Bundesrecht, Landesrecht, kommunale Verordnungen. Und damit nicht genug, viele weitere Gesetze erleichtern oder besser erschwerden uns das Tauchen. Probleme dazu können in unserem Rechtsforum diskutiert werden, kompetente Moderatoren sind vorhanden.
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Aqua Med zahlt nicht

Geändert von Frank Eu.,

Hallo

Ich war am 18.März auf Rangiroa. Eigentlich wollte ich tauchen, bekam aber 17.3. eine Erkältung.

Am 23.3. rief ich die Hotline von Aqua Med an und fragte ob ich mit einer Erkältung tauchen darf oder kann.

Als Antwort kam:

Es tut mir leid, dass du im Urlaub erkrankt bist. Auch wenn Ohr und Nase frei sind, handelt es sich doch um ein infektiöses Geschehen, das sich im Rachenraum bis zum Eingang in die Bronchien abspielt. Eventuell hast du auch eine leicht Bronchitis. Ein Infekt mit den Symptomen von Husten ist eine absolute Kontraindikation fürs Tauchen. Wenn unter Wasser ein Hustenreiz auftritt, könnte dies lebensgefährlich werden, wenn du schnell auftauchen musst. Ausserdem könnte sich der Infekt nach den Tauchgängen auch verschlimmern. Schnorcheln ist erlaubt.

Am 25.3. war ich wieder auf dem Damm und bin 3x getaucht, ohne Probleme. Am 26.3. habe ich morgens einen Tauchgang gemacht und danach im Hotel mittags ein Bier getrunken. Als ich danach aufstand, bin ich wie betrunken rumgelaufen. Wie sich dann später in Deutschland beim Arzt rausstellte (am 2. April) hatte ich einen Vestibularisausfall (Gleichgewichtsverlust) im linken Ohr.

Auf Rangiroa verbrachte man mich per Flieger in die Druckkammer nach Papeete, was ich erfolglos zu verhindern versuchte, da kein Deko-Unfall vorlag. Lange Rede kurzer Sinn: 2 Druckkammerfahrten auf 15m, am nächsten Morgen Untersuchung und dann mit 6500 € Rechnung aus dem Krankenhaus entlassen.
Mitte August kam dann eine Rechnung aus Tahiti über etwas mehr als 15.000€
Auqa Med konsultiert und gefragt warum die Rechnung nicht übernommen wurde .Ich bekam dann diese Antwort:


Hallo Frank,wir und unser Versicherungspartner wollen uns nicht aus der Verantwortung stehlen, wollen und können aber zum Schutz der Versichertengemeinschaft auch nicht für fahrlässig verursachte Schäden eintreten.

Erfahrene Taucher wie Du sollten wissen, dass man mit einer Erkältung nicht tauchen sollte. Zudem wurde der Ratschlag unserer Tauchmedizinerin in keinster Weise beachtet, obwohl sie sogar vor noch schlimmeren möglichen Konsequenzen gewarnt hatte. Anmerken wollen wir an dieser Stelle, dass unsere Spezialisten solche Empfehlungen nicht aussprechen, um unseren Kunden den Urlaub zu verderben oder Tauchgänge unnütz zu vereiteln, sondern um Tauchunfälle zu vermeiden.

Meine Frage nun: Kann sich Aqua Med so einfach vor einer Zahlung drücken und mir vorwerfen ich wäre fahrlässig getaucht. Meine Symptome waren weg und beim Tauchen war alles wie immer. Der Taucharzt bei dem ich in Deutschland war sagte, das man den Gleichgewichtsinnverlust auch so bekommen kann (Hörsturz zb.) Man kann also nicht einfach sagen das es vom Tauchen kommt.

