Alles rund um die digitale oder analoge Fotografie und Video gibt es in diesem Forum. Ob Fragen zur Ausrüstung, zum Handling oder zu Motiven - alles findet hier seinen Platz. Bei den vielen Möglichkeiten welche sich hier bieten ist Erfahrungsaustausch dringend notwendig!
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vauha27SSI MD

Generelles Fotografier-/ Filmverbot für die ersten xxx TG?

Geändert von vauha27,
10.06.2025 07:05

Grundsatzdiskussion:

Ich bin gerade in Ägypten an einer größeren Tauchbasis und sehe jede Menge Taucher mit Ihren ActionCams und Handygehäusen, aber auch sogenannten "richtigen" Kameras mit Gehäuse und mehr oder weniger vielen daran montierten Lampen.

Was ich beobachte:

Die Leute können nicht richtig tarieren und sind durch die Benutzung ihrer Gadgets taucherisch völlig überfordert oder es ist Ihnen schlichtweg egal. Sie legen sich oder die Kameras auf die Korallen. Sie treten mit den Flossen die Korallen hinter und unter sich kaputt. Sie verursachen Sandstürme unter Wasser, weil sie wie wild mit den Flossen schlagen. Sie pflügen durch den Sand. Sie tarieren konstant mit den Flossen um ihre Tiefe zu halten. Sie sind sich anderer Taucher nicht bewußt oder ignorieren diese völlig. Mit sturem Blick auf den Sucher blenden sie ihre Umgebung völlig aus und rammen alles aus dem Weg, was ihnen in den selbigen kommt. Sie stürmen in Höchstgeschwindigkeit auf jedes zu fotografierende Objekt los anstatt es ganz langsam und vorsichtig anzutauchen. Ihre Tiefe schwankt völlig unkontrolliert um mehrere Meter innerhalb kürzester Zeit.

Da werden Hunderte und Tausende Euros für Cams / Gehäuse / Filter / Sticks etc. spendiert, aber an der eigenen Erfahrung und Ausbildung wird gespart.

Egal wie freundlich man das Thema anspricht. Sie sind völlig uneinsichtig und beratungsresistent. Die meisten verstehen noch nicht einmal, was man ihnen zu erklären versucht.

Was tun?

Inzwischen bin ich der Meinung, es sollte ein generelles Film- und Fotografierverbot unter Wasser eingeführt werden. Und das wird dann unter gewissen Regeln aufgehoben. Am besten nicht automatisch gekoppelt an irgendwelche Brevets. Ein 15 TG AOWD bekommt dann keine Erlaubnis. In diesem Falle würde sich tatsächlich ein Zusatzbrevet anbieten, welches dann aber auch die taucherische Seite mitumfasst. Das gekoppelt an eine Mindestzahl von TG (z.B. 50 vor Beginn des Brevets) könnte eine Lösung sein. Für alle anderen, die das Brevet nicht machen wollen ist die Mindestzahl der TG deutlich höher (z.B. 100 TG). Mit einer solchen Regelung wird nicht jeder Fotograf und Filmer zum besseren Taucher, aber die schlimmsten Auswüchse sollten doch deutlich minimiert werden. Ja, es sind starre Grenzen und der eine oder die andere lernt schneller oder braucht länger oder lernt es sogar nie. Alles ist besser als der status quo.

Da könnten Vereine, Ausbildungsorganisationen, Tauchbasen, Behörden ein Regelwerk zum Schutz der Unterwasserwelt schaffen. Jeder für sich oder sogar gemeinsam.

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blackraiderDM / IANTD Normoxic Plus
10.06.2025 07:44Geändert von blackraider,
10.06.2025 07:50
Ich musste etwas lachen, denn das ist in etwa so wie mit dem Auto, das fährt ja auch mit Benzin und nicht mit dem Führerschein... wink2

Was meine ich damit? Wer soll das bitte überprüfen?
Wer sollte irgewelche Konsequenzen durchsetzen? Welche denn überhaupt? Das ist ein frommer Wunsch sonst nix...

