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Nachdem ich im Laufe der letzten Jahre doch so ei ...

Nachdem ich im Laufe der letzten Jahre doch so einige hundert Tauchgänge in der Region gemacht habe, kann ich mit gutem Gewissen behaupten das dieser Tauchplatz im Namsfjord so ziemlich der interessanteste (bisher bekannte!) in der Region überhaupt ist!
Es handelt sich um eine kleine Bucht an der Nordseite mit dem Namen Krakvika. Ansonsten geht es hier überall steil von den Felsen abwärts. Deshalb strandeten britische Streitkräfte im Mai 1940 zwei von deutschen Bomben angeschlagene U-Boot Jäger hier um Mensch und Material abzubergen. HMT Aston Villa sank kurz darauf etwas östlich der Bucht und liegt heute in einer Tiefe von 0-30 Metern (Trümmer liegen sogar auf den Felsen). Das Vorschiff ist erklassig erhalten und hier finden sich noch Schränke, Kisten, Lampen, Geschirr und Glas,... Zudem gibt es viel Fisch und Stachelhäuter zu sehen. Auch große Anemonen und Röhrenwürmer sieht man überall.
In der Bucht selbst liegt das Wrack der ebenfalls gut 55 Meter langen HMT Gaul kieloben an einer Steilwand in 50-70 Metern Tiefe. Man sollte Trimix nutzen! Taucht man unter das Wrack, gelangt man an die Laderäume in denen noch kistenweise Ladung zu finden ist. Auch Bullaugen, ölbefeuerte Positionslaternen mit noch intaktem Glas, Flaschen, riesige Granathülsen und Treibladungen haben wir gesehen.
Große Anemonen, Röhrenwürmer und Rotbarsche lassen sich beobachten. Die Sichtweiten können selbst im Sommer bei etwa 50 Metern liegen!
Noch ein Bonus erwartet einen wenn man vom Wrack an einem steilen Sandabhang auftaucht. Schon während der Deepstops trifft man meistens den ersten Nagelrochen. In nur 20 Metern Tiefe kann man oft einige auf engem Raum finden, meistens um einen Meter lang und absolut elegant wenn sie sich aus dem Sand erheben und wegsegeln!
In der Deko kann man dann noch bunte Lippfische sehen, Zylinderrosen, einzelne Weichkorallen, einmal habe ich einen Oktopus entdeckt und eine Grabeanemone gesehen und fotografiert (erste Sichtung in Norwegen überhaupt, zu dem Zeitpunkt).

Ein Tauchplatz an dem ich hundert Tauchgänge hintereinader machen könnte, ohne das es mir langweilig werden würde!

Sven Gust/tauchprojekt.de


Nagelrochen


Aston Villa (Bug)


Anemone vor Trümmern der Aston Villa (links eine Stachelseegurke).


Zirrenkrake - selten zu sehen.


Pfauenfederwurm - zu tausenden an den beiden Wracks.


Leierfisch (M) und Seeigel bei einem Nachttauchgang in der Bucht.


Gaul1


Gaul2


Gaul3


Gaul4