Extra Divers, Khasab, Musandam, Oman (Inaktiv)

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An alle diejenigen Taucher, die nur wegen sehensw ...

An alle diejenigen Taucher, die nur wegen sehenswerter Tauchplätze auf die Malediven wollen (und nicht der traumhaften Strände wegen) sowie an alle Taucher, die nicht gerne so weit fliegen, das überlaufene Rote Meer aber leid sind: es gibt eine bessere Alternative zu beiden Zielen mit einem gutem Preis-Leistungsverhältnis!

In Musandam, einer in den V.A.E. gelegenen Enklave des Oman, sieht man beim Tauchen dermaßen viel Fisch und so wunderschöne, intakte Korallen, dass man sich fragt, warum es dort bisher nur ein einziges Tauchcenter gibt. In der kleinen Basis der Extra Divers in Khasab erlebt man entsprechend auch keine Massenabfertigung, sondern eine spitzenmäßige individuelle Betreuung. Der auf der Homepage www.musandam-diving.com noch erwähnte Tom Adriaens wurde vor ein paar Wochen durch den Deutschen Jens Riecke abgelöst, der dort einen klasse Job macht. Besonders erfahrene Taucher werden sich an dieser Basis und den Tauchplätzen wohl fühlen, und zwar aus diversen Gründen. Zum einen sind die Tauchgänge nie langweilig, sondern wegen der seltsam wechselnden und unberechenbaren Strömungen immer für eine Überraschung gut – ein klassisches Anfängerrevier ist das hier ganz sicherlich nicht! Darüber hinaus bietet das Unterwasserleben auch verwöhnten Tauchern vergleichsweise viel, Details dazu später. Zum anderen sorgt die perfekte und trotzdem nette Abwicklung durch Jens dafür, dass sich hier jeder Taucher als Gast willkommen fühlt. Jens ist ein sehr herzlicher und überaus hilfsbereiter Basisleiter/Instructor, der sich bemüht, es wirklich jedem Gast recht zu machen. Schon vor der Ankunft hat er ganz extrem schnell und freundlich meine Fragen per Mail beantwortet. Und vor Ort wird viel Wert darauf gelegt – unter Einhaltung aller nötigen Sicherheitsmaßnahmen – möglichst viel Spaß bei möglichst wenig Stress zu bieten: dementsprechend gut gelaunt, locker und entspannt geht es an Bord zu. So kann sich jedes Buddyteam nach eigenem Belieben zum Tauchen fertig machen und nach dem Tauchen in Ruhe das Equipment wieder zusammenräumen ... das in Ägypten typische ´yalla, yalla!´ hört man hier nie. Die entsprechend erfahrenen Taucher können nach einem Briefing eigenständig im Buddyteam tauchen oder sich dafür entscheiden, mit dem Guide ins Wasser zu gehen. Hier herrscht kein Kasernenton, es gibt keine oberlehrerhaften Maßregelungen oder Kontrollen der Finis. Auf Wunsch der Gäste wird gerne und ohne (die in Ägypten lästigen) Diskussionen auch an die am weitesten entfernten Plätze gefahren, das Speedboot lässt keine Ausstattungswünsche offen, die Crew war immer nett und hilfsbereit und in der Oberflächenpause gibt es Wasser, Obst und Kekse – ein netter Service!