Versteh mich nicht falsch, ich wäre sofort dafür wenn diese, wie nennt es Guppy?, Idiotensticks verschwinden würden...
Heute filmt ja jeder Depp irgendeinen Müll zusammen weil er/sie ja der wichtigste Mensch auf Erden ist.
In Wahrheit interessant es keine Sau was da zusammengemurkst wird. Ein X-beliebiger Youtube Schnippsel ist genauso gut...
Stattdessen wird aber der TG vermurkst, selbst 0 gecheckt / mitbekommen vom TG...
Nur damit am Ende ein belangloses Video rauskommt, statt einfach mal nur den Moment und die Ruhe zu genießen die das Tauchen ja eigentlich so geil macht. cul

Ich seh es bei uns am See, da gibt's auch so ne Fotogruppe.
Immer die seit Jahren gleichen Aufnahmen, austauschbar und beliebig.
Von den 10 Leuten gibt's einen einzigen der wirklich sehenswerte Bilder zaubert, die sind handwerklichgut und von der Qualität überragend. Gut er hat das beste Fotoequipment, aber das merkt man hier auch am Ergebnis.

Die anderen könnten auch daheim bleiben mit ihren Geweihen, denn das Bild am Abend in den solmzialen Medien ist das gleiche nur in schlechter...
Zumindest wird da nix zerstört sondern im schlimmsten Fall etwas Schlamm aufgewirbelt.
Dann wird noch drüber gestritten wer der geilste Hecht im Teich ist und wer denn nun mehr Likes und Follower hat.
So Dumm und gleichzeitig so sinnlos.

Der Menschheit würde ein Gefallen getan wenn jemand bei dem ganzen Scheißdreck den Stecker ziehen würde...
Stephan K.PADI DM, CMAS***, SSI XR, Apnoe 1, Eistauchen
10.06.2025 07:56

Wenn ich mir manch einen Tarierlegatheniker ansehe, dann ist das zum Schutz der Korallen durchaus angebracht.

Letztlich so wie bei Tauchsafari erst ab 50 TG wäre eine Möglichkeit, aber manch einer kann selbst mit 200 TG nicht tarieren.

Aber sowas durchzusetzen wird sehr schwierig sein.

SpaetberufenerMaster Scuba Diver
10.06.2025 08:07
Nicht durchzusetzen, nicht zu kontrollieren.

Anstatt der Kamera sollte Dummheit verboten werden, das würde die Umwelt besser schützen.
10.06.2025 08:42
hier ginge es meiner meinung nach generell ums Tarieren. Mir kommt halt vor, als würde dem Tarieren immer weniger Bedeutung geschuldet - in der "Grundausbildung" - frei nach dem Motto - zuerst geht es darum, dass der Tauch afficiando einen TG "überlebt" - der Rest kommt mit der Übung. WEnn es allerdings im Kurs (da haben "Wissende" noch einfluss auf die angehenden Taucher!) nichtmal thematisiert wird - dann arbeitet auch keine/r daran beim eigenverantwortlichen Tauchen.

Wenn ich mir der Thematik vollständig bewusst bin, dann werde ich anfangs nur sehr selektiv die Kam mithaben und daran arbeiten, beim Tarieren besser zu werden...

NUR das Fotografieren einzuschränken wird nichts am Bewusstsein ändern.

... was die Lösung (ausser es bei JEDEM Kurs einzuflechten) aber ist, kann ich leider nicht sagen...

LG
StB216
CiccioneAdvanced Technical Mermaid
10.06.2025 09:04
Leider ist es ein Trend, dass grundsätzlich ALLES auf Instagram ond Co veröffentlicht werden muss. Das gilt natürlich auch für einen TG. Ist ohnehin schon eine "schwere" Einschränkung, dass UW kein Internet verfügbar ist und man mit dem Posten bis nach dem TG warten muss.

Insbesondere Anfänger können natürlich noch nicht tarieren und wären sicher besser bedient wenn Handy und Actioncam nicht dabei wären.
Aber offenbar übertrifft dieser Geltungsdrang wirklich jeder Vernunft.

