem Unfall:

https://www.bernerzeitung.ch/wer-ist-schuld-am-tod-des-tauchers-524780138775

Bei den Untersuchungen stellte sich heraus, dass das Opfer viel zu wenig Erfahrung mit tiefen Tauchgängen hatte. «Durch mehr taucherische Erfahrung wäre der Unfall wahrscheinlich zu verhindern gewesen», steht beispielsweise im Gutachten. Der Organisator ging laut Obergericht aber einfach davon aus, dass das Opfer die Voraussetzungen für den Kurs erfüllt.

Seine Einvernahme deute stark darauf hin, «dass der Erfahrungsstand des Opfers im Bereich Tieftauchen gar nicht bekannt und wohl auch nicht erfragt worden war». Ansonsten wären sowohl der beschuldigte Organisator als auch der Tauchkursleiter zum Schluss gelangt, weniger ambitionierte Tauchgänge durchzuführen oder den Mann gar nicht erst am Kurs teilnehmen zu lassen.

Sorgfaltspflicht verletzt?
Der Organisator mache es sich insgesamt zu einfach, wenn er sich auf den Standpunkt stelle, er habe sich auf die bekannten Zulassungsvorschriften des Tauchverbandes und die Eigenverantwortung der Teilnehmer verlassen. Für das Obergericht greift entsprechend die Begründung, «einzig dem Opfer den Vorwurf zu machen, es hätte seine Erfahrung offenlegen müssen beziehungsweise den Kurs nicht antreten dürfen», zu kurz.

Die Erfahrung spiele im Zusammenhang mit der Kurszulassung und dem Unfall eine zentrale Rolle, steht zusammenfassend im Urteil des Obergerichts weiter. «Es bestehen konkrete Anhaltspunkte, dass der Beschuldigte der Erfahrung des Opfers nicht hinreichend oder gar nicht Rechnung getragen hat.» Eine Verletzung der Sorgfaltspflicht sei «damit nicht eindeutig ausgeschlossen».

Das Obergericht weist aus diesen Überlegungen die Staatsanwaltschaft Oberland an, gegen den Organisator ein Strafverfahren wegen fahrlässiger Tötung einzuleiten.

Und die Meldung im Taucher.net

https://taucher.net/forum-thunersee__vermisster_taucher_nach_10_tagen_geborgen_3.10.-ioz88315

AssistDivemaster
24.05.2025 12:47
Meines Wissens war es kein normaler Deep Speciality sondern ein Deep Speciality Instructor Kurs... Auf jeden Fall tragisch. Deswegen behalte ich den Respekt vor Steilwand Tauchplätzen wie Fischbalme oder eben besagter Enteneck.
CiccioneAdvanced Technical Mermaid
24.05.2025 13:09
Mal dumm gefragt:

Er hatte nur 7 TG tiefer als 30m.
Soweitich weiß, darf man als OWD offiziell 18m und als AOWD 30m tief tauchen. Nach diesen Regeln hätte er also genau NULL TG über 30m haben dürfen.


Was wäre dann lt Gericht angemessen als Einstiegsqualifikation für einen Deep?

Hätte ich da bereits 10+ TG auf 40m machen müssen (was ich ja eigentlich nicht darf)?

Oder war es so, dass er bisher fast nur flach (0-20m) unterwegs war und halt 7x knapp über 30m?

Irgendwie beisst sich hier die Katze in den Schwanz.
Das einzige, was mir hier eindeutig erscheint ist, dass die Anforderungen der Verbände extrem lasch sind. Den Deep darf man ja gleich im Anschluss an den OWD machen. Klar wollen die Verbände zahlende Kundschaft nicht mit hohen Anforderungen abschrecken, aber vielleicht sollten sie diese Haltung überdenken.
AssistDivemaster
24.05.2025 13:12
Wie gesagt, der Verunfallte war Tauchlehrer...!
nikvoegtliCMAS*** TX100
24.05.2025 13:27Geändert von nikvoegtli,
24.05.2025 13:57
Ausrüstung weiss ich nicht. Sicht war nicht gut, siehe TC Aarau Sichtweiten Datenbank. Unfall war am 23.09.2018.

@Assist: Ja, wenn er TL war, und das ein Deep Speciality Instructor Training war, macht der Zusammenhang mehr Sinn. Er hatte den Deep, war aber nur 7 mal tiefer als 30m (und dies wahrscheinlich im Roten Meer, nicht in den Schweizer Seen).

