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Letzter CMAS* Tauchgang, Probleme!

Hallo liebe Freunde,

ich bin ehrlich gesagt gerade etwas verunsichert und würde die Ausbildung am liebsten einfach abbrechen.

Aber erstmal die Vorgeschichte!

Zur Zeit mache ich mit meinem Neffen zusammen den CMAS* Kurs. Wir haben vor 2 Jahren beide einen Schnuppertauchgang im Gasometer in Duisburg zu Weihnachten geschenkt bekommen. Meine Neffe ist von Natur aus sehr ängstlich (nicht nur ein bisschen sondern schon wirklich sehr sehr ängstlich) und ich bin eigentlich genau das Gegenteil! Ich war schon des Öfteren Fallschirmspringen, Bungee jumping und eigentlich kann es mir nicht verrückt genug sein. Darum werden wir oft als Team losgeschickt. Die Tauchlehrer im Gasometer waren wirklich unglaublich nett und einfühlsam und sind toll auf meinen Neffen eingegangen und obwohl wir nicht damit gerechnet haben, hat es ihm soviel Spaß gemacht, dass seitdem der Tauchschein im Raum stand.

Also hat meine Schwester mich kurz vor Weihnachten gefragt, ob ich wohl den CMAS* Kurs mit ihm machen würde!

Lange Rede, kurzer Sinn: Wir sind soweit durch, uns fehlen noch die letzten 2 Freiwassertauchgänge, die wir eigentlich gestern hätten absolvieren sollen. Leider ist das an mir gescheitert, ich habe abgebrochen.

Die anderen Freiwassertauchgänge haben wir im Monte Mare, also indoor absolviert und auch da hatte ich schon beim ersten Tauchgang extreme Probleme. Im Schwimmbad vorher lief alles gut.

Bei unserem ersten Tauchgang im Monte Mare ist mir mein Bleigurt andauernd gerutscht und ich bin dadurch bei unserem ersten Tauchgang in "tieferem Wasser" unkontrolliert nach hinten gezogen worden. Da habe ich mich das erste Mal wirklich RICHTIG RICHTIG unwohl gefühlt und hab innerlich gedacht, oh oh ob das wirklich was für mich ist?? Ich hab mich dann durch diesen Tauchgang durchgebissen. In der Pause hat der Tauchlehrer dann meine Bleikonfiguration geändert und das hat echt den ganzen Unterschied gemacht! Es war der Hammer, ein Unterschied wie Tag und Nacht und alle meine Zweifel waren wie weggeblasen.

Jetzt aber zu gestern, die letzten beiden Freiwassertauchgänge und dieses mal wirklich im See. Das erste Mal 7mm Neopren und Tauchhaube. Das erste Mal mit Schuhen und echten Geräteflossen. Ich hab mich mega eingeengt und unwohl gefühlt schon als ich die Sachen anhatte! Echt was komplett Anderes! Aufgrund meiner Bleigürtelproblematik im Monte Mare dieses mal sofort 8Kg nur im Jacket ohne Bleigurt.

Als wir im brusttiefen Wasser standen, um unsere Flossen anzuziehen und ich das erste Mal die Füße vom Grund genommen habe, hat es mich dermaßen nach hinten gezogen, dass ich ohne Atemregler oder Schnorchel im Mund rückwärts mit dem Kopf eingetaucht bin und jede menge Wasser geschluckt habe. Also es ging schon gut los!

Erste übung des Tages, schnorcheln bis zur mitte des Sees, zur Boje die die Plattform markiert. Dabei habe ich mich gefühlt, als hätte mir jemand mit Klebeband die Arme und Beine zusammengebunden und mich in den See geschmissen. ich hatte absolut keine Kontrolle, ich hab mich andauernd nach hinten gedreht, als wollten meine Flossen an die Wasseroberfläche. Ich bin dann schon beim schorcheln 5 mal aufgetaucht und habe dem Tauchlehrer gesagt, irgendwas stimmt hier nicht! Ich fühle mich absolut unwohl, ich drehe mich andauernd nacht hinten! Er meine daraufhin, das kann mehrere Ursachen haben, schorchel erstmal weiter!