Leider gilt das aber nicht nur für Anfänger. Ich hab leider auch schon Taucher mit 20+ Jahren "Erfahrung" gesehen, die in die Korallen geknallt sind da sie einfach nicht tarieren konnten.


10.06.2025 09:13Geändert von Schreibmayer,
10.06.2025 09:22
Ich denke schon, daß sich ein Fotografier-Verbot für Taucher, z.B. <100 TGs, durchsetzen läßt, wenn das von der Tauchbasis kontrolliert wird (ist auch im Interesse der TB, daß die Riffe intakt bleiben). Natürlich wird das Verbot nicht von jeder TB rigoros gehandhabt werden, aber großteils wird es funktionieren (z.B. ähnlich dem Gebot, daß 1*/OWD Taucher nicht ohne Guide Tauchen dürfen). Wo selbstständig, ohne TB, getaucht wird, ist die Kontrolle natürlich kaum möglich, aber dieses Tauchen ist eher die Minderheit...

Soweit ich das mitbekomme, bewegen sich die meißten Anfänger (auch ohne Fotoapparat) eher vorsichtig UW, weil ihnen das Problem der schlechten Tarierung sehr bewußt gemacht wird (ist ja auch im Interesse der ausbildenden TB) und richten kaum Schaden an. Die Wenigen (mit und ohne Fotoapparat), die sich anders verhalten, richten dann natürlich den Schaden an. Ebenso habe ich, selten aber doch, Taucher mit jahrzentelanger Taucherfahrung beobachtet, welche sich genau so verhalten, wie von vauha beschrieben. Die sind dann natürlich völlig resistent gegenüber Ermahnungen/Belehrungen (wäre eigentlich zum Totlachen, wenn nicht Beeinträchtigung unserer Tauchgebiete damit einhergehen würde)...

=> Ein solches Verbot fände ich gut, als Anfänger sollte man sich, auch im eigenen Interesse aufs Tauchen konzentrieren, nicht auf das Herstellen von Fotos/Videos. Es würde schon was bringen, das Problem aber bei Weitem nicht lösen...
Nach meiner Beobachtung trifft das Problem insgesamt auf eine Minderheit von Tauchern, nicht nur Anfänger, sondern auch Fortgeschrittene/sehr Erfahrene, mit, aber auch ohne Fotoapparat zu. UW-Fotografen generell zu verteufeln, hat schon auch was mit Neidkomplex, bzw. Intoleranz, zu tun...


LG, Wolfgang
10.06.2025 09:24
Leider habe ich es bis jetzt noch nie nach Ägypten geschafft, nur in heimische Seen und nach Kroatien. Aber ich kenne das auch hier.
Aber kurz mal meine Erfahrungen damit. Als ich zum Tauchen begonnen habe war ich oft mit einem Freund als Buddy tauchen. Er hatte nur eine GoPro, aber ich wollte wenn möglich, später die Aufnahme haben. Ersten, für mich als Erinnerung, und zweitens auch aus dem Film zu lernen. Wasserlage usw.
Meistens war das eher mühsam, und wenn dann habe ich nur Ausschnitte oder Fotos bekommen.
Und da ich dann unterschiedliche Buddys hatte, wollte ich selber filmen. Ich hatte noch nicht viele Tauchgänge. Und ehrlich war ich damit auch echt überfordert. Und das war nur eine GoPro.
Mein Sohn und ich sind die meiste Zeit gemeinsam Tauchen. Er hatte eigentlich so gut wie nie eine Kamera oder der gl mit. Das merkt man aber bei ihm. Er tariert sehr gut, und hat auch eine sehr gute Wasserlage. Das lag auch daran, das er sich eben auf diese konzentrieren konnte während ich gefilmt habe.
Heuer hatte ich nur ein paar Tauchgänge, aber als ich die GoPro mit hatte, hat sie mich ehrlich eher gestört. Und dadurch habe ich eben an meiner tarierung usw gearbeitet. Aber das sind halt Tauchgänge die ich sonst x mal bei uns im See gemacht habe. Da kenne ich so gut wie jeden Fisch. Ich habe das am Anfang auch nicht geglaubt als es mir ein paar Buddys gesagt haben, lass die Kamera an Land, oder ube damit mal auf einer Plattform oder so, da kannst nix kaputt machen, und du kannst.
Tja ich habe aus der Erfahrung gelernt, und dann auch mal gesehen, wie ich teilweise durchs Wasser gepflügt bin. Hat nicht so schön ausgesehen.

