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Festgefressene Gewinde

Geändert von seabunny,

Guten Morgen!

Weil das jetzt - leider - schon mehrmals der Fall war, wenn ich gebrauchtes/second-hand-Equipment erstand:

Ginbt es eine verlässliche Methode, um festsitzende/versiffte Gewinde in UW-Gehäusen/Tauchlampen ohne Gewaltanwendung zu lösen?

Ich habe bis jetzt keine nachvollziehbaren Methoden gefunden, um ein festgefressenes Element an/in einem UW-HGehäuse zu lockern.
Es sollte bestenfalls aus dem Gewinde ohne gröbere Maßnahmen entfernt werden können.
Hier im beigefügtem Bild das aktuelle Ergebnis, nachdem über mehrere Tage mit Kriechöl und MOS2 ein versifftes M10 Messinggewinde in einem Nauticam NA-LX7 behandelt wurde.
Anfänglich schien sich das Teil zu bewegen.
Allerdings brach dann das obere Messingteil am Gewindhals ab und der Schraubenteil steckt nwv im Gehäuse.
Jetzt denke ich natürlich darüber nach, den Messingteil mittels vorsichtigem Aufbohren langsam zu entfernen...

Ein Rostlöser hatte hier mMn keine Wirkung, weil Messing und Aluminium "korrodierten" bzw. kombiniert wurden.
BTW: Ist das weisse pulvrige Material einfach nur "Salz"?


Generell gehe ich davon aus, dass dieses Festfressen entsteht durch
(a) fehlendem Auswaschen in Süßwasser und
(b) unzureichender Wartung

Gibt es hier nun positive Erfahrungen und/oder Hinweise, wie derart "fixierte" Gewinde wieder gängig gemacht werden können?
Kriechöl alleine scheint jedenfalls nicht zu gneügen...

Bereits jetztt:
Danke für Antworten!






LGS

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04.06.2023 14:36
Moin,

in deinen fall wird es wohl auf Ausbohren hinauslaufen.
Eventuell mit linksausdreher ausdrehen dazu Krichöl WD40 und das Gehäuse erwärmen damit sich die Bohrung leicht weitet.
Da der Kopf ja abgedreht ist was natürlich ungünstig ist.
Gute erfahrung habe ich wie schon gesagt mit erwärmen und WD40 gesmacht, und dann mit ein Schlagschrauber gelöst.
Das abdreh Risiko bleibt.

Gruß
Hammerhai

04.06.2023 15:53
Aluminium und Salz macht sich nicht so gut. Es ist zu 99% immer die unzureichende Reinigung. Ich gebe solche Fälle in den Geschirrspüler, klappt dann fast immer
HarrydiverCMAS***
07.06.2023 10:16
Meine Hausmittel sind für:
  • Kalk - Essigessenz
  • Salz - Wasser
  • Aluminiumoxid - Zitronenkonzentrat
Die Prozedur ist immer die gleiche.
Einlegen - Bewegwen - wieder einlegen - mehr bewegen usw.

Hat immer funktioniert.
Braucht halt echt Zeit und Geduld eine Schraube nicht abzudrehen.
AlbWerDiveCMAS***
07.06.2023 12:07
Da wird nichts funktionieren. Das Alu ist komplett wegkorrodiert. Da hält nichts mehr. Du kannst es nur ausbohren und in irgendeiner Form einen Gewindeeinsatz reinbasteln.
Sascha314SSI MD, Nitrox, Deep
07.06.2023 19:56
Linkausdreher würde ich nicht probieren. Das ist meistens spröder gehärteter Stahl, der gerne bricht. Das heisst man braucht viel Gefühl, aber wenn der Grund ein derart vergammeltes Gewinde ist, wird das meist nicht klappen. Ausbohren und hoffen das Gewinde retten zu können wird das beste sein oder ein neues Gewinde rein. Da weiss ich nur nicht wie das mit Dichtigkeit ist: grössere Schraube oder gibts Einsätze?
14.06.2023 14:54

...danke für Eure Hinweise und Ideen.

(M)ein update:
Zuerst habe ich eine "Schlitzbohrung" in das im Gehäuse verbliebene Messinggewinde gebohrt, sodass ein Schraubenzieher oder Gedore-Steckschlüssel für Schlitzscharauben passte (leider kein Bild davon...).
Das zunächst sehr geduldige "in Zitronensäure-/Backpulver-Bad" legen, auswaschen, vorsichtiges Drehen mit Gedore-Werkzeug, danach Bad erneuern, etc, etc hat de facto überhaupt nichts genützt.
Daher blieb nur das vorsichtige Auf-/Ausbohren.
Letztlich waren das beinahe 3 Stunden (Hand-)Arbeit.

Fazit:
Das Gewinde ist großteils tatsächlich korrodiert - ein Herausdrehen war daher unmöglich.
Mittlerweile habe ich das ruinierte Gewinde mittels Gewindeschrauben soweit "restauriert", sodass ein halbwegs sicheres Verschrauben eines Zubehörs wieder möglich wäre.

Wie auch immer:
Das generell praktizierte Auswaschen mit Süßwasser nach jedem Tauchgang ist umso mehr bestätigt worden.
Wenn jemand nun gebrauchtes (Tauch-/Photo-)Equipment verkauft/ersteht, dann muss man mit diesen Hindernissen rechnen.

Schade jedenfalls, dass offensichtlich Viele diese einfache Prozedur nach jedem Tauchgang vernachlässigen.
Es ist wirklich traurig, dass nicht mehr auf die Wiederverwendung dieses wertvollen Equipments geachtet wird...

LGS

14.06.2023 18:45
beim nächsten mal, pack das Teil ruhig in den Backoven (und vorher Bremsenreiniger drauf) und dann mit Eisspray auf die Schraube.

Habe auch sehr gute Erfahrung mit einem Bad aus Aceton und Petroleumgemisch und denn auf einer Herdplatte warm machen, waren aber Bootsteile. Voher hat sich mit Hebel sämtlichen andern Bekannten Tricks nichts bewegt, nach dem warmen Bad hat sich das bewegt wie frisch aus dem Regal. Und beim zusammenbau ordentlich Tefgel verwenden
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