Mittlerweile hatte ich den Kaffee echt schon auf und habe gemerkt wie ich immer weniger Luft bekomme und das obwohl wir gerade nur schnorcheln, die Panik schon in mir aufsteigt. An der Boje angekommen hab ich das dem Tauchlehrer so gesagt und gemeint, ich fühl mich mega schlecht tariert, ich dreh mich immer auf den Rücken und dass ich so auf keinen Fall runtergehe!

Er meinte, ich soll es auf jeden Fall mal probieren! Das hab ich dann getan! Auch unterwasser hab ich mich weiter nach hinten gedreht. Auf 7m hab ich ihm das Zeichen zum auftauchen gegeben und habe den Tauchgang abgebrochen. Bei meinem Neffen hat übrigens alles super geklappt!

Um ehrlich zu sein, habe ich jetzt wirklich Angst vor dem nächsten Mal! Ich weiß langsam echt nicht mehr ob tauchen was für mich ist. Sind das normale Gedanken die man so als Anfänger hat? Ich kenne das eigentlich überhaupt nicht von mir und ich würde auch meinem Neffen zur Liebe jetzt gerne kurz vor Ende abbrechen. Habt ihr vielleicht Tipps für mich?

Vielen Dank,

Fabian

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03.06.2018 05:41
Hallo erstmal bei den quetsch Luft Junkies

Das kann viele Ursachen haben. Fangen wir nochmal ganz vorne an. Bei den Tauchgängen in Turm hattest du keine Probleme ???
Da hattest du anscheinend auch keine Geräteflossen zum tauchen sonder Schnorchelflossen ( geschlossene Flosse ohne extra Schuhe ) ??
So wie es sich anhört hattest du beim See auch das erste mal einen Neopren Anzug an ??? Das mit dem nach hinten kippen verstehe ich nicht ganz vielleicht kannst du das ja nochmals ausführen, wie du das meinst.

1. der Neoprenanzug soll gut sitzen dich jedoch nicht einengen, du sollst dich damit schon noch bewegen können und dich nicht wie eine Presswurst fühlen. Versuche mit angezogenen Neopren nach hinten zu greifen Richtung Flasxhenventil. Das sollte erreichbar sein.

2. mach einen vernünftigen Bleicheck mit deinem Tauchlehrer des Vertrauens. wo hattest du die 8kg drinnen ??? Wenn die 8kg Blei aufgeteilt sind sollte es dich nicht nach hinten ziehen.

3. wenn ich dem Tauchlehrer sage ich fühle mich unwohl und möcht den Tauchgang nicht machen, dann MACHE ICH IN NICHT. Du hast jederzeit das Recht den Tauchgang abzubrechen oder erst gar nicht zu starten wenn du dich nicht wohl fühlst.

Um die negativen Erfahrungen los zu werden würde ich dir raten geht wieder tauchen. Jedoch unter anderen Bedienungen. Fang im Turm an mit Neopren und mit Geräteflossen. Hier hast du dich wohl gefühlt und alles hat geklappt. Okay für den Turm ist ein 7mm Anzug zu dick aber du kannst hier alles unter besseren Bedienungen machen als am See. Sicht, Wohlfühl Faktor.............

Wenn das alles im Turm funktioniert geh raus an den See. Der eine oder andere benötigt den einen oder anderen TG mehr in der Ausbildung. Na und ????

Du wirst hier noch sehr viele unterschiedliche Meinungen und Ratschläge hören.

gut Luft

Hm


03.06.2018 06:14
Super das hat mir echt schon ein bisschen geholfen!

Also im Gasometer war es wirklich nur Schnuppertauchen, da hatten wir zwar auch einen Neoprenanzug an und Geräteflossen. Waren dann aber mit Sicherheitsleine am Tauchlehrer befestigt und mussten uns außer atmen um nichts kümmern. :D

Die Ausbildung machen wir jetzt bei einer Tauschule in Dortmund weil Duisburg echt ein bisschen zu weit weg ist um dort jeden Sonntag hinzugurken.

