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19 Tauchgänge und Verwirrung mit Bleimenge

Geändert von Böhnchen,

Hallo liebes Forum,

ich tauche bislang ausschließlich in Japan, lebe und arbeite hier und kann mich auch ganz gut mit den Tauchbasen in der Landessprache verständigen. Aber die Muttersprache ist doch viel einfacher, deshalb wäre ich sehr glücklich, wenn ich jemanden auf Deutsch fragen könntesmile2

Ich habe kürzlich meinen 19ten Tauchgang gemacht und bin reichlich verwirrt wegen der Bleimenge.

Ich bin 160cm groß, wiege 50kg und tauche immer mit einem 5mm Nassanzug und 10L bzw. 12 L Stahltank. Meinen OW Schein hab ich mit 4 kg Blei gemacht. Das war ganz ok.

Die Tauchbasen (war hier bei verschiedenen) schlagen aber alle kollektiv bei 4kg die Hände über dem Kopf zusammen, viel zu viel, sagen die.

Bei meinem ersten Tauchgang in freier Wildbahn wollte man mir nur 2kg geben. War die reinste Katastrophe, ich konnte kaum absinken.

Die nächsten waren mit 3kg, das ging wesentlich besser.

Dann war ich im Juni dieses Jahres in Okinawa wieder nur mit 2kg unterwegs, auf Empfehlung des Tauchlehrers (das war ein Auffrischungskurs, da ich eine lange Pause vom Tauchen hatte).

Siehe da, 2kg waren überhaupt kein Problem.

Dann einen Monat später war ich in Ogasawara tauchen und habe natürlich fröhlich nach 2kg verlangt. Katastrophe, den ganzen Tauchgang musste ich so kämpfen, unten zu bleiben und am Ende nix mit Sicherheitsstopp, ich ging wie ein Korken an die Oberfläche.

Der Nassanzug war genau derselbe 5mm Anzug wie immer. Stahltanks wie immer.

Die letzten paar Tauchgänge waren dann immer mit 3kg, das war immer super, Sicherheitsstopp, Tarierung haben super geklappt.

Verstehe nicht, warum in Okinawa 2kg ok waren und in Ogasawara plötzlich nicht mehr. Anzug, Tank und Meer waren gleich. BCD und Regler leihe ich immer, aber es waren immer normale Otto-normal-Teile.

Sollte ich in Zukunft immer gleich 3kg verlangen? Bin jetzt etwas unsicher.

Und noch ein Problem: Ich habe bei 3kg ein zwei-Kilo und ein ein-Kilo Stück bekommen. Dumme Frage: wie verteile ich sowas denn gleichmäßig? Das Blei kommt immer vorne an den Körper, oder?

Ich wäre sehr dankbar für ein paar Tipps und Tricks auf Deutsch.

Vielen Dank schonmal und viele Grüße aus Tokio!

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SpaetberufenerMaster Scuba Diver
31.07.2025 11:09
Als erstes: bist Du absolut sicher, dass Du auch das Gewicht gekriegt hast was gesagt wurde? Keine imperialen Pfund? Oder Gewichte mit Ecke weg? Und waren die Flaschen die gleichen oder von einer anderen Firma? Und wie voll waren sie?
31.07.2025 11:21Geändert von Taucher327668,
31.07.2025 11:22

In Ergänzung zu Späti, geht in dieselbe Richtung: bei dem Blei das du von Tauchbasen bekommst, ist der Zusammenhang zwischen der Gewichtsangabe und dem tatsächlichen Gewicht nur sehr lose.

Davon abgesehen, würde ich mich nicht wegen einem Kilo verrückt machen. Wenn du es wirklich ausreizt, kann man natürlich auch noch um das letzte Kilo Einsparung kämpfen. Aber wenn 3 Kilo gut klappt, würde ich die einfach nehmen!

Und ja, einmal 2 und einmal 1 Kilo gibt eine kleine Unwucht. Aber entweder du bekommst das Gewicht symmetrisch (je 3x 500 g, oder 2x 1,5 kg) oder du nimmst es hin, solange es nicht stört. Alternative ist eine kleine Trimmbleitasche am Flaschengurt, dann hättest du je 1 kg links und rechts und 1 kg hinten. Aber bei Trimblei müsstest du ausprobieren, ob das gut klappt/reicht.

31.07.2025 11:51

Waren alle Tauchgänge im Salzwasser?

