Biologie Foren

die Stachel für den Menschen ungiftig?

Wiki schreibt dazu "Das Gift enthält Acetylcholin, das Muskelzuckungen auslöst, sowie ein bisher unbekanntes Toxin. Es ist sehr schmerzhaft, aber für den Menschen nicht tödlich. "

Ich habe von einem Betroffenen erfahren, dass sich die Berührung etwa so anfühlt wie ein Wespenstich. Deshalb ist "ungiftig" wohl nicht so falsch. Viel gefähricher ist das Gift der Steinfische.

Und die Tiere sind echt lecker
Aber man muss an Land wirklich aufpassen, wo man hingreift bei den zappelnden Stachelträgern...

Sporttaucher sollen Feuerfische fangen?

Ja von Sporttauchern, sieht man z.B. in Curacao sehr heufig.
So wirds gemacht: http://zkstore.com/About_ZooKeeper_.html

Sorry, aber das Ding ist durch. Sammeln mag ja nett sein für das persönliche Wohlgefühl, einen Effekt auf die Population kann man aber ausschließen.
Verantwortungslose Aquarianer sorgen für Artenvielfalt -> http://www.livescience.com/26238-invasive-species-from-aquariums.html

Ich denke auch dass es zu spät ist um die Sache wieder rückgängig zu machen. Aber in diesem Fall schadet die Bejagung auf jeden Fall nicht und schmecken tuts auch

falsch, da hier eine neue Generation von Harpunettis die Bühne betritt. Heute lion fish, morgen grouper. Jm2c

Der Anteil der durch Aquarianer eingeschleppt wird ist bestimmt kleiner als der durch Ballasttanks der Schiffe

@ag2908
Global gesehen bestimmt. Im Fall von Pterois aber garantiert nicht. Da kann man sich durchaus bei den Aquarianern bedanken.

@nuergel
Reichlich weit hergeholter Vergleich. Aktuell gehe ich durchaus davon aus, dass diejenigen, die sich an der Entfernung von Pterois beteiligen durchaus ein Interesse an einem ökologischen Gleichgewicht haben und das nicht aus Jageifer tun. Rotfeuerfische sind m.E. bestimmt kein Ziel, mit dem man sich brüsten kann....Außerdem: Was soll denn sonst gemacht werden?


Nebenbei: Das ganze ist ja ein zwar nach wie vor gültiger und aktueller, prinzipiell aber durchaus reichlich alter Hut...

@Isurus "Was soll denn sonst gemacht werden?"

Nichts und abwarten bis die Natur selbst eine Lösung findet. Das mag 20000 Jahre dauern aber irgendwann wird die Spezies eingegliedert. Das ist zwar nicht schön aber leider unvermeidbar. Invasive Arten individuell zu bekämpfen ist schlicht sinnlos und dient nur dem eigenen Ego.

Balfours Springkraut ist auch ein interessantes Beispiel wie schnell die neuen Lebensräume adaptiert werden.

Für Interessierte einfach mal nach Neozoen (Tiere), Neophyten (Pflanzen) oder Neomyceten (Pilze) googeln.

Bez. alter Hut: wohl wahr

Naja, muss man positiv sehen:

Immerhin ist es ein leckerer Speisefisch, den man in der Gegend bedenkenlos fangen und essen kann

Ich war ja nun ein paar Monate in der Gegend (und werde auch bald wieder einige Monate dort sein ;) ), aber die Feuerfische in der Karibik vermehren sich dort wirklich wie die Ratten.

Fast egal an welchem Tauchplatz, man sieht sie in großer Anzahl und in allen Größen.

Ein schöner Anblick für die Gäste und danach ein Ziel für die lokalen Guides mit Speer usw ...

Habe leider nur noch keinen gegessen ...

Ich hatte sogar den Eindruck, dass sie bedeutend groesser werden wie ihre Artgenossen im indischen Ozean...