In der Ausbildung waren wir also wirklich nur im Schwimmbad, ohne Neoprenanzug und mit geliehenen Schnorchelflossen von der Tauchschule und für den ersten Part der freiwasserausbildung im Monte Mare. Da mit Neoprenshorty, aber auch mit den gleichen Schnorchelflossen ohne Schuhe.

Im See kam dann quasi das erste Mal alles wirklich zusammen! Dicker Neoprenanzug (ich glaube wirklich zu eng), Haube, Schuhe und neue Geräteflossen. Die 8KG habe ich selbst links und recht in die Bleitaschen mit Schnellabwurf ins Jacket gesteckt! 4KG links 4KG rechts (aqualung pro hd).

Das mit dem nach hinten kippen verstehe ich auch nicht so ganz als blutiger Anfänger :D Aber das war, was die Panik oder die Angst und letztendlich auch den Abbruch der Tauchgangs ausgelöst hat. Und im Nachhinein bin ich deswegen auch wirklich ein bisschen sauer auf den Tauchlehrer. Schon beim Flossen anziehen habe ich gemerkt, sobald meine Füße keinen Bodenkontakt mehr haben, drehe ich mich auf den Rücken, also quasi Füße nach vorne oben! Ich habe den Tauchlehrer sofort darauf angesprochen und im laufe des Tauchgangs bestimmt noch 10 mal! Ich hab die Ausrüstung selbst zusammengebaut und auch das blei selbst verteilt! Als Anfänger ist man dann natürlich noch nicht so gut im Troubleshooting. Vielleicht hab ich die Flasche zu hoch oder zu niedrig angebracht, vielleicht das Blei falsch verteilt, darum habe ich ihn ja angesprochen. Er hat daraufhin immer nur gesagt, das kann mehrere ursachen haben, komm wir probieren nochmal runterzugehen oder weiterzuschnorcheln! Er hat sich aber nie meine Ausrüstung angeguckt. Da ich wie gesagt im See andere Probleme hatte, wie z.B. mich nicht auf den Rücken zu drehen und am Leben zu bleiben! :D Ist mir das auch erst nach dem Tauchgang erst richtig aufgefallen!

Leider fahren alle in meiner Tauchschule ab nächste Woche für 2 Wochen auf eine Tauchreise. Das bedeutet ich kann frühstens in 3 Wochen das nächste Mal tauchen. Und das mit diesem negativen Erlebnis, echt ein bisschen blöd.

Ich denke als nächsten Tauchgang werde ich vor dem See nochmal ins Monte Mare mitfahren und diesmal mit Haube, Shorty, Schuhen und Geräteflossen.
03.06.2018 08:11

Deine Beschreibung klingt für mich so absurd, dass ich sie kaum glauben kann. Und sollte sie wahr sein, dann wechsle schnellstrns die Tauchschule, denn deine Schilderung steckt voller Verstöße gegen die Standards einer guten Ausbildung (z.B. erst die letzten beiden Tauchgänge in kompletter Ausrüstung).

03.06.2018 08:27
Habt ihr vielleicht Tipps für mich?

Ja.

Ein Forum kann Dir bei deinen Problemen nicht helfen. Das was Du schilderst ist ganz sicher kein "Ausrüstungsproblem" oder etwas, was man mit einem kleinen Tipp mal eben so lösen könnte.

Offenbar hast einfach Angst und Du fühlst dich unwohl. Vielen Anfängern (aber auch Fortgeschritteten) fällt es bei Angst oder Unwohlsein schwer, eine horizontale Wasserlage einzunehmen. Sie versuchen sich immer wieder aufzurichten (quasi so eine Art Fluchtreflex). Ich vermute (!), dass dein Problem damit etwas zu tun hat. Nur an der Ausrüstung oder der Position der Flasche/ des Bleis kann es IMHO sicher nicht liegen.