Ich habe keine Ahnung vom Tauchen in Japan, deshalb die vielleicht "dumme" Frage… ssst

AlbWerDiveCMAS***
31.07.2025 11:53Geändert von AlbWerDive,
31.07.2025 23:17
Auch von mir: nicht verrückt machen lassen. 2 oder 4 sind beides gute Werte. Ein kg mehr links oder recht, merkst du sicher nicht. Oftmals lassen sich die Jackets auch nicht einfach entlüften. Das kann sich auch je nach Tauchgang unterscheiden, wie gut du Luft rausbekommst.
PerkedderCMAS**/DTSA**
31.07.2025 12:03
Flasche ist nicht gleich Flasche. Die schwanken vom Gewicht her nicht unerheblich. Und wenn Du immer ein anderes Jacket hast, kann das auch etwas ausmachen. Und wie schon erwähnt, kann es auch sein, daß etwas Luft nicht raus will.

Hast Du immer die gleiche Ausrüstung? Oder mal ein Teil dabei, dann wieder nicht?

Und ein Kilo mehr nennen wir hier auch "Wohlfühlblei"
Punkfish Divingbunte Kärtchen, einfarbige Kärtchen, egal - Hauptsache Tauchen :-)
31.07.2025 13:26

Die relevanten Punkte wurden schon gesagt, aber ich darf mal zusammenfassen:

- Stahlflaschen sind nicht immer gleich, und schon gar nicht wenn du manchmal 10 und manchmal 12l hast. Oft haben die 12l locker 2 kg mehr Abtrieb - und nicht nur das, es ist auch noch von Marke zu Marke unterschiedlich. Solange du nicht eigene Flaschen nutzt, wirst du da immer eine gewisse Unsicherheit haben. Manchmal kann dir eine Bais sagen "unsere Flaschen sind sehr schwer/leicht", aber nicht immer ist ihnen das so klar...

- auch Standard-BCDs und Regler weichen leicht voneinander ab

- und ja, das Gewicht der Bleistücke ist eher eine halbwegs passable Schätzung, zumindest dann, wenn die Klötze so ein bisschen selbstgemacht aussehen (nicht ummantelt, nicht exakt gleich...)

Was machst du damit? Bei jeder Änderung zu Beginn des Tauchgangs einen Bleicheck machen. Steck 2 kg ein, das brauchst du ja mindestens immer, und versuche abzutauchen. Du sinkst? Super. Du sinkst nicht? Überprüfe noch mal, ob du wirklich die Flossen ruhig hältst und auch wirklich ausatmest, aber wenn du wirklich nicht sinkst, lass dir ein weiteres Kilo geben. Dann wiederhole das. Die Zeit kann sich jede Basis nehmen.

Wenn sie da zicken, kannst du natürlich 3 kg einstecken. Dann würde ich dir aber empfehlen, am Ende des Tauchgangs auf 3m mal das Jacket zu leeren und ein kg abzulegen - wenn du dann unten bliebst, kann das mit dieser Ausrüstung weg, wenn du aufsteigst, brauchst du es auch weiterhin.

Das mach man am Ende, weil ann die Flasche leer ist und entsprechend weniger wiegt, und du trotzdem sicher auf 3m schweben willst, ohne hochzugehen. Wenn du zu Beginn des Tauchgangs ein wenig schwer bist, ist das am Ende genau richtig.

PerkedderCMAS**/DTSA**
31.07.2025 13:47
Jetzt hast Du es noch einmal schön ausführlich von einer Tauchlehrerin erklärt bekommen

(Nur, weil Du wahrscheinlich noch nicht weißt, wer hinter Punkfish Diving steckt. Suche mal nach "Punkfish Diving la Palma".)
Punkfish Divingbunte Kärtchen, einfarbige Kärtchen, egal - Hauptsache Tauchen :-)
31.07.2025 14:42

Instructor Trainer, ja, also bitte... Ich bringe anderen bei, wie man das erklärt, damit ich das nicht mehr ständig selbst machen muss... Hatte nur gerade Lust darauf, um mich von meiner Arbeit abzulenken, muss nämlich eigentlich gerade Schachtelsätze zu kürzeren, verständlichen Sätzen machen, und das obwohl ich alles unter 4 Zeilen eigentlich eh nicht für einen vollwertigen Satz halte....