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03.11.2023 07:14
Bevor du dich weiter mit Aquamed streitest wer denn nun Recht hat, würde ich empfehlen einen sachkundigen Anwalt zu Rate zuziehen. Jedenfalls drück ich dir die Daumen das du dein Geld zurück erhältst, nach meiner bescheidenen Laienmeinung hast du augenscheinlich nichts falsch gemacht.
AnkouVielleicht
03.11.2023 07:15
Tauchen mit einer Erkältung ist grobfahrlässig. Grobe Fahrlässsigkeit kannn zur Leistungsverweigerung berechtigen.
Dokumentiert ist bei der Versicherung. VN fragt nach tauchen mit Erkältung und kurz danach tritt der Versicherungsfall ein. Das Protokoll der VS sagt Leistungsverweigerung.
Der Rest ist tatsächlich die Frage ob du einen Deckungsprozess erfolgreich führen kannst und das ist tatsächlich kein Thema für das TN. Es gibt Anwälte die sind auf derartige Szenarien spezialisiert.
Schön wäre eine Kombination auf Fachanwalt für Medizinrecht und Versicherungsrecht. Eine RSV wäre doch hilfreich.
03.11.2023 07:21
Achtung, juristisch kann ich da nichts zu sagen und empfehle Dir einen entsprechenden Fachanwalt aufzusuchen.
Dennoch habe ich eine Meinung dazu. Wenn ich mich so Krank fühle/bin, das ich einen medizinischen Rat einhole um festzustellen ob Tauchen eine gute Idee ist, dann ist es sicher ernsthafter als ein bisschen Schnupfen. Wenn dann auch ärztlicherseits ein Tauchverbot ausgesprochen wird, kann es zwar sein, dass ich mich anderthalb Tage später wieder besser fühle, damit ist aber keinesfalls sicher gestellt, das ich auch wirklich genesen bin. Ohne erneute medizinische Rückfrage, insbesondere wenn ich die an meinen Tauchversicherer gestellt habe, würde ich daher definitiv nicht ins Wasser gehen. Ich kann die Entscheidung von AquaMed daher vollständig nachvollziehen, sie können und müssen zum Schutz anderer Versicherter, ja nur auf Basis der ihnen Bekannten Umstände entscheiden. Die waren aber anderthalb Tage davor eindeutig, nämlich Tauchverbot. Über dieses Tauchverbot hast Du Dich ohne weitere Rücksprache hinweg gesetzt. Ansonsten kann ich natürlich Deinen Frust mehr als verstehen, solch eine Rechnung möchte niemand bekommen, schon gar nicht wenn man eigentlich glaubt man sei gut abgesichert.
Marcus690Taucher
03.11.2023 08:04
Ich würde mich hier Nils anschließen.
Hinzu kommt, dass auch bei einfachen Infekten, normalerweise die Ärtze einige Tage Ruhe verordnen, damit der Körper die Schwächung durch den Infekt, "verarbeiten" kann.
Nach ca. einem Tag symptomfrei tauchen gehen, wiederspricht diesem.
EcKyCMAS *** etc.
03.11.2023 08:40Geändert von EcKy,
03.11.2023 23:44

Editiert zur Präzesierung:

Aquamed spricht nur von fahrlässigem Verhalten. Jedoch nur grobe Fahrlässigkeit kann zur Leistungseinschränkung führen, keine einfache Fahrlässigkeit. Die grobe Fahrlässigkeit ist vom Versicherer nachzuweisen.

Bei einer (nachgewiesenen) groben Fahrlässigkeit kann der Versicherte dann trotzdem den kausalen Zusammenhang zum entstandenden Schaden versuchen zu widerlegen, um sich so entlasten.

Da nur grobe Fahrlässigkeit zur Leistungseinschränkung führen darf, Aquamed selbst aber nur von Fahrlässigkeit spricht, ist das Schreiben des Versicherers für diesen selbst möglicherweise schädlich. Ich würde mir eine Rechtsberatung suchen.

Persönlich bin ich bei Nils.

