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Nullzeitberechnung bis 12 Meter Suunto Zoop Novo

Ich habe mir aufgrund der Empfehlungen hier im Forum den Suunto Zoop Novo zugelegt. 

Bisher bin ich mit dem Rechner sehr zufrieden. Allerdings wundert mich, dass bei Tauchgängen bis zu einer Tiefe von 12 Metern bei der Nullzeit nur ein Strich angezeigt wird. 

Laut dem Einführungsvideo auf der Suunto Seite bedeutet dies "ungültig - zu flach". 

Weiß jemand, ob die Stickstoffaufnahme von 0-12 Metern trotzdem berücksichtigt wird (z. B. bei Wiederholungstauchengängen bis 12 Metern) oder ob die Berechnung komplett pausiert?

Die Frage mag vielleicht verwirrend klingen, aber wenn dort z. B.  "99" stehen würde, würde ich mich wohler fühlen, da ich das Gefühl hätte er rechnet weiter im Hintergrund im Vergleich zu "---"  

Vielleicht hat ansonsten jemand Erfahrung mit dem Vorgängermodell (keine Ahnung wie dort die Anzeige ist)

 

 

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shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
10.09.2016 21:10

... Er rechnet die Aufsättigung aller Gewebegruppen, auch wenn unendliche Nullzeit angezeigt wird. Das liegt am Algorithmus, der bis 9m in seiner Schleife bei Logarithmusfunktionen auf Negativ Werte aufläuft, u.U. auch bis 12m. Insofern behelfen sich die Softwareentwickler (auch um Rechenleistung zu sparen) behelfsmäßig mit "---" "99" " etc.pp. ist bei unterschielichen Modellen unterschiedlich gelöst, hat aber immer diesselbe Ursache. Heißt aber nicht, dass Sättigungen der verschiedenen Kompartimente nicht gespeichert werden. Bei Wiederholungstauchgängen starten diese Kompartimente mit einem höheren Sättigungswert als bei einem Ersttauchgang.

Siehe auch (die Grundsätzlichen Aussagen gehlten auch für das erfragte Modell obwohl Blasenmdell):

Ausbildung: Bühlmann zum Anfassen und (Be)Greifen

TondobarPassivtaucher
11.09.2016 12:39

Im verlinkten Artikel selbst steht aber nichts zum angesprochenen Logarithmus, den fände man ausschließlich in der Excel-Tabelle, richtig?

Ein negativer Logarithmus ist doch an sich nichts Ungewöhnliches, problematisch wird es doch erst, wenn das Argument der Logarithmusfunktion kleiner-gleich Null ist, oder?

Hmm, kommt bei 12 Metern tatsächlich ein negatives Argument im Logarithmus vor? Oder liegt eher ein Überlauf vor, d.h., das Ergebnis der Berechnung hat mehr Stellen, als im Display zur Verfügung stehen?

shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
11.09.2016 14:24
Aus dem verlinkten Artikel, respektive dem sheet: "Ein Problem stellt sich hier bei Nullzeiten in geringen Tiefen. Bei bestimmten Sättigungen wird der Ausdruck im Logarithmus u.U. negativ, d.h. eine Nullzeitberechnung ist dann nicht möglich Aus diesem Grunde prüft man durch Fehlerabfrage die Gültigkeit des Wertes undeleminiert Negativwerte ("=Wenn(Istfehler(Formel);"nn";Formel). "Als Grenze der Nullteitberechnung haben die Softwareleute von Suunto nun halt mal 12m genommen, das mach ich bei meinen selbstgestrickten Programmen auch. Danach funktionieren die Algorithmen halt problemlos. Die Errechnung der Sättigungszustände finden jedoch - und das ist für den TO wichtig- immer statt und Suunto ist diesbezüglich nicht der progressivste Rechner, also keine Angst.
TondobarPassivtaucher
11.09.2016 16:39

Wegen Suunto hatte ich mir keine Sorgen gemacht, sondern ich hatte befürchtet, dass sich Mahu einen Wolf sucht im Artikel. Aber die Antwort auf ihre Frage steht nur in der Excel-Datei.

Was genau meinst du damit, als Grenze der Nullzeitberechnung hast du 12 Meter genommen? Heißt das, dass du bei TG mit einer maximalen Tiefe die Nullzeitberechnung erst gar nicht versuchst? Erst bei allen TG tiefer als 12 Meter kommt die Berechnung "Wenn(Istfehler(Formel) ..."?