punkfish-academy.com ist die Seite mit der Theorie, ständig am wachsen

PerkedderCMAS**/DTSA**
31.07.2025 16:05
Ich bitte vielmals um Entschuldigung, Veronika (ich suche hier vergeblich einen passenden Smiley).
IvoryAOWD DTSA**
31.07.2025 16:33
Vero, kurzer Tipp, für sowas eigent sich ChatGPT tatsächlich sehr gut. Und du kannst die gewonnen Zeit nutzen, um noch ein paar TL Lakeien zu töpfern.
AlpöhyHat ein Herz für Baggersee-fraktionisten.
31.07.2025 17:04Geändert von Alpöhy,
31.07.2025 17:08

@Perkedder: einen devoten? saint

@Punkfish: die beste Methode ist, die Sätze gleich von Anfang kurz und knapp zu halten. supercool


@Böhnchen: ein Kilo mehr oder weniger spielt für den eigentlichen Tauchgang wirklich keine grosse Rolle. Da würde ich mir keinen Kopf machen.

Falls Du auch an Orten tauchst, wo der Wellengang etwas höher ist, kann dich auch die Dünung beim Safety Stop hochschieben. Da kann das zusätzliche dritte Kilo durchaus helfen.

31.07.2025 19:05
Wenn nun tatsächlich eine ungerade Zahl herauskommt und du damit nicht überbleit bist, dann nimm noch etwas drauf, damit es gerade wird und du es gleichmäßig verteilen kannst. Ein sauberer Trimm mit 1/2-1 kg mehr ist wichtiger, als ständig gegen eine Drehung anzukämpfen. Und mache den Leuten klar, du brauchst, was du brauchst (natürlich nach sorgfältigem Check)!
SpaetberufenerMaster Scuba Diver
31.07.2025 21:45Geändert von Spaetberufener,
31.07.2025 21:47
Bleireduktion bis ans Limit bringt doch gar nichts. Gerade für einen Anfänger ist es wichtig entspannt und sorgenfrei zu tauchen. Schön glatt runter, gut im Wasser liegen und im Sicherheitsstopp mal gut durchatmen, anstatt immer Angst zu haben nach oben zu treiben. Nimm ruhig ein Kilo mehr, denn entspannt gleichst Du das bei der Atmung und der Körperhaltung drei mal aus. thumbup
blackraiderOC TX Plus / CCR Helitrox
31.07.2025 22:27Geändert von blackraider,
31.07.2025 22:28
Mal ganz allgemein vorweg, ob nun 2 kg, 3 kg oder 4 kg... Das ist vollkommen Wumpe, in deiner beschrieben Configuration und deinen Erlebnissen damit bist Du in keiner Konstellation so überbleit das es für dich jemals zum Problem werden kann.
Vor allem weil ich bei Dir auch noch davon ausgehe, dass das Blei auch noch abwerfbar wäre.

Warum hast Du die Probleme?
Wie die Kollegen vor mir schon sagten: Unterschiedliche Ausrüstung...
Ein Beispiel: ich habe 2 15 Liter Monopullen mit einem Gewichtsunterschied von 3kg! Exakt dieses Gewicht spiegelt sich im Bleibedarf wieder...
Das kann schon die ganze Erklärung sein für deine Erlebnisse.
Beim two Tank Dive kann es sogar sein, dass es beim ersten TG super klappt und beim zweiten dann nicht mehr...
Ein Blick auf das Flaschengewicht (das ist eingeschlagen am Flaschenhals) gibt dann evtl. Aufklärung.

Und noch als Tipp:
Lass Dir nicht von anderen die glauben sie wissen es besser erklären wie viel Blei !!DU!! brauchst, schon garnicht wenn deine Erfahrung das Gegenteil sagt.
Gleiches gilt für den Gasverbrauch, wenn Du der Meinung bist Du brauchst für den TG die größere Pulle, dann ist das so völlig Wurst was andere darüber denken oder sagen.

Bei Blei und Gas brauchst Du das was Du brauchst PUNKT.


01.08.2025 03:54
Vielen Dank für eure Antworten!

Dass Stahlflaschen unterschiedlich wiegen, hätte ich nicht gedacht. Ich dachte, Stahl ist Stahl shocked2 Ok.
Das mit der Dünung kann tatsächlich sein, der Problemtauchgang mit den 2kg war kurz nach einem Taifun, da war noch bisschen Dünung. Bei den späteren mit 3kg nicht mehr.