tdi_didiTDI Instr.Trainer
03.11.2023 09:08
Wenn ich als Laie hier mithöre, dann wäre dies alles vermeidbar gewesen, wenn Frank Eu. nicht Aquamed angerufen hätte, sondern sich vor Ort von einem Arzt auf Rangiroa die Tauchtauglichkeit / resp. Gesundheit ansehen hätte lassen. Dann hätte Aquamed nichts von der Vorgeschichte gewusst.
Im oben geschilderten Beispiel bin ich daher auch bei NilsNase seiner Meinung. jm2cw
Tastenchef13Hypoxic Trimix / Full Cave / JJ-CCR
03.11.2023 09:27
Hey ich fürchte ohne einen Nachweis das du fit warst von einem Arzt oder ähnlichem kommst du aus der Nummer nicht wieder raus.
24/48h Symthomfrei gelten normal immer als minimum.
AnkouVielleicht
03.11.2023 09:30
Ecky, der Versicherer behauptet zwei Obliegenheitsverletzungen die zum Leistungsausschluß führt. Mit welcher Wortwahl sollte erstmal egal sein. Als Grund gibt der Versicherer an, Verstoß gegen die anerkannten Regeln der Technik die der VN auf Grund seiner Erfahrung gekannt haben muss. Hier Tauchen mit Erkältung. Zum zweiten Verstoß gegen ausdrückliche Empfehlungen (Nicht tauchen) des medizinischen Personals der Hotline.
Alles andere ist Spekulation und nach dem Rest der im wesentlichen Selbstschuld bedeutet, hat der TO nicht gefragt. Ich wüde meinen, dass hat er selbst erkannt!
Punkfish Divingbunte Kärtchen, einfarbige Kärtchen, egal - Hauptsache Tauchen :-)
03.11.2023 11:10
Eine Rückfrage: hattest du Aquamed eingeschaltet direkt nach dem Unfall, und waren die an Organisation und Druckkammer beteiligt? Der Teil der Geschichte ist etwas unklar.

Aber ansonsten: klar gibt es eine Empfehlung, mit einer Erkältung nicht zu tauchen, dennoch passiert das wirklich oft und scheint nicht zu häufigen Unfällen zu führen. Schon gar nicht zu so was wie bei dir, den Kausalzusammenhang hätte ich da gerne mal erklärt.

Was ich sehr, sehr schlimm finde ist diese Anmaßung, dass ihre Empfehlung eine Art Gesetz sei. Wenn ich das so höre, liegt es nahe, lieber nicht anzurufen und nachzufragen, um dann nicht genau dadurch den Versicherungsschutz zu verlieren. Aber Leute davon abzuhalten sich Rat zu holen ist tendenziell viel gefährlicher als das, was sie so entgegen dem Rat tun. Wenn eine Beratung der Hotline deinen Versicherungsschutz infrage stellt - also, da denkt man vielleicht besser darüber nach, mit Fragen eine andere Hotline anzurufen als die, bei der man versichert ist.

Ich habe so den Verdacht, das wird so nicht stehen bleiben, ob mit oder ohne Gericht. Aber es klingt erst mal sehr, sehr unschön. Und dass man wieder tauchen geht, wenn man sich besser fühlt, halte ich nicht für besonders verwerflich oder grob fahrlässig, sondern für sehr normal (wenn auch nicht besonders klug).
blackraiderDM / TEC Nitrox Diver
03.11.2023 11:21
Puh, das ist ja mal richtig beschissen...

Rein menschlich kann ich das sehr gut nachempfinden.
Man ist etwas verschnupft und angeschlagen und etwas später fühlt man sich wieder gut und widmet sich wieder den schönen Dingen des Lebens.
Oft merkt man dann selbst, dass 2-3 Tage mehr Pause vielleicht gut getan hätten aber es läuft trotzdem so dahin.

Daher kann ich das Verhalten des TE grundsätzlich verstehen. Das Problem hier war wohl tatsächlich die Telefonberatung, denn hätte es diese nicht gegeben wäre die Geschichte bei Aquamed garnicht erst bekannt. Daher sollte man sich vielleicht generell überlegen welche Daten man seiner Versicherung zur Verfügung stellt... Man kann bei Aquamed ja ganze Krankenakten hinterlegen!

Jetzt wäre wohl zu klären, welche Gewichtung eine telefonische Beratung hatte ohne, dass der Patient überhaupt gesehen wurde!?
Das wird aber alles ohne Anwalt wohl nicht so einfach...
Das aus Sicht der Versicherung bei der Aktenlage sowas in der Art kommt war irgendwie absehbar.