Hinzu kommt der Unterschied zwischen Schwimmbad und See. Das alles musst Du mit deinem Ausbilder besprechen. Mir kommt es so vor, als ob Du ganz speziell ein Problem hast, welches man nur individuell und mit zusätzlichem Aufwand lösen kann (wenn man es lösen kann). Ob deine Tauchschule und dein Tauchlehrer zusätzliche Zeit in zusätzliche Übung und eventuelle Einzelbetreuung investieren können, kannst Du ja erfragen. Sollte es dort nicht möglich sein, gibt es imho 2 Möglichkeiten:

1) Du nimmst Kontakt zu einem örtlichen Tauchverein auf und machst dort weiter. Der Vorteil eines Tauchvereins ist einfach die Zeit. Dort kannst Du mit deinem Problem so lange üben, wie es vielleicht für dich notwendig sein wird.
2) Du hörst auf. Sorry, wenn es böse klingt: nicht jeder muss tauchen. Das hat mit Fallschirmspringen nichts zu tun. Du musst dich unterwassser wohl fühlen. Bei manchen passiert das sofort, bei manchen dauert es, für andere wird es immer Stress bedeuten.


03.06.2018 08:44
Wirklich?? Wir hatten als Anfänger keine Erfahrung, wie eine GUTE Ausbildung ablaufen sollte, darum haben wir das als normal hingenommen. Wir haben uns allerdings am Anfang schon einmal bei dem Geschäftsführer der Tauchschule beschwert, weil wir bei dem Schwimmbadtauchgängen maximal 10 Minuten im Wasser waren. Daraufhin wurden die Gruppen neu aufgeteilt und Schwimmbadtauchgang 4 und 5, haben dann 30 Minuten gedauert. Ein kleines Warnsignal war allerdings, dass bei unserem ersten Tauchgang überhaupt (nur kniend im Nichtschwimmerbereich), den Taucher neben mir (einem ca. 8 jährigen Jungen mit seinem Vater) eine leere Flasche gegeben wurde, er dann Panik bekam und die beiden danach nicht mehr wiedergekommen sind. Aber ich wollte mich hier eigentlich nicht über die Tauchschule beschweren :D Es stehen ja jetzt nur noch die letzten beiden Tauchgänge aus und danach hab ich mit denen ja nichts mehr am Hut! Ich würde ungern so kurz vor abschluss noch wechseln! Vorallem weil wir schon komplett bezahlt haben! Oder ist das einfach?
03.06.2018 08:54
@Fullcave Ich bin mir nicht sicher, ob das so stimmt. Als wir im See waren hatte ich keine Angst, natürlich war ich etwas aufgeregt vor dem letzten Tauchgang! Angst habe ich eigentlich erst gekriegt, als ich gemerkt habe das irgendwas nicht stimmt und ich mich schon beim Flossenanziehen auf den Rücken drehe. Beim wirklichen Abtauchen hast du wahrscheinlich recht. Da hatte ich den Kaffee schon auf und ich möchte nicht abstreiten, dass ich deswegen den Druckausgleich nicht hinbekommen habe.
03.06.2018 09:06
@Speedbreaker:

Ich schrieb, dass dies meine "Vermutungen" sind. Nicht mehr. Ob deine Tauchschule, dein Tauchlehrer, "gut" sind oder nicht, vermag ich nicht zu beurteilen. Es kommt vielmehr darauf an, was für Dich "gut" und geeignet ist. Für mich klingt es halt so, als ob Du ganz speziell etwas mehr Zeit und eine etwas intensivere Betreuung brauchst, um klarzukommen. Das ist nichts schlimmes. Manche Tauchschulen können und wollen das leisten, manche nicht.

Ich persönlich halte nichts davon, wenn Du mit den beschriebenen Problemen im Freiwasser die Pflichttauchgänge unter Stress abreißt. Du bist IMHO vermutlich noch nicht so weit. Deshalb mein Hinweis auf andere Möglichkeiten, wenn deine Tauchschule das ebenfalls "durchziehen" will.

Mir persönlich käme es darauf an, entspannt und sicher zum Tauchen zu gehen und da wären mir Zeit- und Geldaufwand nachrangig. Aber jeder so wie er mag.....


