Hier können alle Fragen zum Thema Tauchausbildung ausgiebig diskutiert werden. Verbandsübergreifend kann hier nach allem gefragt werden was zum Bereich Aus- und Fortbildung gehört - moderiert von erfahrenen Tauchern.
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Rescue Diver

Hallo liebe Taucher,

 

habe natürlich schon einiges gelesen hier. Bin zurzeit AOWD mit 14 TG. Habe hier oft gelesen,dass man das Geld lieber zum tauchen statt für neue Ausbildungen nutzen soll. Jetzt ist es ja beim Rescue Diver so, dass man dort finde ich sehr spannende und vllt mal lebensrettende Maßnahmen lernt. Nicht nur für einen selbst sondern auch für den Buddy bzw die Gruppe.

Was schlagt ihr vor? die 250€ lieber ins Tauchen  investieren oder in den Kurs wo man auch begleitet taucht?

 

Gruß Storm51

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01.06.2016 22:09
Hi,Damit der Rescue-Kurs dir wirklich was bringt, solltest du schon soweit tauchen können, dass du Tarierung etc gut im Griff hast und nicht mehr mit dir selbst beschäftigt bist. Auch wenn es Ausnahmetalente gibt- im Normalfall ist das mit 14 Tauchgängen noch nicht den Fall. Ein gut gemachter Rescue-Kurs kann dir schon sehr viel bringen. Nur wartest du damit m.E. besser noch etwas und gehst zuerst fleissig tauchen. Wenn du taucherisch (noch) nicht in der Lage bist, jemanden zu retten, hilft dir auch das Wissen dahinter nicht viel - und deinem Buddy auch nicht.
AllanonCD, TEC Deep Instr. Trainer, Trimix Instructor
01.06.2016 23:44

Hallo Storm51,

 

ich denke die zeitnahe Kombination aus beidem, Tauchen gehen und Rescue absolvieren helfen dir weiter. Man kann hier nicht das eine vom anderen trennen. Wie beim Autofahren... es hilft dir enorm weiter viel zu fahren, um dich durch die Praxis selbst zu schulen...andererseits ist es hilfreich Techniken geübt zu haben, die dir im Notfall die Möglichkeit eröffnen jemand anderen zu helfen oder zu unterstützen.

Die gelernten Techniken und Vorgehensweisen beim Rescue zwingen dich nicht automatisch dazu, schon auf höchsten Niveau diese anzuwenden...aber sie bieten dir die Möglichkeit auf eine Situation auch im Rahmen der Eigensicherung besser zu verstehen und zu reagieren und gegebenfalls zumindest bei einer Rettungsaktion zu unterstützen.

Es gibt ja auch schon seit Jahren die Diskussion darüber, ob man nicht Teile des Rescue mit dem Anfängerkurs verbinden sollte...hier besteht jedoch das Problem der Vermarktung im Sinne des Preisniveaus.

Daher meine Empfehlung...sofern du zeitnah Urlaub im Ausland geplant hast, dann gehe dort einfach "nur" tauchen, komm zurück nach -D- und mache hier deinen Rescue. Ist der Urlaub noch weiter weg, dann mache zuerst hier in -D- deinen Rescue bei einem Tauchlehrer deines Vertrauens und gehe dann in den Urlaub zum Tauchen.

diverhans...autark
02.06.2016 01:10

@storm51

>Was schlagt ihr vor?

..halte dich an das was Steffi dir geantwortet hat. Dem ist nicht(s) zu widersprechen und/oder hinzuzufügen.

mario-diverRD,EAN<40,Deep, SRD, UW/Schiffsarchäologie I (VDST),
02.06.2016 09:55

Hai Storm!

Ich kann auch nur Steffi voll zustimmen. Erst wenn Tarierung und Beherrschen der eigenen Ausrüstung wirklich funktionieren, kannst du das volle Potenzial des Rescue-Kurses auch ausschöpfen.

Pi x Daumen würde ich schon so zu 40 - 60 Tauchgänge an Erfahrung raten (bei mir waren es damals 80 TG´s).

 

shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
02.06.2016 10:44

Den obigen Beiträgen kann man nur zustimmen.

Was du jedoch bereits heute machen kannst, sind deine Kenntnisse in erster Hilfe aufzufrischen und auf tauchspezifische Gegebenheiten auszurichten. Erst- / Zweitversorgung, HLW, AED, O2 Gabe, auch Umgang mit tauchspezifischen Verletzungen (Verletzungen an Korallen, Vernesselungen etc. pp.).

