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Passform Neoprenanzug

Hallo Community, 

Ich habe schon viel gelesen aber keine passende Antwort gefunden. Ich hoffe Ihr könnt helfen. 

Ich suche gerade nach einem guten Neoprenanzug. Ich habe das Problem, dass ich als Frau recht groß bin (1,80 m) . Damit bin ich schon eher bei den großen Größen der Hersteller. Ich habe einen schmalen Oberkörper und naja einen stabilen Unterbau ssst

Ich habe jetzt einen Subgear Definition Anzug gefunden der mir soweit sehr gut passt.  An den Beinen und am Bauch sitzt er perfekt. Nicht zu eng aber auch nicht zu weit. Bequem halt. Gleiches gilt für die Arme. 

Nun zu meiner eigentlichen Frage. Am Oberkörper  ( unter den Achseln) sitzt er lockerer. Hier habe ich etwas Luft. Ist das ok oder nicht? Welche Auswirkungen hat die "Weite" beim Tauchen? Könnte hier ein Neopren-Oberteil helfen? 

Vielen Dank für Eure Hilfe!

Underwater_Jule

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26.02.2017 06:59

Hallo Jule,

ich an Deiner Stelle würde mir eher eine kleinere Größe organisieren. In dem Moment wo Du Luft hast, kann das Wasser 'durchströmen'. Sprich kaltes Wasser dringt oben am Kragen in Deinen Anzug ein, erwärmt sich an Deinem Körper (man könnte auch sagen: entzieht Deinem Körper Wärme) und strömt unten wieder raus, damit oben wieder frisches Wasser rein kann . Solange es erträglich ist, würde ich lieber dazu neigen, unten eine leichte Enge zu verspüren.

Viele Grüße,

DMDBT

26.02.2017 07:26Geändert von west1high,
26.02.2017 07:27

Guten Morgen Jule,

den Ausführungen von DMDBT möchte ich eigentlich nur hinzufügen, dass der Anzug speziell an den Armen, Beinen und am Hals gut abschließen sollte, denn das durchfließende Wasser ist der entscheidende "Kaltmacher". Probiere besser verschiedene Modelle und Marken bis Du den passenden hast, denn es ist wirklich nervig, wenn Du schon bei recht moderaten Wassertemperaturen zu frieren beginnst. Gerade bei Frauen geht das wegen der etwas anderen Anatomie des Körpers schneller. Meine Frau hat z.B. recht schmale Hand - und Fußgelenke, so daß wir bei ihrer Größe von auch 1,80m recht lange nach dem ultimativen Anzug suchen mussten.

26.02.2017 07:56
Ok das ist natürlich doof. An den Armen, Beinen und am Hals sitzt der Anzug perfekt. Auch die Manschetten passen super. Würde denn ein Neoprenshirt Abhilfe schaffen können? Es geht um eine Stelle von 5 bis 10 cm die etwas lockerer sitzt.
26.02.2017 08:10

Wie mein Vorredner schon sagte und ich bestätige, die Zirkulation ist das Hauptproblem. Wenn Du ein Shirt darunterziehen möchtest, dann probiere es einfach aus. Schaden wird es sicherlich nicht.

SolosigiPADI DM, RAB/VDST/CMAS CCR Tec, Poseidon SE7EN CCR
26.02.2017 09:34

Eiin (dünnes) Neoprenshirt hilft immer!

Es gibt da nicht nur dünne Shorts sondern regelrechte Unterzieher z.B. "http://www.mero-aqua.de/neopren---usw.html". Die helfen tatsächlich mehr als eine eventuelle Eisweste. Aber auch hier gilt: auf die Passform kommt es drauf an!

Und wenn du so einen passenden Neoprenbody oder so ein Shirt drunter anziehst gelangt halt weniger Wasser (als "Kaltmacher") an deinen Körper und die Anzugkombination an sich ist "wärmer".

Gruss

Solosigi

26.02.2017 10:01
Zuerst muss der Anzug passen, dann kann man noch so einen dünnen Unterzieher darunter ziehen, wenns einem zu kalt ist. Aber man kann damit nicht einen unpassenden Anzug passend machen.Ich würde weitersuchen bzw weiterprobieren, notfalls mehrere zusenden lassen,zu Hause kann man in Ruhe probieren und hat online mehr Auswahl als das was ein Shop normalerweise im Geschäft hat.Wenn sich gar nichts passendes findet, bleibt nur auf Maß.
28.02.2017 13:42

Bevor Du dir einen Wolf nach "dem perfekten" Anzug suchst, solltest Du Dir selbst ein paar Fragen beantworten.