So nun zu dem Thema, ehrlich gesagt, und da müsst ihr mir sicher zustimmen, kann am Anfang konnte keiner von uns am Anfang Tauchen. Aber wir waren und sind immer noch begeistert. Aber tauchen lernt man nur durch Erfahrung. Und das kann ich auch sagen nicht immer an schönen Orten, und bei guter Sicht.
Aber viele der Taucher haben das im Urlaub im Meer gelernt, und tauchen auch nur im Urlaub. Und da ist halt alles bunt und schön. Aber auch empfindlich. Aber da sagt es dir halt auch meistens keiner. Das deine tarierung scheise ist. Warum. Die Leute sind im Urlaub, und wollen ihre Ruhe.
Hier bei uns, geschieht ja relativ wenig wenn ich mal die tarierung verliere.
Aber kann man es verbieten. Nicht wirklich. Sollte man es einschränken, sicher, aber wie?
Das Problem ist hier eher das, die Industrie mit diversen Gadgets sich auch darauf einstellt. Z.b. GoPro, insta 360, Smartphone usw. Und es wird immer einfacher damit relativ schnell auch Erfolge zu erzielen. Wird einem erzählt.
Und die Leute wollen halt ihre Erlebnisse vom Urlaub mitnehmen.
Zerstören die was dabei, ja einige, aber nicht alle. Wäre es mit Erfahrung usw. Beser. Ja.
Aber was willst machen?
Entweder beschränken ( wie auch immer das aussieht).

Wie könnten einschränken den aussehen?
Eine gewisse Anzahl von Tauchgängen. Mal ehrlich, es gibt auch Taucher die können mit 100 TG nicht gut tarieren. Und das Logbuch, naja, Papier ist ja Geduldig.
Einen Check Dive. Tja, kann manchmal funktionieren, aber auch hierg gibt es dann wohl das eine oder andere schwarze Schaf.
Eine Begrenzung. Wer kontrolliert das? Wie will man es kontrollieren?
Eine Gebühr, Hilft auch niemand. Was geschieht mit der Gebühr? Und ehrlich, wenn sich die Leute den Urlaub, und das Kamera Equipment leisten, zahlen sie das auch. Und deswegen werden die Leute nicht besser tarieren.
Eine Beschränkung. Wie will man das durchsetzen? Wer entscheidet, wer fotografieren, oder filmen darf? Jetzt mal ein Beispiel. Ein Boot mit 20 Tauchern. 18 haben Kamera oder der gleichen dabei. Wer entscheidet, wer wann mit dem rein darf und wer nicht. Und wer kontrolliert das dann, z.b auf dem Meer? Und wer Garantiert, das es da nicht zu " Manipulationen" kommt.
Oder man lebt leider damit, und sensibilisiert die Leute.
Verbote, Beschränkungen und Gebühren werden sicher kommen. Aber ob das Erfolg hat, wage ich leider zu bezeifeln.
Und es wird wohl dann immer noch das eine oder andere schwarze Schaf geben, die das umgehen, oder nicht kontaktieren.
Eine GoPro, oder eine insta geht ja glaube ich in eine Tasche eines bcd...

