"Gehört das Öffnen und evtl Wechseln eines Ventils nicht zu einer gängigen Revision? Was, wenn man die Blase nach dem Salzwassertauchgang spülen möchte? Muss dann nicht auch der Ventildeckel ab?"
Ich denke aus dem Kontext dürfte doch mehr als klar sein, dass ich nicht das Öffnen der Blase zum Spülen meine, oder? Das kann man doch eigentlich gar nicht so arg missverstehen, hätte ich gedacht? Komplette Nebenbemerkung, wenn ich die Blase mit Süßwasser spülen will, ich fülle einfach über den Inflatorschlauch Süßwasser rein, z.B. durch Untertauchen im Becken, und lass dann durch Ziehen am Ventil wieder ab. So wird das Ventil nämlich mit gespült. Ausbauen wäre da so und so nicht meine Methode der Wahl, erscheint mir auch hier ineffizient und zu kompliziert. Aber ja, zum Thema.
"Zum Thema: der fehlende Bommel ist es nicht. Ohne den komme ich gut klar, wenn ich denn das Ventil gut erfühlen kann und dann von dort die Schnur greife."
Der bisher fehlende Bommel würde Dir halt ermöglichen, dieses Problem komplett zu lösen, ohne dass Du Dein funktionierendes Ventil wegwerfen müsstest. Das ist mein Punkt, es geht mir einfach nur um die pragmatisch einfachste, preiswerteste, und effizienteste Lösung Deines konkreten Anliegens. Du würdest nach einer Weile dann auch ohne den Bommel mit flachem Ventil die Schnur finden. Der Bommel würde aber ermöglichen, in der Zeit bis es sitzt einfach entspannt zu tauchen. Ist ein uraltes Anliegen der Menschheit, sich in Schwierigkeiten zu begeben, und dann auch zu versuchen sich daraus wieder zu befreien ;)
Ich persönlich halte es einfach für nicht die beste Lösung, ein gut funktionierendes Ventil auszubauen und zu ersetzen, durch eines das höher aufträgt. Und zwar nicht, weil das erste Ventil etwa kaputt wäre, sondern weil man -- akut oder auch dauernd -- eine Hilfe zum Finden braucht.
Diese Hilfe könnte man komplett problemlos an der Schnur anbringen, was ja der absolut logische Weg ist. Den auch ganz viele beschreiten, inklusive Hersteller mit wirklich gut durchdachter Ausrüstung.
Der Gedankengang ist doch anscheinend, man brauche nie eine haptische Hilfe, denn man könne ja immer die Schnur auch ohne finden, und wenn man sie mal nicht fände, dann könne man das Ventil tasten, haptische Hilfen seien also immer unnötig. Das liest und hört man oft, und in vielen Situationen stimmt es auch! Und meistens, wenn man mit seiner Ausrüstung schon eine ganze Weile taucht. Dann weiss man ja irgendwann, wo im 3D-Raum die Hand sein muss, um die Schnur zu finden. Ähnlich wie beim Clippen des Finis. Wir haben lange nicht das Körpergefühl und die athletischen Fähigkeiten einer Kunstturnerin, aber auch wir merken irgendwann, dass der Körper auf wundersame Weise weiss, wo in etwa seine Teile sind.
Nur, dahin will man erstmal kommen, und auf diesem Weg liegt manchmal die Feststellung "Hm, ich brauche doch eine haptische Hilfe, und das Ventil selbst ist zu flach, ich bekomme es ja in Wahrheit gar nicht ertastet...". Insbesondere übrigens gar nicht verwunderlich, da Teile der Historie von "man braucht keine haptische Hilfe" sich ja im deutlichen Gegensatz zu unserer Taucherei ohne Handschuhe abgespielt haben. In der Situation bist Du offensichtlich. Du brauchst eine haptische Hilfe. Um die Schnur zu finden. Die Aussage, man brauche nie eine haptische Hilfe war in dieser Hinsicht und für Deine Situation einfach nicht richtig. Das gilt es nun zu korrigieren.
Und als Konsequenz daraus? Komm, mal ehrlich! Statt das absolut Logische zu tun (haptische Hilfe an das Teil das man finden will), das perfekt funktionierende Ventil aussondern, nur damit kein Bommel an der Schnur ist? Warum denn?
Noch anders gesagt, ich bin der festen Überzeugung, dass man für das was man anderen beibringt auch voll einstehen muss. Diejenigen Menschen, online oder im Kurs oder Verein, die Dir gesagt haben Du bräuchtest nie eine haptische Hilfe, wenn die wirklich einen guten Job machen wollten, dann müssten die Dir nun eigentlich im Wasser beibringen, wie Du auch bei Deinem flachen Ventil die Schnur findest, auch mit Quallofils. Es geht ja, aber es braucht Zeit. Wenn man diese Zeit nicht mit der- oder demjenigen der oder dem man oben genannte Ansage macht im Wasser verbringen kann oder will, dann sollte man sie so absolut nicht tätigen. Innerlich weisst Du es doch, mit einem Bommel wäre Dein Problem sofort gelöst, Du würdest jedes einzelne Mal die Schnur finden. Jedes Mal. Und sobald Die Bewegung "sitzt" nimmst Du ihn wieder ab wenn er eigentlich nicht Deine Traumlösung ist.
Aber, wie gesagt, mach gerne was Dir gefällt, es ist Deine Ausrüstung. Ich will nicht reinreden, es ist ein Hobby. Ich finde einfach nur man kann Geld sinnvoller einsetzen, und Plastikmüll da produzieren wo es sich weniger vermeiden lässt.