03.06.2018 09:22Geändert von kwolf1406,
03.06.2018 09:27
Nun, eine Ausbildung nach CMAS enthält mindestens 5 Stunden Schwimmbadausbildung nur mit Flossen, Schnorchel und Maske plus 5 Stunden mit Pressluftgerät (“ gut” heißt u.a. Wasserlage - Trimm - , Feintarierung mit Lunge, streßreduzierende Atemtechnik mit Betonung der Exspiration) plus 5 Stunden Tauchtheorie. Erst danach werden mindestens 5 Tauchgänge im Frei(!)- Wasser mit kompletter Ausrüstung (incl. spätestens jezt Neopren, Jacket, Blei) durchgeführt - es dürfen aber auch mehr sein, um das Ziel zu erreichen! Dabei sollte schon vorher im Schwimmbad mit voller Ausrüstung das korrekte Ausbleien und das korrekte Anlegen der Ausrüstung geübt sein, spätestens aber ganz am Anfang im See. Schon da hat es offensichtlich bei euch gehapert.

Im Übrigen kann ich Fullcave nur zustimmen!
Hemminorm. TMX
03.06.2018 09:35
Ich weiß nicht, was Du von uns hören willst. Du schilderst Probleme, die Du meiner Meinung nach angehen und lösen solltest, bevor Du Deine Ausbildung abschließt. Wenn das in Deiner jetzigen Tauchschule nicht zu realisieren ist, empfehle ich Dir, es bei einer anderen oder wie bereits von anderen geschildert, in einem Verein zu versuchen.

Sollte der finanzielle Aspekt im Vordergrund stehen, dann mach es so, wie Du willst. Du hast ja bezahlt, erwartest ein Brevet und es besteht durchaus die Möglichkeit, dass Du es auch unabhängig von Deinen Fähigkeiten erhalten könntest. Was Dir das dann hilft, wirst Du sehen, zumal Du ja selber schreibst, dass Du ja dann "mit denen nichts mehr zu tun hast". Und was willst Du dann machen? Alleine mit dem Neffen tauchen gehen, obwohl Du mit Dir selber genug Probleme hast? Dann mach es halt so, Auch wenn dies bitte nicht als meine Empfehlung zu verstehen ist.

Auch auf mich wirkt das alles merkwürdig, genau wie auf Kwolf. Leere Flasche bemerkt man eigentlich bereits beim Zusammenbau der Ausrüstung bzw. beim Check. Wie ist denn das gelaufen?

ich an Deiner Stelle würde versuchen, mein Geld wiederzubekommen, sollte die Ausbildung nicht den Standards entsprechen und woanders neu anfangen. Sollte es an der fehlenden Chemie zwischen Dir und dem TL liegen, hat die Tauchschule doch sicherlich eine anderen, der es mit Dir versuchen kann, oder? Oder vielleicht brauchst Du einfach mehr Zeit und mehr Tauchgänge, dann solltest Du hier investieren. Ist beim Führerschein genauso. Und es gibt in der Tat Menschen, für die Tauchen nichts ist, trotz der Diving-is-fun-Werbung und Jeder-kann-tauchen-Werbung. Ist imho nicht so.