Viel Erfolg bei der weiteren Klärung der Sache.
03.11.2023 11:51
Hallo. Danke für die Antworten.
Wie bereits erwähnt hatte ich die Erkältung schon am 17.3. und bin erst am 25.3. tauchen gegangen, da ich keine Symptome mehr hatte und fit war.
Die Hotline habe ich hauptsächlich angerufen, um mich abzusichern, ob es richtig war die Tauchgänge vom 21.3 bis zum 25.3. auszulassen. Sie waren ja alle bezahlt.
Ich habe sie wegen meiner Gesundheit abgesagt. Das Geld war da zweitrangig. mich stört aber die Aussage von Aqua Med.: Fahrlässig. Fahrlssig wäre es gewesen wenn ich mit den Symptomen getaucht wäre. Zumal Aqua Med kein Tauchverbot ausgesprochen hat, sondern mir nur vom Tauchen abgeraten hat!!
Werde mal nach einem Fachanwalt schauen. Denn diese Aussage kann ich so nicht akzeptieren.
Falle jemand eine gute Adresse eines Fachanwalts kennt gerne melden.
Werde berichten wie die Angelegenheit ausgegangen ist. Wird aber wohl dauern.
03.11.2023 11:51
Punkfish, da bin ich aber mal echt anderer Meinung. Sich Rat einholen ist immer gut und richtig, wenn der Rat dann lautet, "nach allem was wir hier am Telefon aufgund Deiner Schilderung sagen können, heißt es für Dich: Tauchverbot" dann sollte ich mich dran halten. Ja, an der GEschichte fehlen einigsicher wichtige Details um es abschließend beurteilen zu können, auch "Ja" ob die Entscheiudng im Falle eines Rechtstreits so Bestand hat, bleibt auch zunächst einmal abzuwarten.
Ich gehe aber mal davon aus, da es entweder eben keinen "leichte Erkältung" mit etwas Schnupfen war, die Entscheidung "geht trotzdem oder nicht" kann hoffentlich jeder für sich selber treffen. Wenn nicht, stelle ich auch in Frage, das jemand eigenverantwortlich entscheiden kann wieder ausreichend genesen zu sein.
Wenn ich dann nun nach ärztlicher Einschätzung ein Tauchverbnot bekommen habe, dann setze ich mich nicht nach weniger als 48Stunden ohne Rücksprache einfach darüber hinweg, oder trage eben die daraus resultierenden Konsequenzen, der Teil gehört ja nun einmal ebenso zur Eigenverantwortung. Der richtige Weg wäre gewesen erneut die Hotline zu kontaktieren, die Situation zu beschreiben und siche eine Freigabe zu holen. Wenn der Rat für mich nur Gültigkeit haben soll, wenn er mir genehm ist und ich alles Andere dann gerne selber entscheide, dann wird es doch arg willkürlich
Punkfish Divingbunte Kärtchen, einfarbige Kärtchen, egal - Hauptsache Tauchen :-)
03.11.2023 12:03
Nils, so wie das jetzt geschildert ist, klingt das aber echt anders als deine Version. Vielleicht hat er die Hotline aus einem nicht so klugen Grund angerufen, war enttäuscht, dass er nicht tauchen kann, und wollte halt noch mal bestätigt haben, dass er da gerade die richtige Entscheidung trifft. Das ist legitim.
Am Telefon kann niemand beurteilen, wie schwer die Erkältung denn ist. Natürlich können die auch nicht dazu raten, einfach tauchen zu gehen - wenn dann etwas passiert, ist das nämlich ein ganz anderes Problem als wenn der TO für such entscheidet das zu tun. Aber eine übervorsichtige Empfehlung einer Hotline kann doch nicht heißen, dass man sich nicht anders entscheiden darf!
Es gibt ja auch sehr klare Empfehlungen gegen das Rauchen, vor allem im Zusammenhang mit Tauchen. Kann sich die Versicherung deshalb aus der Verantwortung stehlen, wenn ein Raucher an einer Lungenverletzung stirbt?
Und dann gibt es da diese DAN Empfehlung, dass alles über 600m Höhe wie fliegen ist und man entsprechend lange warten sollte. War man dann grob fahrlässig, wenn man nach dem Tauchen bergauf fährt, und die Versicherung ist raus?
Empfehlungen sind immer übervorsichtig, weil man anderen Menschen nicht absegnen möchte, dass sie etwas potentiell riskantes tun. Es sind Empfehlungen, keine Gesetze.
AnkouVielleicht
03.11.2023 12:03
Natürlich wird das dauern Frank. Empfehlungen sind in dem Bereich echt schwierig, vor allem nicht solchen tollen Focus/Stern Listen. da empfehlen sich die Anwälte selber oder werden von befreundeten Kollegen empfohlen. Dioe Hotlines der Rechtsschutzversicherer sind auch nicht zu empfhelen, da sitzen unmotivierte Rockies am Telefon.
Versuch es mal über die Verbraucherzentrale, ansonsten über die Anwaltsauskunft Stichwort FA für Versicherungsrecht.