Wie auch bei vielen Tauchkursen lohnt sich hier die sorgfältige Wahl des Ausbilders: Er sollte aktiver Taucher und im Rettungsdienst aktiv sein (DLRG ist zum Besispiel i.d.R. eine gute Adresse).  Ich sage das nur deswegen, weil in den letzten Jahren zu beobachten ist, dass immer mehr Laien Laien unterrichten (frischgebackene TL ohne Praxis im Rettungsdienst etc.). Der Unterricht bei Leuten, die über eine entsprechende Praxis verfügen, ist i.d.R. deutlich mehr wert.

Ein solcher Kurs macht Spaß, bringt was und kann jährlich aufgefrischt werden (so vor Beginn eines Rescue-Kurses)

Nur als Anregung. 

02.06.2016 12:08

Apnoe- und Schwimmtraining macht sich auch gut...

vinnimStroke ;-)
02.06.2016 21:04

Ich bin kein Ausbilder, aber für mich gilt ein ganz einfacher Satz: der RD ist dann gut, wenn du Tauchen kannst (also nicht mehr zu sehr mit dir selbst beschäftigt bist) und daher in der Lage bist anderen zu helfen. Bist du schon so weit?

Gruß
Vinni

diverhans...autark
02.06.2016 21:19

...dein Reg-Foto @vinnim sieht verdammt nach dem Vorschiff der SS "Turkia" aus.  cool2

03.06.2016 10:57

ich habe gerade einen Kunden der sich zum Rescue Diver/TSR ausbilden lassen muss. Wir sind ganz normal im Anfängerbereich gestartet und sammeln nun massig Erfahrung in vielen Bereichen des Tauchsportes. Aktuell sind wir dabei das Thema Orientierung zu festiegen. Gestern gestand er mir allerdings, dass er die Zahlen am Kompass nicht ablesen kann. Mit seinen 12 Tauchgängen ist mein Schüler noch weit davon entfernt den RD/TSR zu machen. Wenn er nicht mehr soviel mit sich selbst Beschäftigt ist, kommen vorher noch einmal die Bereiche Strömungstauchen und Nachttauchen dazu. Ich denke so mit 40/50 TG ist die richtige Zeit um hier einzusteigen.

M.-Not-ActiveISO 24802-2
03.06.2016 13:34

Nun ja ich sehe das anders. Wenn jemand einen AOWD hat sollte er grundsätzlich sicher tarieren können. Das sollte zum größtenteil nach der OWD Ausbildung schon der Fall sein.

Ein Rescue finde ich von der Einstufung eh besser vor dem AOWD. Denn Lebensrettende tauchspezifische Maßnahmen zu beherrschen finde ich wichtiger als die AOWD "Spezial" Tauchgänge.

Bei NAUI werden Rescue Übunge schon im OWD mit eingebracht. Das macht in meinen Augen Sinn.

diverhans...autark
03.06.2016 15:33

> Wenn jemand einen AOWD hat sollte er grundsätzlich sicher tarieren können.

Das ist nach dem "Stand der heutigen Dinge" (Machbarkeit) schon ein Widerspruch in sich.

> Das sollte zum größtenteil nach der OWD Ausbildung schon der Fall sein.

Oh-mein-Gott... lol PP = PADIs Ponyhof (?) von null nach 4-5 TG's zzgl. fremd eingelegter DVD + Kreuzworträtsel mit Vorsagen? kopfpatsch

> Denn Lebensrettende tauchspezifische Maßnahmen zu beherrschen finde ich wichtiger als die AOWD "Spezial" Tauchgänge.

Lernt vernünftig Tauchen, befaßt euch von Beginn an mit redundanter separater Atemgasversorgung (Doppeltank) und der Dekompressionstheorie, dann braucht ihr in der Regel keine lebensrettende fremde Hilfe erhalten / zu geben.

kissing

03.06.2016 22:25

Mit 5 Tauchgängen kann jemand nur eins: Üben, bis er es kann. Das sehe ich ganz ohne Wertung: Es ist einfach so und hat mit der Lernfähigkeit des Einzelnrn nichts zu tun.

diverhans...autark
03.06.2016 23:38Geändert von diverhans,
04.06.2016 01:17

> ohne Wertung

Meine Wertung liegt darin, dass ich die Leute mit dem "Wissen" (OWD), so zertifiziert nicht ziehen lassen würde. Jeder der ohne Vorbildung ist, glaubt nun gutgläubig, er könne es jetzt bis 18m handeln und nach weiteren 4-5 TG's (AOWD) die Sache bis 30m auf die Reihe kriegen. Befürworter dessen sagen nun: "Bullshit, es klappt doch weltweit." Ja-was-denn ... was kommt von den kleineren bis mttleren Katastrophen tatsächlich in den offiziellen Statistiken an? Fakt ist jedoch, dass zwei solcher Beginner ein Team bilden und dann glauben, mittels anschließend absolvierten Rescue ein Problem Unterwasser auf die Reihe zukriegen - mit Monokanne, Oktopus, linksseitig baumeldem Fini, Shorty und einem AMV von 30 und höher.

