EON Steel

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arureusCMAS-TL**, Nitrox**

Hallo zusammen,nachdem ich den ersten Bericht übe ...

Hallo zusammen,
nachdem ich den ersten Bericht über den Steel heute gelesen habe, möchte ich meine Erfahrungen mit dem Steel ebenfalls schildern. Meine Frau und ich HATTEN jeder einen Steel seit Februar bzw. Juni 2015 und haben damit knapp 70 bzw. 50 TGs gemacht. Grundsätzlich folge ich dem Bericht von Sccssf mit folgenden Ergänzungen:

Display:
Ich halte es für recht klein, in den sehr hellen caribischen Gewässern von Bonaire war das Display selbst bei vollem Kontrast in den oberen 10m an der Grenze der Lesbarkeit.
Mit mittlerweile 55 Jahren brauche ich abends beim Lesen eine Lesebrille mit 1,0 Dioptrin, sonst kann ich D4, D6 & Co ohne Brille gut lesen. Beim EON ist es schon schwierig! Die Hauptinfos gehen, aber die Datenfeldbeschriftungen: Keine Chance zu lesen, selbst bei Helligkeit.

Akku:
Bei zwei verschiedenen Steels absolut unterschiedliche Ladeanzeige, einer zeigte 25 Stunden bei Volladung, einer 30 Stunden. Bei Lagerung daheim nach Vollladung sehr schnelle Entladung innerhalb von circa 6-8 Wochen auf 5 Stunden Resttauchzeit. Wie wird sich der Akku verhalten, wenn er ein, zwei oder drei Jahre auf dem Buckel hat!?

Fused RGBM:
Wunderbar, wenn man in moderaten Tiefen und/oder mit Nitrox taucht. Wir haben drei Tauchgänge mit dem Steel bis auf 56m durchgeführt. Da zeigte er seine Grenzen! Bei einem TG zeigte der Steel auf max. 56m in der 12 Minute noch 2 Minuten Restnullzeit (natürlich waren wir die 12 Minuten vorher nicht so tief), innerhalb einer Minute sprang er auf 62 Minuten Aufstiegszeit! Das geht gar nicht! Natürlich konnten wir das nicht durchführen und beide Steels gingen dann für 48h in Error. Leider muss man mit solchen modernen Computern redundant tauchen. Wir haben dann natürlich mit den redundant vorhandenen D4i nuavo und D6 (´normales´ RGBM mit Deepstop) die Deko durchgeführt (max 8 Minuten).

Suunto Support: Ein Mitarbeiter von Suunto Oy hat sich sehr sehr bemüht uns zu helfen! Danke dafür an H.F.! Aber letztlich hat Suunto bzw. der Prodiktmanager nach vielen Wochen nur pauschal auf die neuesten Dekoforschungen von Suunta verwiesen. Eine Bugfix oder ähnliches haben sie natürlich nicht zugegeben. Der Mitarbeiter von Suunto Oy, der in der Hierarchie eher ´unten´ steht, kann da nichts dafür - muss aber sicherlich lienientreu antworten, auch er hat Familie und muss Geld verdienen! Das AquaLung sich von Suunto trennt ist sicherlich bezeichnend.

Fazit:
Wir tauchen gelegentlich auch mal tiefer, haben wir/ich schon immer gemacht. Diese ´Tieftauchgänge´ führe ich nach wie vor so wie vor 35 Jahren durch: Runter, mit 100-120 bar wieder oben sein und lange, lange und sicher Dekomprimieren.
Der EON Steel ist nach unserer Meinung für Tauchgänge tiefer als circa 50m ganz kla NICHT zu gebrauchen!
Hier kommt natürlich auch noch der fehlende Tauchgangsplaner im Steel hinzu: Du machst Deinen TG einfach ´on the Fly´. Du siehst erst unterwegs, was der Steel mit Dir machen will.
Gleiches gilt beim Multigastauchen! Keine zuverlässige Anzeige des zu erwartenden Dekoplanes insbesondere beim Ausfall des Dekogases!

Am Rande: Die BDL ist das Papier / das Speichervolumen nicht wert. Da steht nix brauchbares drin. Schaut Euch mal die BDL und die Infos beim Galileo Sol an!

Wir haben unsere Steels verkauft und sind zu Scubapro/Uwatec zurückgekehrt.
Unsere Backups werden wir nach und nach ebenfalls wieder auf Uwatec umstellen. Scubapro veröffentlicht zwar die Algorhythmen ihres BühlmannZHL8(oder 12)ADT PDIS auch nicht, aber die sind zumindest so ausgereift, klar in der Anzeige und somit ´berechenbar´, das man damit auch tiefer tauchen kann.

Für Taucher, die auch tiefer als 40m tauchen: Bewertung NULL Flossen!
Für alle anderen und insbesondere die Schicki-Mickies 3-4 Flossen

Grüße arureus