1. Wo tauchst Du? Eher in warmen oder kühleren Gefilden.

2. Frierst Du leicht?

3. Wie beweglich bist Du in Deinem jetzigen Anzug?

Meine Frau hat auch das Problem der Größe 179cm, schmale Schultern und einen, wie sage ich immer, wohlgeformten Hintern. Meist ist es so dass alles was oben passt, unten zu eng bis viel zu eng ist. Umgekehrt ist es so, wenn es unten passt, kann oben noch einer mit rein

Sie friert sehr schnell, obwohl wir in der Regel bei Wassertemperaturen von 26 bis 29 Grad tauchen. OK, ich steige bei 5 Grad auch noch in unseren Haussee, aber da wäre sie schon erfroren. Auf der Boot 2016 ist sie bei Waterproof fündig geworden und hat dort einen 7mm halbtrocken (den sie bei 28 Grad taucht) ergattert. Passt wie für sie gemacht. Allerdings ist er im Bereich der Achseln etwas locker. Das macht aber insofern nichts, weil alle Manschetten super abschließen. Als nichts mit oben Wasser rein und unten wieder raus.

Wir waren seitdem schon dreimal im Tauchurlaub und sie ist hellauf begeistert. "Es ist so kuschelig warm" sagt sie, während ich im Null-Millimeter Shorty-Unterzieher tauche, weil mir alles andere zu warm ist. ;-D

Wenn also auch bei Dir die Manschetten gut abschließend und Du Dich gut im Anzug bewegen kannst, ist alles gut. Zur Not kannst Du ja noch ein so genanntes Unterzieher-T-Shirt einpacken und ggf. drunterziehen.

Gruß

Mintow

02.03.2017 21:57
Hallo Mintow, So wie Du es beschreibst ist es bei mir auch. An den Achseln ist der Anzug leicht zu locker. Ich tauche eher in Süden. Die Manschetten schließen super ab und ich fühle mich sauwohl in dem Anzug.
mario-diverRD,EAN<40,Deep, SRD, UW/Schiffsarchäologie I (VDST),
03.03.2017 06:08Geändert von mario-diver,
03.03.2017 06:12
Probiere doch mal eine Lavacore TShirt mit kurzen Ärmeln für drunter. Das könnte obenrum angenehm ausfüllen, wenn es denn nicht für Bauch u. Hüfte zu eng wird...einfach ausprobieren?http://www.atlantis-onlineshop.de/images/products/gross/lc_w_sss_3qtr_web.jpg
07.03.2017 09:51Geändert von erlbacher,
07.03.2017 10:05

Ich Antworte einmal stellvertretend für meine bessere Hälfte, die ebenfalls relativ groß (und schmal) ist. Ich habe seit der Boot 2017 an einer wahren TA-Odyssee teilgenommen

Vielleicht einmal als Tipp Ihre Erfahrungen

Getestet:

Scubapro Everflex Pro 5mm (M) - zu kurz / (L) - zu weit Bauch

ScubaPro Everflex Pro 5 mm (in Ml - M lang) - passt relativ gut, Arme schnüren zu sehr (und Sie ist echt schmal)

Waterproof W4 - 5mm (in Ml/T) hier ist der Oberkörper Umfang weiter, daher die selben Erfahrungen wie bei Dir, abstehender Anzug im Achsel/Brustbereich

Mares She Dives (zu kurz, die Zwischengrößen sind kaum zu bekommen)

Letztendlich ist es der Beuchat Forcea 5 Comfort 5mm (in M- lang) geworden. Ist etwas länger als die anderen "Lang" Modelle (hier sind die Arme sogar fast zu lang, passt aber noch), superflexibel.... passform super, Qualität werden wir sehen.

Ihr war übrigens sehr wichtig, dass der TA einen Hals-RV hatte, daher nur die oben genannten Modelle.

Als Tipp vielleicht noch (das wäre der nächste Schritt gewesen), evtl. mal einen Maßanzug ins Auge fassen. Ich habe mir mittlerweile 2 fertigen lassen, einmal von Barakuda und einmal von Beluga. Wenn man auf schicke Aufdrucke verzichten kann, ist der Zweitgenannte sogar preislich eine echte Alternative. Die Qualität bei Barakuda ist sehr gut, dafür aber auch bei Maß mit satten Aufschlägen versehen (3mm lang Herren in schwarz 210 Euro, Aufschlag Maß satte 240 Euro .

Bei Beluga wurde bei mir nur der reine Neopren Mehrpreis berechnet (210 Euro+ 40 Euro), da kann ich aber noch nichts zu der Qualität sagen, der Anzug kommt erst in 2 Wochen

Vielleicht hilft es ein wenig weiter

Tümpitausche Sterne gegen Muscheln
07.03.2017 12:11

Also wenn es nur eine Stelle ist, würde ich den Anzug einfach enger machen oder machen lassen. Wenn er sonst perfekt passt, sollte das doch beste Möglichkeit sein. Vielleicht bietet der Laden, wo du den Anzug kaufst , das sogar an. Es gibt auch Neoprenschneider, die sowas professionell machen.

