DL 24

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D-32Radioschnorchler

Durch einen Forumsbeitrag in www.taucher.net wurd ...

Durch einen Forumsbeitrag in www.taucher.net wurde ich auf die Firma HID-Tec www.HID-Tec.de aufmerksam. HID-UW-Leuchten waren mir bisher eigentlich viel zu teuer. Der Firmeninhaber Michael Burkholz bietet dagegen auf seiner Website eine 24 W-HID-Leuchte mit Li-Ionen-Akku 5200 mAh incl. Ladegeräte für 12 V und 100 – 240 V für 350 Euro an (Typenbezeichnung DL24), die damit 135 Minuten leuchten soll. Das fand ich dann doch vergleichsweise günstig, war neugierig und mailte Michael an mit dem Hinweis, dass ich 5 Tage später nach Ägypten fliegen würde und doch gern diese Lampe testen würde.

Sie kam rechtzeitig per Postpaket an (die vergessene Bedienungsanleitung wurde prompt als .pdf gemailt) und der Test konnte beginnen. Hier das Fazit:

Lieferumfang:
Leuchte betriebsklar mit Spotreflektor
Ein Ladegerät fürs Auto und ein Ladegerät für alle üblichen Netzspannungen
Drei Filter
Zwei verschiedene Handgriffe, Bügel und Pistole
Zwei Trageschlaufen

Erster Eindruck:
Die komplette Leuchte ist aus sehr robust wirkendem Kunststoff gefertigt.
Sympathisch fand ich die Lademöglichkeit, vergleichbar den Produkten von FWT Schulz, mit äußerer Ladebuchse, die durch einen abgedichteten Stopfen verschlossen ist. Verbesserungsvorschlag: Bei FWT Schulz hängt am Ladekabel ein ziemlich einfach konstruiertes ausgestanztes Werkzeug aus Edelstahl zum Ausdrehen der Ladebuchsenabdeckung. Bei der Testlampe war ein 1-Cent-Stück eigentlich zu klein, 50 Cent passen nicht in den Schlitz – es gibt Länder, in denen Münzen rar sind, also beim Kumpel eine 5-Cent-Münze geborgt, die inzwischen durchbohrt und an einem Stück Angelsehne neben dem Ladestecker angebunden ist.
Anders als gewohnt geht das Licht nicht durch eine gehärtete Glasscheibe ins Wasser raus, sondern durch eine Kunststoffscheibe, die naturgemäß eher anfällig ist gegen Kratzer. Plastik raus, Hartglas rein wäre super.
Laut Website ist die Leuchte auf 10 bar geprüft, aber Michael gibt vorsichtshalber nur Freigabe bis 50 m an.

Praxistest:
Anstatt wie bei Halogen das Leuchtmittel zu entfernen reichte es auch den strengen Augen des Check-In bzw. der Bundespolizei zu zeigen, dass eine steckbare Zuleitung zum Leuchtmittel abgezogen war. Wichtig ist, dass man sich daran erinnert vor dem ersten Tauchgang, denn die Leuchte darf ohne angeschlossenen Brenner nicht eingeschaltet werden.
Bei den ersten Tauchgängen (tagsüber) wurde die Leuchte über die Freigabegrenze hinaus getestet (bis 67 m): Blieb wie erwartet dicht, machte nach ca. 30 Sekunden Wartezeit bis zum stabilen Aufbau des Xenon-Plasmas ein tolles Licht, an das meine parallel mitgeführte Schulz GS 100 nicht herankam. Die Brennzeit von 135 Minuten dürfte annähernd korrekt sein, jedenfalls waren 3 Tauchgänge, bei denen sie nicht immer angeschaltet war, problemlos drin.
Top war die Ausleuchtung bei den Tauchgängen mit Rest-Tageslicht, ansonsten in Canyons!
Für Wracktauchgänge allerdings würde ich einen Flood-Reflektor bzw. den mitgelieferten Streufilter bevorzugen, denn die DL24 liefert mehr als genug Lichtleistung auch für einen breiteren Ausleuchtungswinkel.
Bei einem Nachttauchgang gab es reichlich Mecker von Mittauchern: Viel zu hell!
Absolut angenehm: Bei einem Salzgehalt von 40 Promille ist die DL24 absolut gewichtsneutral austariert. Die mitgelieferte Trageschlaufe habe ich durch ein Stück Tauwerk samt Schäkel ersetzt.

Fazit:
Für den Preis von 350 Euro bekommt man woanders viel weniger Licht und vor allem weniger Brenndauer (was vor allem in Gegenden mit gelegentlichem Netzstrom-Mangel nicht ganz unwichtig ist).
Die DL24 ist sehr robust, die Kunststoff-Frontscheibe erwies sich nicht als Manko. Die Wahl des Handgriffes ist eine sehr gute Idee.
Sie ist vergleichsweise leicht (1,4 kg an Land) und damit flugtauglich selbst bei restriktiven Airlines.
Da HID ja kaum dimmbar ist, könnte ein Graufilter für Nachttauchgänge angedacht werden, denn die DL24 macht wirklich punktuell nachts das Riff so hell wie am Tag selbst auf Distanz.
Wegen der Gewichtsneutralität dürfte die DL24 mit ein wenig Bastelarbeit und Flood-Reflektor bzw. Streufilter eine ideale Videobeleuchtung darstellen.
Das Testexemplar bekommt Michael jedenfalls nicht zurückgeschickt, die kaufe ich trotz schon Kowalski 1250 und Schulz GS 100 im Bestand! Eher verkaufe ich eine der anderen beiden.