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Risikolebensversicherung teuer wegen Sporttauchen

Hallo Zusammen,
wir (meine Frau und ich) haben uns eine Eigentumswohnung gekauft. Zur Deckung der Darlehenssumme im Todesfall habe ich eine Risikolebensversicherung abgeschlossen.
Aufgrund meiner sportlichen Aktivität (Sporttauchen bis max. 40m und einer max. Tauchdauer von 60 min.) soll ich jetzt einen Zuschlag von 3 Promille bezahlen, dies wird auf den monatlichen Beitrag umgelegt und erhöht diesen um ca. 200%. Motorradfahrer werden nur mit ca. 50% monatlichen Mehrkosten versichert.
Meiner Meinung nach ist doch das Risiko bei einem Motoradunfall ums Leben zu kommen wesentlich höher als beim tauchen, oder erscheint mir das nur so weil es viel mehr Motorradfahrer als Taucher gibt?!
Wie sieht das bei euch aus, habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht (tauchen verteuert die RV) oder war/ist das bei euren Versicherungen egal.
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ZyanCarlosOWD, AOWD, RD
11.06.2008 21:06
Bei uns in Österreich wird von den meisten Versicherungen ein erweiterter Fragebogen mit zusätzlichen tauchspezifischen Fragen verlangt.
Mehrkosten entstehen in der Regel für Freizeitsportler dadurch nicht.
Ich würde das Angebot eines anderen Versicherers einholen.
Der kreditgewährenden Bank kann es grundsätzlich egal sein, wer das Ablebensrisiko versichert.





shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
11.06.2008 21:40
Exakt, Versicherung wechseln. Sporttauchen hat, wie du richtig schreibst, nicht mehr Gefährdungspotenzial als Motarradfahren etc.
11.06.2008 21:57
Hallo Informatigger,

mich haben mal zwei penedrante Versicherungsvertreter wegen einer Lebensversicherung genervt. Habe denen dann nach einiger Zeit die Möglichkeit gegeben ihr Angebot vorzustellen. Als die nach Risikosportarten fragten, stellte ich mich dumm und wollte von denen wissen was das sein soll, haben die eben der Reihe nach angefangen die Sportarten aufzuzählen 1. Frage Motorsport, Antwort ja natürlich. Reaktion der beiden Vertreter, schauen sich gegenseitig etwas fragend an. Zweite Frage Tauchsport, Antwort aber ja natürlich, Reaktion der Vertrater, bedanken sich für die Aufmerksamkeit und verschwinden.

Ist schon einige Jahre her, habe dann später meine jetzige Lebensversicherung bei einer anderen Gesellschaft abgeschlossen, dort war Tauchsport kein Grund für Ausschluß oder höheren Beitrag. Und den Motorsport hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon an den Nagel gehängt.

Viele Grüße
Gerhard
11.06.2008 22:30
Hi,

ich hatte genau die gleiche Problematik bei der Absicherung des Hauskredits. Habe dann keine Lebensversicherung abgeschlossen, sondern festgestellt, dass meine berufliche Rentenversicherung bei einem Ableben meinerseits (Ursache dabei völlig egal!) eine Hinterbliebenenrente bezahlt, die für die Kreditabsicherung ausreicht. Hat die Bank dann so akzeptiert.

Vielleicht auch ein Lösung für andere...
Gruss
Wolfgang
11.06.2008 22:49
Hai Informatigger
und schriflich im Vertrag fixieren, dass Tauchen istund ob es Einschränkungen gibt (Nitrox, Tiefe, Tauchtauglichkeit etc.)

Zuschlag von 3 Promille ergibt 200% Beitragserhöhung pro Monat
12.06.2008 00:10
Ersetzt % durch €, dann macht es Sinn.
Vercingétorixold school
12.06.2008 08:22
Grundsätzlich ist es leider so, das die LV´s immer mehr mit Lockangeboten arbeiten und sich der echte Beitrag erst nach ausfüllen des Fragebogens ergibt. Besonders negativ fallen da die sog. Direktversicherer auf.
Bei meiner Versicherung ist egal, aber die hat auch noch einen echten Vertreter in einem echte Büro und nicht so eine Otze in einem Callcenter kurz vor der polnischen Grenze.
12.06.2008 08:47
RichiH
% ersetzen durch € 200€ Beitragserhöhung

Verci
kuki_taucherdarf Tauchen und ...
12.06.2008 11:47
Ein Vertreter VorOrt zu haben zahlte sich auch bei mir aus.