Ob das so oder so ist Punkfisch oder Nils wird das Verfahren ergeben. Zunächst hat der Versicherer auf Leistungsfreiheit berufen. Der Ball liegt bei Frank.
IvoryAOWD DTSA**
03.11.2023 12:36
Nils ich glaube das Problem ist, hier die Formulierung. Niemand spricht von einem "Tauchverbot". Sondern es ist die Rede von Husten als absolute Kontraindikation. Wir wissen nicht, ob Husten überhaupt ein Begleitsymptom der Erkältung war. Und wenn er am Tag des Tauchgangs Symptomfrei war, würde gemäß der ersten Antwort nichts dagegen sprechen zu tauchen. Sofern das der tatsächliche Wortlaut war, und keine weiteren Anweisungen, etwa wie lange nach den letzten Symptomen er weiter nicht tauchen soll folgten. Ist für mich keine so klare Sache.

Nach allem was ich da rauslese gibt es verschiedene Punkte die mich an deiner Stelle optimistisch stimmen würden Frank.

Erstens, du warst symptomfrei (sagst du zumindest). Anders als hier behauptet gibt es keine generelle Beweislastumkehr. Wenn der Versicherer grobe Fahrlässigkeit unterstellt muss er dies objektiv beweisen können. Hier beginnen trotzdem die Schierigkeiten, denn deine Kommunikation bezüglich der Erkältung ist mindestens ein gewichtiges Indiz. Andererseits sind 8 Tage durchaus eine Spanne, innert der eine Erkältung abklingen kann.

Zweitens, wie einige hier richtig schreiben, haben die Leute bei Aquamed zwei Dinge als erste Entscheidungsgrundlage. Deine Schadenanzeige und dann das dazu passende Telefonat mit der Info, Erkältung und der Empfehlung nicht zu tauchen. So für sich gesehen, würde jeder Versicherer hier erstmal nicht zahlen. Bei einer konkreten Prüfung sind aber verschiedene Fragen zu klären. War es wirklich grob Fahrlässig was du gemacht hast, und war es dann auch kausal? Dafür bin ich nicht Mediziner genug. Im Zweifel müssen da die Befunde vom Krankenhaus durch einen Sachverständigen begutachtet werden.

Ich würde auch zum Anwalt gehen. Solltest du jedoch keine Rechtsschutzversicherung haben, empfehle ich als erstes Kontakt zum Versicherungsombudsmann aufzunehmen. Dieser kann ein für die Versicherung bindendes Schiedverfahren voranstellen. Sollte der schon zu deinen gunsten Entscheiden sparst du wiederum viel Geld. Ferner ist sein Urteil auch eine Entscheidungsgrundlage sollte es gegen dich ausfallen. Dann kannst du anhand seiner Argumentation besser abschätzen, ob du gutem Geld schlechtes hinterher werfen willst. Gebunden bist du an seine Entscheidung aber nicht.

03.11.2023 13:57
Punkfish, was soll sie denn tun die Hotline. Es ist ja sehr ausfürlich aufgezählt was sich hinter den ja offenbar geschilderten Symptomen verbergen könnte und man schließt mit: Schnorcheln ist erlaubt.

Folgerichtig wäre doch, nach einer solchen Aussage noch einmal in Kontakt zu gehen und mitzuteilen, "alles ist wieder supi, ich gehe tauchen", oder sich tatsächlich einem Mediziner persönlich vorzustellen und das abklären zu lassen. Spontangenesungen nach wirklich ernsthaften Erkrankungen sind nun einmal selten und eine gewisse Enrsthaftigkeit würde ich eben immer unterstellen, weil ich eben nicht wegen eines Schnupfen bei DAN anrufen würde, sondern die Verantwortung hier eine eigenständige Entscheidung mit allen damit verbundenen Risiken zu treffen, mir gerade noch so zutraue.
Da sich nun tatsächlich der ursächliche Zusammenhang vermutlich kaum beweisen lässt, sehe ich auch große Chancen darin, sich einen Anwalt zu nehmen, dennoch ist für mich die Aussage von AquaMed zunächst absolut nachvolziehbar. Denn, der Wissenstand bei Aquamed, von weniger als 48h vor dem Zwischenfall ist, "Der Mensch ist krank und sollte nicht tauchen" und genau das ist ja mit ihm auch besprochen.
AnkouVielleicht
03.11.2023 14:24
Da wir nur einen einseitigen SV haben, würde ich mich nur insoweit aus dem Fenster lehnen wollen, als dass ich einen Gang zum Anwalt ans Herz legen würde!
Punkfish Divingbunte Kärtchen, einfarbige Kärtchen, egal - Hauptsache Tauchen :-)
03.11.2023 14:33