Bei uns in "D" gilt das Vorsorgeprinzip und nicht das US amerikanische Prinzip im Umkehrschluss. Schade, dass soetwas hier Einzug gehalten hat. Dann doch eher die "Vereinsmeierei" mit CMAS / VDST. Gott sei Dank gibt es da bereits schon anfangs über "Deco" zu hören und pflichtgemäß zu üben.

> Mit 5 Tauchgängen kann jemand nur eins: Üben, bis er es kann.

Ja - tarieren üben. Das alleine macht das Tauchen aber nicht aus.

> Lernfähigkeit des Einzelnen

Die Lernfähigkeit des Einzelnen ist stark herabgesetzt durch das Wissen, eine Prüfung per multiple choice in Verbindung mit dem Ausschlussverfahren und Häppchenweise bestehen zu können. (geändert und kürzer gefasst: erst die Hose dann die Schuhe ... Bachelor ... das kommt natürlich erst in der zweiten Stufe dran).

wink2

 

mellowmanTL** VDST/CMAS, Trainer A-Lizenz, Nitrox Basic TL >350 TG's
05.06.2016 10:35
@diverhans: dem ist nichts mehr hinzuzufügen!
05.06.2016 18:03Geändert von kwolf1406,
05.06.2016 18:25

Ob jemand mit 5 Tauchgängen noch lernen muss, hat mit den 5 Tauchgängen wiederum nichts zu tun, sondern damit, was er bisher gelern hat. Ich will hier vorurteilsfrei diskutieren. Was meine T1-Schüler gelernt haben, reicht jedenfalls bis kurz vor'm VDST** . Jedenfalls haben sie bei 5 Tauchgängen (und auch noch bei 20) vor allem die Aufgabe zu üben, statt weitere Kurse zu machen. 

Ich bilde im VDST-System aus. Vielleich kenne ich die harte Wirklichkeit nicht?  

M.-Not-ActiveISO 24802-2
06.06.2016 11:27

Nun ja erst mal glaube ich nicht daran das "alle" mit OWD´ler mit neinem OWD Kumpel bis auf 18 meter losziehen nachdem sie Ihre Ausbildung gemacht haben.

Die Frage war ob jemand nach dem AOWD den Rescue machen soll oder tauchen gehen. Was spricht gegen beides? Nichts. Und wenn eben in der OWD Ausbildung bei welchem Verband auch immer das mit der Sauerstoffgabe etc. Deko etc. nicht gelehrt wurde, dann den Rescue machen wenn das alles Bestandteil ist. Oder sich nen vernüftigen Tauchlehrer suchen der das mit einem macht. Oder noch nen CMAS * Kurs machen.

Übrigens gibt es das Beispiel der schlechten CMAS Ausbildung im VDST Verein genauso. Meine CMAS* Ausbildung war mindestens genauso Grotte wie eine andere OWD Ausbildung. Die Verbände sind erst mal alle gleich schlecht und dann gibt es bei einigen Tauchlehrern Luft nach oben. (Ohne Wertung)

 

 

06.06.2016 11:58

"Die Frage war ob jemand nach dem AOWD den Rescue machen soll oder tauchen gehen. Was spricht gegen beides? Nichts"

 

Da bin ich im konkreten Fall anderer Ansicht. Der Fragesteller verfügt als AOWD (!) über gerade mal 14, in Worten vierzehn, Tauchgänge. Völlig verbandsunabhängig ist das mE ZU WENIG Taucherfahrung, um mit dem Rescue Kurs zu beginnen. Deshalb wäre mE wesentlich mehr Taucherfahrung innerhalb der AOWD Limits zunächst wünschenswert und somit wäre mein Tipp: erstmal ein sicherer Taucher in den Grenzen des AOWD werden.

 

Erstmal lernen, selbst klarzukommen. Erst wenn man selbst beim Tauchen mit sich und seiner Ausrüstung "im Reinen ist", hat man die nötigen Ressourcen, um anderen zu helfen. Davon, dass jemand "theoretisch" weiß, wie man anderen hilft, hat keiner was, wenn es in der Praxis an der Umsetzung scheitert. Auch das meine ich völlig von Verband A oder B unabhängig. 

06.06.2016 18:24

Kann fullcave nur zustimmen !thumbup

diverhans...autark
07.06.2016 00:22

> Die Verbände sind erst mal alle gleich schlecht

Sehe ich anders - lieber einäugig als blind. Aber belassen wir's dabei...

