Tauchen ist ein schöner, aber auch ein gefährlicher Sport. Um Dir auch die Gefahren dieses Sports aufzuzeigen, gibt es die Tauchunfallseite, auf der aktuelle Tauchunfälle im deutschsprachigen Raum aufgezeigt werden.
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Eis-TU Steinberger See ?

Hi!
Nach unbestätigten Angaben soll es am 25. oder 26.1. zu einem Tauchunfall beim Eistauchen im Steinberger See (Landkreis Schwandorf) gekommen sein. Nach einem Eistauchgang mit 2 Tauchern wird noch 1 Taucher vermisst. Die Eisfläche musste durch Feuerwehr und THW gebrochen bzw. aufgesägt werden. Die beiden Taucher waren nicht angeleint. Mehr nicht bekannt.

Weis jemand mehr ?
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28.01.2002 01:54
Quelle: Nürnberger Nachrichten http://www.nn-online.de/

Unglück in See bei Schwandorf

Tod unterm Eis

Ein Tauchversuch endete tragisch


SCHWANDORF (dpa) ? Beim Eistauchen ist im Steinberger See (Landkreis Schwandorf) ein 38 Jahre alter Mann vermutlich ertrunken. Eine umfangreiche Suchaktion blieb vorerst ohne Erfolg.

Nach Angaben der Polizei war der aus dem Landkreis Amberg stammende Mann am Samstag morgen gemeinsam mit einem fünf Jahre älteren Freund an einer eisfreien Stelle ohne die übliche Sicherheitsleine bis zum Grund abgetaucht. Durch den aufgewirbelten Schmutz wurde die Sicht aber offenbar so schlecht, dass beide unter die Eisdecke gerieten. Die beiden Taucher verloren den Kontakt zu einander, obwohl sie aus Sicherheitsgründen immer in kürzester Distanz bleiben wollten.

Der ältere der beiden konnte dann allein den rettenden Weg unter der Eisdecke heraus ins freie Wasser finden und tauchte auf. Er verständigte unverzüglich die Polizei, eine große Rettungsaktion lief an.

Bis zum Einbruch der Dunkelheit suchten 75 Feuerwehrmänner, 22 Taucher und mehrere Hubschrauberbesetzungen vergeblich nach dem Vermissten. Mit Motorsägen schnitten die Rettungskräfte Löcher in den zugefrorenen Teil des Sees. Am Sonntag setzten mehrere Dutzend Taucher der Bereitschaftspolizei und der Wasserwacht die Suche fort, aber ebenfalls erfolglos. Es besteht kaum noch Hoffnung.
28.01.2002 09:56
Quelle: KURIER


Bayern: Eistaucher ertrinkt

München - Beim Eistauchen ist am Samstag im Steinberger See (Landkreis Schwandorf) in Bayern ein 38 Jahre alter Mann vermutlich ertrunken. Eine umfangreiche Suchaktion blieb bis zum Sonntag ohne Erfolg.

Ohne Sicherheitsleine

Nach Angaben der Polizei war der aus dem Landkreis Amberg stammende Mann am Morgen zusammen mit einem fünf Jahre älteren Freund an einer eisfreien Stelle ohne die übliche Sicherheitsleine bis zum Grund abgetaucht. Durch den aufgewirbelten Schmutz wurde die Sicht so schlecht, dass beide unter die Eisdecke gerieten. Der 43-Jährige konnte dennoch auftauchen und die Polizei verständigen.

Wassertemperatur: 4 Grad über Null

Bis zum Einbruch der Dunkelheit suchten 75 Feuerwehrmänner, 22 Taucher und mehrere Hubschrauberbesetzungen vergeblich nach dem Vermissten. Mit Motorsägen schnitten die Rettungskräfte Löcher in den zugefrorenen Teil des Sees. Unter dem Eis betrug die Wassertemperatur drei bis vier Grad über Null. Am Sonntag nahmen mehrere Dutzend Taucher der Bereitschaftspolizei, der Wasserwacht und des Technischen Hilfswerkes die Suche wieder auf, aber ebenfalls zunächst erfolglos.