Na ja, Nils, das Problem ist doch die Verknüpfung von Beratung und Versicherung.

Die Hotline kann nichts anderes als vorsichtshalber vom Tauchen abzuraten. Bei so was wie "Husten ist eine absolute Kontrainsikation, weil möglicher Notaufstieg" habe ich aber schon ein paar Fragen - das halte ich so wirklich für ganz schön daneben, Man kann ja nun mit dem Regler im Mund ganz formidabel husten, was die rauchenden Taucher:innen alle bestätigen können, und der Hustenreiz ist einfach nicht das Problem an der Sache. Aber gut, man kann wirklich niemandem empfehlen, hustend tauchen zu gehen, klar.

Aber ist es wirklich grob fahrlässig, wenn jemand mit Husten Tauchen geht? Dieser Satz "erfahrene Taucher sollten wissen, dass man mit einer Erkältung nicht tauchen sollte" legt das nahe, und wenn sie damit durchkommen, will ich definitiv eine andere Versicherung.

Also, der Rat einer Hotline, die vorsichtig sein MUSS, kann doch nicht bedeuten, dass jede Zuwiderhandlung zum Verlust des Versicherungsschutzes führt. Man ist ja auch weiter krankenversichert, wenn der Arzt einem aus echt guten Gründen geraten hat, das mit dem Rauchen doch lieber bleiben zu lassen.

03.11.2023 15:00
Da bin ich wirklich zwiegespalten. Bei den generellen Aussagen bin ich ja bei Dir, ich habe auch schon heftige Hustenafälle unter Wasser überlebt und hatte nicht den Eindruck das da irgendwas knapp war, genau so, wie ich auch schon leicht erkältet oder mit Schnupfen tauchen war und das auch hier und heute für abolut verantwortbar halte. Ist eben immer eine individuelle Entscheidung und nicht jeder Schnupfen ist gleich,... Müsig jeden Einzelfall zu zerlegen.
Gleichzietig, ich rufe eine Hotline an, die für ihre Kompetenz in Sachen medizinischer Beratung rund um das Thema Tauchen immer wieder gelobt wird. Ich mache das, weil ich selber unsicher bin und mir eine Beurteilung meiner medizinischen Situation hinsichtlich einer aktuellen Tauchtauglichkiet unsicher bin, also offensichtlich nicht in der Lage bin die Situation eigenständig angemessen einzuschätzen. Das ist ja ersteinmal nicht nur nicht schlimm, sondern zu begrüßen, wenn jemand so ehrlich mit sich ist und eben im Zweifel Hilfe einholt. Keine 48Stunden später ist die selbe Person aber in der Lage zu beurteilen aufgrund einer Spontangenesung wieder "Fit for Diving" zu sein. Dies und nichts anders ist ja der Wissenstand der Versicherung, würdest Du an deren Stelle hier sofort bereitwillig die Geldbörse aufmachen? Ich definitiv nicht.

Dennoch glaube ich auch nicht das es so einfach sein wird, da sich die Kausalität vermutlich nicht herstellen lässt. Ich habe aber das GEfühl, das uns zu einer Beurteilung (Juritisch sowieso gar nicht) nochj einige Informationen fehlen. So Frage ich mich z.B. auch warum erfährt der TO erst davon, das die Versicherung den Schden nicht begleichen möchte, nachdem die Rechnung über 15Ke kommt und er erst dann bei der VS nachfragt. Ich kenne Schadensregulierung irgendwie anders, da ist die Kommuniktion zwischen mir und der VS deutlich enger und ob da was geregelt wird oder ma sich bockig stellt, erfahre ich nicht dadurch, das der Anspruchssteller mir die Rechnung schickt, zumal dann ni´cht, wenn zwischen zu regulierendem Ereignis und der Zustellung der REchnung ja inzwischen 5Moate leigen. Irgendwie habe ich das GEfühl. das da ein wenig mehr schief gelaufen ist als nur Tauchen gehen trotz des Hinweis, Schnorcheln ist erlaubt.
Punkfish Divingbunte Kärtchen, einfarbige Kärtchen, egal - Hauptsache Tauchen :-)
03.11.2023 15:16Geändert von Punkfish Diving,
03.11.2023 15:18