@nuergel
"Nichts und abwarten bis die Natur selbst eine Lösung findet. Das mag 20000 Jahre dauern aber irgendwann wird die Spezies eingegliedert"

Du meinst so, wie z.B. der Nilbarsch in den afrikanischen Seen oder die Aga-Kröte in Australien? Der Gag an diesen doofen doofen Invasoren (wie auch immer sie eingesetzt wurden) ist doch aber leider, dass sie sich NICHT ins Ökosystem eingliedern, ohne dieses massiv zu (zer)stören. Was nutzt mir eine "mittlerweile etablierte" (vulgo: eingegliederte) Art, wenn dafür 10 andere heimische Arten über die Klinge springen? "Die Natur findet ihren Weg" - die Jurrasic-Park Polemik trifft leider im realen Leben nicht zwangsweise zu. Im aktuellen Fall ist der Weg der Natur nämlich der, dass durch die MIthilfe des Menschen eine gebietsfremde Art maximale Schäden verursacht.
Insofern sind die aktuell ergriffenen Maßnahmen wohl durchaus sinnvoll, wenn auch wohl nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. In dem Zusammenhang vielleicht mal den Augenöffner "Darwins Nightmare" anschauen.

Hai

"Feuerfische" gibt es in den genannten (neuen) Gebieten schon länger und nicht erst seit kurzem. Dass diese Tiere (öfters behauptet) angeblich fast keine (Fress)Feinde haben ist auch nicht richtig. Sie haben welche .... Eventuell müssen sich die möglichen Fressfeinde erst an die neue Beute gewöhnenund das dauert in der Natur bestimmt etwas. Ich esse auch nicht alles was neu ist Sonst müsste es in den normalen Lebensräumen nur Pteotris geben.
schwere Vergiftungen mögen selten seinaber das ganze als harmlos darzustellen>>„Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.“ <<
Und ob Aquarianer daran schuld sind ich persönlich glaube das ist Quatsch.
Der Goldfisch im Weiher wurde bestimmt "ausgesetzt" und ist nicht eingewandert .... aber beim Rotfeuerfisch .... .

Eventuell sollte man den Japanern mitteilen, dass der Verzehr von Feuerfisch Potenzsteigernd wirkt..... Dann ist Pterois volitans bald auf der "Roten Liste"

Richtig, das Problem ist schon seit längerem bekannt, wird aber eben in der hiesigen Taucherszene wohl wenig beachtet. Insofern erging hier ja schon mehrfach der Hinweis, dass es sich um einen "alten Hut" handelt.
Welche nennenswerten Freßfeinde soll Deiner Meinung nach denn ein ausgewachsener Rotfeuerfisch im neu besiedelten Raum haben? Laut Maljkovic et al. (2008) fressen wohl adulte Zackenbarsche auf den Bahamas ab und an mal Rotfeuerfische. Bloß: Reicht das? Offensichtlich nicht: Albins & Hixon (2008): "Invasive Indo-Pacific lionfish Pterois volitans reduce recruitment of Atlantic coral-reef fishes".
Also nicht nur hü oder hott. Die Viecher SIND ein enormer Schaden für das Ökosystem und haben nun mal WENIG bis KEINE nennenswerten Freßfeinde.

Wie soll denn Deiner Meinung nach Pterois aus dem Indopazifik in den Atlantik gekommen sein, wenn nicht gemäß aktueller Meinung via Aquarianern bzw. Ballaswassertransport von Larven etc.?