pesiCMAS ***
28.01.2002 10:52
Quelle: Bogener Zeitung vom 28.01.2002

"Schwandorf. (hou) Bei einer dramatischen Suchaktion im Steinberger Seee (Landkreis Schwandorf) haben rund 200 Feuerwehr- und BRK-Helfer vergeblich versucht, einen unter das 12 cm starke Eis geratenen Taucher zu bergen. Der Mann blieb verschollen.
Der Großeinsatz begann am späten Samstagvormittag. Kurz zuvor hatte ein 41-jähriger Sulzbach-Rosenberger die Polizei über Handy alarmiert und von seinem Freund berichtet, der mit ihm zusammen in den Steinberger See getaucht und nicht mehr aus dem nur vier Grad kalten Wasser zurückgekehrt war.
Der aus Ammerthal bei Amberg stammende Franz P. (38), ein erfahrener Froschmann, hatte nur noch 20 bis 30 Minuten Sauerstoff in seiner Pressluftflasche. Daraufhin begann der Wettlauf mit der Zeit.
Während Feuerwehrleute unverzüglich begannen, mit Motorsägen breite Stücke aus dem Eis zu fräsen, gingen Taucher der Wasserwacht in den See, nahmen drei Hubschrauber unter Einsatz von Wärmebildkameras die Suche auf. Doch Franz P. blieb verschollen.
Zur Mittagszeit vertiefte sich die Gewissheit, dass es für den Familienvater aus Ammerthal wohl keine Hilfe mehr gab. Dennoch ordneten die Einsatzleiter von Polizei, BRK und Feuerwehr weitere Maßnahmen an, ließen aus dem nahen Müllkraftwerk eine zusätzliche Wärmebildkamera heranschaffen. Vergeblich allerdings. Der See gab sein Opfer nicht frei.
Erste Ermittlungen ergaben, dass P. und sein Freund erst wenige Minuten vor dem Unglück ins Wasser gegangen waren. Sie taten dies an einer Stelle, die bereits aufgetaut und eisfrei war. Dann aber gelangten beide Männer in den westlich davon liegenden Bereich, der trotz des Tauwetters der vergangenen Tage noch mit einer dicken Eisschicht versehen ist.
Dort kam es zur Tragödie. Bei einer Sichtweite von höchstens 3 Metern und einer Wassertiefe von 40 Metern riss der Blickkontakt zwischen beiden ab. So konnte der 41-jährige Taucher aus Sulzbach-Rosenberg später auch nicht mehr sagen, was mit seinem Kameraden geschah. Es selbst orientierte sich am Kompass und an der auf die Eisdecke scheinenden Sonne. So gelang es ihm, in den aufgetauten Bereich zurückzukehren. Dort ging er an Land und rief über Handy die Polizei.
Die Suche nach dem im See vermissten Franz P. wurde am Sonntag erneut aufgenommen - ergebnislos."
28.01.2002 19:00

Familienvater bezahlt Eistauchen mit Leben



Amberger Zeitung am 28.01.2002

Schwandorf. Beim Eistauchen ist am Samstag im Steinberger See (Landkreis Schwandorf) ein 38-jähriger Familienvater aus Ammerthal im Landkreis Amberg-Sulzbach allem menschlichem Ermessen nach ertrunken. Er hinterläßt Frau und zwei Kinder (drei und acht Jahre). Am Morgen war er mit einem Freund an einer eisfreien Stelle ohne Sicherheitsleine bis zum Grund abgetaucht. Durch aufgewirbelten Schmutz wurde die Sicht so schlecht, dass beide unter die Eisdecke gerieten. Der 42-jährige konnte auftauchen und alarmierte die Polizei. Ein Großeinsatz aller Rettungskräfte blieb bis Sontag abend ohne Erfolg.

Heute abend berichtet der lokale Fernsehsender, dass die Suche erfolglos eingestellt wurde. Man warte nun darauf, dass die 12cm dicke Eisschicht abtaut und setze dann die Suche fort.