10.06.2025 09:34
@Cicchione "Leider gilt das aber nicht nur für Anfänger. Ich hab leider auch schon Taucher mit 20+ Jahren "Erfahrung" gesehen, die in die Korallen geknallt sind da sie einfach nicht tarieren konnten.":


Ich habe schon erfahrene Taucher erlebt, die können sehr wohl Tarieren, es ist ihnen aber sch...egal. Merkt man z.B. daran, wenn man gerade auf eine Makroaufnahme lauert und es kommt dann plötzlich "Nebel" in Form eines Sandsturms daher (kopfpatsch oder einfach mask).
Die legen sich auch auf lebende Korallen drauf, wenn sie schauen wollen, was man gerade fotografiert (dann sauer) und einem das Motif dann oft verscheuchen puzzled...
Jürgen@blubblubi.a.c. Master Diver
10.06.2025 09:59Geändert von Jürgen@blubblub,
10.06.2025 10:04

Meine Frau und ich halten es so: wir fotografieren über Wasser, aber unter Wasser lassen wir uns von Guides oder Buddies fotografieren, damit wir uns zu 100% auf all die anderen Sinneseindrücke konzentrieren und genießen können, anstatt nur auf einen paar cm² großen Suchbildschirm...
Klar haben wir auch Bilder und Videos gemacht. Aber ehrlich, sind eh immer die gleichen... Uns geht es beim Tauchen um etwas anderes.

Ein Verbot würde ich nicht befürworten, nicht überprüfbar ohne Abtasten und Gepäckkontrolle.
Aber ein mehrmaliges Hinweisen und Ansprechen durch Tauchlehrer, Guides, Basenbetreiber usw wie "Geh, lass die Kamera da und kümmer dich lieber um deine Wasserlage und Position" halte ich für sinnvoller. Bei mir hats funktioniert, ich lass aber auch mit mir reden sm1

10.06.2025 10:03
Die Idee ist gut, aber kaum umzusetzen. Und: Anzahl TG ≠ Kompetenz
10.06.2025 11:00
Hallo zusammen,

warum nicht einfach einen Fotoführerschein wie bei Motorrad.

Bis 100 Tauchgänge nur Fotos vom bezahlten Guide (dann kann man endlich wieder auf den Tischkorallen sitzen oder stehen, wie in den 1990er Jahren). Ab 101 ist dann eine Actioncam ohne Stick, nur am Goodman Handle erlaubt, Tauchgang nur guided, versteht sich. Dann kommt ab dem 201sten die Kompakte ohne Arme, plus der Selfiestick für die Actioncam. Ab Nummer 501 dann die Aps-C Systemkamera mit Domeport bis 8 Zoll, sowie Blitzarme etc. Ab hier dann auch ohne Guide. Final ab 1001 wird es dann die Vollformat mit Domeports über 8 Zoll, nun brechen alle Dämme. Das Ganze natürlich getrennt für Foto- und Videografen. Dann gibt es endlich wieder neue Plastikkärtchen fürs Logbuch und die hochqualifizierten beschäftigungslosen Tauchlehrer haben wieder zu tun.

Nach dem Tauchgang wird dann noch von einer KI mit einem 3D-Modell des Riffes geprüft, ob nach Triangulation der Bildausschnitte eventuell eine verbotene Zone des Riffs benutzt wurde. Wird ein Verstoß festgestellt, dann gibt es eine Zusatzgebühr auf den Tauchgang.

Jetzt aber mal im Ernst. Die Fotografen sind doch nicht das Problem. Problem ist der enorme Nutzungsdruck der Riffe. Dazu kommt die oft vorhandene "natürliche" Umweltverschmutzung in den Ländern. Kennt jemand das Phosphor-Verladeterminal in einer viel besuchten Taucherregion in Ägypten? Der Wind verschleppt da so viel Material, dass vermutlich 50.000 Foto- und Videografen Tag und Nacht Makrofotos ohne Stativ machen müssten, um das gleiche Schadpotential zu haben. Die Saumriffe brechen fast unter der Last der Tages- und Safariboote die bei schlechten Wetter nicht rausfahren. Jedes Tagesboot leert beim Motorstart erst mal die Bilge und den Schmutzwassertank. Schon mal nachgerechnet, wie viele Nährstoffe da ins Wasser kommen? Die Braunalgen waren 2021 fast komplett aus den Riffen verschwunden. Nun überwuchern sie wieder die Hartkorallen.

