Liquivision LynxVorbemerkung: Wegen erheblicher - ...

Liquivision Lynx

Vorbemerkung:

Wegen erheblicher - trotz 2 gescheiterten Nachbesserungsversuche - Funktionsmängel habe ich das Gerät bereits vor dem ersten Einsatz zurückgegeben.

Nach beinahe schon euphorischen Ankündigungen und „Kurz-Tests“ in den beiden grossen Tauchzeitschriften, habe ich mir einen Liquivision Lynx in schwarz (ltd. Edition.),Drucksender Alu T2 sowie Positionssender L1 und das Kit bestellt. (€ 1824,00 komplett)

Nach 5 Wochen Lieferverzögerung eine gewisse Ernüchterung beim Öffnen der Verpackungen

Das Plastikgehäuse des Rechners wirkt recht billig und eher wie handgemacht. Optisch schlechte Passung der Gehäusenähte, billige Verschlussschraubedes Batterie-/Akkufachs aus Kunststoff.

Das gepriesene OLED Display ist sehr klein und sieht vom Layout und Typo eher aus wie ein Taschenrechner aus den Siebzigern.
Richtig herausfordernd wird es dann zum ersten Mal beim Einbau der Batterie, der Träger geht nur unter Verlust von Fingernägeln aus dem Gehäuse, ein graues Billigplastikteil mit schlecht angelötetem Kabel, das beim Einschub ins Gehäuse stark klemmt und sehr leicht abgeschert werden kann.
Die Verschlussschraube ist aus Plastik und selbst bei vorsichtiger und vorschriftsmässiger Öffnung mit passender Münze spätestens beim 5. Mal beschädigt.
Den Vogel ab schiesst dann eine selbst anzubringende Schutzfolie für den gesamten Rechner, welches trotz nasser Aufbringung mit Spülmittel eine absolute Herausforderung ist und auch bei sorgfältigstem Arbeiten total billig aussieht, weil sich die Folie durch die bereits beschriebenen Gehäusenähte gar nicht sauber und halbwegs glatt festziehen kann.

Bedienungsanleitung/Handbuch nur in englisch als Download, langatmig, mit teilig schlechten Fotos und eher kunstgewerblichen Skizzen, die mehrfach Fragen offen lassen, z. B. wie werden die Batterien mit richtiger Polung eingesetzt.
Nächster Schritt, nervige online Aktivierung des Geräts mit der LV website in Canada, vorher geht überhaupt nichts.

Die „ultimative“ Tap Bedienung funktioniert über Wasser eher unzuverlässig, es sind häufiger diverse Tippversuche erforderlich, bis sich etwas tut.
Im Vergleich zur Bedienung eines Galileo m. E. komplett gestrig.

Grundeinstellungen und Bedienungslogik sind langwierig und aufwendig, so muss unter anderem der richtige Batterietyp aus einer Auswahl von verschiedenen Optionen gewählt werden, zum Teil ist die Bedienung auch nicht einfach verständlich. Gerätesprache ist ebenfalls nur englisch.

Wie bereits erwähnt, das Displaylayout ist im Vergleich zu Mitbewerbern von Vorvorgestern. Die Darstellung der Kompassrose sieht z. B. aus wie aus dem Kaugummiautomat.

Die beiden Sender sind aus Alu und wirken optisch besser. Beim T2 ist die Batteriehalterung ein schlampig abgeschnittenes Stück Plastikschlauch, welches sehr schlecht passt und Ein- und Ausbau der Batterie stark erschwert.
Gesamteindruck auch hier, das ist kein gängiger Industriestandard, sondern eher aus der Bastelbude. Für den L1 liefert man zur optischen Identifikation unter Wasser ein ca. 1 m. langes Stück oranges Plastikmaterial (sieht aus wie Baustellenabsperrband) zum Anbinden mit (!?)

Das eigentliche, echte Problem:

Trotz diverser Versuche mit verschiedenen Flaschen und ersten Stufen und Fülldrucken empfing mein Lynx kein Signal für den Flaschendruck mit dem gelieferten T2.
Mit einem nach Beanstandung nachgelieferten Leihgerät (T1) funktionierte es. Ein simpler Austausch des T2 durch Händler oder LV liegt ja eigentlich nahe, fand aber nicht statt (!?)

Nach nervigen Reklamationen und langen Diskussionen bzw. hin und her habe ich alles dann auf Grund fehlendem Vertrauen zurückgeschickt.
Vielleicht war das ein Einzelfall, ich persönlich experimentiere aber auf diesem Sektor eher sehr ungern, zumal es in dieser Top Preisklasse ja dann doch die eine oder andere Alternative gibt.