Bedenkliches am Rande der Suchaktion. Am Samstag gerichtet der Fernsehsender, dass es am Steinberger See zu Kompetenzstreitigkeiten zwischen Feuerwehr und THW kam. Erst nachdem der Unfallarzt nachdrücklich darauf hinwies, dass aufgrund der Kälte des Gewässers durchaus über mehrer Stunden eine Chance besteht, den Taucher erfolgreich wiederzubeleben, ließen sich Feuerwehr und Wasserwacht vom THW durch den Einsatz von zusätzlichen Suchbooten helfen.
28.01.2002 21:22
Ich bin Nichttaucher und habe eine Frage: Gibt es keine Piepser ( Skifahrer haben so etwas ) für Taucher. Oder eine Laser-Signallampe?
28.01.2002 22:01
Auf jeden Fall gibt es Sicherungsleinen !!!
28.01.2002 19:05
Bevor die Links wieder nicht erscheinen, hier in Rohform:
Tauchertragödie unter dem Eis:
http://www.amberger-zeitung.de/zeitung/0,2123,29968-1-1_166,00.html

Zwei erfahrene Froschmänner:
http://www.amberger-zeitung.de/zeitung/0,2123,29969-1-1_166,00.html

So long

Andy
28.01.2002 22:05
Selbst wenn es Piepser gäb... wer würde so schnell kommen und sägen ???
Stephan K.PADI DM, CMAS***, SSI XR, Apnoe 1, Eistauchen
28.01.2002 22:15
Hi R. Geisler
Mittlerweile gibt es Seeseeker (Piepser).
Normalerweise wird mit Buddy-Leine getaucht (Leine zwischen den beiden Tauchern) und Leine vom Eisloch aus.
Auch Blitzer gibt es, aber unter Wasser haben die kaum Reichweite.
Leine ist immer noch am Besten
28.01.2002 23:20
Ich erlaube mir die Frage: Wo liegt der Sinn dieser Art des Tauchens?
3m Sicht...! Keine Sicherungsleine..!
Ist es nur die Gefahr, welche den Kick bringt?
Ich persönlich verstehe den Sinn nicht!
Bin aber gerne bereit, mich belehren zu lassen.
29.01.2002 13:12
Der Sinn oder die Faszination beim Eistauchen liegt für mich darin, dass sich im Winter die Schwebeteilchen im Wasser am Grund abgesetzt haben und man gigantische Sichtweiten hat. Im Sommer 30 cm im Winter bis zu 10 Meter bei meinem Haussee. Das andere ist, dass es eine mystische Atmosphäe ist wenn die Sonne durchs Eis scheint.

Aber ohne Sicherungsleine zu tauchen ist purer Leichtsinn. Ob fixiert an der Sicherungsleine oder mit Buddy-Leine ist dann wieder Geschmackssache.
29.01.2002 13:24
Es ist schon ein Unterschied ob mit Buddyleine oder mit Sicherungsleine!

Eine Buddyleine verbindet zwei Taucher miteinandern und macht diese bei einem Eistauchgang auch nicht sicherer, wenn sie nicht mittels einer Sicherungsleine oder auf anderem Weg den direkten Weg zum Ausstieg wiederfinden können!
29.01.2002 13:32
Ich glaub, da liegt jetzt ein Missverständnis vor. Was ich sagen wollte, immer mit Sicherungsleine, aber ob jetzt jeder Taucher an der Sicherungsleine hängt oder nur einer und der wiederum mit seinem Buddy über die Buddy-Leine verbunden ist ist Geschmackssache. Es kann natürlich auch jeder seine eigene S-Leine haben.
29.01.2002 13:55

Zu Ludwig:

Was macht den Reiz des Tauchens in heimischen Gewässern aus?

1. Wer hier tauchen kann, der kann es auch im roten Meer.

2. Wird bei den Sichtweiten oft untertrieben. Taucher neigen dazu die Sichtweite anzugeben bis zu der sie eine Sache gut erkennen können! Ich neige dazu die effektive Sichtweite anzugeben, also die bis zu der ich einen Tauchpartner, Gegenstand, Gebäude noch wahrnehmen kann!

3. Bedeutet eine Sichtweite von 3 oder 5 Meter nicht zwangsläufig, daß man in 10, 30 oder 50 Meter ohne Licht im Dunkeln steht! Ausreichend hell ist es dann bei Sonnenschein oft auch ohne Licht.