Nein vauha27 das Problem sind sicher nicht die Fotografen. Ich gebe Dir völlig recht es läuft nicht gut, aber das Problem ist genau so austauschbar wie die Disskusion mit OWD und Begrenzung auf 18m. Ein Brevet macht keinen besseren Taucher, Entschuldigung, Fotografen.
Grüße Drwave
AlpöhyHat ein Herz für Baggersee-fraktionisten.
10.06.2025 11:58

Am Besten verbieten wir das Tauchen komplett. So gibts gar keine Emission mehr, die Korallen bleiben geschützt und niemand muss sich wegen verspäteten Flügen, lautem Hotel, umkippenden Booten usw ärgern.


Aber soweit wollen wir ja nicht gehen.big

Ansonsten hat es Späti mit zwei Sätzen auf den Punkt gebracht:
"Nicht durchzusetzen, nicht zu kontrollieren.


Anstatt der Kamera sollte Dummheit verboten werden, das würde die Umwelt besser schützen."

Der zweite Satz würde uns nebenbei noch von viel grösserem Unbill schützen...lol2
CiccioneAdvanced Technical Mermaid
10.06.2025 12:42Geändert von Ciccione,
10.06.2025 12:44
@Alpöhi: du willst Dummheit verbieten?

Bist du dir der Tragweite und der wirtschaftlichen Folgen bewusst?
Ohne Dumme fände allerlei Unrat, der zwar herstellbar aber ansonsten nutzlos ist keine zahlende Kundschaft mehr. Facebook, Instagram und Co hätten nur noch ein paar Dutzend Poster (TicTok würde wohl gar nicht existieren) und so manche Partei würde von dieser Welt verschwinden.
Auch könnten wir uns nicht täglich an dem TACO-Orangenmann auf der anderen Seite des Atlantiks erfreuen.

Insgesamt wäre die Bevölkerungsdichte wohl erheblich reduziert. Der Satire würde es an Stoff fehlen....

Was für eine arme Welt das doch wäre ohne all die Vollpfosten jt_cry2
SpaetberufenerMaster Scuba Diver
10.06.2025 12:51
Gefährlich wirds, wenn die Dummen fleißig werden.
AlpöhyHat ein Herz für Baggersee-fraktionisten.
10.06.2025 12:56Geändert von Alpöhy,
10.06.2025 12:59
Cicci: der Taco Mann sorgt bei mir je länger je mehr für immer weniger Belustigung. Momentan kommt es dort gefährlich nah an einen Kipppunkt, wo es nicht mehr lustig ist. Ich drücke den verbleibenden vernünftigen Menschen dort kräftig die Daumen. (Leider lässt einen Project 2025 noch weit schlimmeres erwarten...)

Ansonsten: "Dumm ist, wer dummes tut.", wie es uns Forest Gump lernte.wink2

Ich präzisiere: der Unterwasserwelt (und ganzen Welt) wäre es schon viel mehr gedient, wenn man mit ihr und deren Bewohner respektvoll und rücksichtsvoll umgehen würde.
Abfall: einfach wegschmeissen, damit gibt man anderen Leuten einen Job...
Sushi aus dem Supermarkt in der Plastikschale: logisch kaufe ich es, sonst müssen sie es wegwerfen...
usw

Apropos: ich hatte vor Jahren mal einen Gast in der Tauchgruppe, der den gefundenen Lobster gleich für das Dinner mit hochnehmen wollte...


Ich bin jetzt auch mal etwas egoistisch: von mir aus kann man nun das Fotografieren unter Wasser verbieten: ich habe zuhause nämlich keinen Platz mehr an den Wänden für neue Bilder und Online habe ich nie veröffentlicht. supercool
AlpöhyHat ein Herz für Baggersee-fraktionisten.
10.06.2025 12:57Geändert von Alpöhy,
10.06.2025 13:01
Wie wahr Späti, wie wahr!

