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Druckprobleme

Guten Tag,

mein Mann hatte vor 2 Jahren schon einmal Probleme beim Tauchen. Er hatte eine undichte Maske, dadurch ist seine Nase dicht geworden. Beim Auftauchen hat das scheinbar mit dem Druck nicht funktioniert, hatte Kopfschmerzen und plötzliches Nasenbluten an der Oberfläche. Danach lag er mehrere Tage flach, mit Kopfschmerzern auf der kompletten Seite. Wir waren in Deutschland bei einem HNO-Arzt, der nichts feststellen konnte und sagte, dass es ein Barotrauma war und er keine Bedenken haben muss, dass sowas nochmal passiert.

Jetzt waren wir nach 2 Jahren wieder tauchen (mit einer anderen Maske). Die ersten Tauchgänge liefen gut, er hat immer einen sehr sehr langsamen Aufstieg gemacht. Doch dann hat es bei ihm unter Wasser wieder mit Kopfschmerzen angefangen und er merkte, wie sich der Druck nur sehr schwer anpasste (er spürte das Wohl in der Nasengegend, hinter dem Auge) . Beim Fliegen hatte er das gleiche Symptom beim Landeanflug. Diesmal waren wir bei einem anderen HNO-Arzt, der ebenfalls nichts finden konnte aber mit der Nachricht: "Der Mensch ist eben nicht fürs Tauchen gemacht und er soll einfach damit aufhören". 

Bin etwas skeptisch, da zwei Ärzte nichts finden können aber er trotzdem Proleme hatte. War auch schon am Überlegen, ob es vielleicht mit einer Vollgesichtsmaske, wie z.B. dem Ocean Reef Space Extender besser ist. Mein Mann denkt, es kommt durch die dichte Nase. 

Wie seht ihr das? Einfach das Tauchen aufhören? Nochmal einen anderen Arzt aufsuchen?

Liebe Grüße

Sabrina

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18.06.2016 13:17
Das könnte auf Stirnhöhlen hindeuten. Da kann ein HNO so erstmal nicht allzuviel sehen. Ich hatte vorletztes Jahr recht lange ähnliche Probleme (ohne Blut), allerdings schon beim Abtauchen. Es kamen dann gewisse Allergien zum Vorschein, die dank angeschwollenen Schleimhäute dazu führten, dass die Stirnhöhlen mehr oder weniger zu waren. Ich verstehe euren vermuteten Zusammenhang mit dem Wasser nicht ganz. Wenn Wasser in die Nase kommt, einfach durch die Nase ausatmen und sie müsste wieder frei sein. Ich denke deshalb auch nicht, dass da eine Vollgesichtsmaske was bringen würde.
18.06.2016 13:45

Leider ist die Nase aber nicht frei. Er meint es sitzt weiter hinten richtig fest.

18.06.2016 14:06
Und das kommt während des Tauchganges? Oder ist es vielleicht vorher schon da und ihm einfach nicht so bewusst?
18.06.2016 14:18

Das kommt während des Tauchganges. Also nochmal zur Verdeutlichung =) Er kann durch die Nase atmen aber weiter hinten ist es eben dicht. Er beschrieb es mir als Zischen zwischen Nase und Auge. Die Schmerzen blieben ja bestehen, nachdem er sich die Nase nach dem Tauchgang gründlich geputzt hat. Aber die Stirnhöhle wurde beim letzten Arztbesuch geröngt.

18.06.2016 17:09

Zuallererst: Gefährlich ist das m.M.n. nicht, auch wenn es mal weh tut und nach dem Tauchgang etwes blutet.

Ich sehe den Grund der Probleme in den Nebenhöhlen, die nicht immer frei sind, auch wenn im normalen Leben keine Symptome auftreten. Da hatte der HNO wohl Recht, der von einem (hier harmlosen) Barotrauma sprach. 

Deswegen muss man das Tauchen nicht aufgeben, aber etwas tun, damit man eines Tages nicht unter extremen Schmerzen auftauchen muss. Ich würde einen HNO aufsuchen, der gleichzeitig Mitglied der GTÜM ist. Google mal danach, das sind weitverbreitete Taucherärzte, bei denen man auch die TTU machen sollte!

Wahrscheinlich wird er zu einem Nasenspray raten, das für Taucher geeignet ist. 

(Alles ohne Gewähr und muss von einem Tauchmediziner untersucht und abgeklärt werden.)

