UW-Foto-Video Foren

Bei höheren Lebewesen (Wirbeltiere) sind die Augen ähnlich wie beim Menschen aufgebaut.
Ich vermute, bei tagaktiven Tieren ist ein kurzer hoher Lichtimpuls genau so unangenehm wie beim Menschen, aber nicht dauerhaft schädlich.

Konstantlicht, wie wie von dir vorgeschlagen, ist dagegen sehr übel für das Auge, probiere es mal selber (nicht) aus, schaue in ein Blitzlicht (Zehntelsekunden) und in ein Videolicht (Sekunden - Minuten). Beim Videolicht sind Sehschäden sehr wahrscheinlich. Bei den Leuchtstärken guter Lampen wird von den Herstellern sogar davor gewarnt, direkt in das Licht zu sehen.

Ich selber nutze beides, unschädlicher Blitz und Videolampe, Lampe beim Nachttauchgang meisst gedimmt auf 25% Leistung, reicht völlig aus und schlafende Fische und nachtaktive Fauna werden nicht so sehr geblendet.
Bei schlafenden Fischen passe ich auch auf, diese nicht direkt aus der Nähe anzuleuchten, schliesslich haben die keine Augenlider um sich vor unseren Lichtattacken zu schützen.

Lobenswert ist das du dir über diese Problematik Gedanken machst, wieso muss auch noch der 5. oder 6. einer Tauchergruppe das selbe Lebewesen mit Doppelblitz und Lichtkanonen rücksichtslos ablichten und nicht einfach mal verzichten, Bilder lassen sich untereinander auch austauschen. Das Tier ist jetzt eh schon auf der Flucht und Sediment oft mehr als nötig aufgewirbelt, gute Bilder werden es jetzt sowieso nicht mehr.

Die Augen sind träge, der Blitz wird nicht wahrgenommen.

Beim Licht von Tauchlampen schaut es da anders aus

Also eine allgemeingültige Aussage kann ich nicht treffen. Allerdings war ich dieses Jahr mal in einer Aufzuchtstation für (Meeres-)Schildkröten. Dort hat man uns eingetrichtert keinesfalls mit Blitz zu fotografieren, weil das die kleinen Schlidkröten schädigen würde.

@Stefan G: Wahrscheinlich hast du recht mit dem Videolicht. Habe letzte Safari ein Licht ausprobiert und bin zum Schluss gekommen, dass meine Videos auch genug gut werden ohne Licht und ich so nicht die Tiere anleuchten muss. -> siehe: https://vimeo.com/72770108 Falls ihrs nicht glaubt.

Weiter nervt es mich vorallem dann wenn 5 Leute das Tier ablichten und ich nachher die Fotos sehe. 80% der Fotos sind doch Schrott. Sorry für das harte Wort, aber viele Fotos die ich bis jetzt gesehen habe waren das blitzen einfach nicht wert.

@boesewicht: Sorry ich finde deine Aussage "Die Augen sind träge, der Blitz wird nicht wahrgenommen" völliger Blödsinn. Du willst mir doch nicht im Ernst sagen dass unsere Augen das stört und die Schildkörten nicht? Woher willst du das wissen? Für mich ist klar, da könnte ich dir auch einige Beispiele auf Video liefern, dass blitzen die Schildkröten z.b stört und die abhauen sobald geblitzt wird.

@Garfi: Das finde ich dann wieder interessant und würde meine Beobachtung stützen. Haben sie gesagt was passiert wenn geblitzt wird?

Dank für die Diskussion. Ich finde das sollte man sich als Fotografen viel mehr überlegen bzw. diskutiert werden.

Schöner Tag noch!