(noch gefährlicher sind die eigentlich intelligenten, aber ignoranten Figuren, die fleissig werden.)
10.06.2025 13:17

Ich fände es nicht wirklich fair, eine fix festgelegte Zahl an Tauchgängen festzulegen, ab wann man fotografieren sollte. Wie viele hier schon geschrieben haben, bedeutet viele Tauchgänge zu haben nicht unbedingt, auch gut tauchen zu können.

Wenn meine eigenen Schüler oder Clubmitglieder mit denen ich unterwegs bin sehr früh schon zur Kamera greifen, sage ich es ihnen, wenn ich finde, es ist noch zu früh. Ich erkläre, weshalb ich das so sehe und siehe da, meist treffe ich auf viel Verständnis.

Ich denke, viele schnallen gar nicht, wie viel sie um sich herum zerstören, weil sie Tarierung und Kamera nicht im Griff haben. Die Meisten davon wollen auch gar nicht Natur zerstören, sie bekommen es nur nicht mit. Man kanns ihnen aufzeigen- das ist aber genau das, was meiner Meinung nach viel zu selten gemacht wird. Keiner sagt was. Ich finde, da sollte man (Urlaubs)basen viel mehr in die Pflicht nehmen, nicht einfach alles blind zu akzeptieren. Schlussendlich sind es ja ihre Tauchgebiete, die darunter leiden.

AlpöhyHat ein Herz für Baggersee-fraktionisten.
10.06.2025 13:29
Danke Steffi, genauso sehe ich es auch.thumbup

Ich möchte noch ergänzen: Bitte auch mal über die unzähligen Manta- und Shark Points diskutieren, wo Taucher mit und ohne Kamera sich mit Strömungshaken und Händen am Riff festhalten und beim Glotzen hinten mit den Flossen in der Strömung alles kaputt hauen, oder gleich negativ tariert auf den Korallen liegen.

Ich beobachte dies seit Jahren und könnte jedes Mal kotzen. So mancher schöner Ort unter Wasser wurde so schon komplett kaputt gehauen.
Dieter_BSPADI AOWD, CMAS*
10.06.2025 14:19
Die Tarierfähigkeiten sind m.E. individuell und auch abhängig von der Erfahrung in den bisherigen TG: mit/ohne Strömung, Meer oder See etc. Daher könnte man gar keine Zahl festlegen. Mancher kanns bei 30 TG schon, andere brauchen 100 etc.


10.06.2025 14:35
Realistisch wäre, wenn die Ausbildungsverbände Regeln in ihre Lehrstandards Empfehlungen einarbeiten, ab wievielen Tauchgängen und/oder welchem Brevet ein Fotogerät mitgeführt werden "darf", ähnlich den Tiefengrenzen.
Natürlich kann man das dann nicht bei jedem einzelnen durchsetzen, aber die Basen hätten eine Handhabe, den Fotoapperat nicht mit unter Wasser gehen zu lassen und es hätte auch einen Einfluss auf das Massenverhalten.
CiccioneAdvanced Technical Mermaid
10.06.2025 14:36
@Alpöhi: Ich hätte in meinem Post vlt Ironietags setzen sollen!

Leider, wirklich leider sind wir von jeder Menge Idioten un A****löchern umgeben.

Die Welt könnte so schönb sein, wenn es von denen weniger oder gar keine gäbe
AlpöhyHat ein Herz für Baggersee-fraktionisten.
10.06.2025 14:44
Klaus, schreib Deine Meinung mal an Padi. Ein Photo Späschel haben sie ja schon. Wenn Du sie jetzt noch auf die Idee bringst, dass dies verpflichtend für Fotografen wird, reiben sie sich sicher die Hände. $$$ big
pephotoSSI MD
10.06.2025 15:31

