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Flaschenfuss rostet - wie am besten dagegen vorgehen?

Hallo,
hab eine Tauchflasche geschenk bekommen, bei der am Flaschenfuss der Lack regelrecht abplatzt und darunter Rost zum Vorschein kommt. Die Flasche hatte TÜV bis 2005 und ist Baujahr 1995.
Habt ihr eine Idee, wie ich den Rost am besten abbekomme und anschließend die sache selber neu lackieren kann. Muss nicht super aussehen, es soll halten und nicht weiter rosten. Ich denke so angerostet brauche ich sie gar nicht erst zum Tüv bringen.
Vielen Dank - Marco
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LongliIANTD Technical Cave / Normoxic Trimix / Gas Blender
01.03.2011 08:43
Schleifen und mit Hammerite streichen.
Wenn du Flaschenfüße benutzt, nimm nicht die Gummidinger, da bleibt ständig Feuchtigkeit drinnen, sondern die härteren (unten fast komplett offen und an den Seiten mit so einer Art Kapilaren). Gibt es teuer von
http://dive-nautec.de/tauchshop-endverbraucher/flaschenstandfuß-8-10-12-liter-stahl-504110-p-245.html
oder etwas günstiger von
http://www.subgear.de/frontend/shared/main/index2.cfm?SEITEN_ID=prddet.cfm&PRD_ID=7609x&CFID=6027564&CFTOKEN=49031188

BlubbererSSI MasterDiver
01.03.2011 11:11
Du mußt den Rost komplett abschleifen, noch besser wäre natürlich Sandstrahlen, danach Grundierung und Lack drauf.

Und falls Du doch die "Gummidinger" als Standfuß hast, bohre an der Unterseite zusätzliche Löcher rein ... das Hilft.
Tümpitausche Sterne gegen Muscheln
01.03.2011 11:51
Vielleicht bringt es mehr, mit der Flasche zum TÜV-Betrieb zu gehen und sie dort lackieren zu lassen. Das kostet nicht viel und wird natürlich nur gemacht, wenn die Flasche auch noch TÜV bekommt. So weißt du gleich Bescheid.
LongliIANTD Technical Cave / Normoxic Trimix / Gas Blender
01.03.2011 12:01
Der Tip von Tümpi ist sicherlich der beste, wenn die es machen. Ist leider nicht bei allen Prüfbetrieben der Fall.
01.03.2011 12:40
und genau da ist ja das Problem, der Prüfbetreib dem ich vertraue, lackiert nicht.
Ich werde erstmal zu Schleifpapier bzw. Schleifmaschine greifen, dann reinigen, grundieren und Farbe drauf. Hab mich bei Hammerit mal umgeschaut, da gibt es ja so einiges, auch gleich gegen Rost.
Was ist eigentlich praktikabler, der Farbtopf und Pinsel oder die Spraydose?
Für den Fall, dass die Flasche dennoch nicht durch den TÜV kommen sollte, habe ich halt ein wenig gebastelt und eine schicke "Spardose".
Viele Grüße - Marco
PS: weitere Meinungen und Vorschläge sind natürlich gerne willkommen
01.03.2011 13:00
Hallo Marco77,
das beschriebene Rostverhalten tritt häufig bei Verwendung von "Schutznetzen" auf. Die Feuchtigkeit wird durch das Gewebe in den Standfuss geleitet und kann dann nicht mehr verdunsten. Nun genügt eine kleine Macke im Lack und es kommt zur Unterrostung.

Bevor Du dir viel Mühe machst, erst einmal das Ventil abschrauben und nachschauen, wie das Rostverhalten im Inneren der Flasche aussieht (kleine Taschenlampenbirne, ein bisschen Kabel, Klebband und eine Batterie). Wenn da auch die "rote Pest" wütet, wird es wohl nichts mehr mit dem TÜV. Wenn nicht, hilft eigentlich nur Sandstrahlen (z.B. bei einem Lackierbetrieb). Schleifen nimmt zu viel Materiel weg, das Gewicht für den TÜV stimmt dann nicht mehr und der Schrotter freut sich.
Wichtig ist dann der neue Rostschutz. z.B. Verzinken mit anschließender Pulverbeschichtung. Kostet bei einem "Flaschenfirma" ca. 30,00 € pro Flasche (incl. Strahlen).
Viel Spass und möge die Luft stets mit Dir sein
doc
01.03.2011 22:48
Sandstrahlen hilft. Auch dabei, die restliche noch intakte Flammspritzverzinkung runter zu holen...
Ein chemische Rpstumwandlung wäre besser, dauert aber länger.
Auf keinen Fall komplett Sandstrahlen/Pulverbeschichten. Die Pulverlackbeschichtung ist spröde und bekommt wegen der Ausdehnung der Flaschen beim Füllen schnell Risse.
Eine nachträglich aufgesprühte Zinkschicht hat nie dieselbe Schutzfunktion wie diejenige, die dircekt nach der Herstelung aufgebracht wurde
02.03.2011 14:50
Es gibt genau EINE Methode, welche gut ist: sandstrahlen, flammspritzverzinken und Farbe drauf. Ich bezahle dafür in einem Profibetrieb 20 Euro. Die Flasche muss oben zu sein, damit nichts in die Flasche kann. Der oberste Rand der Flasche, auf welchem das Ventil aussen aufliegt, muss frei sein, der O-Ringsitz hingegen bedeckt.