Ich bin ohne Beitragserhöhung versichert, obwohl das Tauchen angegeben worden ist, und sogar mit dem Hinweiß auf eine eventl. Tauchlehrertätigkeit.

So bin ich immerhin im Bereich der

- Berufsunfähigkeitsversicherung (inkl. Unfall und Rente),
- Risikolebensversicherung mit Rente

perfekt und ohne Aufpreis versichert.

Es gibt also Versicherungen, die dies noch ohne Aufpreis machen.
Also nichts wie hin zum Versicherungsvertreter, und Finger weg von den Direktversicherer.

Grüße
12.06.2008 12:06
Lebensversicherungen sind legalisierter Betrug!

Diese Aussage ist höchstrichterlich festgestellt und genehmigt...
12.06.2008 12:36
Was deiner Witwe und den Halbwaisen auch sehr viel bringt wenn sie aus dem Haus rausmuessen
13.06.2008 09:08
Hatte das gleiche Problem - nachdem ich Tauchen als Sportart im ersten Fragebogen angegeben hatte kamen jetwies zusätzliche sehr umfangreiche Fragebögen nach. Von 5 Versicherungen lehnten 3 ab, eine wollte `Tod im Zusammenhang mit tauchen` ausschließen und eine sagte zu. Bei den Versicherungen die Ablehnten waren einmal `eistauchen` einmal `Nachttauchen` und einmal `tauchen mit Nitrox` die Kriterien - insbesondere Nitrox zeigt, daß die Leute die das Entscheiden NULL Ahnung haben.

By the way - Motoradfahren (auch wenn ich es nicht mache) wurde von keiner der Versicherungen als zusätzliches Risiko eingestuft.

Aber nur Mut - es gibt Versicherungen auch für Taucher.
KormoranEN 14153-2
13.06.2008 14:00
Cosmos Direkt. Kurzer zusätzlicher Fragebogen, keine Extrakohle. Fertisch.
14.06.2008 09:14
Ich hatte ein Vergleichbares Problem, wolle Arbeitsunfähigkeit versichern (Allianz). Da kam die Frage nach dem Tauchsport und der Zusatzfragebogen. Der stellte Fragen, an dem man unmöglich das tatsächliche Risiko beurteilen kann. Es wurde nicht abgewogen zwischen Ausbildungsstand, Erfahrung und dem, was ich wirklich pro Jahr tauche. Es wurde pauschalisiert.
Es stand auch drinne, ob ich Eistauche? Im Winter, wenn der See mal zugefrohren ist schon, vielleicht einmal pro Jahr. Jedenfalls verdoppelte sich der Beitrag.

Ich habe mich bei minem Versicherungsvertreter und dem Vorgesetzten heftigst beschwert. Es kann nicht sein das einfach pauschal gesagt wird, wer taucht muss mehr bezahlen. Nach viel rangelei und meiner Androhung alle Versichungsverträge zu kündigen, hat die Allianz den Sachverhalt nochmal geprüft und ist zu dem Ergebnis gekommen, das lediglich das Eistauchen ein erhötes Risiko darstellt. Es wurde demzufolge raus genommen. Ist mir auch nicht wert so viel Kohle mehr zu bezahlen, um einmal im Jahr unters Eis zu gehen.

Ich habe das Gefühl, das sich viele Versicherungen keine Gedankten zur Risikoabschätzung bei den neuen Trendsportarten machen. Alles was aus dem Raster fällt, wird erstmal abkassiert. Also dagegen ankämpfen!