Alle Tauchgänge waren bislang im Salzwasser, in Japan verwendet man immer Kilogramm, keine Pfund. Auch meine Ausrüstung war immer die gleiche.
Aber dass ich immer unterschiedliche BCD und Regler benutzen muss, nervt mich schon ziemlich. Vor allem die Regler - mit manchen komme ich super zurecht. Bei anderen drehe ich nur ein bisschen den Kopf und die drohen mir aus dem Mund zu rutschen. Und das macht mich dann den ganzen Tauchgang nervös und ich atme dann wahrscheinlich deshalb auch noch ganz anders.
Ich plane daher, mir nächstes Jahr mein eigenes BCD und Regler zu kaufen, damit hat sich das Problem hoffentlich erledigt.

Ok, dann werde ich auf 3kg bestehen und dann mal ein bisschen rumprobieren. Meine nächsten Tauchgänge plane ich bei einer Tauchbasis, die sich auf Anfänger spezialisiert hat. Da nerve ich dann zum Glück niemanden, wenn ich ein bisschen herumteste und Fehler mache.
AlpöhyHat ein Herz für Baggersee-fraktionisten.
01.08.2025 05:54Geändert von Alpöhy,
01.08.2025 05:57

Hallo Böhnchen, gerade wenn man Anfänger ist tut man sich mit vielem schwer.

Du beschreibst schön deine Nervösität. Dank derer brauchst Du anfänglich mehr Luft, weil dein Atemrythmus durch die Nervosität gestört wird und das wirkt sich auch auf das Tarieren aus. Dazu kommt, dass man sich gerade als Anfänger schwertut, mit dauernd wechselndem Equipmemt. Dadurch hast Du dauernd viele X in deiner Gleichung: Westen, die unterschiedliche Auftriebe haben, der Inflator, der anders reagiert, der Atemregler, der unterschiedlich zu atmen ist, die Schnallen und Schnellablässe, die man dauernd sucht, anderer Anzug und dessen Auftrieb und und und...

Am Besten wäre es, wenn Du mal für 10 Tauchgänge oder so mit dem gleichen Equipment tauchen könntest, dann kannst Du dich mal etwas finden und hast immer die gleichen Equipmentbedingungen. Das würde deine Lernkurve sehr beschleunigen.


Ansonsten mach Dir keinen Kopf, entspann dich und habe Spass. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und wie Blacky schrieb: lass Dir nicht zu viel reinreden. Wenn Du anfänglich mehr Luft und Blei brauchst, dann ist das halt so. Das gibt sich ganz schnell und automatisch, sobald Du mehr Sicherheit und Erfahrungen hast.

Ich wünsche Dir ganz viel Spass in Japan! prost


PS: noch kleiner Tip mit grosser Wirkung: Normalerweise ist man anfangs Tauchgang am nervösesten und normalerweise geht man anfangs TG am tiefsten runter. Die Konsequenz davon ist, dass man in dieser Zeitspanne, wo man eh schon durch den höheren Druck in der Tiefe mehr Luft braucht, zusätzlich den Luftverbrauch wegen der Nervosität und Atemrythmus stark ansteigen lässt.
Mir ging es genauso, als ich mit dem Tauchen anfing. Da gab mir ein alter Hase mal auf dem Boot einen kleinen Tip: versuche vor dem abtauchen nochmal an deinen Atemrythmus zu denken, versuche dich zu entspannen und vergiss beim runtergehen und austarieren nicht auf deine Atmung zu achten.

Schaue dein Tun wie ne Art von aussen distanziert an und versuche Dich und die Umwelt objektiv zu betrachten (klingt esoterisch, ich würde eher sagen es ist eine Art Meditationsm1).