Ich weiß es leider nicht mehr so ganz genau. War auch sprachlich nicht ganz so einfach. Ich bilde mir aber schon ein, dass sie gesagt hätten, die Tiere würden davon blind werden.
Es ist natürlich möglich, dass das etwas übertrieben war. Aber dennoch hatte es bestimmt einen Grund, dass das extra besprochen wurde, bevor wir die Tiere sehen durften.
Dabei muss man auch bedenken, dass die Kleinen ja sonst in fast völliger Dunkelheit großgezogen werden. Bis man sie freilässt.

Ohne Blitz durften wir jedenfalls nach Herzenslust fotografieren.

Das Thema (Blitz/Licht) wird (bei den Naturfotografen) zuweilen in der fc diskutiert. Mir sind keine verlässliche Studien zu der Schädlichkeit von Blitzlicht/Licht bekannt, was allerdings nicht automatisch heißen soll das es nicht schädlich ist.

Ich denke, man muss differenzieren und sich dazu möglichst gut über die Tiere informieren. Ich kann mir vorstellen das es Lebewesen gibt die toleranter sind und solche die empfindlicher reagieren.

Ein umweltbewusster Taucher und Fotograf sollte dies respektieren.
Ein schöner Film hierzu: Im Farbrauch der Tiefe ( WATER COLOURS): http://www.liquidmotionfilm.com/FilmsNew.html

Nach inzwischen über 20 Jahren UW-Fotografie stimme ich, zumindest was Fische angeht,"boesewicht" zu. Fische zeigen meist keinerle Reaktionen auf Blitzlicht. Reagieren aber auf andere Reize, z.B. Druckwellen, sehr heftig. Anders sieht es bei Dauerlicht aus. Hier wissen die Videofilmer sicher was ich meine. Und gerade bei Dauerlicht halte ich LED-Leuchten für extrem kritisch. Ein Selbstversuch sollte hier schnell Klarheit verschaffen. Wenn man direkt in eine LED-Lampe hineinschaut ist die Blendung doch wesentlich stärker als bei einem HID- oder XENOPHOT-Brenner. Ähnliche Beleuchtungsstärke der Lichtsysteme vorausgesetzt.
Sicher tun wir mit diesen Lampen den Meerestieren und gelegentlich geblendeten Tauchern mehr an als mit dem Blitz.
Versteht mich bitte nicht falsch, ich meine damit nicht, daß Blitzen gesund für die tiere ist!

Also ich sehe ja schon flecken wenn ich geblitzt werde. Wieso soll es jetzt da fischen die kleinere augen haben und somit das verhältnis Blitz - augen grösser ist als bei uns nicht stören? Habe auch schon gehört dass seepferdchen zu tode geblitzt wurden. Ob das stimmt? Irgendwie habe ich manchmal das gefühl dass fotografen das blitzen schön reden oder viele hobbyfotografen sich gar keine gedanken dazu machen. Gerade bei vielen ferienfotografen würden auch fotos oder videos ohne licht ausreichen.

"Ob das stimmt?"
-> schau mal http://www.taucher.net/forum/Seepferdchen__blind_durch_Blitzen__bio2965.html

...und schau dir mal den Film an (oder besser gleich alle drei Folgen kaufen). Darin wird sehr schön beschrieben "wie" die Tiere "sehen", etwas wahrnehmen.

Lichtstärke, Entfernung, Dauer, evtl. die Zusammensetzung und wie der Sehnerv bei den verschiedenen Arten verdrahtet ist (laienhaft ausgedrückt) wären die Faktoren die man untersuchen müsste.
Wenn du hierzu etwas findest las es mich wissen.

"Irgendwie habe ich manchmal das gefühl dass fotografen das blitzen schön reden..."
->Vielleicht fragst du mal bei einem Foto-Model an - werden ja schließlich auch oft "geblitzt".

"oder viele hobbyfotografen sich gar keine gedanken dazu machen"
-> In der Tat. Ich erinnere - sinngemäß - gerne an die Aussagen von Kurt Amsler (oder war es Herbert Frei?): Man solle sich mit den Tieren, dem Verhalten beschäftigen, so entstehen bessere Fotos.