Es wurde sogar gefragt, ob ich Sport treibe, wie Marathon laufen usw.? Also, was nun, soll ich Sport treiben um gesund zu bleiben oder nicht?
14.06.2008 11:22
Hai Intenso
Du meintest
>>Ich habe das Gefühl, das sich viele Versicherungen keine Gedankten zur Risikoabschätzung bei den neuen Trendsportarten machen.<<
die Versicherungen machen sich schon Gedankensund zwar sehr viele Gedankennur sind das Gedanken wie sie aus einer Situation in der sie bezahlen müssten am besten wieder rauskommen ohne zahlen zu müssen
Denn bei Peanutsbeträgen von vielleicht paar tausend Euro ist die Moral der Versicherungen eine andere als wenn es um ein paar hunderttausend geht die sie zahlen müssten.
Und der "normale" Versicherungsnehmer ist mit den AGB mal schnell überfordert bzw. übervorteilt

Ja, ja bei der Allianzda wendet man sich bei Problemen eh am besten sofort an die Geschäftsführung
14.06.2008 12:11
Mal ganz konkret gefragt: Wenn du das Eistauchen nicht versicherst und nicht gerade genau beim Eistauchen stirbst interessiert es doch eh keinen, oder?
Und ja, das Risiko ist grundsaetzlich hoher als beim normalen Tauchen, ich wills ja nur wissen
henrii.a.c. Masterinstructor, CMAS TL**
18.06.2008 15:27
@ Kormoran

Und zusätzlich keine Deckung bei jeglichen Wagniserhöhungen, die auch Risikosportarten einschließen. Das war meine Erfahrung mit den Billig-Direktversicherern.

Also ich habe seinerzeit auch eine Versicherung für eine reine RLV gesucht und die Erfahrung gemacht, daß es eine ganze Reihe Versicherungen gibt, die Taucher (aber auch Paraglider oder Motoradfahrer) gar nicht versichern. Bei einigen werden bestimmte zusätzliche Risiken des Tauchens ausgeschlossen, was in aller Regel dazu führte, daß man beim Tauchen alles machen durfte nur nicht nass werden.
Am Ende blieb die gute, alte Allianz übrig, die zwei Risikozuschlagsgruppen kannte. Risikozuschlag 1 (ca. 50 %) deckt normales Sporttauchen ab, Risikozuschlag 2 (ca. 100%) deckt auch Mischgastauchen ohne Tiefenlimit und freie Gaswahl mit ein. Dort zahlen wir jetzt bei 100 kE Deckungssumme 49 € pro Monat (Versicherung auf verbundene Leben), was -um den Verischerungsgegnern vorzubeugen - mir lieber ist, als daß meine Kinder nach dem vorzeitigen Dahinscheiden von mir oder meiner besseren Hälfte ohne Kohle dastehen.

Insgesamt kann ich als Tip nur sagen: Verschweigen von Risiken ist einfach nur blöd, weil die Hinterbliebenen dann garantiert eine Menge Ärger mit der Versicherung haben. Konkret nachfragen, wie es mit den bestehenden Risiken aussieht und die einzuschließenden Risiken ausdrücklich im Vertrag schriftlich fixieren.

Eine RLV ist natürlich kein legalisierter Betrug, es kommt nur vielen Mitbürgern so vor, weil sie sich nachher ärgern, daß sie 20 oder 30 Jahre in eine Versicherung eingezahlt haben, die sie nicht gebraucht haben. Die, die sie gebraucht haben können sich nachträglich ja nicht mehr zu Wort melden, so daß es natürlich nur negative Stimmen gibt. Jeder ist frei in seiner Entscheidung bestimmte Risiken zu versichern und es ist auch immer eine Einzelfallentscheidung, abhängig von der Lebenssituation, ob eine RLV Sinn macht. Ohne Kinder hätte ich auch keine.

Grüße,

henri

P.S.: Wenn Ihr mit den Vertretern sprecht, fragt mal ganz konkret nach Tauchen mit anderen Gasen als Luft. Also auch Nitrox. Da winken fast alle ab. Meist ist das auch im kleingedruckten ausgeschlossen. Und gegenüber einem Nichtaucher hat ein Taucher ein erhöhtes Risiko. Da hilft es auch nicht, Tauchen als Trend- oder Massensportart zu definieren. Tauchen ist ein Risikosport und bleibt es auch bei massenhafter Durchführung.
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