Hemmi
03.06.2018 09:40
Puh mir wird jetzt ein bisschen klarer warum das im See nicht so gut funktioniert hat. Wir waren insgesamt 5 mal im Schwimmbad, die ersten 3 mal 10 Minuten im Nichtschwimmer, für die Grundübungen. Also Maske ausblasen, Atemregler wiedererlangen usw. Beim vierten Mal haben wir 30 Minuten die zwei verschiedenen Sprünge vom Beckenrand geübt und erst beim letzten Schwimmbadtauchgang, waren wir für 20 Minuten mit Gerät im Schwimmerbereich. Danach ging es schon in die Freiwassertauchgänge im Monte Mare. Diese haben wir alle, bis auf die letzten Beiden an einem Tag absolviert und dann halt gestern das erste Mal mit voller Montur im See. Allerdings habe ich keine Ahnung was ich jetzt machen soll. Ich möchte ehrlich gesagt nicht nochmal im Verein trainieren. Weil die Tauchschule schon über 400€ von mir bekommen hat! Ich glaube ich sollte DA nochmal nachhaken. Eure Antworten waren auf jeden Fall aufschlussreich!
03.06.2018 09:43
Und ich möchte zu meiner Verteidigung noch sagen, wir hatten vorher wirklich nichts mit tauchen zu tun. Ich habe immer nur gehört ach den Tauchschein haben wir in 2 Tagen in Ägypten im Urlaub gemacht, war super einfach!! Darum bin ich davon ausgegangen, dass die Ausbildung so normal ist und habe das vorgehen der Tauchschule, bis zu euren Antworten hier, nicht hinterfragt!
03.06.2018 09:57
Ich nehme an, die Ausbildung war nicht nach VDST - aber der VDST ist einziger Lizenzgeber für CMAS in Deutschland. Hier aber mal Beispielhaft seine Standards für die *-Ausbildung hier sowie die Liste der Lehrinhalte in Theorie und Praxis hier Das kann bei Lizenznehmern etwas abweichen, aber nicht so eklatant!
03.06.2018 10:03
Theorieeinheiten hatte wir garnicht! Nur im Selbststudium! Wir haben am Ende der ersten Stunde das Lehrbuch Taucher von Klaus Klink bekommen und sollten bescheid sagen wann wir die Theorieprüfung schreiben wollen. Diese haben wir bestanden. Ich möchte jetzt wirklich ungern ein Link zur Tauchschule posten aber es ist ganz sicher CMAS*.
03.06.2018 10:04
Wir greifen dich nicht an! Ich wundere mich nur. Du bist schlimmstefalls ver... worden. Aber wir kennen die Sichweise der Tauchschule ja nicht. Deshalb siehe meine Antwortenprimär als reine Information. Du musst mit der Tauchschule damit ins Reine kommen.
03.06.2018 10:08
“Zwei Tage in Ägypten” wären ebenfalls eindeutige Standardvestöße. Eine regelgerechte Ausbildung dauert 5 Tage.
TondobarPassivtaucher
03.06.2018 12:26Geändert von Tondobar,
03.06.2018 12:27
Zur Ausbildung wurde schon viel geschrieben, deshalb gehe ich nur auf die beiden Punkte ein, die noch unbeantwortet sind.
  1. "Ich hab mich mega eingeengt und unwohl gefühlt schon als ich die Sachen anhatte! "
    Leute, die mal so richtig Angst hatten bis fast schon Panik, berichten später, dass sie das Gefühl hatten, ihr Brustkorb sei zusammengeschnürt und als bliebe ihnen die Luft weg. Bei manchen Zeitgenossen ist es umgekehrt genauso: Drückt etwas auf ihre Brust, z.B. ein Neoprenanzug oder ein unpassendes / falsch eingestelltes Jacket, dann bekommen sie Angst. (Falls du Bücher magst, such mal nach einer Autorin namens Monika Rahimi und dem Stichwort "Tauchen") Wenn du mit dem Tauchen weitermachen willst, musst du noch mehr als andere auf den perfekten Sitz deines Anzugs achten, also nicht zu eng, aber auch keine Luftpolster. Es gibt auch Neoprenschneider, die auf Maß arbeiten. Alternative wäre Trockentauchen, da sitzt der Anzug lockerer. Aber dagegen spricht Punkt 2. Also den Körper dran gewöhnen, z.B. durch Schnorcheln in 7mm Neopren.
  2. "Bei meinem Neffen hat übrigens alles super geklappt!"
    Wenn du aus Dortmund biss, dann bisse ja Kla'text gewöhnt: Du biss'n alta Sack! Da is dat mittem Le'nen nich' meh' so wie voa 20 Jah'n. Dein Neffe muss schon fast erwachsen sein, sonst wär der im Kindertauchkurs und nicht mit dir zusammen. Wenn zwischen deiner Schwester und dir der normale Altersabstand von ein paar Jahren liegen, dann bist du um die 40?! Was glaubst du, wie schnell du noch die Bewegungsabläufe lernen kannst, damit du dich wie ein Fisch durchs Wasser bewegen kannst? Bring Zeit mi!. Es gibt mehrere Tricks, sich auch mit einem dicken Anzug zu stabilisieren, wie Flasche hoch/tief einspannen, Trimm-Blei usw. Das ist aber nur die halbe Miete. Hier im Forum fällt öfter das Schlagwort "Körperspannung", was den Kern aber nicht ganz trifft. Das zu erklären, würde aber ein ganzes Buchkapitel füllen. Überleg mal, warum ungeschickte Fahrradfahrer schon absteigen müssen, wenn sie langsam neben einem Fußgänger herrollen und geschickte Fahrer mit dem Bike auf der Stelle stehen können.
03.06.2018 15:29
Und manche können das auch nur auf dem Hinterrad, auch wenn man älter ist😂😂😂