Und die Tauchplätze sind dermaßen schön, dass wir es kaum glauben wollten. Man fliegt bis nach Dubai nur eine Stunde weiter als nach Ägypten, lässt sich von der Basis in einem zweieinhalbstündigen, klimatisierten Transferbus bequem nach Khasab bringen und trifft dort auf eine Unterwasserwelt, die wir von der Vielfalt und Schönheit her in so kurzer Reichweite für Deutsche nicht erwartet hatten – das Rote Meer und die Malediven sehen uns jedenfalls nicht wieder. Zugegeben, die Sichtweiten an dieser Stelle des Omans sind nicht berauschend (planktonbedingt!), aber man braucht sie auch nicht, da die Riesenschwärme von Füsilieren, Sardinen, Makrelen etc. den Tauchern direkt vor die Maske schwimmen. Die auf den Malediven gesehene Korallenbleiche oder die durch zahlreiches Ankern zerstörten Hartkorallen wie im Roten Meer findet man bei Musandam nicht. Hier erlebt man stattdessen sprichwörtliches Aquariumtauchen! Wir haben fast jeden Tag eine Schildkröte gesehen, bei mehreren Tauchgängen gab es Stachelrochen oder Federschwanzstechrochen, einmal sind wir beim Abtauchen einem Mobula begegnet, die anderen Mitglieder unserer Gruppe sogar einem Riesenschwarm Adlerrochen. Die Chance auf Großfisch ist hier sehr viel größer als im Roten Meer, Barrakudas kann man fast versprechen und wir haben an einem Tag sogar ein Paar große Leopardenhaie ineinander verbissen vorgefunden. Bei jedem Tauchgang sieht man eine Vielzahl von allen möglichen Schwarmfischen, Muränen, Langusten, riesige Fledermausfische, Papageien- und Kaiserfische, Wimpelfische, Rotfeuerfische, Drücker, Anemonenfische sowie alle anderen üblichen Verdächtigen – und ab und zu trifft man auf Kalmarschwärme oder ein paar Sepien. Die Farbenpracht und Vielfalt an Hart- und Weichkorallen ist überwältigend und man darf nicht vergessen, dass man die Tauchplätze hier (bisher) nicht mit anderen Basen teilen muss! An unserem letzten Tag wurde unser Boot von einer sehr großen Gruppe Delphine begleitet, so dass uns der Abschied dann noch schwerer gemacht wurde. Meine Lieblingstauchplätze sind Rashid sowie Musandam Island, die abgesehen von unglaublicher Fischsuppe auch extrem bunte Korallen und eine wunderschöne Landschaft bieten.

Die Wassertemperaturen lagen Anfang Juni je nach Platz und Tiefe zwischen 24 (nur kurz) und 31 Grad (meist waren es zwischen 28 und 30), so dass man mit dünnen Tropis gut zurechtkommt. Shortis sind wegen der Strömungen, die auch schon mal unbemerkt nach oben oder unten ziehen, und wegen der ab und zu vorkommenden Quallen nicht ganz so empfehlenswert. Navigationskenntnisse braucht man nicht, da die Taucher vom Boot jeweils dort herausgefischt werden, wo sie auftauchen: das verspricht sorgenfreie und flexible Tauchgänge und die Korallen werden nicht durch Anker zerstört.

Die Organisation an der Basis ist gut und sehr serviceorientiert, man trifft sich morgens um halb neun, trägt seine Tasche (viel praktischer als die sonst üblichen Boxen!) mit dem Equipment ein paar Schritte nach draußen und hat ansonsten mit Schlepperei nichts am Hut. Das Blei bleibt während des gesamten Aufenthalts auf dem Boot und die Tanks werden von der Crew getragen.

Ein Wort noch zur Übernachtung: wir waren im Hotel Golden Tulip, Khasab, das besonders hinsichtlich der Nebenkosten aber völlig überteuert ist. (Eine ausführliche Beschreibung stelle ich in den nächsten Tagen bei holidaycheck.de ein). Eine stilvollere, preiswertere Alternative für Taucher ist die Extra Divers Villa, die außerdem zentraler im Ort Khasab liegt (d. h. preiswerte, gute Restaurants sowie Banken und Supermärkte!). Anzufragen und zu buchen direkt beim Basisleiter Jens per E-Mail: info@musandam-diving.com

Unser Dank für einen unvergesslichen Tauchurlaub gilt besonders Jens und seiner Freundin Tracey, die beide mit ihrer flexiblen Denkweise, ihrem extremen Engagement und ihrer hilfsbereiten, herzlichen Art sehr viel mehr als nur ihren Job machen. Auf Wunsch fahren die beiden ihre Gäste abends schon mal in den Ort, um einkaufen oder essen gehen zu können, sie geben Empfehlungen und Tipps und unterstützen beim Geldwechsel zu einem wesentlich besseren Kurs als im Hotel. Die Abläufe an der Basis und auf dem Boot sind hochprofessionell und sicherheitsorientiert, trotzdem herrscht eine dermaßen freundliche und lockere Atmosphäre an der Basis, dass man sich dort sofort wohl fühlt und gar nicht wieder nach Hause möchte.

Das einzige, das mir gefehlt hat, waren Nitrox und ein Seepferdchen *g* ... aber ich denke, wir kommen auch so wieder!!!