@PADI TLs: Was sind die Anforderungen an einen PADI TL, dass er sich zum Deep Speciality Instructor ausbilden lassen kann?

24.05.2025 14:03
Klingt so logischer, einen normaler Deep macht man ja um erst mal um so tief tauchen zu dürfen. 7 TGs um ein DeepTG Tauchlehrer zu werden ist schon etwas wenig, da kann man die Begründung des Gerichts auch besser nachvollziehen. Und da sind wir wieder bei der Frage die hier so oft gestellt wird, braucht man wirklich Erfahrung um ein TL zu werden oder langen die 100 TGs Mindestanforderung.
Und ein Tipp an alle angehenden TLs, seid euch auch immer eurer Verantwortung bewusst und nehmt nicht immer alles auf die leichte Schulter.
CiccioneAdvanced Technical Mermaid
24.05.2025 14:28
Also dass ein Deep Instructor selbst nur 7x tiefer als 30m war ist der Hammer. Man würde doch als dessen Schüler erwarten, dass er auf diesem Gebiet, auf dem er ausbildet, hinreichend Erfahrung hat.

Als Deep solltest du fähig sein, TGs auf 40m durchführen zu können. Dementsprechend sollte so ein Instructor doch darin auch Routine habe und sich nicht selbst im Lernprozess befinden. Das könnte ja schlimmstenfalls nicht nur ihn selbst das Leben kosten, sondern auch den Schülern.

Es scheint, als würde bei PADI der alte Spruch "Lehrer sind wie Eunuchen - sie wissen wie's geht" voll und ganz zutreffen. Das ist Verantwortungslos.

Nach der Logik könnte jeder Führerschein-Neuling schon Fahrlehrer werden
AssistDivemaster
24.05.2025 14:31Geändert von Assist,
24.05.2025 14:33
Genau, rotes Meer und Thunersee wie wir wissen sowieso zwei Paar Schuhe. Ich habe eben kurz ChatGPT gefragt, Richtigkeit ohne Gewähr:

Voraussetzungen:

1. PADI Open Water Scuba Instructor (OWSI) oder höher

– Du musst bereits ein zertifizierter Tauchlehrer sein.

2. Erfahrung im Tieftauchen

– Es wird empfohlen, dass du mindestens 10 Tieftauchgänge (unter 18 m, idealerweise unter 30 m) nachweisen kannst. Diese müssen nicht alle als Instructor durchgeführt worden sein.

3. Unterricht durch einen PADI Course Director

– Du musst den Deep Diver Specialty Instructor Kurs absolvieren, der von einem PADI Course Director geleitet wird. Dieser Kurs beinhaltet:

• Theoretische Schulung zur Struktur und Durchführung des Kurses

• Bewertung von Risikomanagement und Sicherheitsüberlegungen

• Praktische Übungen (mindestens ein Tieftauchgang ist üblich)

4. Anmeldung bei PADI

– Nach Abschluss des Kurses wird dein Instructor Application Form zusammen mit dem Nachweis über die Voraussetzungen an PADI gesendet.




CiccioneAdvanced Technical Mermaid
24.05.2025 14:35Geändert von Ciccione,
24.05.2025 14:36
Zu deutsch: du musst 10x unter 18m gewesen sein. Das ist wohl eher von Umsatzmaximierung als von Verantwortungsbewusstsein getrieben
AssistDivemaster
24.05.2025 14:36
Edit: noch zu Padi: um den IDC zu beginnen, muss man 60 (!!!) geloggte Tauchgänge haben. Und dann 100 beim IE. 100 Tauchgänge, um jemandem das Tauchen von Grund auf beizubringen? Meiner Meinung nach absolut lächerlich.
PerkedderCMAS**/DTSA**
24.05.2025 15:41
Je mehr ich hier mitlese, desto besser fühle ich mich beim VDST aufgehoben.

Es war eigentlich nur Zufall, daß ich da gelandet bin. Ein Freund, von dem ich wusste, daß er taucht, hatte auf Anfrage gesagt, daß sie im Verein in Kürze einen Kurs starten würden.

Der Witz ist, daß er selbst PADI-Tauchlehrer ist und deswegen nur bei der Ausbildung aushelfen, aber keine Prüfung abnehmen durfte.
24.05.2025 15:54
Na ja, beim VDST ist auch nicht alles Gold was glänzt, auch da sind auch schon Leute gestorben. Viel wichtiger ist es sich auch mal an die eigene Nase fassen und sich seiner Verantwortung bewusst sein und sich nicht immer hinter Verbänden/Ausbildungsorganisationen verstecken.
CiccioneAdvanced Technical Mermaid
24.05.2025 16:16Geändert von Ciccione,
24.05.2025 16:18
@Kakadu: nur auf was läuft das im Endeffekt hinaus, wenn zB Du als verantwortungsbewusster TL so einen Kandidaten ablehnen würdest?