Bei letzterem muss ich dir zustimmen, mir fehlt auch der ganze Teil, wie es mit der Absprache während der Behandlung selbst aussah....

Ich glaube, dass das so ganz schön schlechte Werbung für Aquamed ist. Die hotline ist zwar wirklich gut, aber halt auch nicht unfehlbar. Die letzte Entscheidung, ob jemand tauchen geht, muss die Person selber treffen. Und ich finde es immer besser, Leute rufen auch bei eigentlich übertriebener Unsicherheit einfach mal an, als dass Luete abgeschreckt werden. Deshalb werte ich vor allem diesen Anruf anders als du.

tdi_didiTDI Instr.Trainer
03.11.2023 15:29
Etwas "off topic": Habe meine Frau, auch Taucherin / lange Zeit tätig bei einem Schweizer Lebensversicherer und deren Freundin, DanEurope Nordic Region Med.Officer auf diese Diskussion aufmerksam gemacht und beide sind über AquaMed und deren "selbstzerstörerisches" Verhalten erstaunt.
Beide sagen, man zahlt einfach - Punkt. Für das ist eine Versicherung da.
Wichtiger ist das Vertrauen in die Versicherung im Schadensfall. Nur kein negatives Aufsehen erregen.
Der alleine in dieser Diskussion entstandene Image-Schaden für AquaMed ist bei weitem höher
als das für eine Versicherung vernachlässigbare Sümmchen von ungefähr 20K Euro.
Diese Diskussion findet ja nicht am Stammtisch sondern im Internet, indexiert durch einige Suchmaschinen, statt.
Wäre ich AquaMed würde ich mich bei Frank Eu. entschuldigen, die Summe zahlen und bitten diesen Thread zu löschen.
Nur peinlich sowas !
03.11.2023 15:30
Hm ich glaube wir werten den Anruf gar nicht sonderlich anders. Für mich wäre es aber Selbstverständlich, erneut Rücksprache zu halten wenn ich denke mein Zustand hat sich verbessert. Bringt eben einfach allen Beteiligten Klarheit und macht etliches einfacher. Man kann vermuten, auch diese Situation hätte ggf. weniger eskalieren müssen
IvoryAOWD DTSA**
03.11.2023 15:59
Tja Didi, der Gedanke kam mir auch schon, aber andererseits, kennen wir nur die eine Seite. Keine Ahnung was da im Detail besprochen wurde. Das Problem hier ist, tatsächlich, hätte er nicht vorher dort angerufen hätten sie vermutlich einfach gezahlt. Und da kommt Veronikas Problem ins spiel, dass es nicht der Sinn einer telefonischen Beratung sein kann, dass ich dadurch den Versicherungsschutz verliere. Ich bin bei Auqamed versichert, unter anderem. Sollte ich mal was zu klären haben mit der Hotline werde ich das auf jeden fall im Hinterkopf haben.
AlbWerDiveCMAS***
03.11.2023 18:35
Wenn ich mir den zeitlichen Verlauf anschaue:
17. krank
23. Anruf
25. gesund + tauchen
26. "Unfall"
wäre ich ehrlicherweise auch nie auf die Idee gekommen, noch mal nachzufragen. Ich hätte aber auch nicht am 23. angerufen. Wüsste ja, das ich krank bin und tauchen suboptimal ist.
03.11.2023 18:53
hm...
wo es bei mir gedanklich hakt: am17ten erkältung, am 23sten noch immer erkältet (anruf bei aquamed) und am 25sten wieder topfit? kann ich irgendwie nicht glauben, sorry.

und daß mich irgendwer zu einer druckkammerfahrt zwingt, auch nicht. spätestens jetzt wäre in meinen augen der nächste anruf bei aquamed fällig gewesen, damit die das klären.

also irgendwo ist da der wurm drinnen....


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