Weiterhin wird bei geringen Sichtverhältnissen der Orientierungssinn geschult. Überraschend und schön ist auch, daß man in so unwirklicher Welt oft überraschend schöne Dinge findet! Wunderschöne bunte Lachsforellen in manchen Seen, die in den herrlichsten Farben schillern aber auch schönsten Seenelkenbewuchs an Orten die als tot beschrieben wurden!

Oft gewinnt man auch skurile Eindrücke! Ich habe mal einen See betaucht der eigentlich tot erschien. Kein Fisch, keine Pflanze nix. Plötzlich kam ich an ein rostiges Metallrohr von 3 Meter Länge und ca. 30 cm Durchmesser und dort fand ich einen großen Schwarm Rotfedern von 150-200 Stück. Die Fische wirkten sehr bleich und ich mußte mich unwillkürlich an eine Szene im Film Waterworld erinnern: Der alte Mann, der in seinem kleinen Ruderboot in dem Frachter auf dem Öl paddelte kam mir spontan in den Sinn!

Ja, es gibt schönes und faszinierendes zu entdecken auch wenn die Sichtweiten einen Tauchgang schwer erscheinen lassen!

Der Reiz ist wenn überhaupt der, den man in einer berühmten SciFi Fernsehserie mit den Worten beschreibt:

Dorthin zu gelangen wo noch nie zuvor ein Mensch gewesen ist.

Daß es auch Menschen gibt, die dafür ein unnötiges Risiko einzugehen bereit sind ist ein anderer Schnack. Daß es auch Menschen gibt, die sich über Risiken und Nebenwirkungen des Tauchens zu wenig Gedanken machen ist ein weiteres Problem.

Der Unfall um den sich diese Diskussion hier dreht wäre auch meiner Sicht vermeidbar gewesen und er ist entweder das Ergebnis von Dummheit, Selbstüberschätzung, Fehleinschätzung der Situation, falscher und mangelhafter Ausrüstung, geringem Risikobewußtsein oder aber einer Mischung aus all` diesen Faktoren.

Dies soll nicht als Vorwurf an die beiden Taucher misverstanden werden! Solche Fehler können jedem passieren und leider ist es beim Tauchen eben so, daß eine klitzekleine Fehlentscheidung, Fehleinschätzung oder gar ein geringer technischer Defekt dramatische Folgen haben kann.


Das Tauchen in karibischen Gewässern ist im Übrigen auch nicht ohne. Dort lauern auf die Taucher eben andere Gefahren als schlechte Sichtverhältnisse.

Tauchen ist ein faszinierender Sport und ich liebe diesen Sport insbesondere deshalb weil man unter Wasser unendliche Ruhe und wunderschöne Erlebnisse haben kann wie sonst bei keiner anderen Sportart!

Es ist eben nicht der Kick des Risiko der die meisten tauchen läßt sondern eher der Wunsch einmalige und nicht teilbare individuelle Erlebnisse von atemberaubender Schönheit und faszinierender Unnachahmlichkeit zu bekommen.

Diejenigen die beim Tauchen den Kick suchen verlieren meist schnell den Spaß am Tauchen und wandern ab. Sie werden Bungee Jumper, Base Jumper, Fallschirmspringer oder Drachenflieger.

Die Faszination des Tauchens liegt in der Unvorhersehbarkeit, der Stille, der Schönheit und der Schwerelosigkeit und keineswegs darin den ultimativen Kick zu suchen.

Die meisten Taucher sind ruhige und sehr überlegte Menschen aber trotzdem sind auch unter diesen immer wieder Opfer zu beklagen!
30.01.2002 14:26
Dieser Unfall kann mit Sicherheit nicht als Beispiel dafür dienen, daß Tauchen eine gefährliche Sportart ist. Dieser Unfall beruht meiner Meinung nach ausschließlich auf einer Reihe von Fehlern seitens der Taucher.

Hier noch einen Artikel, der heute in der Amberger Zeitung stand:

Taucher bleibt im Steinberger See verschollen


Schwandorf. (ihl) Eine dreiviertel Stunde hat gestern Nachmittag "Edelweiß I" den Steinberger See nach dem vermissten Taucher aus Ammerthal abgesucht - ergebnislos. In den Vormittagsstunden meldete eine Zeugin, dass sie "auf dem See etwas habe schwimmen sehen". Das Eis ist inzwischen völlig weggetaut.