Das ist exakt das, was eine fabrikneue Flasche drauf hat und ist exakt gleich gut, MatVs Aussage ist total falsch.

Hammerit und Co. ist alles eine Notlösung, der Rost kommt schnell wieder. Nur flammspritzverzinken füllt die Poren wirklich, nur so hast du noch Rostschutz, wenn du einen Kratzer in der Farbe hast oder wenn das Wasser im Fuss drin steht. Die Farbe selber ist nur mechanischer Schutz für die Flammspritzverzinkung, nicht aber Rostschutz. Der Rostschutz kommt nur vom heiss aufgetragenen Zink.

Zinkspray aus der Dose ist eine Notlösung, nicht annähernd so gut wie flammspritzverzinken.

Chemische Rostumwandlung ist hier Quatsch.

TÜV Betriebe machen das in der Regel nicht professionell. Sie sandstrahlen und malen, aber eine Flammspritzverzinkung machen sie nicht. Resultat: Sch.... Solltest du einen TÜV Betieb finden, der flammspritzverzinkt, lass es mich wissen.

Welchen Lack du aufträgst, ist sekundär. Mein Betrieb nimmt Amerlock von Amerol, weil der auf Zink sehr gut hält.

Natürlich sollst du die Flasche (rostig wie sie ist) zuerst TÜVen, dann erst aussen behandeln.
02.03.2011 15:31
Nitril, meine Aussage ist nicht falsch, sondern berücksichtigt nur nicht die von dir genannte Methode. Aus einem einzigen Grund: Mir wurden Kosten für Sandstrahlen/Flammspritzen/lackieren von gut 100 Euro genannt, noch zu DM-Zeiten.
;it Sandstrahlen/Pulverlack habe ich nur schlechte Erfahrungen gemacht. Z..t schlampig lackiert, und der Pulverlack ist viel zu spröde, um das Arbeiten der Flasche mitzumachen.
Wer macht denn das Strahlen/Flammspritzen/Lackieren für 20 Euro?
02.03.2011 15:54
nicht streiten,
ich suchte ja nach einer preiswerten Lösung. Die Instandsetzung, so nenne ich das mal, soll ja nicht so teuer sein, wie eine neue Flasche.
Viele Grüße
@ nitril, wer macht das für 20,- €, gerne auch per mail
LongliIANTD Technical Cave / Normoxic Trimix / Gas Blender
03.03.2011 08:22
Für 20 Euro würde ich das auch machen lassen, aber ich glaube kaum das ich das im Umkreis von 50 km finde. Mit Versand hin und her wird das bei einem Doppelpack schon wieder zu teuer (wobei, wenn es wirklich nur 20 Euro kosten sollte würde ich schon darüber nachdenken).

Meine Flaschen waren, bis auf ein paar Kratzer in Ordnung. Nur unter den Gummifüßen (auch ohne Netz) hatten sich Bläschen gebildet. Ich habe den losen Lack entfernt, mit Nassschleifpapier angerauht und mit Hammerite gepinselt.
Das hält jetzt seit 3 Jahren und war auch inzwischen so beim Tüv. Da ich keinen Nerv für die Pinselei habe sieht es Sch..... aus, aber mir doch egal. Tauchen macht Gleichgültig
03.03.2011 16:22
Ich würde es mit einem Rostumwandler versuchen und dann mit Bleimenninge (ich glaube man schreibt es anders) streichen. Danach mit einer Grundierung und einem schlagfesten Lack überstreichen. Sollte eigentlich für die nächsten paar Jahre reichen. Das blöde ist, dass das bleizeug saugiftig ist und ich daher nicht weiss, ob man es mit ins wasser nehmen sollte... ich denke aber, dass es nichts macht, wenn es gut überlackiert wurde
04.03.2011 10:53
Die 20 Euro Firma ist in der Schweiz. Ein gut eingerichteter Grossbetrieb sollte dafür m.E. nicht wesentlich mehr verlangen, er macht diese Arbeiten tagtäglich in Serie.

Bleimenninge ist unter den streichbaren Produkten eines der besten, aber immer noch meilenweit vom Flammspritzverzinken entfernt. Das Resultat wird nicht befriedigen. Der Deckanstrich ist sowieso sekundär, da er keine Rostschutzwirkung hat und - egal wie "schlagfest" er angeblich sein soll - bei einer Beschädigung sofort das nackte Metall frei gibt. Resultat Rost.
04.03.2011 23:36
Keineswegs. Das Problem bei Druckgasflaschen ist die Elastizität. Der Umfang verändert sich bei jedem "Lastwechsel" um mehrere mm.

Zink macht das mit, Pulverlack nur sehr begrenzt.
Ansonsten sind Pulverlacke, gut ausgeführt, sehr hochwertig. In HH gibt es eine Metalllackierei (Martin Günther), deren Lacke zb auf Motorrädern Jahrzehnte halten. Der Inhaber nimmt 2 lackierte Blechkotflügel, und knallt sie aneinander. Keinerlei Schäden im Lack. Sind allerdings auf sieben gut verzahnte Schichten, und nicht wirklich billig.
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