Mal ne ganz andere Frage: Weißt du eigentlich, warum die Dekomodelle immer noch in dieser verstaubten Mathematik aufgeschrieben werden, die aussieht, als hätte sie ein Arzt vor über 100 Jahren aufgeschrieben? Hast du mal mit den Softwareentwicklern von TC zu tun gehabt, programmieren die tatsächlich so?

shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
12.09.2016 07:42

 .... Erst bei allen TG tiefer als 12 Meter kommt die Berechnung....

Genau, schau dir z.B. mal die Deco 2000 an, die beginnt auch erst bei 12m. Warum Rechnerleistung verbraten, wenn man Fehler abfangen muss und das Ergebnis völlig uninteressant ist?? Wie gesagt, gilt NUR für die Anzeige der Nullzeit, alles andere wird exakt gerechnet.

 

 ....   verstaubten Mathematik aufgeschrieben werden, die aussieht, als hätte sie ein Arzt vor über 100 Jahren aufgeschrieben?

Das verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Formel ist Formel und dem geschuldet, der sie aufgestellt hat.  Bei Berechnung der Nullzeit nach ZHL-16 C  (C für Computer) eben Bühlmann. Bühlmann hat vor 100 Jahren noch gar nicht gelebt und seine Formeln Ende der 50er veröffentlicht. Wienke (RGBM Suunto), logischerweise später, nimmt diese als Grundlage und hat sie modifiziert (a- und b- Koeffizienten etc.).  Wie Formeln in einem Softwareprogramm verwendet werden (welche Syntax), hängt von der verwendeten Programmiersprache ab. Die Grundformel lautet:
t = - τ / ln2 * ln[ (Pt(t) - Palv0) / (Pt0 - Palv0) ]

 

Hast du mal mit den Softwareentwicklern von TC zu tun gehabt, programmieren die tatsächlich so?

Ja habe ich und ja, die programmieren wie es die jeweilige Programmiersprache erfordert.

 

TondobarPassivtaucher
12.09.2016 21:17

Wir reden bzw. schreiben aneinander vorbei. Mein eigentlicher Einwand war ja, dass der verlinkte Artikel selbst nicht die Antwort auf mahus Frage gibt, sondern nur die Exceldatei. Den Einwand habe ich ja nun angebracht, so gesehen isses eigentlich gut. Deshalb in Kürze nur: Es geht nicht um die Programmiersprache, sondern die Art und Weise, wie man eine 50 Jahre (Bühlmann) bis 100 Jahre (Haldane) alte Idee mit numerischen Methoden umsetzen sollte. Ich denke, ich tue den Verstorbenen kein Unrecht, wenn ich behaupte, dass Mathematik nicht ihre Stärke war.

shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
13.09.2016 09:01

Tondobar: Ich steh echt auf dem Schlauch. Ich habe keine Idee, was du meinst.

Ob jetzt Mathematik Bühlmanns Stärke war oder oder nicht, was gibts denn (aus Sicht eines Mathematikers) an seinen veröffentlichten Formeln, welche die Grundlage für die Berechnung von Sättigungsvorgängen stellen, auszusetzen?  Ich verstehe es echt nicht, es handelt sich um Differentialgleichungen, Exponentialfunktionen etc.pp., alles normale mathem. Grundfunktionen ?   Nehmen wir Dr. Max Hahn, Physiker und Mathematiker (RIP), der hatte nichts auszusetzen, im Gegenteil. Und auch nicht die heutigen Mathematiker, Physiker, Programmierer etc. die ich kennenlernen durfte und sich mit Sättigungsmodellen beschäftigen, egal ob Bühlmann oder Perfusionsmodelle etc.pp. 

Also was meinst du denn? Mach doch bitte mal ein Beispiel, das man nachvollziehen kann. Am Beispiel Bühlmann.

TondobarPassivtaucher
13.09.2016 21:15

Ich bin ja auch kein Experte auf dem Gebiet der numerischen Simulation physikalisch-chemischer Prozesse, aber im Studium wurde uns eine Einführung gegeben, wie man das macht. Nun sind meine Erinnerungen daran auch schon 20 Jahre alt. Deshalb auch meine Frage, ob du Kontakte zu Programmierern diesbezüglich hast - mich würde interessieren, was der Stand der Technik ist. Heutzutage gibt es spezielle Studiengänge für numerische Modellierung, vielleicht liest ja ein Student / Absolvent hier mit und kann dazu was sagen.

14.09.2016 09:56

Der letzte Beitrag macht einige andere Beiträge nun verständlicher....

TondobarPassivtaucher
14.09.2016 20:38

Das freut mich ... und ich dachte schon, der heutige Tag würde überhaupt nichts Gutes bringen. Immerhin ...

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