Hallo @GSX1200 das du unterschiedlich zu deinem Sohn lernst muss nicht an der Beschäftigung mit deiner GoPro liegen. Wir lernen als Erwachsene erheblich langsamer als junge Menschen. Ist auch beim Golfen ein krassen Beispiel: wenn der Trainer den Schwung vormacht, wiederholen Kinder den als ob sie nie was anderes gesehen habe , wir als Erwachsene denken darüber nach, und blockieren uns selbst, wir nehmen auch nicht alles der Bewegungen mehr wahr.


beim Tauchen ist es ähnlich, dein Sohn als Buddy lernt es nicht nur schneller, er beschäftigt sich auch deutlich weniger beim tauchen mit deinem Wohlergehen als umgekehrt, was einfach daran liegt, dass du der Vater bist, und eine andere Verantwortung hast oder dir diese bewusst ist.


generell würde ich nicht sagen das eine GoPro bei der Tarierung stört, sie hilft teilweise auch, dass am Anfang nicht mehr mit dem Armen geschwommen wird.

zum eigentlichen Thema: jeder hat eine eigene Wahrnehmung zu seiner Umwelt, insbesondere am Anfang nimmt man diese nur bedingt wahr. Wenn man dann noch Bilder macht, verliert man vielleicht das Bewusstsein für die eigene Umgebung. Das muss aber nicht sein.

es gibt eine Reihe von Tauchern die im blauwasser dahintauchen, wo sie hingucken, gucken sie nach u NH gen sacken diese ab, ohne es zu merken, weile zB der Druckausgleich unterbewusst oder sehr gängig passiert.


wer allerdings bewusst die Zerstörung der Tierreiches Umwelt in Kauf nimmt sollte einen Rüffel bekommen, was manchmal hilft, wenn man sowas sieht, den Zeigestock unter die Flossen legen und leicht nach oben drücken. Dann merkt der Video oder Fotograf seine Lage und ist sich dem bewusst. Je nach Verhalten wird man auch dem Charakter des Tauchers erahnen können.


auch finde ich ein generelles verbot albern und ungerecht, wer wird denn dadurch bestraft: die die sich an Regeln halten. Der dem die Umwelt egal ist, wird seine GoPro trotzdem in der Tasche haben.

ost wie im Verkehr, wenn im Tempo 30 3 Nachbarn 60 fahren wird eine Spielstraße gefordert oder bei Lärm durch Poser tempo 30. der Poser fährt aber trotzdem laut weiter und der sich nicht an Tempo 30 hält wird es auch nicht in der Spielstraße, die sich aber an die Regeln gehalten haben werden das dann ausbaden. Also hier die Fotografen die sich gut mit der Umwelt verhalten oder verhalten hätten. Weil es sind bei weiten nicht alle.

die Idee die Kamera auch an das Foto Brevet zu koppeln, hey du bringst eine Kamera mit, hast du da das Brevet für? So wie auch bei nachttauchgängen, rüde ich gut finden, wenn man den Inhalt normen würde und dieser insbesondere diesen Schwerpunkt verpflichtend enthalten würde. Es gibt fotoworkshops die darauf achten, das kein Kontakt zur Umwelt gegeben ist. Das sind aber die wenigstens.


abgeshen haben wir auf den Planeten ganz andere Probleme, ich bin eigentlich froh über jeden der Fotos mit aus dem Meer bringt und in der Gesellschaft ein Bewusstsein für die Unterwasserwelt schafft.

Schöner wäre es noch die Auswirkungen der fabrikschiffe dazustellen. So wie David Attenborough in Ocean (Disney+) oder sharkwater (Amazon Prime). Nur mit dem Verständnis was wir unserer Umwelt antun, kann sich was ändern. Ich bin auch etwas skeptisch zu der Aussage von David: die Riffe erholen sich in einer nie angenommenen Zeit ... das dies gegenteilig ausgelegt wird um die massenfischerei zu verharmlosen.

ansonsten sehe ich die Situation ähnlich wie DrWave

10.06.2025 17:58
Am Keleking Beach auf Nusa Penida wird aktuell ein Aufzug gebucht für die Insta - Spacken, da drehen sie schon Überwasser durch...
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