Würde den Kurs, egal wie, abschließen und anschließend mit einer guten! Tauchschule die Ausflüge an die Teiche in NRW mitmachen und mir dabei alles!! nochmal von einem zeigen lassen bzw. gemeinsam üben
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
03.06.2018 15:52
Wollte mal fragen, ob "Freiwassertauchgänge" denn "Indoor" absolviert werden dürfen?

Ansonsten: Wieder einmal ein ganz, ganz seltener Ausnahmefall, wo die schnelle (Grund)ausbildung nichts taugt. Aber das Brevet sollte schon zu bekommen sein, danach dann selbst (ggf. mit zeitgleich ausgebildetem Buddy) üben. Muss ja nicht in Hemmoor sein... SCNR.
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
03.06.2018 15:55
P.S.: Evt. sollten die Standards beim Schnuppertauchen verschärft werden.... Ich schnupperte bei max. 2m Sichtweite im See, setzte mich ab und tauchte dann knapp 10min solo. DAS ist Qualität, schon vor der Ausbildung!
03.06.2018 16:25
Manche glauben halt nur das, was sie wollen. Zum Beispiel, dass ihr Ausbilder beim Advanced Nitrox ne helle Kerze war und einzelne Fäden im TNet, wo nur eine Seite etwas berichtet hat, geeignet sind, repräsentive Aussagen für eine ganze Branche zu tätigen.

🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣

Pause zum Luftholen

🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣

Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
03.06.2018 16:28
...da das Thema in letzter Zeit häufig aufkam, hab ich mir mal die Mühe gemacht, nachzusehen. Aus der Erinnerung war Theorie und Poolausbildung an 1 Wochenende. Freiwasserteil dann an 1 anderem Wochenende (allerdings in echtem Freiwasser, nicht Indoor).
Freiwassertauchgänge sind ja im Logbook, das waren Tauchgang 1 bis 5. Gesamttauchzeit Freiwasser in den 4 ersten Tauchgängen 70min, beim 5. Tauchgang fehlt der Eintrag der Tauchzeit, ich schätze 40min, macht gesamt knapp 2h Freiwasserausbildung. Wobei in Wahrheit nur3 Tauchgänge stattfanden, aus zB. 1x 50min wurden im Logbook standardkonform (?) dann 2x25min.
AOWD dann unmittelbar im Anschluss gemacht, war ja schon vor Ort, spart Reisekosten, und man kommt (anders als im Parallelthread der Taucher 1 Jahr später..) nicht so aus der Übung.

Jaha... so geht gute Tauchausbildung!
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
03.06.2018 16:34
@Fullcave
Janz ruuuuhig. Ging nicht gegen dich.
Nur muss man doch mal die theoretisch "ausreichende" Ausbildungsqualität, die auch kwolf beschrieb, mit der (oft zwingend wettbewerbs- und profitorientierten) gelebten Praxis abgleichen.
Dann ist auch zu verstehen, was ein (A)OWD-Brevet für eine Qualitätsaussage abgibt, auf die sich ein Tauchveranstalter dann verlassen darf...
Aber meist geht ja alles irnkwie glimpflich aus.
03.06.2018 16:54
@maske:

Wenn Du nachprüfbare Zahlen und Fakten für deine Behauptungen hast, dannn immer her damit. Bis dahin ist deine heißgeliebte These, dass alles Kommerzielle böse und gemein ist, bestenfalls eine Verschwörungstheorie.