Irgendwo hatte ich gelesen, dass bei Florida während eines Hurrikans angeblich Rotfeuerfische entkamen etc. Wobei diese Aussagen immer nur wiederholt wurden und der Wahrheitsgehalt naja
Ob ein paar entkommene oder ausgesetzte Tiere ausreichen um innerhalb kurzer Zeit zum "Fluch der Karibik" zu werden. Glaube ich nicht. Dass Jungfische oder Larven in den Ballasttanks grosser Frachtschiffe eingeschleppt worden sind ist doch die möglichste Art der Verbreitung. In diesen Tanks wird alles mögliche von A nach B gelangen ohne, dass es (bis jetzt) aufgefallen ist. Ich bin mir sicher, dass sich dadurch vieles in Zukunft ändern wird.
Eine Besiedelung des Karibischen Meers und Umgebung dürfte nur eine Frage der Zeit sein.
Bezüglich Fressfeinde habe ich schon gehört, dass Igelfische, Muränen und manche Haie Rotfeuerfische fressen. Am Anfang ist das Beutefischangebot bestimmt enorm groß und Pterois lebt im Schlaraffenland .... irgendwann wird aber auch er zum Beutefisch. Der große Vorteil ist sein enormes Fortpflanzungspotenzial. Alles hat Fressfeinde .... selbst die "böse" Dornenkrone.
Ich vermute, dass sich die Rotfeuerfische der Korallenriff-Lebensgemeinschaft anpassen werden und diese wie im Indopazifik einfach eine Art unter vielen wird.

Wenn so etwas auf "normalem " Weg passiert ...... ist das immer noch besser als wenn es (in den 60zigern) wie in Afrika mit dem Viktoriabarsch gezielt gemacht wird. Hoffe ich zumindest.

@whaleshark

Aus Albins & Hixon (2008): "Lionfish may have been introduced into the Atlantic at Biscayne Bay, Florida, when several individuals were released from an aquarium during Hurricane Andrew in 1992 (Courtenay 1995,Hamner et al. 2007). Whether the introduction of lionfish to the Atlantic occurred as a single event or multiple
events, it is likely that the source of the introduction was intentional or unintentional release from aquaria off the coast of Florida (Whitfield et al. 2002,Hare & Whitfield 2003, Semmens et al. 2004, Ruiz-Carus et al. 2006."

Gibt also relativ wenig Zweifel, dass das eben DOCH Aquarien bzw. Aquarianer waren.

Eine aktuelle Studie aus 2013 (Juli)zeigt, dass "einheimische" Räuber wohl keinen Einfluss auf die Invasion durch Rotfeuerfische nehmen können: "Our results suggest that interactions with native predators do not influence the colonization or post-establishment population density of invasive lionfish on Caribbean reefs."
(Hackerott et al. 2013, PLOS1).

Klar hat die Dornenkrone Freßfeinde - dort wo sie heimisch ist.

In Südflorida sind die Rot-Feuerfische auch bereits seit einiger Zeit "zum Abschuss" bzw. zum Fang freigegeben.

Es gibt dort inzwischen auch ein eigenes Kochbuch mit diversen leckeren Rezepten, das auch den unfallfreien Umgang mit "der Beute" erklärt .

Wer bringt den Chinesen bei, dass je länger die Stacheln des Rotfeuerfisches sind, umso größer ist die potenzsteigernde Wirkung beim Verzehr derselben ?

Eine gewitzte Marketingstrategie bei den Chinesen - und schon werden anstatt Millionen von Haieflossen halt Rotfeuerfische verzehrt.

Wäre doch einen Versuch wert ?

Auch wenn die Ironie eindeutig ist - wäre keinen Versuch wert, denn der Indopazifik ist nun mal die Heimat von Pterois sp. Also haben die Chinesen das Ding quasi vor ihrer Haustür und würden erst mal da wüten. Dem karibischen Exilanten ging es erst dann an den Kragen, wenn im Indopazifik so langsam das Angebot knapp wird...

HaiIsurus
Du bist nicht auf dem laufenden
Die Indopazifische Art hat diese Wirkung nicht die Potenzsteigernde Wirkung wurde nur beim Verzehr der "karischen Art" wissenschaftlich bewiesen

@ZyanCarlos
Die Stacheln sind viel härter als die Flossen

Damit müsste man die Schlitzaugen doch gleich überzeugen können