Lungenriss auf den Malediven
OÖNachrichten vom 2.05.2003
http://www.nachrichten.at/lokal/173852
Taucher nach Lungenriss auf Malediven knapp dem Tod im "Paradies" entgangen
LINZ/MALE. Dramatischer Zwischenfall bei einer Tauchsafari: Mitten im "Tauchparadies" der Malediven erlitt der Linzer Siegfried S. (48) einen Lungenriss. Eiserne Nerven, ein Tauch-Guide und gute Ärzte retteten ihm das Leben.
Die Tauch-Expedition des Linzer Clubs "Seepferdchen" war als übermütige Herrenrunde für 14 Tage auf dem Schiff "Nautilus 1" geplant, berichtet der Organisator. Von der Nautilus aus sollten auf einem kleineren Tauchboot mehrere der Südsee-Atolle besucht werden - auch an Stellen, die vom Massentourismus noch völlig unberührt sind. "Dort gibt es Schluchten zwischen Korallenriffen, an deren Ende bis zu 50 Grau- oder Riffhaie in der Strömung auf Beute warten", berichtet Tauch-Teilnehmer Peter G. (59) aus Linz.
"Magenverstimmung"
Bei täglich drei Tauchgängen hatte S. schon am zweiten Tag plötzlich Probleme: "Es war nur ein kleiner Stich und danach so ein Gefühl, als hätte ich eine Magenverstimmung", erzählt er im OÖN-Gespräch. Er pausierte zwei Tage und spürte vorerst keine Beschwerden mehr - also versuchte er am vierten Tag erneut einen Tauchgang: "Auf 25 Metern Tiefe hatte ich überhaupt keine Probleme, aber beim Auftauchen wurde ich immer kurzatmiger - als hätte mir jemand die Kehle zugedrückt, obwohl noch mehr als genug Luft in der Flasche war", erzählt er. Der deutsche Tauch-Guide Rudi blieb bei ihm und setzte mit S. langsam den Aufstieg fort: "An der Oberfläche hab` ich nur noch einen Streifen Himmel gesehen und dann nichts mehr, weil mir die Luft im Körper die Augen zugedrückt hat", so S.. Nur mit reinem Sauerstoff aus der Flasche konnte er einigermaßen atmen, der Transfer ins Spital nach Male hätte aber vier Stunden gedauert. In dieser Situation brach am Schiff auch noch das Steuerruder, es musste vom Tauchboot ge>
"Der Doktor Köpcke aus Ulm war Spitze, der hat für die Versorgung nicht einmal was verlangt", sagt S.: Er wurde ins Spital nach Male überstellt und erhielt im OP zwei Drainagen, um Luft und Blut aus seinem Brustkorb zu holen.
"Es war wie verhext", sagt auch R.: "Normalerweise ist bei Club-Expeditionen immer ein Arzt dabei, nur diesmal musste er absagen". Eine Panik-Reaktion oder ein Notaufstieg hätten für S. den sicheren Tod bedeutet. So endete der Zwischenfall damit, dass er schon nach vier Tagen wieder auf das Schiff konnte und am Ende beim Schnorcheln noch dabei war, als die Taucher einen seltenen, jungen Walhai beobachteten.
http://www.nachrichten.at/lokal/173852
Taucher nach Lungenriss auf Malediven knapp dem Tod im "Paradies" entgangen
LINZ/MALE. Dramatischer Zwischenfall bei einer Tauchsafari: Mitten im "Tauchparadies" der Malediven erlitt der Linzer Siegfried S. (48) einen Lungenriss. Eiserne Nerven, ein Tauch-Guide und gute Ärzte retteten ihm das Leben.
Die Tauch-Expedition des Linzer Clubs "Seepferdchen" war als übermütige Herrenrunde für 14 Tage auf dem Schiff "Nautilus 1" geplant, berichtet der Organisator. Von der Nautilus aus sollten auf einem kleineren Tauchboot mehrere der Südsee-Atolle besucht werden - auch an Stellen, die vom Massentourismus noch völlig unberührt sind. "Dort gibt es Schluchten zwischen Korallenriffen, an deren Ende bis zu 50 Grau- oder Riffhaie in der Strömung auf Beute warten", berichtet Tauch-Teilnehmer Peter G. (59) aus Linz.
"Magenverstimmung"
Bei täglich drei Tauchgängen hatte S. schon am zweiten Tag plötzlich Probleme: "Es war nur ein kleiner Stich und danach so ein Gefühl, als hätte ich eine Magenverstimmung", erzählt er im OÖN-Gespräch. Er pausierte zwei Tage und spürte vorerst keine Beschwerden mehr - also versuchte er am vierten Tag erneut einen Tauchgang: "Auf 25 Metern Tiefe hatte ich überhaupt keine Probleme, aber beim Auftauchen wurde ich immer kurzatmiger - als hätte mir jemand die Kehle zugedrückt, obwohl noch mehr als genug Luft in der Flasche war", erzählt er. Der deutsche Tauch-Guide Rudi blieb bei ihm und setzte mit S. langsam den Aufstieg fort: "An der Oberfläche hab` ich nur noch einen Streifen Himmel gesehen und dann nichts mehr, weil mir die Luft im Körper die Augen zugedrückt hat", so S.. Nur mit reinem Sauerstoff aus der Flasche konnte er einigermaßen atmen, der Transfer ins Spital nach Male hätte aber vier Stunden gedauert. In dieser Situation brach am Schiff auch noch das Steuerruder, es musste vom Tauchboot ge>
"Der Doktor Köpcke aus Ulm war Spitze, der hat für die Versorgung nicht einmal was verlangt", sagt S.: Er wurde ins Spital nach Male überstellt und erhielt im OP zwei Drainagen, um Luft und Blut aus seinem Brustkorb zu holen.
"Es war wie verhext", sagt auch R.: "Normalerweise ist bei Club-Expeditionen immer ein Arzt dabei, nur diesmal musste er absagen". Eine Panik-Reaktion oder ein Notaufstieg hätten für S. den sicheren Tod bedeutet. So endete der Zwischenfall damit, dass er schon nach vier Tagen wieder auf das Schiff konnte und am Ende beim Schnorcheln noch dabei war, als die Taucher einen seltenen, jungen Walhai beobachteten.