Beide Formen sind geeignet, Leuten den Einstieg in das Tauchen zu ermöglichen. Dabei haben beide Formen Vor- und Nachteile, die wir hier aber nicht breittreten müssen. Übrigens hatte der "Neffe" des Fragestellers offenbar überhaupt keine Probleme. So unterschiedlich ist das mit den Lernerfolgen und den Dingen, die notwendig sind......
03.06.2018 17:02Geändert von Felix322671,
03.06.2018 17:03
Moin zusammen,

die Erzählung von dir TE kommt mir nur allzu bekannt vor. Hatte ich fast identisch auch, allerdings beim ersten Schnuppertauchgang in meinem Leben. HIer kam alles zusammen

  • Assistent-TL der aus Unerfahrenheit nur mit den "normalfällen" klar kam
  • Viel zu enger Neoprenanzug (7mm HT) im Freibar bei 32°C
  • Ein Becken was für mich zu seicht für mich war (bin selbst 1,94m groß und das Becken hatte 1,20m an der tiefsten Stelle)
  • Neue ABC-Ausrüstung
  • Streß und Hektik weil ich vor dem Termin über 1h im Stau stand und gerade so pünktlich kam

Ich hatte dann auch dauernd Rückenlage sowie extremen Streß weil ich auch garnicht wirklich unter Wasser kam und letztendlich kaum genug Luft bekommen. Ich hatte schließlich auch extrem viele Sorgen ob ich meinen OWD überhaupt machen könne. Ich hatte dann einen 21 jährigen TL mit über 500 Tauchgängen auf der Uhr in Bali der sehr gut war und die Probleme innerhalb von nur 5 min im Becken erkannt und behoben hat!

Ich bin kein Experte im Tauchen und mit der geringen Anzahl von Tauchgängen auf der Uhr wirklich kein Experte für Tauchausbildung, aber ich denke das bei dir alles zusammen kam und du das ganze noch mal in Ruhe angehen solltest. Ggf. bittest du die Tauchschule auch, dir einen anderen Ausbilder zur Seite zustellen und sollte es dann immer noch nicht klappen, bist du vllt an die falsche Tauchschule geraten.

Ich kann mich aber nur den anderen anschließen, du hast einen Kurs gebucht und diesen auch bezahlt. Das vereinbarte Ziel ist es, dich zum CMAS* auszubilden und das ganze vermutlich ohne Eingrenzung in welcher Zeit mit welchem Aufwand du dein Ziel erreichen musst (also Zielerreichung mit Mindesttauchgängen, und wenn nicht, dann Nachzahlung). Ich würde also auf Erfüllung des Vertrages bestehen!

Lass dich nicht entmutigen und gehe das Thema mit sowenig Streß an, wie es dir nach diesem Erlebnis möglich ist!

Gruß

Felix

Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
03.06.2018 17:11
Fullcave, noch einmal: Es geht hier nicht gegen dich, ich will mich auch etwas zurückhalten... auch wenn's in den Fingern kribbelt.
Nur: Warum soll ich dir immer alles mit "nachprüfbaren Zahlen und Fakten" beweisen, während du das nicht musst, dich allenfalls auf die (theoretischen) "Standards" der Tauchorganisationen verlässt? Aus der erlebten Praxis halten sich so rund 50% der Tauchausbilder höchstens ganz knapp an die sowieso minimalen Ausbildungsvorgaben, je nach Tauchverband mehr oder weniger minimalistisch. Teilweise (zu einem nicht vernachlässigbar großen Teil) werden sogar diese in der Ausbildung noch ausgehöhlt, um Zeit und Geld zu sparen, das erlebte ich immer wieder.

Dem Fragesteller würde ich empfehlen, vor Ort möglichst viel an Ausbildung einzufordern, dann ggf. die Ausbildung dennoch noch einmal woanders (wo er mit den jetzigen Erfahrungen ja gezielt nachfragen kann) zu wiederholen, und sich NICHT auf das bezahlte Brevet (egal ob Cmas, Padi, Ssi) zu verlassen.
Wenn auch der 2. Anlauf fehlschlägt... "nicht jeder muss tauchen."

(Übrigens fullcave: Was ist das denn für ein Argument, dass der Neffe "offenbar" (warum hinterfragst du das nun wiederum nicht?) keine Probleme hatte. Es reicht 1 von 100 oder gar 1000 derart ausgebildeten, brevetierten Tauchern, um Regeln in Hemmoor zu verschärfen, ohne dass diese Taucher gegen Regeln ihres Brevets verstoßen...)

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