> Nun ja erst mal glaube ich nicht daran (...)

Nun ja, ich glaube auch nicht sondern halte mich an Fakten.

> Oder sich nen vernüftigen Tauchlehrer suchen

Ja, natürlich, das Allheilmittel gegen Mißstände in verbandsabhängige Mißstände in Rili's / Standards.

wow2

M.-Not-ActiveISO 24802-2
07.06.2016 08:47

@diverhans: Wenn Du es dabei belassen möchtest dann schneide es doch erst gar nicht an, sondern begründe es als es stehen zu lassen.

 

SolosigiPADI DM, RAB/VDST/CMAS CCR Tec, Poseidon SE7EN CCR
07.06.2016 10:21

@storm51
@divers-dive

"...Die Frage war ob jemand nach dem AOWD den Rescue machen soll oder tauchen gehen. Was spricht gegen beides? Nichts.

..."

Beim Rescue kommt es ja drauf an jemanden zu retten.
Beispiele
- Einem Buddy von die vereist der Automat. Du als "gelernter" RD solltest daher in der Lage sein, deinen Buddy an deinem Oktobus sicher an die Oberfläche zu bringen. Dazu musst du auch (gut)  tarieren können
- Ein Buddy von die hat eine schlechte Luft gekriegt und ihm wird unter Wasser schlecht. Auch diesen Buddy solltest du als RD sicher an die Oberfläche bringen, ihn sicher aus dem Wasser bringen und dann an Land ordendlich versorgen
- Ein Buddy von dir wird unter Wasser bewußstlos! Und jetzt solltest du als RD in der Lage sein, diesen Buddy sicher an die Oberfläche zu bringen, sicher an Land zu bringen etc. Und der Buddy reagiert unter Wassser ja wie ein Sack! Da solltest du nicht nur tarieren können sondern SEHR GUT tarieren können, nicht zu schnell aufsteigen etc...

An Land jemanden alarmieren ("Rescue Management") ist eine Sache. Ebenfalls eine verunglückten an Land zu helfen (Wundversorgung, HLW) ist auch eine andere Sache. Aber als Rescue Diver jemanden so weit bringen, dass das Opfer an Land gut versorgt werden kann, das verlangt nicht nur entsprechende KÖNNEN sondern auch den entsprechenden WILLEN!

Jemand mit 14 TG sollte also wie schon in vielen Posts zuerst einmal üben, üben, üben. Und dann erst einen Rescue Kurs belegen! Und um es gleich vorweg zu nehmen: Ich finde den Rescue Kurs, egal welchen Verbandes, als die wichtigste Ausbildung für eine Taucher überhaupt! JEDER sollte ab einer entsprechenden Erfahrung und Übung einen Rescue Kurs absolvieren!

Und da es in vorigen Posts schon angesprochen wurde: Rescue hat absolut nichts mit Deko zu tun!

Gruss

Solosigi

 

diverhans...autark
07.06.2016 22:02

> Einem Buddy (..) vereist der Automat. Du als "gelernter" RD solltest daher in der Lage sein, deinen Buddy an deinem Oktobus sicher an die Oberfläche zu bringen.

Jetzt überlege doch mal selber kopfpatsch

bei deinem Buddy vereist der Regler und du nimmst ihn jetzt über deinen Oktopus zusätzlich an deine ebenfalls nur eine erste Stufe. Damit habt ihr nun doppelten Atemgasdurchsatz(!) zzgl. erhöhte Atemfrequenz wegen Notsituation (Aufregung). Ergo: dein System vereist auch respektive erst Recht, damit seit ihr beide im Arsch.

Vermeidbare Risiken vermeiden; Lösung: zwei separate erste Stufen - jeder(!).

SolosigiPADI DM, RAB/VDST/CMAS CCR Tec, Poseidon SE7EN CCR
08.06.2016 09:16

@Rene

wir reden hier von Fähigkeiten, die ein angehender Rescue Diver haben sollte und nicht von Equipment und Equipment-Konfiguration!

Ich möchte hier, ohne jemanden auf die Zehen zu steigen, nur erklären, dass für einen Rescue Diver nicht nur WOLLEN, sondern auch (taucherisches) KÖNNEN gefragt ist....

Gruss

Solosigi

diverhans...autark
08.06.2016 18:07

Was spricht dagegen zu sagen: "Stimmt, 'war ein blödes Beispiel!" als von dem geschriebenen Unfug abzulenken?

08.06.2016 18:46

"Was spricht dagegen zu sagen: "Stimmt, 'war ein blödes Beispiel!" als von dem geschriebenen Unfug abzulenken?"

 

Na, das müstest Du doch eigentlich am besten wissen (wenn ich an Teamtauchen und langen Schlauch denke...)

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