Mir hat dies innerhalb nur ein paar TG drastisch mit dem Luftverbrauch geholfen. Noch heute nach über Tausend TG sammle ich mich immer vor dem reinspringen, nachdem ich in Ruhe mein Equipment gecheckt habe, verinnerliche mir Atemrythmus und überlege mir kurz ein zwei Sekunden den folgenden Ablauf und komme so zur Ruhe. Ich bilde mir ein, ich hätte so auch viel besser den Überblick für meine Tauchbuddies und könne den TG auch viel mehr geniessen. sm1


PPS2: eine eigene Tauchausrüstung ist toll und es werden automatisch viele X in der Gleichung gekillt. Nur am Anfang muss man vielleicht auch noch rausfinden, was zu einem passt. Ich tauchte z.B. die ersten 40TG mit einem normalen BCD und durfte dann mal für 10 TG ein Wing/Backplate probieren (hatte keine Ahnung, dass es das gibt und was die Vor- und Nachteile sind) und als ich wieder auf das BCD zurückkam, war mir schnell klar, dass ich mir ein Wing/Backplate kaufe. Dann probierte ich eine Zeitlang verschiedenste Flossen aus. Mietflossen oder Tausch mit Tauchbuddies usw. Noch heute tausche ich im Urlaub gerne mal mit anderen Gästen, die auch neugierig sind, mal das Equipment für einen Tag. Gibt meistens für beide Seiten interessante Erkenntnisse. sm1

SpaetberufenerMaster Scuba Diver
01.08.2025 05:57
Eines solltest Du verinnerlichen: jedes Mal, wenn man die Ausrüstung wechselt, MUSS man einen Tariercheck machen! Bestehe darauf. Mit Übung hat man den in drei Minuten gemacht, und dann kann der eigentliche Tauchgang beginnen.

Wenn Dir Tauchen Spaß macht ist es sinnvoll eine eigene Ausrüstung anzuschaffen, in der Du dann zuhause bist, auch das gibt wesentlich mehr Sicherheit. Eigener Regler, einenes Jacket, eigener Anzug, dann weiß man was los ist. Der Nachteil ist dass man mit immer mehr Gepäck reist.
GarfiSchnorchelabzeichen
01.08.2025 10:45Geändert von Garfi,
01.08.2025 10:53
Hallo,

es gibt in Tauchercommunities anscheinend so eine Art Wettbewerb, den ich noch nie nachvollziehen konnte: Wer braucht am wenigsten Blei.
Dieser Hype war für mich schon immer befremdlich. Natürlich ist es nicht gut, wenn man völlig überbleit ins Wasser steigt. Bei 4 kg Blei ist das aber mit Sicherheit nicht der Fall.
Ich kann mich also blackraider nur vollends anschließen. Wenn Du Dich mit 4 kg wohlfühlst, dann gehe mit 4 kg ins Wasser.
Dann hast Du auch die Zeit und die Muße Dich entspannt Deinem eigentlichen Thema nämlich dem Tauchgang zu widmen, was ja auch der Sinn der Sache ist. Bist Du während des Tauchganges ständig mit Deiner Tarierung beschäftigt, weil Du Dir Sorgen machst nicht unten bleiben zu können, ist das noch viel schlimmer, als möglicherweise 1 kg zu viel an Bord zu haben. Gerade zu Beginn solltest Du die Möglichkeit haben, ohne unnötigen Stress Deinen Tauchgang durchzuführen, ohne ständig abgelenkt zu sein. Umso mehr bei wechselnder Ausrüstung. Sonst bleibt auch die Freude und der Spaß dabei auf der Strecke.
Hast Du dann irgendwann ausreichend Übung und Routine kannst Du Dich in aller Ruhe damit beschäftigen, Deine Trimmung anzupassen und zu optimieren.

Also mach Dir keine Gedanken wegen 1 oder 2kg, lass Dich nicht verrückt machen, genieße erst einmal Deine Tauchgänge sammle Erfahrung und arbeite anschließend, mit der ausreichenden Routine an Deinen Optimierungen.

Bei der Flaschengröße bzw. dem Luftverbrauch gilt genau dasselbe. Nimm die Größe, mit der Du Dich wohlfühlst (siehe blackraider). Der Wohlfühlfaktor kann gerade zu Beginn des Taucherlebens gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Nur wenn Du entspannt bist, wirst Du wirklich Spaß haben. Wenn dann am Ende des Tauchganges die Flasche noch halb voll sein sollte: So what? Was spielt das für eine Rolle? Genieße Deine Tauchgänge. Das ist das A und O.
PerkedderCMAS**/DTSA**
01.08.2025 10:52
Hallo Böhnchen,
wenn Du eigene Ausrüstung kaufen willst, solltest Du dich informieren, was es alles gibt. Wie Alpöhy schrieb, ging es mir auch: Von der Existenz von Backplate-Wing-Systemen hatte ich nach dem ersten Tauchkurs nichts gewusst. Deshalb habe ich ein normales Jacket gekauft. Heute tauche ich nur noch BPW, das Jacket staubt immer mehr ein.