07.03.2017 13:43

- "Hallo Mintow, So wie Du es beschreibst ist es bei mir auch. An den Achseln ist der Anzug leicht zu locker. Ich tauche eher in Süden. Die Manschetten schließen super ab und ich fühle mich sauwohl in dem Anzug."

Da Du Dich wohlfühlst würde ich daran auch nichts nichts ändern. Was anderes wäre es, wenn Du darin frieren würdest und die ganz leicht zu großen Achseln stören.

Ein Neopren sollte zwar nicht wirklich schlabbern wie ein ausgeleierter Schlafanzug, aber er muss auch nicht an allen Stellen sitzen wie eine zweite Haut. Man (Frau natürlich auch) sollte sich darin wohlfühlen und ausreichend Bewegungsfreiheit haben. Dann klappts auch mit dem Mola Mola und dem Wal-Shark sm1

07.04.2017 13:33
So ich habe den Anzug nun mehrere TG (Indoor) getestet. Der Anzug stört nicht und fühlte sich bequem an. Einziges Problem was ich hatte ist, dass meine Beine Gefühlt extremen Auftrieb haben. Die Beinmanschetten waren dicht und es hat sich dort wasser gestaut. Somit fließt kein Wasser raus aber könnte sichdas negtiv auf die Tarierung/Trim auswirken? Ich habe versucht zu pivotieren aber ich habe meine Flossenspitzen nicht an den Boden bekommen.
07.04.2017 13:47

Bei Frauen mit stabilem Unterbau und schmalem Oberkörper ist es eigentlich normal, dass man eher kopflastig ist. Wichtig ist allerdings nicht, dass du die Flossen zum Pivoting an den Boden bekommst, sondern dass du allgemein eine gute (horizontale) Wasserlage hast, ohne mit übermässig Körperspannung zu arbeiten und so auch eine Weile ohne Bewegung schweben kannst. Sollte dies nicht der Fall sein, müssen Flaschen- und/oder Bleiposition angepasst werden. 

07.04.2017 13:52
Steffi, danke. Das mit den Beinen hat mich echt verrückt gemacht. Ich bekam teilweise nur mit Mühe und Not die Beine runter um zu stehen. Das nervt mich total. Bald steht ein Tarierungskurs an. Ich hoffe das ich dort ein gezieltes Feedback bekomme. Ich setze meine Flasche schon sehr tief und besseren Trim zu haben. Ich mag es nicht wenn ich die 1. Stufe im Nacken habe.
Bert667CMAS***
10.04.2017 10:55Geändert von Bert667,
10.04.2017 10:56

Bzgl. "erste Stufe im Nacken":
Da sollte man ein guten Mittelweg finden. Zu hoch ist unbequem und auch sehr gefährlich (da gabs schon Platzwunden am Hinterkopf beim vom Boot rollen lassen...). Zu tief bewirkt, dass man nicht mehr rankommt und selbst abdrehen kann. Also man sollte im Idealfall beim Kopf in den Nacken legen nicht dranstossen aber trotzdem mit der Hand ans Ventil kommen, um selbst abzudrehen.

10.04.2017 13:18

Das Problem hatte meine Frau auch. Schon beim Abstieg gingen ab 6 Meter die Beine nach oben und sie benötigte extrem viel Körperspannung um halbwegs mit den Füßen voran abtauchen zu können. Auf 30 Meter sah sie aus wie ein Strauß der den Kopf in den Sand steckt.

Erst dachten wir es seinen die Fins oder die Beine es neuen Anzugs, aber alles wechseln nutzte nichts. Flasche weiter runter, Gewichte anders verteilt und neue schwerere Fins konnten alle das Problem nicht beheben. Erst als wir ihr Gewichte an die Knöchel banden wurde es besser. Leider waren 2 x 0,5 Kg zu schwer, weil nun die Füße nicht mehr hoch kamen. Kleiner Gewichte gab es zu diesem Zeitpunkt nicht und so haben wir uns selbst geholfen. Zum Joggen und/oder für die Gymnastik gibt es so genannte Fußgelenktaschen, die man mit Sand füllen kann. Die haben wir uns besorgt und mit 0,3 kg Sand befüllt. Jetzt klappt es mit dem Schweben und dem perfekt austarriert sein. Da die Taschen mit Klettbändern an den Beinen befestigt werden, kann man sie im Notfall leicht abwerfen.

Vielleicht einfach mal drüber nachdenken, falls Dein Problem im Tarrierungskurs nicht behoben werden kann.

10.04.2017 16:38

Mintow, bisher habe ich es so extrem nicht wahrgenommen. Ich habe mich aber auch noch nie selber schweben sehen! Fußblei würde ich eigentlich gerne vermeiden. Ich setze meine Hoffnung auf den Kurs.

Bert667 danke für den Hinweis. An das Thema abdrehen habe ich ehrlich gesagt noch nicht gedacht. Ich werde es beim nächsten TG austesten!

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