Zunächst wollte die Feuerwehr mit Booten die Stelle am östlichen Seeufer zwischen den beiden Inseln absuchen. Schließlich wurde doch ein Helikopter der Hubschrauberstaffel aus Roth angefordert. Die Besatzung des Eurocopters beobachtete 45 Minunten lang besonders intensiv den von der Zeugin genannten Teil des Sees sowie den gesamten Uferbereich.

Der Vermisste wurde nicht gefunden. Voraussichtlich morgen wird nach Polizeiangaben mit Leichensuchhunden und Tauchern die Aktion fortgesetzt. Wenn der Familienvater eine Tarierungsweste nicht aktiviert hat, ist er auf den Grund des Sees abgesunken. Die Leiche wird wegen der schweren Tauchausrüstung dort auch bleiben.

So long
Andy
30.01.2002 20:30
Zu Mr.Kachelschein
dein Kommentar ist gut geschrieben und regt zum Denken an. Auch Pkt. 1 ist sicher richtig, so sollte aber nicht argumentiert werden.
Ludwig
30.01.2002 20:56
Mein Beileid die Verwandten des Verunfallten.

Eistauchen birgt zweifelsfrei erhöhtes Risiko.
Also muss ICH meine Massnahmen zum Beherrschen der Risiken (z.B. verirren, out-of-air) entsprechend erhöhen (z.B. Seil, doppelte Luftversorgung mit grösserem Luftvorrat). Dann ist Eistauchen sicher.

Nicht nur sicher: Eistauchen ist wunderschön. Direkt unterm Eis habe ich im Steinberger See in den Wochenenden vor dem Unfall über 10m Sicht erlebt. Besonders sehenswert ist, wenn man in den klarblauen Sägeschnitt der Eisdecke wie zwischen zwei Spiegel hineinschaut.

Tip: Eisschraube aus dem Kletterladen sowie Lattenhammer (der mit der Spitze). Sowas kann man mitführen um sich aus bis zu 20cm "dünnem" Eis zu befreien. Test bei 15-18cm massiv-Eis für ein Schnorchelloch: genau 1 min (!) - Mannloch: 30min.

Interessanter Test. Natürlich (in meinem Fall) am Seil 10m vom Loch weg, natürlich mit Seilführer.

Merksatz für die Anfänger unter uns:
1. Plane den Tauchgang, tauche den Plan.
2. Plane keine scheisse, denn die kommt von selber.

Allzeit gute und genug Luft!

30.01.2002 22:21
Ich kann mich an ein ählichen tödlichen TU erinnern, der sich vor einigen Jahren (1994 oder 1995)im Fülinger See (Köln) zugetragen hat, der damals ebenfalls teilweise zugefroren war. Damals handelte es sich bei dem Unfallopfer um einen erfahrenen Taucher (TLII ?). Der Fühlinger See verfügt über ausgeprägte Orientierungsmerkmale und weist zudem eine max. Tiefe von ca. 15 Metern auf. Dennoch ereignete ein derartiger Unfall.

Es stellt sich bezüglich des aktuellen TU die Frage, ob diese Taucher einen ähnlichen Hintergrung hatten, denen wohlmöglich ihre "Erfahrung" zum Verhängnis wurde?
Oder liegt dem Unfall eine Fehleischätzung zugrunde?

Mein Beileid gilt den Hinterbliebenen des verunfallten Sportskameraden.
30.01.2002 22:40
Der TU damals im Fühli hatte einen ganz anderen Hintergrund. Und auch die Todesursache war nicht ertrinken durch "ausstieg nicht gefunden".