Der Kandidat würde zuerst auf die PADI-Regeln pochen und wenn du ihn dann immer noch ablehnst eben bei der nächsten Tauchschule anklopfen, die das womöglich weniger eng sieht.

Gibt da auf YouTube ein Video von Achim Schlöffel, der einen Kandidaten abgelehnt hatte und der seine Tec-Ausbildung dann woanders gemacht hat und anschließend tödlich verunglückt ist.

Leider setzt PADI hier auch Maßstäbe, denen die anderen Organisationen dann folgen. Beispiel: der AOWD war bei SSI deutlich aufwändiger als bei PADI. Daraufhin führte SSI den Advanced Adventurer ein, der dem PADI AOWD entspricht.

24.05.2025 16:25
Chicci, ich habe auch schon Kanidaten abgelehnt oder nicht brevetiert, das ist die Verantwortung die ich selbst übernehmen kann, wenn der Probant dann wo anders hingeht kann ich das auch nicht verhindern. Mal als Beispiel, ich könnte ziemlich direkt nach dem OWD den AOWD anbieten (bilde nach IAC aus), habe aber meine persönliche Richtline das dazwischen mindestens 20 TG liegen müssen bevor ich mit dem Schüler weiter mache. Auch das geht und liegt dann in der persönlichen Entscheidung des TL. Es ist mein Hobby und ich mach das wirklich gerne, aber dadurch muss ich auch nicht jeden durchschleifen um am Monatsende Geld zu haben.
PerkedderCMAS**/DTSA**
24.05.2025 16:46
@Kakadu: Das ist der Vorteil, wenn man es nur als Hobby macht: Man hat keinen Zeit- oder Erfolgsdruck. Wenn es ein paar Übungseinheiten mehr braucht, macht man die einfach. Und wenn jemand es nicht schafft, dann fällt er eben durch. Besser so, als sich später Vorwürfe anhören oder sich selbst machen zu müssen.
24.05.2025 16:52
@Perkedder mir ist es halt auch wichtig das die Leute nach dem Kurs auch tauchen können, selbst wenn (wie du es ja auch sagst) ein paar mehr TGs dafür notwendig sind. Z.B. ist meine persönliches Steckenpferd das die OWD Schüler am Ende des Kurses sauber und sicher tarieren können, das erwarte ich schon und es liegt an mir es denen beizubringen.
AlpöhyHat ein Herz für Baggersee-fraktionisten.
24.05.2025 17:17

Kakadu, ich bin ganz bei Dir und deine Aussagen zeigen schön, dass jemandem etwas beibringen (egal was) nicht eine Sache von "Schema F" ist, wenn der Lehrer WIRKLICH Wissen und Fähigkeiten vermitteln will.


Wir hatten ja das Thema schon Mal kürzlich. Mit 100TG ist man m. M. n. noch nicht mal ein erfahrener DM und noch im Minimum eine Hochsaison als Guide von einer Instruktorausbildung entfernt.


Zu dem geschilderten Fall: ich finde auch wie Kakadu, man soll auch mal den Mut haben Nein zu sagen, wenn der Schüler noch nicht soweit ist. Dann macht er halt den Kurs bei jemand anderem.

Lieber einen Kunden verlieren, als einen Schüler auf diese Weise verlieren.

24.05.2025 19:07
Ich kann mich dieser Sichtweise nur anschließen. Aber von der Seite des Schülers aus. Ich und meine Frau werden diesen Sommer unser Deep Special in der Schweiz machen. Die Tauchschule und der Tauchlehrer unseres vertrauens arbeiten unter dem Schirm von PADI. Wir tauchen mit ihnen weil wir sie gut kennen und wissen, dass wir unser Kärtchen nicht bekommen werden, wenn wir nicht bereit dafür sind und das stimmt für uns. Die Dachorganisation hat damit nichts zutun, es geht um das Vertrauen in die Schule und den Instruktor. Wenn wir wüssten, dass wir unsere Zertifizierung mit der Buchung des Kurses sowieso bekommen, hätten wir ihn wo anders gemacht. Wir sind uns den Anforderungen bewusst und bereiten uns entsprechend auf den Kurs vor.
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