Achso: Mit einer anderen Maske, auch Vollgesichtsmaske, löst ihr das Problem nicht, denn Druckausgleiche sind immer nötig. Insofern ist auch die "Undichtigkeit" der Maske, von der du schreibst unerheblich (das schützt sogar vor einrm Barotrauma der Augen)...

ramklovApnoeTL, TL**
18.06.2016 17:39

Stimme meinen Vorschreibern uneingeschränkt zu.

Was man noch selbst machen kann ist:

- frühzeitiger Druckausgleich. Wenn man einen Druck spürt, ist es bereits zu spät.

- niedrige Ab- und Aufstiegsgeschwindigkeiten erleichtern die Belüftung aller Räume.

- kein Jojotauchgang. Insbesondere bei erneuten Abstiegen im Flachwasser führt die Verschleimung der Atemwege zu einer Behinderung des Druckausgleichs der Stirnhöhlen oder Nasennebenhöhlen.

- nicht erkältet tauchen. Wenn die Nase nur "halbwegs" frei ist besteht immernoch die Gefahr, dass die Stirnhöhlen oder Nasennebenhöhlen angeschwollen sind

- Mütze benutzen zwischen den Tauchgängen. Kein Witz, bei einem leichten Zug schwellen die Schleimhäute, z.B. der Stirnhöhlen oder Nasennebenhöhlen an.

gruß ramklov

18.06.2016 17:57

Danke für alle Infos. So einen Taucharzt, werde ich mir mal ergoogeln. Aber Nasenspray und Tauchen sind für mich ein Dorn im Auge, da werd ich mich mal gründlich informieren. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass wir damit das Problem in den Griff bekommen. Aber wie gesagt, da informiere ich mich erstmal ganz ganz genau.

Die niedrige Ab- und Aufstiegsgeschwindigkeit hat ihm schon sehr gut geholfen. Er ist dann wie vom 1. Arzt geraten etwas auf der Tiefe geblieben bzw. ein kleines bisschen abgetaucht, bis der Druck sich normalisiert hat und dann war für ihn der Aufstieg erträglicher.

Jojotauchgänge und tauchen mit Erkältung kommt für uns eh nicht in Frage.

Die Idee mit der Mütze hört sich gut an. Wird auf jeden Fall auch mal ausprobiert.

Tümpitausche Sterne gegen Muscheln
18.06.2016 23:11

Probier mal Spülungen mit Salzwasser vorher. Nicht direkt, ca. 1Stunde vorher.

19.06.2016 00:20

Als Laie sollte man nicht aus eigenem Entschluss Nasenspray vor dem Tauchen nehmen. Aber es kann, vom Tacherarzt das richtige verordnet, das Mittel der Wahl sein.

moeAOWD 140TG
19.06.2016 04:01

Ich würde die Flinte auch nicht gleich ins Korn werfen.

Ich hatte und habe ähnliche Probleme.

Bei mir sind es die Nebenhölen.

Ich habe nun, durch HNO und Taucharzt, einen cortisonhaltigen Nasenspray der das An-/Abschwellen der Schleimhäute verhindert/fördert und so das abfliessen der Sekrete aus den Nebenhölen fördert.

Da ich das Medikament nicht prinzipiell prophylaktisch nehme, muss ich halt ab und an einen tauchfreien Tag einlegen bis es seine seine Wirkung tut und alles wieder offen ist. Auch muss ich auf erste Anzeichen achten und möglichst rasch reagieren.

Was mich etwas verwundert ist, dass es nicht bereits beim Abtauchen auftritt und da keine Schwierigkeiten mit dem Druckausgleich bestehen.

Was mir auch hilft ist wenn ich nach dem TG die Nase mit sauberem Salzwasser ( nicht Meerwasser! ) oder sauberem Trinkwasser spüle.

moe

19.06.2016 15:21

Moin, hier ein link :

https://gtuem.org/content/62/128/taucheraerzte

Einige Taucher haben auch Probleme bei häufigen Tauchgängen  (wie bei Safaris ), wenn zuviel Tiefenwechsel während eines Tauchganges  gemacht werden. 

Tiger996CCR Normoxic, CCR Full Cave, TXR Technical Wreck,
20.06.2016 21:58

Mein Bruder hatte vor kurzem ein ziemlich änliches Problem.

Bei dem war es aber auch schon beim Abtauchen.

2 HNO konnten nichts finden.

 

Er war dan bei unserer Tauchärztin und die hatt ihm Tabletten zur schleim lösung verschrieben.

die nam er dan 2 wochen und danach wurde es langsam besser.

 

Sie meinte das da sehr feine pooren sind die eben dicht sind, und das ein HNO da nix findet und meint es ist alles OK. ( was ja über wasser auch so sein mag )

 

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