Man kann das puristisch aus einzelnen Komponenten zusammenstellen oder ein fertiges Set kaufen. Aber der Vorteil ist immer, daß man es selbst verändern kann. Bei einem Jacket ist alles fest vernäht, da kann man nicht einmal schnell etwas auf einen Gurt fädeln.

Bei Reglern gibt es auch viele Möglichkeiten. Wenn es dir fast den Regler aus dem Mund zieht, ist vielleicht der Schlauch zu kurz. Da gibt es aber die Möglichkeit einen längeren einzubauen, zumindest, wenn es der eigene Regler ist. Auch die Mundstücke liegen einem mal mehr, mal weniger, auch die kann man austauschen.

Bei den 1. Stufen ist sie Frage, ob man die Schlauchführung realisieren kann, die man möchte.

Vielleicht für Anfänger etwas früh, aber schau doch mal hier rein:

https://taucher.net/forum-2_10_m_longhose__pro___contra-ioz92194

Im Anhang ist ein Foto von meinem BPW, allerdings nicht aktuell, da hat sich schon ein bißchen was geändert.
PerkedderCMAS**/DTSA**
01.08.2025 11:05
Nachtrag:

Das Winkelstück, vor der 2.Stufe am kurzen Schlauch, benutze ich nicht mehr. Da ist der Querschnitt zu klein, um in größeren Tiefen noch genug Luft durchzulassen.

Das Foto ist auf einer Safari im Roten Meer entstanden, da gab es nur Flaschen mit einem Abgang, deswegen ist da nur eine 1. Stufe zu sehen. Wenn möglich, tauche ich immer mit zwei 1. Stufen.
01.08.2025 11:30
@Perkedder auf welcher Tiefe hast du das gemerkt? Hab auch so einen verbaut.... predigt
PerkedderCMAS**/DTSA**
01.08.2025 11:37
Noch gar nicht. Das geht auf einen Kurs in Schönbach zurück, wo Frank Ostheimer mir das gesagt hat. Daraufhin habe ich es ausgebaut. (Mit dem Ding hätte er mich nicht ins Wasser gelassen wink2)
01.08.2025 13:42
Vielen Dank nochmal für die ausführlichen Tipps und Antworten!

Meinen Tauchschein habe ich tatsächlich mit einem Wing und nicht mit einem normalen BCD gemacht, und die primäre 2. Stufe war damals auch an einem sehr langen Schlauch. Während der Oktopus direkt um meinen Hals hing. Der Tauchlehrer war glaube ich eingefleischter technischer Taucher. Vielleicht habe ich deshalb damals im Kurs die 4kg bekommen? Aber mit so einem Wing braucht man doch nicht mehr Blei als mit einer normalen Tarierweste, oder?
Ich komme eigentlich mit beidem zurecht, wobei das Wing schon bequem war. Ich werde nicht überhastet irgendwas kaufen, das Ausleihen nervt nur irgendwie. Geht ins Geld und ich musste schon die Erfahrung machen, dass man nicht immer einwandfrei funktionierendes Zeug bekommt. Der eigenen Ausrüstung könnte ich mehr vertrauen und damit wäre ich wahrscheinlich automatisch weniger nervös beim Tauchen.

Ich werde nächstes Mal den Tipp versuchen, mich mehr auf die Atmung zu konzentrieren. Und auf den Spaß. Die ersten 5 Tauchgänge in freier Wildbahn waren so weit weg von Spaß, dass ich schon Zweifel hatte, ob der Tauchschein die richtige Entscheidung war. Aber die Tauchgänge (bis auf den einen) dieses Jahr in Okinawa und in Ogasawara waren so absolut abgefahren, dass ich echt wieder total angefixt bin.
PerkedderCMAS**/DTSA**
01.08.2025 13:59
Bei einem Wing braucht man eher weniger Blei, weil die Platte ja auch Abtrieb hat. Eine Stahlplatte natürlich mehr, als eine Aluplatte. Bei mir kommt noch der Singletankadapter dazu. Also 2,5 kg Stahlbackplate und 900 g Singletankadapter, auch aus Stahl.
paulbNitrox-Schnorchler
12.08.2025 14:05
@ Vero: für "Abtrieb" (s.o.) gibt`s was auf die Flossen. Das heißt (glaub ich) anders...
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