Diese beiden Unfälle kann man nicht vergleichen !
31.01.2002 00:26
Ich war bereits öfter im Steinberger See Tauchen. Die Sichtverhältnisse bewegen sich im allgemeinen zwischen schlecht und sehr schlecht. Gerade der tiefere Bereich ist hier nicht zu unterschätzen. Generell ist dort die Sicht zwar besser, aber es ist stockdunkel und bei Grundberührung sinkt die Sicht sofort auf null. Auch ohne Eis oben drüber ist dies, zumindest im tieferen Bereich (ab ca. 30m) ein anspruchsvolles Tauchgewässer.
pesiCMAS ***
31.01.2002 09:38
Hallo Jessica,

wer sagt denn, dass "Ertrinken durch Ausstieg nicht gefunden" die Ursache war. Nach den bisherigen Infos aus der Diskussion ist m.E. nur herauszulesen, dass der Sichtkontakt zwischen beiden Tauchern abgerissen war - man weiß also nix (oder hast du weitere Infos ?). Der Buddy konnte zurück navigieren. Ich denke es ist wahrscheinlich, dass der verunfallte Taucher das prinzipiell auch gekonnt hätte - warum es nicht geklappt hat werden wir wohl mit letzter Sicherheit nicht erfahren.
Vielleicht hätte der Unfall aber dennoch verhindert werden können, wenn die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen in Anbetracht der Situation (See teilweise vereist)getroffen worden wären.
31.01.2002 11:06
Warum das Zurücknavigieren des Verunfallten nicht geklappt hat, läßt sich leicht erklären, da dieser keinen Kompaß bei sich hatte.
Diejenigen unter Euch, die den Steinberger kennen werden wohl wissen, daß man nach einer Grundberührung froh sein kann, wenn man seine Instrumente noch lesen kann. Ohne Kompaß besteht da keine Chance den Rückweg zu finden.

So long
Andy
31.01.2002 21:00
Hallo Andy,
woher hast Du die Information über den nicht vorhandenen Kompaß?
Ich frage mich, wie man angesichts der von Dir beschriebenen Bedingungen und bei einer teilweise geschlossenen Eisdecke auf dieses Utensil verzichten kann. Ich kenne verschiedene Seen, die ähnlich widrige Bedingungen haben. Bei der Tauchgangsvorbereitung müßte somit der mögliche Verlußt des Tauchpartners auf jeden Fall einkalkuliert worden sein (nach kurzen Umschauen unmittelbares Austauchen). Was jedoch, wenn ein Auftauchen wegen der vorhandenen Eisdecke nicht möglich ist?
Der Tauchgang hätte somit auf keinen Fall durchgeführt werden dürfen.
01.02.2002 11:25
Aus : Oberpfalznetz.de

Die Polizei lässt nichts unversucht, um die Leiche des am vergangenen Samstag bei einem Tauchgang im Steinberger See verunglückten Franz Pirkl (38) aus Ammerthal bei Amberg zu finden.

Am vergangenen Sonnabend und dann auch am Sonntag hatten zahlreiche Helfer der Feuerwehr, der Wasserwacht, des Roten Kreuzes und des Technischen Hilfswerks nach dem Vermissten im See gesucht. Eingesetzt waren zusätzlich auch drei Hubschrauber.

Am Dienstag forderte die Schwandorfer Polizei erneut einen Helicopter an, als eine Frau geglaubt habe, es triebe etwas in dem Tagebaugewässer. Auch bei dieser Aktion hatten Polizeichef Hermann Grundstein und seine Beamten keinen Erfolg.

Heute ab 9.30 Uhr soll nun eine weitere umfangreiche Suchaktion am Südufer des Steinberger Sees gestartet werden. Angefordert dazu ist eine technische Einheit der Münchner Bereitschaftspolizei, die mit zwei Booten und sechs Tauchern kommt. Außerdem machen sich mehrere Hundeführer mit ihren Vierbeinern auf den Weg nach Steinberg. Zwei der Tiere sind besonders für das Aufspüren von Wasserleichen geschult. Bei den anderen handelt es sich um Leichensuchhunde. Während sie besonders an den Uferrändern eingesetzt werden, geht die Polizei mit den zwei vierbeinigen "Spezialisten" per Boot unmittelbar aufs Wasser.

In Amberg betonte gestern Polizeisprecher Oswald Ertl, dass sich die Suche äußerst schwierig gestaltet. Der Steinberger See sei, so sagte er, stark in der Sichtweit beeinträchtigt. Sie betrage maximal drei Meter.

Sollte die heutige Aktion nicht zum Erfolg führen, setzt die Polizei ihre Bemühungen am kommenden Dienstag fort. Bereitschaftspolizisten wollen dann mit einem videogesteuerten Sonargerät den Boden des Sees systematisch absuchen.
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